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Geht das Hotelsterben weiter: Was wird aus der Villa Rothschild?

Das Kleinod im Taunus

wurde geschlossen

 

Von Ludwig Fienhold

 

Die Villa Rothschild in Königstein, eines der schönsten Hideaways weltweit, befindet sich derzeit im Ruhestand. Die Führungskräfte haben das Haus verlassen, Gäste stehen vor verschlossenen Türen. Wer im Internet ein Zimmer buchen will, liest nur das Wort: Ausverkauft. Und tatsächlich sieht es nach einem Ausverkauf aus, auch wenn von offizieller Seite Stillschweigen herrscht. So viel aber dringt dann doch durch: Das Hotel bleibt in jedem Fall das ganze Jahr über für den normalen Gästeverkehr geschlossen und wird nur noch als Eventlocation genutzt.

Gourmet-Gipfel im Park

Der einstige Direktor der Villa Rothschild und des Schwesterhotels Falkenstein Grand, Steffan Massa, hat Anfang des Jahres mit der Four Peaks Hospitality GmbH in Salzburg sein eigenes Unternehmen gegründet. Der Ausnahme-Sommelier Benjamin Birk wechselt nach über acht Jahren Villa Rothschild ins Sportsline nach Offenbach, einem Fachgeschäft für Sportswear und Sneaker. Insgesamt war Birk mehr als 21 Jahre in der Hotellerie/Gastronomie und zählte zu den kompetentesten und sympathischsten Gastgebern der Branche. Ehefrau Nina, ebenfalls als Sommeliere eine Zierde der Zunft und zuletzt im Frankfurter Restaurant Stanley Diamand tätig, bekam letztes Jahr Zwillinge und wird wohl ebenfalls nicht mehr in die Gastronomie zurückkehren. Einen Weg, den immer mehr gehen, leider auch gerade die Guten.

Sommelier Benjamin Birk

Der hoffnungsvolle und vorletzte Küchenchef der Villa Rothschild, Sebastian Prüssmann, verließ 2020 das Hotel, um in der Sansibar auf Sylt anzuheuern. Letzter Küchenchef in der Villa Rothschild war Marcus Zillmann, der inzwischen im Öschberghof in Donaueschingen arbeitet, der unter anderem ein Zwei-Sterne-Restaurant bietet.

Die Villa Rothschild, die zu den Dr. Broermann Hotels gehört und sich der Autograph Collection von Marriott angeschlossen hat, kann eine großartige Karriere als „Restaurant mit Betten“ vorweisen. Einige der besten Köche Deutschlands, Christoph Rainer und Christian Eckhardt, haben dort in Hochform gearbeitet.

Beim letzten G8 Genuss-Gipfel in der Villa Rothschild im August 2019 gab es bereits Anzeichen für eine Auflösung, wobei die nur wenige Monate später einsetzende Corona-Krise die Pläne beschleunigt haben dürften. Das große Feuerwerk im Park war vielleicht krönender Abschluss und Fanal zugleich. Der Besitzer der Villa Rothschild, Dr. Bernard Große Broermann, ist Unternehmer und Gründer der milliardenschweren Asklepios-Kliniken. Es drängt sich der Gedanke auf, dass aus der Villa Rothschild eine hochkarätige Residenz mit Medical Wellness für begüterte Senioren werden könnte.

 

Foto: Barbara Fienhold

 

A N Z E I G E




Les deux Dienstbach eröffnen Lokal auf dem Weingut Künstler im Rheingau

Spannende Liaison

von Wein & Küche

 

Der Rheingau gewinnt eine

neue kulinarische Adresse

 

Das Restaurant Les deux Dienstbach chez Künstler startet am 25. März in Hochheim. Solche lebendigen Wesen wie die Zwillingsschwestern Jennifer und Nathalie Dienstbach werden den bisweilen träge gewordenen Rheingau gehörig aufmuntern. Die beiden konnten bereits in ihrem Lokal in Wiesbaden eine größere Fangemeinde aus dem Rhein-Main-Gebiet um sich scharen, die sie natürlich ins neue Lokal nachziehen möchten.

