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Bankenviertel: Neues Gastro-Revier in der Frankfurter City

Start mit vielen Schwächen

 

In der Frankfurter Innenstadt – und doch noch nicht in allerbester Lage – entsteht ein neues gastronomisches Revier, das ein wenig Weltstadt zeigen will, aber teilweise noch in den Vorstadtschuhen steckt. Das Ruby Hotel mitsamt toller Terrasse (siehe BISS-Artikel Check-in an der Bar) ist der Leuchtturm in diesem Viertel. Einige Lokale haben bereits geöffnet, anderen wollen alsbald an den Start gehen.

Auf dem Areal der Deutschen Bank wird gerade ein spektakuläres Hochhausensemble namens Four gebaut. In den vier Hochhäusern mit bis zu 233 Metern entstehen über 600 Wohnungen, die höchste Büroetage des Landes, ein Lifestyle-Hotel sowie Gastronomie. Rundherum siedelt sich Gastronomie an, die vor allem auch auf diese Kundschaft hofft. Momentan wird tagsüber auf der Großbaustelle so irre gehämmert, dass man die Junghofstraße eher meidet.

Das Ranch & Sea,wieder ein neues Steakhaus in Frankfurt, ist selbst noch Baustelle. Das Lokal mit dem originellen und anspruchsvollen Untertitel „Steak oft the Art“ wird XX-Large ausfallen, früher stand an gleicher Stelle einmal das legendäre Vogue, eine Tanz-Bar mit viel Ringelpiez. Der Betreiber von Ranch & Sea führt bereits zwei Betriebe dieses Namens an der Freßgass und im Westend. Gleich um die Ecke haben in der Junghofstraße gleich drei Lokale eröffnet: Bona´me, L´Osteria, Bellini Bar. Bei der kleinen Bellini Bar weiß man nicht so recht, warum man dort hingehen sollte. Noch viel weniger, wenn man für ein Glas eines mittelmäßigen Prosecco 9,50 € (0,1l) zu zahlen hat.

Das Bona´me hat wenigstens ein Gesicht und wurde als Gute-Laune-Lokal recht adrett und nicht folkloristisch gestaltet. Dahinter steckt eine kurdische Familie, die bereits sieben Lokale dieser Art in Deutschland betreibt. Man will türkisch-kurdische Küche mit orientalischen Einflüssen bieten, worunter man recht viel verstehen kann. Meze, Pide, Köfte oder Beyti, dünn gerolltes Fladenbrot mit verschiedenen Füllungen zum Beispiel. Interessanter als das Essen ist das Muster dieser System-Gastronomie. Der Gast bestellt auf einem Monitor an den verschiedenen Stationen sein Essen und die Getränke und erhält einen Pager, der sich brummend bemerkbar macht, wenn das Essen fertig ist (was schnell geht). Man spart sich Servicemitarbeiter. Wir werden sehen, dass solche technisch basierten System-Lokale noch weit stärker auf den Markt drängen, allein schon deshalb, weil vernünftiges Personal fehlt. Der Gast muss sich erst einmal mit der Technik anfreunden und beschäftigen, was gerade bei der Weinauswahl schwer fällt, zumal eindeutige Aussagen und genaue Angaben fehlen. Ist vielleicht auch entbehrlich, weil man mit Wasser besser aufgehoben ist.

Das Lokal ist sehr gut besucht, zumeist mit jungen Gästen. Sie kommen gerne in kleinen Gruppen und haben sichtlich Spaß. Der freundliche und präsente Service steht stets hilfreich zur Seite und unterstützt bei der Bestellung an den Monitoren. Egal, was wir uns an den Küchenstationen auch abholten, es schmeckte unterwürzt und vor allem nicht türkisch oder sonst wie orientalisch. Schade, dass auch das Lamm von schwacher Qualität war. Wenn wir fad essen wollen, gehen wir einige Schritte weiter ins Vapiano.

Ganz schlechtes Reklamationshandling am Schluss an der Kasse, wo man sein abgescanntes Billet zu bezahlen hat und danach gefragt wird, ob alles gut war. Auf unseren Einwand hin, dass wir das Essen als nicht würzig oder gar orientalisch empfunden haben, reagierte der junge Mitarbeiter etwas gereizt und meinte, dass man den Gästen nur eine eingedeutschte Version zumuten wolle. Gäste? Sind wir ja auch, oder? So oder so: Einen schwächeren Abgang kann man einem Gast nicht machen, weil er spätestens jetzt keinen Grund mehr sieht wieder zu kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Barbara Fienhold




Aus Jumeirah wird JW Marriott: David Salomon wird neuer General Manager

Was sind die Hintergründe

des Wechsels in der

Frankfurter Hotelszene?

