Villa Leonhardi: Frankfurts schönstes Restaurant hat geschlossen | BISS

Villa Leonhardi: Frankfurts schönstes Restaurant hat geschlossen

Villa Leonhardi

Zukunft: Rosenmuseum

oder Gastronomie?

 

Frankfurts schönstes Terrassen-Restaurant, die Villa Leonhardi am Palmengarten, ist geschlossen. Palmengarten-Direktor Matthias Jenny hat den Vertrag mit dem langjährigen Pächter Luigi Fabbri nicht mehr verlängern wollen. Die Zukunft der prächtigen Gartenvilla ist ungewiss. Matthias Jenny träumt schon seit Jahren davon, an gleicher Stelle ein Rosenmuseum zu eröffnen. Dies dürfte allein schon aus wirtschaftlichen Gründen problematisch werden. Nach unseren Informationen hat die Tigerpalast-Gastronomie schon vor längerer Zeit ihre Krallen ausgefahren, um sich eventuell das reizvolle Objekt einzuverleiben. Mit dem Restaurant Lafleur und dem Caféhaus Siesmayer betreibt man bereits zwei Palmengarten-Lokale und könnte sich vielleicht bald als Trio präsentieren. Geschäftsführer Robert Mangold hat jedenfalls einen weit besseren Draht zum Palmengarten-Direktor Jenny als Ex-Pächter Luigi Fabbri.

Luigi Fabbri

Luigi Fabbri

Viele Gastronomen haben sich in der Vergangenheit für die Villa Leonhardi interessiert. Es bietet mit seinen Salons und der schönen Bar viel Platz für 110 Gäste und ein breites gastronomisches Konzept und bietet sich außerdem als herausragende Event-Location an. Das Objekt der gastronomischen Begierde hat jedoch einen nicht ganz kleinen Haken: die Renovierungskosten. Diese belaufen sich auf mehrere hunderttausend Euro, wobei auch die Küchentechnik einer Erneuerung bedarf. Die Stadt Frankfurt und der Palmengarten haben nicht das notwendige Geld für eine gründliche Restaurierung. Ein neuer Pächter müsste also tief in die Tasche greifen.

Die Villa Leonhardi wurde 1806 als Gartenvilla der Kaufmannsfamilie Leonhardi erbaut. 1824 musste die Familie Konkurs anmelden und verkaufte die Villa an den Bankier Raphael Freiherr von Erlanger, der zahlreiche bauliche Veränderungen vornahm. 1905 wurde das Gebäude dann abgerissen. Erst 1987 entschloss sich die Stadt Frankfurt die Villa Leonhardi in seiner historischen Form wiedererstehen zu lassen – im Sommer 1989 öffneten sich die Türen.

Der ehemalige Pächter der Villa Leonhardi Luigi Fabbri hat inzwischen eine andere Bleibe im Westend gefunden und will im April sein neues Lokal eröffnen. Es soll eine Wein-Bar werden, mit vielen guten Bouteillen und delikaten Happen. Kein Restaurantkonzept, eher Fingerfood mit flüssiger Begleitung. Dadurch ist Fabbri nicht groß auf Personal angewiesen und kann den Laden gemeinsam mit einer Mitarbeiterin managen. Vier, fünf Tische wird die Gaststube haben, im Sommer sollen 30 bis 40 Gäste auf der Terrasse Platz finden.

Ludwig Fienhold

 

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