Nathalie & Jennifer Dienstbach, Gunter Künstler

Wenn Jennifer und Nathalie wie Weinbergspfirsiche durch Lokal kullern, mit praller Lebensfreude, purer Energie und heiterer Herzlichkeit, dann merkt man, woran es bei uns in der Gastronomie sehr oft fehlt. Ein solch offensiver Charme ist jedenfalls selten, gerade in diesen Zeiten. Die Dienstbach-Schwestern kamen zwar 1982 in Wiesbaden auf die Welt, wurden aber kulinarisch auch in Frankreich sozialisiert – die Großeltern betrieben in der Normandie einen Bauernhof, ihre Mutter führte in Frankreich ein Hotel. Der Vater wiederum entsprang einer Wiesbadener Bäckersfamilie. Nathalie, die in der Küche Regie führt, erlernte zunächst das Schreiner-Handwerk, machte dann aber eine Ausbildung zur Köchin in der Traube Tonbach bei Harald Wohlfahrt. Jennifer, die für den Service verantwortlich ist, reiste ebenfalls viel und absolvierte ein Studium im Hotel- und Restaurantmanagement mit Praxis in der Frische-Paradies-Gruppe.

Neben dem Fine Dining Restaurant, das am 25. März startet, wird am 22. April auch noch der saisonal betriebene Gutsausschank eröffnen, selbstverständlich beide mit Terrassenplätzen und ausreichend Weinen von Spitzenwinzer Gunter Künstler, der über ein großes und vielfältiges Repertoire verfügt. Im Restaurant wird es neben den Weinen von Künstler auch ein französisches Sortiment geben, insgesamt werden 15 Weine glasweise angeboten. Im Gutsausschank sind kleinere Tellergerichte á la carte zu haben, wie man sie von den Dienstbachs bereits kennt, also etwa Kräuter-Schnecken oder Bouillabaisse mit Rouille. Im Restaurant werden ausschließlich drei Menüs angeboten: Terre et Mer (3 Gänge 75 €, 5 Gänge 110 €); Chez Monette (5 Gänge 120 €), Jardin (vegetarische 3 Gänge 65 €, 5 Gänge 95 €). Die Menüs sollen monatlich wechseln. Ob das inhaltliche Konzept und die Preise so bleiben, ist bei Speisekarten immer fraglich, denn sie unterliegen dynamischen Prozessen, die erst durch die Gäste mitbestimmt werden. Eine Überarbeitung könnte gewiss nicht schaden.

Zum Essen lässt sich noch nicht viel sagen, beim Pre-Opening gab es ein paar schöne Happen, gute Laune und erstklassige Weine vom Weingut Künstler, darunter ein betörender Rosé-Sekt und der grandiose Riesling GG Hochheimer Hölle Jahrgang 2018, und das auch noch aus der Doppelmagnum.

Ludwig Fienhold

 

Les deux Dienstbach chez Künstler, Hochheim am Main, Geheimrat Hummel Platz 1A, Tel. 0611 23 88 78 24. Geöffnet Frühling/Sommer Do-So ab 17.30 Uhr.

www.les-deux-dienstbach.de

Zu einem Weingut mit dem eigenen Wagen zu fahren, ist riskant. Und schon deshalb nicht nötig, weil die Bahn/S-Bahn von Frankfurt aus 20/30 Minuten braucht. Der Fußweg von 8 Minuten macht frisch und durstig.

 

 

Fotos: Barbara Fienhold

Jennifer Dienstbach

Nathalie Dienstbach

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gutsausschank




Restaurantkritik Fattoria in Walldorf: Hymne auf eine Rarität der italienischen Art

Old School Küche,

die einfach nur Lust macht

 

Von Ludwig Fienhold

 

Wäre dieses Lokal ein cineastisches Ereignis, wäre es ein Schwarzweiß-Film. Mit Marcello Mastroianni, Sophia Loren und Anna Magnani. Solche Filme werden nicht mehr gemacht, solche Lokale sind so gut wie ausgestorben. La Fattoria: Welch eine Leistung, 47 Jahre dabei und immer noch top.