 

Eine Bewertung  von Ludwig Fienhold

 

Das Jumeirah im Zentrum der Stadt Frankfurt wird es schon bald nicht mehr geben. Ab 1. April wird daraus ein JW Hotel, die Luxusausgabe der Marriott-Kette und das erste Haus dieser Linie in Deutschland. Geführt wird das neue JW Marriott von der Münchner MHP Hotel AG, die noch weitere Hotels in Deutschland und Österreich betreibt. General Manager des Hotels wird David Salomon, der viele Jahre weltweit in Luxushotels tätig war und unter anderem als Director of Operations im Ritz-Carlton Berlin arbeitete.

Daniela Fette, die erst im September 2019 von der Villa Kennedy ins Jumeirah wechselte und dort als General Managerin startete, tritt ab 1. Mai ihren Posten als neue Direktorin des Hotels 59 in Düsseldorf an. Auf unsere Nachfrage erklärte sie, das man mit dem neuen Betreiber an einer reibungslosen Überführung arbeite. Es werde keine Änderungen an Arbeitsverträgen geben, alle Mitarbeiter/innen würden unter deutscher Gesetzeslage an den neuen Betreiber transferiert.

Café Hauptwache mit dem Jumeirah im Hintergrund

Nach dem Hessischen Hof und der Villa Kennedy, gibt mit dem Jumeirah nun noch ein weiteres Luxushotel den Standort Frankfurt auf. Inzwischen wurde auch die Villa Rothschild in Königstein bei Frankfurt geschlossen (siehe BISS Artikel „Geht das Hotelsterben weiter?“). Mit der Corona-Krise allein kann man diese Verluste nicht erklären, die Gründe für den Abgang des Jumeirah sind vielschichtiger, liegen schon länger zurück und haben auch grundsätzlich mit der Führung zu tun. Schlussendlich wird das Jumeirah Frankfurt für die Gruppe in Dubai nicht mehr rentabel gewesen sein.

Dieser Wechsel kam vielleicht für viele überraschend, aber nicht vollkommen aus heiterem Himmel. Erste Anzeichen und Aufweichungen gab es bereits vor der Corona-Krise. Ein auffälliger Teil der Führungsmannschaft verließ das Hotel, unter anderem der Food & Beverage Manager Jörg Stricker, der seit 2019 das bekannte Wellnesshotel Bollants Park in Bad Sobernheim im Nahetal als Direktor führt. Exekutive Chef, Küchenchef und andere suchten sich ebenfalls eine neue Bleibe.

An der Location kann es nicht gelegen haben. Warum aber trennt sich die Jumeirah-Gruppe mit Sitz in Dubai von seinem einzigen Hotel auf deutschem Boden, das sie vor elf Jahren so stolz eröffnete? Eine offizielle Erklärung gibt es dazu noch nicht, doch die Gründe lassen sich auch so schneller und ehrlicher beleuchten. An der Location kann es nicht gelegen haben, das Jumeirah liegt im Herzen der Stadt nur wenige Schritte von Hauptwache, Zeil, Freßgass, Goethestraße, Opernplatz und anderen wichtigen Orten entfernt – das dadurch ersparte Geld an Taxikosten konnten Hotelgäste bestens beim Shoppen einsetzen.

Im Grunde gab es im Jumeirah von Anfang an einige gravierende hausgemachte Handicaps, strategischer und baulicher Art. Das Restaurant Max on One wurde auf der ersten Etage platziert und hatte keinerlei Aussicht. Die kleine Bar wurde wie ein Wurmfortsatz der Lobby mit Blick auf den Mini-Parkplatz vor dem Eingang vernachlässigt. Bei einem Hotel mit 25 Stockwerken hätte man für beide unbedingt einen Ort mit besserer Aussicht finden müssen. Außerdem fehlte es beiden an Terrassenplätzen – ein Todesurteil, weil Deutschland selbst im Winter gerne draußen sitzen möchte. Jedenfalls zog nie so etwas wie Leben in beide Outlets ein. Es fehlte darüber hinaus an dauerhaften prägnanten Angeboten, die auch externe Gäste herangezogen hätten, man hat es nicht geschafft, den Frankfurter als Gast zu gewinnen. Ein entscheidender Fehler von Jumeirah war es, das eigentliche Thurn & Taxis Palais zu Füßen des Hotelturms nicht als einmalig stimmungsvolles Entree zu erkennen. Als die ersten Bilder vom Frankfurter Jumeirah Hotel die Runde machten war das Palais zwar stets gut dazu in Szene gesetzt worden, aber sehr zur Verwunderung aller gehörte es nicht zum Hotel selbst. In diesem Palais und seiner großen Terrasse hätte man die Gastronomie einziehen lassen müssen, ein besseres und greifend nahes Aushängeschild für den modernen Hotelturm hätte man nicht finden können. Der Zugriff zum Palais wäre zu fast jeder Zeit einfach gewesen, es stand einige Zeit leer und wurde von glücklosen Gastronomen betrieben, die nicht lange durchhielten, wobei sich die Miete auch eher ein Konzern wie Jumeirah als ein normaler Gastronom leisten kann. Derzeit sind dort das Dr. Oetker-Café Guglhupf und die Frankfurter Parfümerie Kobberger zu Hause. So oder so: Marriott erbt die vorhandenen Defizite und kann es nicht bei einer Modernisierung und Erneuerung an einigen Stellen belassen. Der Relaunch soll sich über ein Jahr hinziehen. Ein Begriff der alles und nichts sagt. Es bedarf einer grundsätzlichen Neuaufstellung mit frischen Ideen und baulichen Veränderungen. Auf den neuen General Manager David Salomon wartet jedenfalls eine nur schwer lösbare Aufgabe.

