In diesem Rosé spielt die Musik: Hampton Water rockt den Wein-Markt | BISS

Kategorie | 2024, Aktuelles, September 2024

In diesem Rosé spielt die Musik: Hampton Water rockt den Wein-Markt

Hampton Water

Bed of Rosé: Joint Venture von Jesse Bongiovi, Jon Bon Jovi und Gérard Bertrand

 

Keine Promi-Plörre, sondern Spaß auf sehr gutem Niveau

 

Der Rosé Hampton Water hat zwar weltbekannte Urheber, ist aber keine Promi-Plörre. Rockstar Jon Bon Jovi, sein Sohn Jesse Bongiovi und der ebenfalls populäre Weingutsbesitzer und ehemalige Profi-Rugby-Spieler Gérard Bertrand aus Südfrankreich haben gemeinsam einen Wein auf den Markt gebracht, der in den USA Erfolge feiert und in Deutschland immer häufiger in der Gastronomie zu finden ist. Wir haben Jesse Bongiovi in Frankfurt getroffen und sind etwas mehr in den Hampton Water eingetaucht.

Jon Bon Jovi, Jesse Bongiovi, Gérard Bertrand (v.l.n.r.)

Bei Jon Bon Jovi und seiner Familie wurde in den Hamptons kalifornischer Roséwein wie Wasser getrunken. Die Feste im Refugium der Rich & Famous sind legendär. Der Spruch „Wenn in den Hamptons gefeiert wird, ist New York besoffen“, gilt noch immer. Über die Qualität der Weine machte man sich keine großen Gedanken, erinnert sich Jesse Bongiovi. Man trank belanglose kalifornische Rosés mit leicht süßlichem Touch. Mit den Jahren wuchsen die Ansprüche und der Wunsch einen eigenen Wein zu machen. „Wir wollten einen Rosé auf den Markt bringen, aber keinen kalifornischen, sondern einen südfranzösischen, wo die besten Rosés zu Hause sind“, meint Jesse.

Der Hampton Water mag wegen seiner Story wie ein Sonnyboy erscheinen, aber er ist ein handwerklich seriös gemachter Wein südfranzösischer Provenienz. Ein bekannter Name hilft, nützt aber nichts, wenn das Produkt nichts taugt. Der Hampton Water bringt es fertig, junge Weinfreunde zu gewinnen und solche, die Rosé-Weine kritisch sehen, mehr als neugierig zu machen. Das attraktive Etikett mit dem hohen Wiedererkennungswert hilft beim Verkauf, wer so etwas in den Regalen mit allseits austauschbaren Labels sieht, wird schneller zugreifen.

Jon Bon Jovi & Jesse Bongiovi

Man will mit diesem süffigen Rosé südfranzösisches Savoir-Vivre und den lässigen Lifestyle der US-Ostküste einfangen. Die Trauben für den Wein (Grenache, Cinsault, Syrah, Mourvedre) stammen aus dem Languedoc. Im Haus in den Hamptons von Bon Jovi wurden Roséweine bislang als „rosa Saft“ getrunken. Ihr eigener Rosé ist aber kein „Bed of Roses“. Der Hampton Water Rosé hat eine forsche Frische, entfaltet diskrete Fruchtaromen von Erdbeere, Himbeere und leicht herber Mandarine, wirkt aber zu keiner Zeit blumig, sondern vor allem saftig, geschmeidig und anregend. In der Magnum schmeckt er noch besser, was ja grundsätzlich für Großflaschen zutrifft, die man deshalb auch zu Hause haben sollte. In der Fachwelt kommt der Rosé Hampton Water sehr gut an, im britischen Decanter wird er als „highly recommended“ empfohlen, vom US-Magazin Wine Spectator ebenfalls mit 90 Punkten als „hervorragend“ eingestuft.

Neues Etikett, altes Etikett (r.)

Für Jesse Bongiovo (so eigentlich die richtige Schreibweise des Namens) muss ein guter Rosé crisp, frisch und leicht sein und sollte ohne aufdringliche Aromen auskommen. „Ein leicht salziges Finale“, so Jesse, „macht ihn leichter und animiert zum nächsten Glas.“ Natürlich weiß er, dass der berühmte Name für Aufmerksamkeit sorgt. „Aber wenn die Qualität schwach ausfällt, ist ein Wein nach dem ersten Schluck vergessen.“

Hampton Water gibt es seit dem Jahr 2018. Laut Jesse werden weltweit 1,4 Millionen Flaschen verkauft. Mit 80 Prozent sind die USA der größte Markt, in Europa ist Deutschland führend, gefolgt von der Schweiz und Skandinavien. In der deutschen Gastronomie ist Hampton Water gut vertreten. Durchaus typisch dafür ist die Sansibar auf Sylt, weil dort neben Prominenten auch Weinkenner zu Hause sind.

Jon Bon Jovi, Jesse Bongiovi

Jesse Bongiovi lebt in Manhattan, wo es alles gibt nur keine Weinkeller. Er muss mit einem Kühlschrank auskommen. Er mag es weder süß noch sauer und trinkt am liebsten Pinot Noir und Sparkling Wine.

Man darf den knapp 30 Jahre alten Jesse nicht bloß als „Sohn“ betrachten, er hat seinen eigenen Kopf und ist eigentlich der Initiator von „Hampton Water“. Hinter seiner lässigen kumpelhaften Art steckt jemand, der Erfolg mit seinem Projekt haben will. Dass Jesse Betriebswirtschaft studiert hat und als ehemaliger Football-Spieler kampferprobt ist, mag dabei helfen. Und vielleicht auch die eine oder andere Flasche Hampton Water.

Ludwig Fienhold

 

Bezugs & Trinkquellen

Hampton Water gibt es beispielsweise in der Sansibar auf Sylt sowie in den Frankfurter Lokalen Gerbermühle, Vai Vai, Kabuki und Fortuna Irgendwo.

Bezugsquellen im Fachhandel:
Vini di Vini / Dreieich
Geschmackvoll – Interieur & Wein / Niederdorfelden
Wein & Wahrheit im Main Taunus Zentrum / Sulzbach

Distributeur für Wiederverkäufer in Deutschland:
Wein Wolf / Bonn

Photocredit: Hampton Water, Barbara Fienhold

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