Weinlokal Stachel geschlossen | BISS

Kategorie | 2013, Aktuelles, August 2013

Weinlokal Stachel geschlossen

Stachel,Würzburg

Der Stachel lockt nicht mehr

Historisches Weinlokal in Würzburg ist zu

Richard Huth kocht an anderer Stelle weiter

 

Es ist,  war muss man jetzt sagen, das bekannteste Weinlokal in Würzburg, ja von ganz Franken. Im März hätte der Stachel seinen 600. Geburtstag feiern sollen. Es kam nicht mehr dazu, Pächter Richard Huth nahm die gleichlautende  Kopfbedeckung und sperrte den Stachel zu.

Huth hatte das Lokal zu einem Höhenflug und unter die besten Häuser der fränkischen Weinmetropole geführt. Man konnte die heimische Küche verfeinert probieren, Produkte und Service waren vom besten und es hätte  weitergehen können, wenn sich Eigentümer und Pächter auf die von ihm geforderten weiteren finanziellen Leistungen hätten einigen können.  Das wollten die Eigentümer aber nicht und so kam es zu der überraschenden Trennung, noch vor besagtem Jubiläum.

Wer also vor dem Schild „bis auf weiteres geschlossen“ steht, der wende sich einige hundert Meter weiter und betrete die Residenzgaststätten, die lange Jahre ein unauffälliges Dasein  gefristet hatten und nun von zwei Investoren zu einem anspruchsvollen Lokal umgebaut wurden. Außer der Terrasse gibt es ein attraktives Innenleben in dessen Küche Richard Huth nun arbeitet. Mitgenommen hat er seine Lieferanten, aber auch seine Gäste sind ihm gefolgt – und wir können feststellen, Würzburg hat einen Verlust erlitten,  aber auch einen Gewinn gemacht. Man kann gespannt sein, wie sich das weitere Schicksal des „alten Stachels“ weiter  entwickelt. Wäre schade um das schöne Haus, aber bei Kampfhandlungen bleibt halt immer einer auf der Strecke.

Auch das lohnt in Würzburg: Der Hofkeller hat den (Wein)-Abstand zu den beiden anderen Würzburger Großweingütern aufgeholt und kann nun auch bei der Gastronomie mitreden. Wer das nach wie vor besuchenswerte  „schönste Pfarrhaus der Welt“ gesehen, eventuell ein paar Weine  in der schicken neuen Vinothek erworben hat, überquert den Parkplatz und lasse sich kulinarisch verwöhnen. Am Nachmittag kann man auf der Terrasse Kaffee und Kuchen genießen, und für eine fränkische Vesper am frühen Abend lässt sich kaum ein schöner  Platz vorstellen.

Harry George

 

 

 

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