Frankfurter Buchmesse: Gute Adressen für Dichter & Denker | BISS

Kategorie | 2023, Aktuelles, Oktober 2023

Frankfurter Buchmesse: Gute Adressen für Dichter & Denker

Dünker

Nahrung und Wein fürs Hirn

 

Die Buchmesse ist bekannt für ihr geselliges Publikum, sie spült mehr Gäste in die Lokale als die meisten anderen Messen. Fine Dining ist weniger gefragt, man will in lockerer Atmosphäre plaudern, gute Weine genießen und ein bezahlbares und doch gutes Essen bekommen. Wir wissen, was die Aussteller und die Messegäste suchen, hier finden sie es:

Das Bidlabu gehört zu den wenigen Topadressen in der Frankfurter Innenstadt, ist aber kein geföhnter Pudel, sondern der Straßenköter unter den Gourmetrestaurants. Tische eng an eng, bitte keine Berührungsängste. Gute Weine, auch glasweise, und kreative Küche. Keine Romane, eher spitzfindige Aphorismen auf dem Teller. Der Kabarettist Georg Kreisler hat viele böse Lieder komponiert, „Gehn mer Tauben vergiften im Park“ und „Bidlabuh“ (mit „h“) gehören zu den schwärzesten.

Dennis Aukili vom Chairs

Dennis Aukili ist der Rimbaud unter den Küchenkünstlern Frankfurts. Sein Chairs im Stadtteil Bornheim erinnert an dessen berühmtes Gedicht „Das trunkene Schiff“. Die Küche und die Atmosphäre haben etwas Ekstatisches und Rauschhaftes. Alles schmeckt nach Leben, sogar die vegetarischen Gerichte. Gute Weine beleben die schrägen Planken, es gibt sogar einige anspruchsvolle Naturweine.

Das beste Steak (Filet bevorzugt) der Stadt bekommt man im Buffalo nahe der Freßgass. Das saftig-zarte Fleisch schmeckt nach Lagerfeuer und Abenteuer. Dazu gibt es passend auch glasweise gute Rotweine aus Südafrika und Australien. Rustikale Atmosphäre, rau und herzlich.

Das Bahnhofsviertel hatte die letzten Jahrzehnte nie Glanz, aber selbst die Schatten werden immer düsterer. Es gibt noch Lichtblicke wie das neue Pizza-Lokal Ciccione, in dem es eckige, andersartige und vor allem leichte Pizza und vor allem wirklich einmal gute Weine gibt, die sonst bei Vertretern dieser Spezies nicht vorkommen. Andrei Lipan ist ein ausgepichter Weinfuchs. Es macht jedenfalls Spaß hier in schlichter Umgebung Überraschendes zu erleben.

Genau gegenüber in der Moselstraße liegt das Yaldys, derzeit das spannendste Lokal im Quartier. Viele gute Weine und Cocktails paaren sich mit unkomplizierter, aber keineswegs anspruchsloser Küche. Tolle Kombination, auch eine selten zu erlebende Gästemischung.

Bidlabu

Das könnte die Weimarer Fürstengruft mit Goethe und Schiller sein, ist aber der Wein-Dünker, dessen uralter Keller auch von faustischer Tiefe ist. Die 13 abenteuerlichen Stufen schafft man nach einszwei Wein besser als nüchtern. Über 300 verschiedene Flaschen stehen parat, darunter sehr viele im offenen Ausschank. Alles zu sozialverträglichen Preisen. Es gibt das, was man in Studentenzeiten besonders mochte – Schmalzbrot, Brot mit Schinken, etwas Käse oder eine Frikadelle.

Die Vinotheque Briedé bietet über 100 handverlesene Weine, die meisten davon im offenen Ausschank, was einmalig ist. Man bekommt erstklassige Pinot Noir und Beaujolais und immer das, was es woanders nicht gibt. Dazu gehören auch die famosen Weine von Simcic aus Slowenien, dem Ehengastland der diesjährigen Buchmesse. Gleich zehn Sorten stehen parat, eine besser als die andere.

Die Weinbar Gregors im Westend bietet die besten Champagner weit und breit und so viele charaktervolle Weine, wie man sie in den meisten Restaurants nicht besser bekommen kann. Die zehn Weine/Schaumweine im offenen Ausschank eröffnen einen guten Einstieg in die Weinwelt von Gregor, der gelernter Winzer ist und etwas anders tickt als andere Gastronomen.

Alles Leben ist Streit um Geschmack und Schmecken (Nietzsche)

Ludwig Fienhold

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