Können Peter Reischl und Tino Lindner Zeichen setzen?
Peter Reischl (52) übernimmt die Leitung des Frankfurt Marriott Hotels, Tino Lindner (48) wird General Manager des Westin Grand Frankfurt. Beide verbindet eine lange Karriere bei Marriott International. Was aber werden sie bewirken, verbessern und ändern können? Das Marriott wird nach wie vor von seiner Lage an der Messe profitieren, das Westin Grand wird weiter gegen die unschöne und problematische Lage an der Konstablerwache und einen erheblichen Standortnachteil ankämpfen müssen.
Das Marriott hat bislang keine Spuren hinterlassen, schon gar nicht kulinarisch. Das war beim Westin noch anders, als es ein Arabella Grand Hotel war. Das Restaurant Premiere war Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts immerhin so gut, dass es nicht nur Hotelgäste, sondern auch die Frankfurter besuchten. Heinz Immhof war seinerzeit Küchendirektor. Es gab manchen guten Chef, Torsten Ambrosius war besonders gut, blieb aber nur wenige Wochen. Das Gesicht des Restaurants war lange Zeit Vincenzo Ambrosio, der über die Tische und einen Weinkarte mit über 300 Positionen herrschte. Wir können uns noch gut an seinen Clark Gable Schnurbart und sein kommödiantisches Talent erinnern.
Der wahrscheinlich prägendste Charakter des Hotels aber war Fatih Akerdem, der als Barkeeper im Auge des Orkans arbeitete und selbst mit rüpelhafte Gästen noch kultiviert umgehen konnte. Der Raki-Spezialist arbeitete über 33 Jahre im Arabella bzw. im Westin und beendete seine Karriere vor der Renovierung und damit vorübergenehden Schließung des Hauses. Letztes Jahr wurde das Westin Grand wiedereröffnet, wenn man durch die Lobby bis zur Bar geht, wirkt alles noch immer unfertig, wie in einem Möbelhaus ohne persönliche Note. Die könnten zumindest Mitarbeiter einbringen, die es noch zu entdecken gilt.
LF
Photocredt: Marriott Hotels, Fienhold
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