Der Service im Jumeirah war immer eine Schwachstelle. Davon abgesehen gab es aber genügend engagierte und talentierte Menschen im Hotel. Küchenchef Martin Steiner, der zuvor in gleicher Position bei Johann Lafer arbeitete, war einer von den Besten. Seine deutsch-österreichische Küche mit lokalem Touch war großartig, unvergessen das gebackene Freiland-Ei mit einer Sauce aus den Kräutern der Frankfurter Grünen Soße, und das perfekte Wiener Schnitzel, das man sogar im Miniformat beim erstklassigen Frühstück bekommen konnte.

Bemerkenswert, dass in der Geschichte des Hotels Jumeirah drei Frauen das Haus führten – am längsten Dagmar Woodward, bei deren Chic und Charme man merkte, dass sie jahrelang in Paris zu Hause war. Daniela Fette hatte bislang nicht viel Zeit ihr Können zu zeigen, da schon kurz nach ihrem Einstieg der erste Lockdown das Hotel außer Gefecht setzte.

 

Photocredit: Barbara Fienhold

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Bitte nicht ärgern: Guide Michelin 2022

Irren ist Michelin

 

Sind Joachim Wissler (im Bild rechts) und sein Vendôme in Bergisch Gladbach wirklich keine drei Sterne mehr wert, dafür aber The Table in Hamburg? Ist Tim Raue mit zwei Sternen tatsächlich so wertvoll wie das gleich bewertete Haerlin im Vier Jahreszeiten in Hamburg? Macht es überhaupt Sinn, sich solche Fragen zu stellen, angesichts des Zustands vom Guide Michelin? Wenn jemand in Deutschland zur wegweisenden Avantgarde gehört, dann Joachim Wissler. Bei manchem Auf-Nummer-Sicher-Koch hätte man eher zu einer Abwertung finden können. Aber: Der Michelin macht natürlich Politik und Marketing und will Aufmerksamkeit erzeugen, dazu gehören auch Abwertungen wie jetzt beim Vendôme und seinerzeit beim Schiffchen in Düsseldorf, einem Fehlgriff, der nicht den Koch, aber den Michelin diskreditierte.

Unvergessen: Geradezu bizarre Form erreichte der Michelin in Frankfurt, wo er dem Lokal Wilma eines gewissen Michael Riemenschneider schon sehr frühzeitig nach der Eröffnung einen „Stern“ aufdrückte. Der zwielichtige Koch war vor allem durch seine protzige Autoflotte und nicht für sein Talent bekannt und warf mit Geld um sich. In alle Richtungen. Solchen haltlosen Auszeichnungen wie im Fall Riemenschneider steht die unprofessionelle Ignoranz wirklich großen Talenten gegenüber. Empörendes Beispiel: Lohninger in Frankfurt. Mario Lohninger und sein Vater Paul stehen (mitsamt eines großartigen Teams) im gleichnamigen Lokal seit zwölf Jahren gemeinsam am Herd und begeistern mit brillanten Gerichten wie Miso-Lachs in Orangen-Ingwer-Marinade und Black Cod in geräucherter Consommé mit Rettich-Cannelloni. Es gibt jedoch auch ein Wiener Schnitzel, aber eines der besten auf diesem Planeten. Nur der Michelin hat noch nicht begriffen, wie viel Können und Handwerklichkeit dazu gehören ein solches Wiener von Weltklasse auf den Tisch zu bringen. Und dass auch derartige Traditionsgerichte einer Würdigung wert sein können.

