Corona-Gastro: Viele fallen in ein tiefes schwarzes Loch | BISS

Corona-Gastro: Viele fallen in ein tiefes schwarzes Loch

Schwarzes Loch

Nicht jammern,

sondern klagen!

 

Nicht nur Geld, auch die Gerichte könnten helfen

 

Die Hotellerie & Gastronomie hat trotz größter Geldsorgen viel in die geforderten Hygienemaßnahmen investiert. Die Hotels und Restaurants gehören zu den sichersten Orten, wobei überhaupt keine ernsthaften Fälle bekannt sind, die dort ihren Ursprung haben könnten. Dennoch wird wieder das Gastgewerbe in den Zwangsurlaub geschickt, was traurig und wütend macht. Vorerst gilt das Berufsverbot für vier Wochen, die allein schon existenzbedrohlich genug sind. Aber was ist im Dezember, wie sehen die Pläne für Januar, Februar, März und das ganze nächste Jahr aus? Die Politik reagiert lediglich auf Zahlen, die keineswegs plausibel sind. Geplante staatliche finanzielle Zuwendungen sind lediglich ein Narkosemittel, tragen aber nicht zum Überleben bei.

Die Zukunft sieht düster aus, viele fallen in ein tiefes schwarzes Loch

Politik soll ja irgendwie Sinn machen, der aber auch in diesen Tagen nicht zu erkennen ist. Schon gar nicht im Fall der Schließung für die Gastronomie. Längst ist klar, dass die Menschen weiterfeiern, jetzt sogar noch mehr, aber weit unkontrollierter. In den Hotels und Restaurants wurden die verordneten Hygienemaßnahmen eingehalten, was man von den privaten Partykellern nicht erwarten kann. Die Prohibition in den Vereinigten Staaten (von 1920 bis 1933), welche den Verkauf und die Verbreitung von  Alkohol verbot, hatte eine gegenteilige Wirkung. Die illegale Produktion und Verbreitung von Alkohol breitet sich noch weit mehr aus. Es entstanden die legendären Speakeasys, hinter deren geheimen Türen ungebremst gefeiert wurde. Anfangs gab es rund 5000 solcher Clubs, am Ende waren es 100.000. Auch die Kriminalität stieg an, Mafiosi wie Al Capone schwammen auf der Welle des Alkoholverbots ganz nach oben. Außerdem wurden in der Zeit der Prohibition 13% mehr schwere Verbrechen registriert und 81% mehr Fälle von Trunkenheit am Steuer.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Politik. Bislang beschwert er sich recht freundlich, zeigt aber keinen Biss. Es gibt einen Punkt, an dem keine Appelle an die Vernunft mehr helfen, zumal man eine solche ohnehin nicht erkennen kann. Und dieser Punkt ist längst überschritten. Jetzt hilft nicht mehr bloß jammern, sondern Klagen, denn die Gerichte haben bislang in einigen Fällen eine andere Einsicht als die Exekutive. Gerichte haben das Beherbergungsverbot gekippt und auch schon die Sperrstunde, weil diese als nicht verhältnismäßig und zielführend bewertet wurden.

Angst essen Seele auf

Die Corona-Politik gibt vor zu schützen, vernichtet aber viele Existenzen und macht krank. Existenzängste machen krank, soziale Einengung macht krank, die Isolation der Alten in den Heimen macht sie und ihre Angehörigen krank. Jetzt herrscht im November noch mehr Dunkelheit als sonst. Um 17.30 Uhr ist das Licht wie ausgeschaltet, die Welt ist ein großes schwarzes Loch. Wer hat überhaupt noch Lust einzukaufen? Dinge, die man in diesen Tagen nicht braucht, für Reisen, die es nicht gibt. Der Einzelhandel wird immer kleiner gemacht und Amazon bläht sich auf. Dem Mittelstand, der Stütze der Gesellschaft, geht die Luft aus. Kein Atmungsgerät kann das verhindern.

Das Maskengeschäft floriert. Die Menschen tragen Masken, die das Eindringen von Viren nicht verhindern. Ein System, das auf Angst aufgebaut ist, wird an dieser Angst ersticken. Auch mit Maske. Vieles, das der Gesundheit dient, wird verboten: Sport im Fitnessstudio, Laufen an frischer Luft ohne Maske (damit auch wirklich Sauerstoff reinkommt und nicht die eigene verbrauchte Atemluft). Zur Gesundheit trägt alles bei, was Psyche und Immunsystem aufrecht erhält. Soziales und kulturelles Leben sind human- und gesundheitsrelevant, Besuche von Lokalen, Cafés, Theatern, Kinos oder Museen. Es wird bald mehr Psycho-Ruinen geben als ohnehin schon. Wenn einer niest, springen sie in Deckung, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Die Angst ist ein schlechter Ratgeber und fördert eine Entmenschlichung, die man schon jetzt allerorten erleben kann. Es gibt kein Glück im falschen Leben. Die Maske steht dafür als Symbol: Die Menschen haben ihr Lächeln verloren.

Ludwig Fienhold

image_pdfimage_print

 

Die Support Box


Spenden an BISS:
Frankfurter Sparkasse
IBAN DE45 5005 0201 0344 0439 75

Wir möchten auch weiterhin unseren Lesern einen ungehinderten kostenfreien Zugang zu unserem BISS Magazin und allen Artikeln ermöglichen. Dennoch kann kein Medium, ob Print oder Internet, ohne Anzeigen und anderweitige Unterstützung auskommen. Deshalb glauben wir mit einer Support Box eine legitime und freundliche Art der Förderung für unser einzigartiges Projekt gefunden zu haben, wobei jeder Betrag willkommen ist.
 
Unterstützen Sie BISS, das kulinarische Magazin – mit PayPal.