Rocking Riesling | BISS

Kategorie | 2017, Aktuelles, April 2017, Archiv

Rocking Riesling

Rieslingtag

Riesling-Tage sind gute Tage

 

Glasklare Entdeckungen

& fröhliche Newcomer

 

Während die ProWein immer mehr zum Ballermann der Branche mutiert, bieten kleine feine Wein-Events mehr Individualität, persönliche Begegnungen und Entdeckungen. Der Riesling-Tag, der jetzt zum dritten Mal im Horst der Adlerwerke stattfand, ist ein gutes Beispiel dafür.

Philipp Kettern von der Mosel

Philipp Kettern von der Mosel

Über 100 Rieslinge wurden von Winzern und Weinhändlern ausgeschenkt, wobei man jede Menge Newcomer und gute Weine für kleine Preise kennenlernen konnte. Die Basisweine und Gutsrieslinge haben in Deutschland eine hohe Qualität erreicht, die enorm Spaß macht. Das freut den Endverbraucher, ist aber besonders für die Gastronomie wichtig, die dadurch Hochsolides zum moderaten Preis anbieten kann. Ein schönes Beispiel dafür ist der Riesling von Christian Bamberger aus der Weinregion Nahe, von dem die Literflasche  7,50 € kostet. Dieser frische, quellreine, spritzige Wein flitzt fröhlich über die Zunge und macht bei jedem Schluck Lust auf mehr. Solche Weine braucht jeder, insbesondere die Gastronomie, da Gäste nicht gleich nach dem ersten Glas schlapp machen und durch zu viel Wucht und Alkohol sensorisch ermüden. Auch das Weingut Forster aus Rümmelsheim im Trollbachtal an der Nahe zeigt mit seinem Riesling vom Kies (10,90 €) sowie anderen Rieslingen und Weißburgundern, wie es mit saftigen und würzigen Tropfen frischaufwärts geht. In den ökologisch bewirtschafteten Weinbergslagen wachsen auch wilder Knoblauch, Kamille, wilde Möhren und einiges mehr.

Winzerin Irene Söngen, Frankfurter Weinkönigin Marilane Maul, Weinhändler Patrick Trampenau

Winzerin Irene Söngen, Frankfurter Weinkönigin Marilen Maul, Weinhändler Patrick Trampenau

Der Riesling „Herr Mehling“ vom Bio-Weingut Mehling aus Deidesheim in der Pfalz ist auch ein munterer Begleiter, der sich durch eine trockene glasklare Art jeder Stimmung anpasst und mit 6,80 € jedes Budget erreicht. Die Verschlussart „Twist & Plopp“ symbolisiert auch den Wein selbst. Unter den Newcomern gehört Julia Eller aus Rheinhessen bereits zu den etablierten Jungwinzerinnen. Mit ihrem neuen Jahrgang 2016 zeigte sie wieder, auf welcher Höhe ihre Weine stehen.

Philipp Kettern belegt mit seinen trockenen Weinen, dass die Mosel im Gegensatz zu den unausrottbaren Vorurteilen kein Hort der Lieblichkeit ist. Der junge Winzer muss sich beinahe schon als Bergsteiger betätigen, denn seine Reben wachsen in halsbrecherischen Steillagen, wobei der knackige saftige Piraten-Riesling besonders großen Trinkspaß bietet. Kompromisslos puristisch präsentierte sich das Weingut Kampf aus dem rheinhessischen Flonheim, von asketischer Ernsthaftigkeit waren die Weine von Kerner aus Waluff im Rheingau. Beide empfehlen sich für Kenner mit Hang zur flüssigen Geradlinigkeit.

Rieslingtag Martin Tesch aus dem Rheingau dokumentierte, wie wichtig es ist durch ein Konzept und wiedererkennbare ansehnliche Etiketten Profil zu zeigen. Mit von der Partie auch Irene Söngen aus Hattenheim im Rheingau, die einen schmissigen Riesling-Sekt und einen erstklassigen schäumenden Blanc de Noir Brut erzeugt. Das Weingut Thörle aus dem rheinhessischen Saulheim offenbart mit seiner ganzen Palette Klasse. Arrivierte Winzer neben jungen Newcomern – so spannend und erkenntnisreich können Weinproben sein. Es gab viele tolle Weine zu entdecken, die an einem lauen Abend noch mehr Spaß machen. Das Wetter sollte so langsam mal zum Riesling passen.

Ludwig Fienhold

 

Die teilnehmenden Aussteller: Frankfurt/Wein, K&M Gutsweine, Weinhalle am Merianplatz, Die Weinhandlung, Weinsocietät, Dealer de Vin, Surfing Wein. Nach dem 3. Frankfurter Riesling-Tag steht fest, dass diese Veranstaltung in den Terminkalender eines Weintrinkers gehört. Für kleine 10 € Eintritt kann man 100 verschiedenen Weine, mehrheitlich Rieslinge verkosten.

Photocredit: Barbara Fienhold

 

 

 

 

 

 

 

 

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