Und dann überhaupt dieser „grüne Stern“, bei dem der Michelin rot werden müsste, wenn er nicht schon rouge wäre. Durch das Grün soll „Engagement in Sachen Nachhaltigkeit“ gewürdigt werden. Abgesehen davon, dass man das völlig abgenutzte und missbrauchte Wort „nachhaltig“ nicht mehr hören kann. Abgesehen davon, dass jeder verantwortungsvolle Koch nachhaltig arbeitet. Abgesehen davon, dass niemand und schon gar kein Michelin wirklich überprüfen kann, ob tatsächlich in einem Lokal nachhaltig gearbeitet wird. Abgesehen davon, dass ein solch fadenscheiniges Ansinnen in die grüne Tonne gehört, müssen wir festhalten: Der Michelin arbeitet weiterhin modisch, seines ehrwürdigen Alters unwürdig und tendenzsüchtig und versucht verzweifelt jung zu werden, um sich bei einem entsprechenden Publikum anzubiedern. Verkauft er sich deshalb aber besser? Ja, der Michelin verkauft sich.

Ludwig Fienhold

 

Neue Sterne für Frankfurt und Darmstadt

Sterneverlust für Joachim Wissler

 

Die beiden größten Überraschungen: Darmstadt hat mit dem Ox zum ersten Mal in seiner gastronomischen Geschichte ein Lokal mit Stern. Das Vendôme im Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach verlor seinen dritten Stern und muss jetzt mit zwei Sternen leben. Den dritten Stern gewinnen konnte dagegen Thomas Schanz in Piesport an der Mosel.

Surprise: Die beiden Frankfurter Lokale Main Tower Restaurant & Lounge und Masa Japan Cuisine wurden ebenfalls mit einem Stern ausgezeichnet. Offenbar war niemand vom Michelin im japanischen Restaurant Sakai in Frankfurt.

Von der Michelin-Präsentation wird vor allem eine wirre Moderatorin in Erinnerung bleiben, die nicht aufhörte dem Mischeloo zu einer neuen Aussprache zu verhelfen, geehrte Köche in viel zu kleine Jacken stecken ließ und Teilnehmer händeringend auf ihre vorbestimmten Plätze verwies, damit sie besser ins Bild passten. Keine Sternstunde.  

Die neuen und die verlorenen Sterne

im Guide Michelin 2022 mit einem Klick




Reto Brändli wird neuer Küchenchef im Esszimmer im Berliner Adlon

Der junge Schweizer

folgt auf Hendrik Otto

 

Reto Brändli, mit zwei Michelin Sternen und 17 Punkten hoch dekoriert, übernimmt ab 1. Mai als Küchenchef das Restaurant Esszimmer im Berliner Hotel Adlon. Nachdem Hendrik Otto nach über zehn Jahren höchst überraschend als Consultant ins Krankenhausfach wechselte, will der 31 Jahre alte Brändli eine neue Ära am Brandenburger Tor einläuten.

Berlin wird Brändlis erster Auslandsposten sein. Der Wechsel erfolgt vom Schwesterhotel Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz, für dessen Restaurant Cà d’Oro er in den vergangenen drei Jahren an der Seite von Executive Chef Matthias Schmidberger zunächst als Sous Chef und seit Juni 2020 als Küchenchef verantwortlich zeichnete. 2021 erhielt das Restaurant den zweiten Michelin Stern.

Gelernt hat Brändli bei vielen bekannten Chefs. Bei Kurt Rösli im Hotel Waldhaus Sils-Maria absolvierte er seine Kochausbildung. Schon bald ging es  zu Andreas Caminada und dann weiter nach Ascona ins Ecco zu 2-Sterne Koch Rolf Fliegauf, der gerade beim Rheingau Gourmet & Wein-Festival begeisterte.

Im Lorenz Adlon Esszimmer findet Reto Brändli ein versiertes Team: Neben Executive Chef Stephan Eberhard stehen ihm Maître Oliver Kraft mit seinem eingespielten Serviceteam und der gerade zum Chef-Sommelier beförderte Hans-Martin Konrad zur Seite. Unter der Regie des neuen Schweizer Küchenchefs Brändli wird das Lorenz Adlon Esszimmer am 18. Mai mit einem 8-Gänge Menü an den Start gehen.

 

Foto: Thomas Buchwalder




Schöne Schäume: Champagner & PetNat

Vinaturel füllt

den Sommer ins Glas

 

On the Road again: Vinaturel startete seine Roadshow in Frankfurt mit über 240 Weinen, Champagner und Schaumweinen. Diesmal in der Eventlocation Danzig am Platz mit sehr viel mehr Platz als zuvor. Besonders spannend: Es gab einige neue und gute Champagner und Schaumweine zu verkosten, die nicht jeder kennt: Vazart-Coquart, Huré Frères, Jean Servagnat, Barrat-Masson. Viel Qualität bei niedriger Dosage.

Jean Servagnat

Gerade bei Jean Servagnat, der mit zwei Gramm Dosage auskommt und dessen Champagner ihre feine Fruchtsüße nur aus dem Jahrgang und der Traube ziehen. Das Ergebnis ist ein schön balancierter und definierter Champagner, teils in Edelstahl und teils im Holz ausgebaut. Aus seinen drei Hektar erzeugt Jean Servagnat nur zwei Champagner, einen Premier Cru und einen Premier Cru Extra Brut, beide von Klasse.

