Wertvolle Bordeaux und Burgunder im Rucksack
aus Drei-Sterne-Restaurant weggetragen
Hartes Urteil gegen Weindiebe
Es hatte sich offenbar auch bei den Falschen herumgesprochen, welche Trouvaillien im Weinkeller des Drei-Sterne-Restaurants Atrio im spanischen Cáceres liegen. Schon die Sammlung von 88 verschiedenen Château d´Yquem (oben im Bild) ist ein Millionenvermögen wert, allein der Edelsüßwein aus dem Jahr 1806 kostet im Restaurant 350.000 €. Von Château Petrus gibt es 23 Jahrgänge, darunter den von 1947, der im Atrio für 62.000 € angeboten wird. Der Mouton Rothschild aus dem Jahrhundertjahrgang 1945 ist für 55.200 € zu haben. Auch die Liste der legendären Burgunder von Romanée–Conti lässt das Genießerherz routieren, einzig der Preis steht im Weg, für den Jahrgang 1999 werden 39.900 € aufgerufen.
Eine ehemalige mexikanische Schönheitskönigin und ein rumänischer Fensterputzer sollen für den spektakulären Diebstahl von Weinen im Wert von Hundertausenden Euro verantwortlich sein. 45 ausgesuchte Weine soll das Paar gestohlen haben. Laut FAZ „in drei unauffälligen Rucksäcken“, was im Detail unstimmig ist, denn Rücksäcke sind immer verdächtig, schon gleich drei, weil normale Gäste nicht mit Rücksäcken in ein Sternerestaurant und dessen Hotel gehen. Das trickreiche Paar trug im Hotel Corona-Masken und wußte diese Deckung zu nutzen. Jedenfalls übertöpelten sie zu später Stunde den einzigen anwesenden Hotelmitarbeiter und konnten sich mit der an der Rezeption ausfindig zu machenen Magnetkarte Zugang zum Weinkeller verschaffen. Die Tat ereignete sich im Oktober 2021, aber erst jetzt stand das Gaunerduo vor Gericht, weil es sich durch andere Diebstähle flüssiger Raritäten verdächtig machte und verhaftet werden konnte. Jetzt hat ein spanisches Gericht die beiden Angeklagten zu vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Außerdem müssen sie 753.000 € Schadenersatz leisten – dies ist die Versicherungssumme der 45 gestohlenen Weinflaschen, die bis heute nicht wieder aufgetaucht sind.
Die gezielten und meist im Auftrag begangenen Weindiebstähle häufen sich, der Einbruch in den Weinkeller des Kronenschlösschens im Rheingau ist noch in guter Erinnerng. Dort wurden Raritäten im Wert von über 400.000 € gestohlen. Siehe dazu den gesamten „Kriminalfall“ bei BISS:
Raub der Kronjuwelen im Kronenschlösschen
Auch die Traube Tonbach oder das Restaurant Jörg Müller auf Sylt waren Opfer von gezielten Weindiebstählen. Im Verdacht stehen ganz oben auf der Liste als Auftraggeber russische Oligarchen und Weinsammler aus China, weil diese sicher gehen wollen, die echten Weine zu bekommen und keine Fälschungen, wie diese im Riesenreich massenhaft kursieren.
LF
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