Das Lokal scheint völlig aus der Zeit gefallen. Man hat das Gefühl, als sei dort alles seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts so stehengeblieben. Die Fattoria verweigert sich jeglichen Modernismen. Es gibt keinen wirklichen Internetauftritt, dafür eine abenteuerlich aussehende Weinkarte und eine sprechende Speisekarte, bei der man schon nach dem dritten Gericht vergisst, wie das erste hieß, wobei noch sieben weitere folgen. Der Frankfurter Vorort Walldorf spendet kulinarisch kaum Trost, die Fattoria ist das absolute Highlight in dieser Tristesse.

Es ist ebenso verwunderlich wie bewundernswert, dass in dieser wenig inspirierenden Umgebung ein Lokal wie die Fattoria entstehen konnte und sich dabei sogar noch weiter entwickelt hat. Um das Erstaunen auf die Höhe zu treiben, muss man wissen, dass dieses Ristorante von zwei sehr unterschiedlichen Charakteren hochgezogen wurde. Chester Sauri, der noch weitere Lokale in Frankfurt wie die Leiter betreibt, und seinem langjährigen Co-Partner Jamani Lemdaghri, der schon in jungen Jahren sein Talent zeigte und sich vom Tellerwäscher mit Talent und Fleiß zum Küchenchef hocharbeitete. Er steht zwar auch immer noch am Herd, doch inzwischen rückt sein Bruder immer mehr nach, der ihm in nichts nachsteht. Eine tolle Story und auch ein kleines Wunder, dass es so etwas gibt, ein kulinarisches Wunder. Würde der Michelin weniger fadenscheinigen Moden und Monetärem hinterherlaufen, würde er gerade solche Lokale auszeichnen, wie er das ja auch in den Anfangsjahren tat.

Tintenfisch

Die Fattoria-Speisekarte bietet Klassiker und Traditionelles, immer so, dass man einfach auf alles Lust bekommt. Diese Gerichte gibt es nicht so oft, und schon gar nicht in dieser Qualität. Eine solch wunderbar goldbraun in Butter gegrillte Seezunge mit zartkrosser Kruste wie hier, muss man lange suchen. Sehr lange. Es gibt sie auch in Topqualität mit Knoblauch und Petersilie, aber wir favorisieren die nach Müllerin Art. Noch ein Highlight: Das pochierte saftig-satte Steinbuttfilet mit brauner Butter und feinen Kapern ist so prall voll Leben, dass man im Lokal vor Freude Purzelbäume schlagen möchte. Es ist immer wieder diese schlichte Schönheit, die begeistert. Dabei ist alles so sexy, weil es keiner Kosmetik bedarf, um es als attraktiv erscheinen zu lassen. Dies trifft in besonderem Maß auch auf den geschmorten Tintentisch (Tuben) zu, der nebst kleinen frittierten Tintenfischen auf einem gut angemachten Salat serviert wird.

Seezunge

Es gibt nur ganz ganz wenige Lokale, wo man Spaghetti mit Bottarga, dem Rogen der Meeräsche, gut gemacht bekommt. Die Fattoria und viele ihrer Gäste lieben solche Klassiker der italienischen Küche. Tunfischtatar gibt es dagegen oft, aber nicht oft so gut wie der Tunfischtatar mit Ingwer und Chili auf Safran-Risotto. Old School Küche, die einfach nur Lust macht, findet man auch in der Geflügelleber in reduziertem Portwein mit flüssiger Polenta.

Steinbutt

Tortelli

Pasta wird in der Fattoria täglich frisch gemacht, meist zwei verschiedene Sorten. Kein Weg geht an dem Evergreen Tortelli mit Kalbsfleischfüllung, Pinienkernen und sahniger Gorgonzolasauce vorbei. Der saftige Pastateig verbindet sich mit der cremigen Käsesauce, ohne dabei mächtig zu erscheinen. Panna Cotta ist der Italo-Langweiler schlechthin, eine feine Milchsahne mit ausgezeichnetem Himbeermark wie in der Fattoria findet man aber selten. Mag es noch so einfach erscheinen, die Küche hat lange daran gefeilt. Alles in der Fattoria ist von sinnlicher Geschmacksfülle und so ziemlich das Gegenteil der allseits bekannten modernen Pinzettenküche. Die Preise sind absolut gastfreundlich, der einsatzfreudige Service ebenso.