Liv Vincendeau

Im Auge und vor allem auf der Zunge behalten muss man auch die Schaumweine von Liv Vincendeau aus Anjou. Die aus Wiesbaden stammende und international ausgebildete Winzerin hat ein frisches animierendes kleines Sortiment von Schaumweinen, vorwiegend aus Chenin Blanc. PetNat kann eine modische Plage sein, ihr PetNat de Liv Zero Brut (Chenin Blanc) kommt immer gut, aber gerade jetzt im aufblühenden Sommer ist so eine Erfrischung auf hohem Niveau ein Must-have.

LF

 

A N Z E I G E

 




Sekt sells? Deutsche Schaumweine schwanken bei ihren Leistungen

Tops, Flops & spannende Entdeckungen

 

Von Ludwig Fienhold

 

Was eigentlich ist Sekt? Und was kann er überhaupt? Es gibt keine wirkliche qualitative Definition für deutschen Sekt und leider definiert er sich auch nicht von selbst. Zu unterschiedlich ist das Ergebnis. Mal ist er ein blubbernder Ballermann mit Lizenz zum Sodbrennen, mal eine feingeschliffene Perle. Eine größere Sektprobe in der Vinotheque Briedé in Frankfurt spiegelte die Wirklichkeit ziemlich genau: Es gab viel albernen Blubberlutsch zu verkosten, aber auch einige bemerkenswerte Vertreter der schäumenden Weine.

Katya & Michel Briedé, Nicole Wolbers, Christine Scharrer

Wir wollen uns nicht mit den vielen Nieten abgeben. Selbst Namen, die sonst beim Wein für Qualität bürgen, schwächelten beim Sekt. Die Weinexpertinnen Christine Scharrer und Nicole Wolbers hatten vor allem Flaschen aus der Pfalz zusammengetragen. Es gingen ihnen dabei durchaus um einen repräsentativen Querschnitt, der die Bandbreite des schäumenden Weins darstellen sollte, mit all seinen Schwächen. Die Proben warfen auch grundsätzliche Fragen auf. Wer will barock gereifte, schwere oder gar petrolige Rieslingsekte? Riesling steht für Frische, was sich im besten Fall auch beim Sekt finden sollte. Einer der ganz wenigen bemerkenswerten Sekte bei der Verkostung war der Patina vom Pfälzer Wein & Sekthof  Wilhelmshof: Feine Perlage, ein Duft aus Brioche und Birne, sehr animierend, nah am Champagner, ohne ihn zu kopieren. Überraschung auch beim eingeschmuggelten „Pirat“, einem holländischer Sekt Brut Nature Classic (Chardonnay & Pinot Noir) von Van Holset, der frisch, fröhlich und frei daherkam und das Fachpanel überzeugte.

Verkostungspanel: Christine Scharrer, Nicole Wolbers, Klaus Kneib, Oliver Maria Schmitt, Fienhold & Fienhold

Verkostungspanel: Nicole Wolbers, Klaus Kneib, Christine Scharrer, Oliver Maria Schmitt

Was macht einen guten Sekt aus? Für Niko Brandner (Bild oben) ist die Antwort glasklar: „Finesse, Leichtigkeit, Frische und Vielschichtigkeit.“ Er ist der voll Ideen sprudelnde Kopf von Griesel & Compagnie, der kometenhaft aufsteigenden Sektmanufaktur in Bensheim an der hessischen Bergstraße. Seiner Meinung nach hat man sich in Deutschland zu viele Jahre um Billigprodukte gekümmert und nicht um Qualität. Der Unterschied zwischen industriell hergestellten und handwerklich gemachten Sekten ist groß. „Wir haben in die Champagne geschaut und denken, dass wir dieses Niveau auch können, eben auf unsere Weise.“ Ein langes Hefelager verleihen dem Sekt komplexe Aromen und feinperlige Geschmeidigkeit. Bei Griesel dürfen sich die Spitzenprodukte zwischen 30 Monaten und sechs Jahren derart einbetten, in der Champagne ist eine Mindestzeit von 15 Monaten vorgeschrieben, die Spitzen reifen deutlich länger.

Von Griesel gibt es ein Dutzend Sorten, in verschiedenen Qualitäten zu unterschiedlichen Preisen (15 – 35 €). Der Blanc de Noirs Brut, ein Sekt aus den roten Trauben Pinot Noir und Pinot Meunier, die jedoch weiß gekeltert werden, ist ein Charmeur der Extraklasse. Cremig und beschwingt, weich perlend, mit saftigem Trinkfluss und den für viele Champagner typischen Noten von Nussbutter und Brioche, weckt er gleich beim ersten Schluck Begeisterung. Der Blanc de Blancs, eine Cuvée aus Chardonnay und Weißburgunder, animiert mit viel Stoffigkeit, zartem Schmelz und feiner Salzigkeit zu einem Glas mehr. Der würzig-wollüstige Rosé aus Spätburgunder und Schwarzriesling ist nach den Worten von Niko Brandner die „Cash Cow“ des Hauses, aber „ohne Kitsch“, wie so viele andere dieser Art. Die Grande Cuvée Zero Dosage bietet mit den Rebsorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier eine Melange nach Vorbild aus der Champagne, wobei dieses feinsinnige Meisterwerk viele Franzosen in den Schatten stellt.

