Abschied vom Promi-Gastronomen Salvatore Rimonti | BISS

Kategorie | 2025, Aktuelles, Juli 2025

Abschied vom Promi-Gastronomen Salvatore Rimonti

Salvatore

Frankfurt trauert

um einen bunten Hund

der keine schwarzen Trauergäste möchte

Beerdigung jetzt am Dienstag

 

 

Salvatore mochte es gerne schnell, beim Rudern, Skifahren und Surfen. Und beim Reden, wenn er mit flinker Zunge aus seinem Leben erzählte. Auch jetzt ging alles ganz schnell, sein Herz hörte einfach auf zu schlagen. Am 16. Juli. Die Beerdigung wird jetzt Dienstag, 29. Juli, um 9.45 Uhr auf dem Frankfurter Südfriedhof stattfinden. Die Familie lässt wissen, dass es im Sinne von Salva wäre, wenn die Trauergäste nicht in Schwarz erscheinen. Das Bistro Salvatore an der Schönen Aussicht soll am 15. August wieder eröffnet werden.

Pizzabäcker haben meist Kugelbäuche. Salvatore Rimonti konnte sich enge T-Shirts leisten, denn sein Surfbrettbauch schlug keine Wellen. Wenn bei ihm „Wegen Wind geschlossen“ an der Tür stand, so wusste man, dass er wieder auf den Weltmeeren unterwegs war, denn das Longboat-Surfen war Jahrzehnte seine Leidenschaft, mit der er sich sogar schon für die Weltmeisterschaft qualifizierte.

1968 war „Salvatore“ noch eine Trinkhallen-Pizzeria an der „Schönen Aussicht“ gleich neben dem Schopenhauer-Haus, danach wurde daraus eine möblierte Pizzeria, die sich wegen des größeren Angebots später Bistro nannte. Aus 20 wurden über 80 Quadratmeter.

Salvatore eröffnete etwa gleichzeitig mit dem damals gleich um die Ecke liegenden kultigen Kellerlokal „Sinkkasten“ und bekam von dort auch einen guten Teil seiner Kundschaft. Zuvor hatte er als Barkeeper im Londoner Hilton und als Kellner im Schlosshotel Kronberg und dem Intercontinental Frankfurt gearbeitet. Viele der alten „Sinkkasten“-Gäste kamen auch später wieder – damals Studenten, später Professoren, Ärzte, Anwälte.

Es fand sich immer mehr junges Klientel ein, viele Schicke und Schöne, zumal sein Lokal auf der Strecke zum Ausgehpflaster Hanauer Landstraße beziehungsweise dem Rückweg lag. Das Publikum war sehr bunt, von fast normal bis ganz schräg. Viele tranken lieber Champagner als Prosecco.

Salvatore Rimonti, der am 5.12. 1949 in Neapel geboren wurde, verbrachte den größten Teil seines Lebens am Main, wo er mit Blick auf den Fluss arbeitete und wohnte. Frankfurt wird ihn im Herzen behalten.

Ludwig Fienhold
Blumen, Kerzen und eine Mini-Pizza zum Abschied von Freunden

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