Es sind einige von den allseits bekannten italienischen Nobeletiketten zu entdecken, wir haben unsere Freude auch an einem sauberen Zechwein, dem Verdicchio Dei Castelli di Jesi. Aus der Magnum, der auch in kleinen Karaffen serviert wird. Kostet im Einkauf nicht viel, kostet aber auch den Gast nur wenig.

Panna Cotta

Das Ambiente hat sich in all den Jahren so gut wie gar nicht verändert, was in Zeiten hysterischen Designertums unbedingt sympathisch wirkt. Patron Chester Sauri wandelt stets gemächlich durchs Lokal und erklärt den Gästen, was so alles zu haben ist. Im Grunde immer wieder die Hausklassiker, ohne die hier einfach niemand sein will, gerade das unerschütterliche Stammklientel. Chester ist seit dem ersten Tag jeden Abend in der Fattoria. Er kommt ganz lässig und ohne jedes Gehabe daher. Zeitlos eben, wie die Fattoria.

Patron Chester Sauri

La Fattoria, Mörfelden-Walldorf, bei Frankfurt, Jourdanallee 4-6,

Tel. 06105 7 41 01. Täglich mittags ab 12 und abends ab 18 Uhr geöffnet, Montag Ruhetag.

Man kann von Frankfurt aus mit der S-Bahn bis fast vor die Tür fahren.

Photocredit: Barbara Fienhold




Wie steht es um die Zukunft des Grandhotels Nassauer Hof in Wiesbaden?

Tischgespräch mit dem neuen Direktor Jakob Stöhrer

 

Luxus, Qualität und guter Wille schützen nicht vor Verlust, die Krise trifft alle Hotels. Einige scheinen aus der Notlage sogar gestärkt hervorzugehen, wofür der Breidenbacher Hof in Düsseldorf ein Beispiel sein mag. Andere sind leider in Schönheit untergegangen, wie die Villa Kennedy und der Hessische Hof in Frankfurt dramatisch belegen. Der Nassauer Hof in Wiesbaden galt jahrzehntelang als kultiviertes Vorzeigeobjekt der alten Schule und glänzte mit großer Gastronomie und prominenten Gästen. Die letzte Zeit machte das Hotel wenig bis gar nicht von sich reden, was nicht allein der Corona-Krise zuzuschreiben ist.

Seit der Übernahme des Nassauer Hofs durch die Dorint-Gruppe (Marke: Hommage Luxury Hotels Collection) haben sich auch an Schaltstellen einige wichtige Personalwechsel ergeben. Neu an der Spitze ist Jakob Stöhrer, der zuvor Food & Beverage Manager im Schloss Elmau war. Wir haben ihn zu einem Tischgespräch im Nassauer Hof getroffen.

Bereits im letzten Jahr sollte die Entscheidung fallen, ob der Nassauer Hof an den großen ägyptischen Immobilien- und Baukonzern Talaat Moustafa Group verkauft wird. Was ist aus diesen Plänen geworden? Gibt es vielleicht inzwischen andere Interessenten?

Die Verhandlungen wurden zwischenzeitlich eingestellt. Zu etwaigen laufenden Gesprächen können wir keine Auskunft geben. Sollten Verhandlungen eine relevante Phase erreichen, werden wir an die Öffentlichkeit gehen.   

Die Gastronomie war bislang das Aushängeschild des Hotels, insbesondere die Küche des Spitzenrestaurants „Ente“. Soll das Restaurant auch weiterhin eine große Rolle spielen oder sind Veränderungen am Budget und dem Personal zu erwarten?