Alexander Danner

Griesel, Krack, Barth oder Raumland zählen heute zu den besten deutschen Sektwinzern. Wie bei allen Spezies, machen aber vor allem die Entdeckungen abseits der Rebzeilen besondere Freude. Ganz oben dabei der Sekt vom Weingut Idler (den Christine Scharrer zu einer anderen Sektprobe mitbrachte). Der 2017 (!) Pinot Brut Nature aus Burgundertrauben ist ein Bio-Schaumweit erster Klasse – frisch, feinperlend, schöne filigrane Frucht bei geradliniger trockener Art. Jedes Glas macht Lust auf das nächste, gerade für die Gastronomie ein Must-have, weil man seine Gäste bei Laune halten und nicht schon beim ersten Glas satt machen sollte.

Einer unserer absoluten Winzer-Lieblinge ist Alexander Danner aus Durbach, der bei Fachtrinkern bekannt ist, aber aus privaten Gründen pausieren musste und vielleicht deshalb bei vielen aus dem Blickfeld geriet. Dieser seelenvolle Naturbursche macht herausragende Weiß & Rotweine und einen ganz besonderen Sekt. Er bringt so viel Geist aus der Champagne auf die Flasche, dass er bei einer Blindverkostung eher als Franzose wahrgenommen wird. Cuvée aus fünf Rebsorten, 70 Monate Reife auf der Hefe in der Flasche. Tiefsinnig, ausdrucksvoll, wollüstig. Nichts für Nipper, in großen Schlucken ein Ereignis.

 

Top Five

Sekt-Favoriten

 

Griesel, Bensheim an der Hessischen Bergstraße

www.griesel-sekt.de

 

Sekthaus Krack, Pfalz

www.krack-sekt.de

 

Wein & Sektgut Barth, Rheingau

www.weingut-barth.de

 

Reichsrat von Buhl, Pfalz

www.von-buhl.de

 

Sekthaus Raumland, Rheinhessen

www.raumland.de

 

Entdeckungen

 

Alexander Danner, Baden

www.danner-weingut.de

 

Marcel Idler, Württemberg

www.weingut-idler.de

 

Fotos: Barbara Fienhold

 

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Neueröffnung: Caffé Casa Nostra

Pasticceria an der

Frankfurter Kleinmarkthalle

 

Ein neues Café in der Hasengasse nahe der Frankfurter Kleinmarkthalle macht mit einem leckeren Angebot an Pasticcini und anderen kleinen Happen Appetit.

Es gibt Canolo mit Cremefüllung, Ricotta oder Zuppa Inglese, Cornetto, gefüllte Quarkbällchen, Törtchen und anderes mehr. Außerdem sind gute gefüllte Arancini zu haben.

Pino Pistara ist für seine Torten und süßen Hochzeitsarrangements bekannt und fertigt täglich frisch die ganzen Delikatessen im kleinen Lokal seines Sohnes Antonio, das dieser gemeinsam mit Frau Jennifer betreibt (siehe Foto). Wenn die Temperaturen steigen, soll es auch eine kleine Auswahl an Eissorten geben.

Der Kaffee wird selbst geröstet, der Cappuccino fällt gut und kräftig aus und ist zu einem freundlichen Preis von 2,90 € zu haben. Der Übergang vom Kaffee zum Wein ist wie in Italien fließend. Das Sortiment ist klein und passt mit dem Vespa-Etikett gut zum Lokal. Das Mini-Lokal hat auch einige Tische vor der Tür.

Caffé Casa Nostra, Frankfurt, Hasengasse 3

Mo-Do 8 – 20 Uhr

Fr 8 – 22 Uhr

Sa 10 – 22 Uhr

So geschlossen

Siehe hier mit einem Klick auch BISS Artikel über die besten Cafés in Frankfurt

 

Fotos: Barbara Fienhold




Traube Tonbach geht im April mit neuer Gastronomie an den Start

Countdown für die Schwarzwaldstube läuft

Die drei Lokale des Hotels werden optisch moderner

 

Läuft alles nach Plan, beginnt in einigen Wochen ein neues Kapitel in der über 230-jährigen Geschichte der Traube Tonbach: Wo vor zwei Jahren das Urgebäude des Traditionshotels nach einem Feuer in Schutt und Asche lag, soll am 8. April die Schwarzwaldstube wieder eröffnen.  Daneben wird es mit dem Schatzhauser auch ein neues Restaurantkonzept geben.

Wenige Wochen vor der Eröffnung verrät die Hoteliersfamilie um Renate, Heiner, Antonia, Matthias und Sebastian Finkbeiner (im Bild) weitere Details zum Wiederaufbau und den künftigen Restaurants. Renate Finkbeiner, Seniorchefin und ihres Zeichens oberste Bauinstanz der Traube Tonbach, bringt das Leitmotiv des gestalterischen Drahtseilakts, auf den Punkt: „Wir wollen unsere Geschichte bewahren, in dem wir sie fortschreiben – nicht nachbauen. Das alte Stammhaus wird in unseren Erzählungen und Herzen immer einen festen Platz haben, doch was gewesen ist, ist Vergangenheit. Jetzt ist die Zeit ein modernes Haus zu bauen, das den Ansprüchen kommender Generationen von Gästen und Mitarbeitern lange dient.“

Die neue Schwarzwaldstube wird jedenfalls anders als zuvor aussehen. Im Gegensatz zur vormals tiefeingezogenen, dunklen Holzdecke öffnet sich der neue Gastraum mit einer bis in die Giebelspitze vollverglasten Stirnwand zum Tonbachtal und gibt das Panorama auf den gegenüberliegenden Wald frei. Die einstige Köhlerstube von Küchenchef Florian Stolte wird dort eröffnen, wo einst die historische Urzelle der Traube Tonbach war. Der Name ist eine Hommage an das Gründungsjahr und den Ort, wo vor mehr als zwei Jahrhunderten die Hotelgeschichte mit einer winzigen Schänke für Köhler und Waldarbeiter begann. Das kulinarische Konzept und das Team der Köhlerstube bleiben hingegen gleich, es gibt wie zuvor moderne und asiatisch-inspirierten Menüs für maximal 30 Gäste. Die einstige Bauernstube wird es hingegen in ihrer alten Form nicht mehr geben. Der historische Raum wurde vom Feuer zerstört und lässt sich nicht nachbauen, ohne das es künstlich wäre, meinen die Finkbeiners.

Freunde der schwäbisch-badischen Küche, wie sie früher in der Bauernstube serviert wurde, müssen darauf dennoch nicht verzichten und werden im neuen Lokal Schatzhauser fündig, das ebenfalls von Florian Stolte geleitet wird. Mit 60 Sitzplätzen und schönem Ausblick präsentiert sich das Restaurant lichtdurchflutet, während die kohlschwarze Decke an die Köhlerzunft und die Ursprünge des Ortes erinnern sollen.




Mammertsberg: Gourmetadresse am Bodensee stellt sich neu auf

Silvio Germann übernimmt Schweizer Schmuckstück

 

Silvio Germann übernimmt gemeinsam mit seinem Mentor, dem Drei-Sterne-Koch Andreas Caminada, die Pacht des Hotels Mammertsberg im Schweizer Kanton Thurgau, das neben luxuriösen Zimmern und Suiten ein Gourmetrestaurant sowie einen Panorama-Garten mit Terrasse und Seeblick bietet. Nach sieben Jahren als Küchenchef im Igniv by Andreas Caminada in Bad Ragaz ist es für Silvio Germann das erste eigene Projekt.

In seiner über 100-jährigen Geschichte hat sich das Hotel einen guten Namen gemacht. Die letzten neun Jahre wurde es von August und Luisa Minus geführt, die es als kulinarische Destination bekannt machten. Das herrschaftliche Anwesen überblickt in bester Lage den Bodensee, die Thurgauer Hügellandschaft und die Appenzeller Alpen.

Silvio Germann

Dass der gebürtige Luzerner Silvio Germann kochen kann, hat er längst zeigen können. Nach seiner Ausbildung und einer Station im Epoca in Films ergatterte er mit 22 Jahren einen Posten im Drei-Sterne-Restaurant Schloss Schauenstein. Drei Jahre schulte er sein Können an der Seite von Andreas Caminada. Dieser machte ihn zum Statthalter für sein erstes Gourmetnest, das neue Igniv-Restaurant im Grand Resort Bad Ragaz. Innerhalb von sieben Jahren kochte Silvio Germann das Restaurant in die Schweizer Topliga der Spitzenrestaurants: 2 Michelin-Sterne, 18 Gault & Millau-Punkte. Die Übergabe an ihn als neuen Pächter ist für April vorgesehen, die offizielle Wiedereröffnung für Herbst 2022 geplant.




Heger Wein: Wie schmeckt Gras im Ofen?