Das Gourmet Restaurant Ente gehört seit über 40 Jahren zu den Spitzenrestaurants in Deutschland und unser oberstes Ziel ist es, dies beizubehalten.  Für das Hotel war es, und wird es mit Sicherheit weiterhin der kulinarische Anziehungspunkt bleiben. Bei den möglichen Umbauten des Hotels steht die Ente als Herzstück, auch in Hinblick auf Budget und Personalplanung stets im Mittelpunkt der Planungen. 

Mit Michael Kammermeier steht seit nunmehr fast 20 Jahren ein kulinarisches Genie an der Spitze, der es immer wieder versteht, mit besonderen Kreationen unsere Gäste aus aller Welt zu überraschen und zu begeistern. Ein weiterer Meister seines Faches, Stefan Haupt, hat bereits bei nationalen und internationalen Wettbewerben auf sich aufmerksam gemacht und steht seit Juni 2021 mit Michael Kammermeier am Herd.

Wird es Veränderungen beim Bistro geben, kann der legendäre Enten-Keller wieder belebt werden?

Beim Bistro sind lediglich kleine bauliche Änderungen angedacht. Inwieweit der EntenKeller hier wieder mit integriert wird, steht noch nicht fest.

Die Orangerie hatte es nicht leicht, sich in diesem gastronomischen Umfeld eigenständig zu positionieren. Gibt es zu diesem Outlet neue Ideen – Küche, Konzept, Umbaupläne?

Grobe Pläne für die Orangerie sind bereits vorhanden und werden je nach endgültiger Neugestaltung des Hotels entsprechend umgesetzt. Hierzu möchten wir zum aktuellen Zeitpunkt keine detaillierten Auskünfte geben.

Die Bar des Nassauer Hofs war stets ein gesellschaftlicher Mittelpunkt. Schon vor der Corona-Krise konnte die Bar nicht an die erfolgreichen Jahre anknüpfen. In diesen Tagen wird es noch schwerer sein, die glanzvollen Tage zu reanimieren. Eine Bar steht und fällt mit dem Barkeeper, einen Charakter wie den ehemaligen und langjährigen Barchef Eddy Hahner findet man nicht oft. Gibt es hierzu Überlegungen, auch im Hinblick auf das Personal?

Die Nassauer Hof Bar ist nach wie vor einer der gesellschaftlichen Mittelpunkte in Wiesbaden und als einzige Kamin- und Raucherbar auch bei unseren Hausgästen sehr beliebt. Mit Patrick Wokan als würdigen Nachfolger von Eddy Hahner haben wir eine ganz besondere Persönlichkeit gefunden, der es gelungen ist, nahtlos die glanzvollen Zeiten weiterzuführen. Patrick Wokan ist ein innovativer, professioneller und sehr liebenswerter Barkeeper, der mit seinem Charme und seiner frischen Ausstrahlung die Gäste auf Anhieb für sich einnimmt. Hier sehen wir keinerlei Anlass zur Veränderung.

Ein Teil des Hotels sollte zu Residenzen umgebaut werden, was ist aus diesen schon vor vielen Jahren aufgestellten Plänen geworden?

Zu den Plänen, einen Teil des Hotels in Residenzen umzubauen, können derzeit keine verlässlichen Angaben gemacht werden.

 

Jakob Stöhrer, Direktor Nassauer Hof

Jakob Stöhrer ist der etwas anderer General Manager. Das zeigt schon sein Werdegang und der Einstieg in die Hotelwelt. Seine Studien (Jura und Betriebswirtschaft) finanzierte er sich als Klavierspieler im Alpenhof Murnau und als Skilehrer in Kitzbühel. Das Schlüsselerlebnis zum Öffnen der Hoteltür kam durch die Hochzeit seiner Eltern auf Schloss Elmau in Garmisch-Partenkirchen, zu dem diese gute Beziehungen pflegten. Im damaligen General Manager des Hotels Nikolai Bloyd fand Jakob Stöhrer seinen Mentor, der ihn als Trainee 18 Monate durch alle Abteilungen des Betriebs führte. Stöhrer avancierte schließlich zum Retreat Manager und dann zum Food & Beverage Manager. Von Schloss Elmau wechselte er dann im Januar 2022 als General Manager in das Hotel Nassauer Hof. Interessant: Seine Bachelor-Arbeit schrieb Stöhrer zum Thema über die „Nachhaltigkeit in der Fünf-Sterne-Hotellerie“. Bemerkenswert: Die Frau von Jakob Stöhrer ist gelernte Patissière, studierte in Geisenheim Weinbau und Önologie und arbeitet auf dem Spitzenweingut Georg Breuer im Rheingau.

Text & Fotos: Ludwig Fienhold




Bankenviertel: Neues Gastro-Revier in der Frankfurter City

Start mit vielen Schwächen

 

In der Frankfurter Innenstadt – und doch noch nicht in allerbester Lage – entsteht ein neues gastronomisches Revier, das ein wenig Weltstadt zeigen will, aber teilweise noch in den Vorstadtschuhen steckt. Das Ruby Hotel mitsamt toller Terrasse (siehe BISS-Artikel Check-in an der Bar) ist der Leuchtturm in diesem Viertel. Einige Lokale haben bereits geöffnet, anderen wollen alsbald an den Start gehen.

Auf dem Areal der Deutschen Bank wird gerade ein spektakuläres Hochhausensemble namens Four gebaut. In den vier Hochhäusern mit bis zu 233 Metern entstehen über 600 Wohnungen, die höchste Büroetage des Landes, ein Lifestyle-Hotel sowie Gastronomie. Rundherum siedelt sich Gastronomie an, die vor allem auch auf diese Kundschaft hofft. Momentan wird tagsüber auf der Großbaustelle so irre gehämmert, dass man die Junghofstraße eher meidet.

Das Ranch & Sea,wieder ein neues Steakhaus in Frankfurt, ist selbst noch Baustelle. Das Lokal mit dem originellen und anspruchsvollen Untertitel „Steak oft the Art“ wird XX-Large ausfallen, früher stand an gleicher Stelle einmal das legendäre Vogue, eine Tanz-Bar mit viel Ringelpiez. Der Betreiber von Ranch & Sea führt bereits zwei Betriebe dieses Namens an der Freßgass und im Westend. Gleich um die Ecke haben in der Junghofstraße gleich drei Lokale eröffnet: Bona´me, L´Osteria, Bellini Bar. Bei der kleinen Bellini Bar weiß man nicht so recht, warum man dort hingehen sollte. Noch viel weniger, wenn man für ein Glas eines mittelmäßigen Prosecco 9,50 € (0,1l) zu zahlen hat.

Das Bona´me hat wenigstens ein Gesicht und wurde als Gute-Laune-Lokal recht adrett und nicht folkloristisch gestaltet. Dahinter steckt eine kurdische Familie, die bereits sieben Lokale dieser Art in Deutschland betreibt. Man will türkisch-kurdische Küche mit orientalischen Einflüssen bieten, worunter man recht viel verstehen kann. Meze, Pide, Köfte oder Beyti, dünn gerolltes Fladenbrot mit verschiedenen Füllungen zum Beispiel. Interessanter als das Essen ist das Muster dieser System-Gastronomie. Der Gast bestellt auf einem Monitor an den verschiedenen Stationen sein Essen und die Getränke und erhält einen Pager, der sich brummend bemerkbar macht, wenn das Essen fertig ist (was schnell geht). Man spart sich Servicemitarbeiter. Wir werden sehen, dass solche technisch basierten System-Lokale noch weit stärker auf den Markt drängen, allein schon deshalb, weil vernünftiges Personal fehlt. Der Gast muss sich erst einmal mit der Technik anfreunden und beschäftigen, was gerade bei der Weinauswahl schwer fällt, zumal eindeutige Aussagen und genaue Angaben fehlen. Ist vielleicht auch entbehrlich, weil man mit Wasser besser aufgehoben ist.