Ein Klassiker mit Überraschungen

 

Verkostung mit

Rebecca Heger

 

„Mein Vater“, weiß Tochter Rebecca, „ist harmoniebedürftig“. Das merkt man auch seinen Weinen an. Sie können so ausgewogen sein, dass sie schon etwas Gemütliches haben. Aber man findet wie im wirklichen Leben im Repertoire des Weinguts auch sehr unterschiedliche Charaktere. Es gibt schlanke drahtige Weine, forsche und feinsinnige, aber auch behäbige Weine. Einer unserer Favoriten ist der Weißburgunder mit dem schönen Namen „Gras im Ofen“. Er scheint aus der Art geschlagen und trägt doch die Handschrift des Weinguts. Diese ändert sich allmählich, seit die Tochter Rebacca mit eingestiegen ist und frischen kühlen Wind mit einbringt.

Weißburgunder können langweilen. Der von Heger aus der Lage „Gras im Ofen“ aber ist spannend. Man spürt förmlich die Kühle dieses besonderen vulkanischen Weinbergs. Der im Holzfass ausgebaute Weißburgunder Großes Gewächs 2019 ist glasklar strukturiert, mineralisch, präzise, schlank und frisch. Seine animierende Salzigkeit, die beschwingt über die Zunge wippt, lässt eine Flasche schnell schwinden. Der Wein entfaltet feine Aromen von Melone, Pfirsich und Birne mit einem erfrischenden Spritzer Zitronenverbene. „Ich liebe diese straighte kühle Art“, kommentiert Rebecca Heger diesen großen Weißburgunder, den es nur stark limitiert gibt. Der uralte Name „Gras im Ofen“ ist eigentlich falsch, den Altvorderen nach soll es dort so heiß werden, dass das Gras brennt. Auf andere Lagen am Kaiserstuhl mag dies zutreffen, nicht aber auf diesen Ausnahmeweinberg „Gras im Ofen“. Eine sprachliche Verbindung zu den Vulkanböden wäre eher vorstellbar. Egal, Schall und Rauch, Hauptsache, es wächst hier etwas Einzigartiges.

Rebecca Heger

Die steilen und schrägen Lagen zwingen zur Handarbeit. Bei der Bodenbearbeitung hilft Pferd Willi, nach dem ein Silvaner benannt wurde. Dieser Silvaner wurde spontan im Holzfass vergoren und nach dem biologischen Säureabbau mit anschließendem Feinhefelager unfiltriert auf die Flasche gefüllt. Der Silvaner Alte Reben 2020  zeigt sich richtig gut trocken und von milder Säure, die Fruchtnoten aus Melone und Birne sind dezenter Natur – mit dieser sympathischen Art wird man mühelos zu Everybodys Darling. Pferd Willi arbeitet übrigens nicht mehr allein, inzwischen ist mit Winfried ein zweites Arbeitstier im Einsatz.

Die Rotweine aus dem Haus Dr. Heger sind oft Sofaweine, mit denen man es sich gemütlich machen kann. Der Ihringer Spätburgunder Ortswein und der Spätburgunder Vitus beispielsweise gehören zu den Einstiegsweinen und schmecken leicht gekühlt besser. Auch der beliebte Allzweckwein, der Mimus Spätburgunder, kommt kühl besser über die Zunge, weil sein mundfüllender roter Früchtekompott sonst zu ausladend wirkt. Spitzenweine wie der Spätburgunder Ihringer Winklerberg Rappenberg brauchen weder Sofa noch Essen, sondern genügen sich ganz l´art pour l´art selbst. Dieser waldbeerige und kirschige Spätburgunder legt das bei Heger sonst so gern getragene Harmonie-Kostüm ab und ist durch seine eckige Art und Frische schon von einer anderen und zukunftsweisender Stilistik.

Die 27 Jahre alte Rebecca Heger ist seit Anfang 2020 im Betrieb, hat zuvor Weinbau und Önologie in Geisenheim studiert und auf dem Topweingut Salwey im Kaiserstuhl ihre Ausbildung gemacht. Sie hat schon jetzt viel Einfluss, geht aber bedächtig ans Werk: „Ich bin dankbar für den Freiraum, habe aber auch Respekt vor der Tradition und der Leistung meines Vaters.“ Rebecca Heger bevorzugt Begriffe wie „Straight, Frische und Finesse“. Im Grunde schätzt und entdeckt sie in manchen Weinen die Anfänge ihres Vaters, wo weniger Holz zum Einsatz kam. Mit dem seltenen Chardonnay „Gras im Ofen“ findet er ihrer Meinung zu den Wurzeln zurück. Und mit dem ebenfalls raren Weißburgunder dieser Lage sowieso. Der neue, kühle frische Wind belebt das Weingut und kompensiert die satte Wärme am Kaiserstuhl.

Ludwig Fienhold

 

Weingut Dr. Heger, Ihringen am Kaiserstuhl, Bachenstr. 19/21

Tel. 07668 – 99511-0

www.heger-weine.de

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