Das Lokal ist sehr gut besucht, zumeist mit jungen Gästen. Sie kommen gerne in kleinen Gruppen und haben sichtlich Spaß. Der freundliche und präsente Service steht stets hilfreich zur Seite und unterstützt bei der Bestellung an den Monitoren. Egal, was wir uns an den Küchenstationen auch abholten, es schmeckte unterwürzt und vor allem nicht türkisch oder sonst wie orientalisch. Schade, dass auch das Lamm von schwacher Qualität war. Wenn wir fad essen wollen, gehen wir einige Schritte weiter ins Vapiano.

Ganz schlechtes Reklamationshandling am Schluss an der Kasse, wo man sein abgescanntes Billet zu bezahlen hat und danach gefragt wird, ob alles gut war. Auf unseren Einwand hin, dass wir das Essen als nicht würzig oder gar orientalisch empfunden haben, reagierte der junge Mitarbeiter etwas gereizt und meinte, dass man den Gästen nur eine eingedeutschte Version zumuten wolle. Gäste? Sind wir ja auch, oder? So oder so: Einen schwächeren Abgang kann man einem Gast nicht machen, weil er spätestens jetzt keinen Grund mehr sieht wieder zu kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Barbara Fienhold




Aus Jumeirah wird JW Marriott: David Salomon wird neuer General Manager

Was sind die Hintergründe

des Wechsels in der

Frankfurter Hotelszene?

 

Eine Bewertung  von Ludwig Fienhold

 

Das Jumeirah im Zentrum der Stadt Frankfurt wird es schon bald nicht mehr geben. Ab 1. April wird daraus ein JW Hotel, die Luxusausgabe der Marriott-Kette und das erste Haus dieser Linie in Deutschland. Geführt wird das neue JW Marriott von der Münchner MHP Hotel AG, die noch weitere Hotels in Deutschland und Österreich betreibt. General Manager des Hotels wird David Salomon, der viele Jahre weltweit in Luxushotels tätig war und unter anderem als Director of Operations im Ritz-Carlton Berlin arbeitete.

Daniela Fette, die erst im September 2019 von der Villa Kennedy ins Jumeirah wechselte und dort als General Managerin startete, tritt ab 1. Mai ihren Posten als neue Direktorin des Hotels 59 in Düsseldorf an. Auf unsere Nachfrage erklärte sie, das man mit dem neuen Betreiber an einer reibungslosen Überführung arbeite. Es werde keine Änderungen an Arbeitsverträgen geben, alle Mitarbeiter/innen würden unter deutscher Gesetzeslage an den neuen Betreiber transferiert.

Café Hauptwache mit dem Jumeirah im Hintergrund

Nach dem Hessischen Hof und der Villa Kennedy, gibt mit dem Jumeirah nun noch ein weiteres Luxushotel den Standort Frankfurt auf. Inzwischen wurde auch die Villa Rothschild in Königstein bei Frankfurt geschlossen (siehe BISS Artikel „Geht das Hotelsterben weiter?“). Mit der Corona-Krise allein kann man diese Verluste nicht erklären, die Gründe für den Abgang des Jumeirah sind vielschichtiger, liegen schon länger zurück und haben auch grundsätzlich mit der Führung zu tun. Schlussendlich wird das Jumeirah Frankfurt für die Gruppe in Dubai nicht mehr rentabel gewesen sein.

Dieser Wechsel kam vielleicht für viele überraschend, aber nicht vollkommen aus heiterem Himmel. Erste Anzeichen und Aufweichungen gab es bereits vor der Corona-Krise. Ein auffälliger Teil der Führungsmannschaft verließ das Hotel, unter anderem der Food & Beverage Manager Jörg Stricker, der seit 2019 das bekannte Wellnesshotel Bollants Park in Bad Sobernheim im Nahetal als Direktor führt. Exekutive Chef, Küchenchef und andere suchten sich ebenfalls eine neue Bleibe.

An der Location kann es nicht gelegen haben. Warum aber trennt sich die Jumeirah-Gruppe mit Sitz in Dubai von seinem einzigen Hotel auf deutschem Boden, das sie vor elf Jahren so stolz eröffnete? Eine offizielle Erklärung gibt es dazu noch nicht, doch die Gründe lassen sich auch so schneller und ehrlicher beleuchten. An der Location kann es nicht gelegen haben, das Jumeirah liegt im Herzen der Stadt nur wenige Schritte von Hauptwache, Zeil, Freßgass, Goethestraße, Opernplatz und anderen wichtigen Orten entfernt – das dadurch ersparte Geld an Taxikosten konnten Hotelgäste bestens beim Shoppen einsetzen.

Im Grunde gab es im Jumeirah von Anfang an einige gravierende hausgemachte Handicaps, strategischer und baulicher Art. Das Restaurant Max on One wurde auf der ersten Etage platziert und hatte keinerlei Aussicht. Die kleine Bar wurde wie ein Wurmfortsatz der Lobby mit Blick auf den Mini-Parkplatz vor dem Eingang vernachlässigt. Bei einem Hotel mit 25 Stockwerken hätte man für beide unbedingt einen Ort mit besserer Aussicht finden müssen. Außerdem fehlte es beiden an Terrassenplätzen – ein Todesurteil, weil Deutschland selbst im Winter gerne draußen sitzen möchte. Jedenfalls zog nie so etwas wie Leben in beide Outlets ein. Es fehlte darüber hinaus an dauerhaften prägnanten Angeboten, die auch externe Gäste herangezogen hätten, man hat es nicht geschafft, den Frankfurter als Gast zu gewinnen. Ein entscheidender Fehler von Jumeirah war es, das eigentliche Thurn & Taxis Palais zu Füßen des Hotelturms nicht als einmalig stimmungsvolles Entree zu erkennen. Als die ersten Bilder vom Frankfurter Jumeirah Hotel die Runde machten war das Palais zwar stets gut dazu in Szene gesetzt worden, aber sehr zur Verwunderung aller gehörte es nicht zum Hotel selbst. In diesem Palais und seiner großen Terrasse hätte man die Gastronomie einziehen lassen müssen, ein besseres und greifend nahes Aushängeschild für den modernen Hotelturm hätte man nicht finden können. Der Zugriff zum Palais wäre zu fast jeder Zeit einfach gewesen, es stand einige Zeit leer und wurde von glücklosen Gastronomen betrieben, die nicht lange durchhielten, wobei sich die Miete auch eher ein Konzern wie Jumeirah als ein normaler Gastronom leisten kann. Derzeit sind dort das Dr. Oetker-Café Guglhupf und die Frankfurter Parfümerie Kobberger zu Hause. So oder so: Marriott erbt die vorhandenen Defizite und kann es nicht bei einer Modernisierung und Erneuerung an einigen Stellen belassen. Der Relaunch soll sich über ein Jahr hinziehen. Ein Begriff der alles und nichts sagt. Es bedarf einer grundsätzlichen Neuaufstellung mit frischen Ideen und baulichen Veränderungen. Auf den neuen General Manager David Salomon wartet jedenfalls eine nur schwer lösbare Aufgabe.

Der Service im Jumeirah war immer eine Schwachstelle. Davon abgesehen gab es aber genügend engagierte und talentierte Menschen im Hotel. Küchenchef Martin Steiner, der zuvor in gleicher Position bei Johann Lafer arbeitete, war einer von den Besten. Seine deutsch-österreichische Küche mit lokalem Touch war großartig, unvergessen das gebackene Freiland-Ei mit einer Sauce aus den Kräutern der Frankfurter Grünen Soße, und das perfekte Wiener Schnitzel, das man sogar im Miniformat beim erstklassigen Frühstück bekommen konnte.

Bemerkenswert, dass in der Geschichte des Hotels Jumeirah drei Frauen das Haus führten – am längsten Dagmar Woodward, bei deren Chic und Charme man merkte, dass sie jahrelang in Paris zu Hause war. Daniela Fette hatte bislang nicht viel Zeit ihr Können zu zeigen, da schon kurz nach ihrem Einstieg der erste Lockdown das Hotel außer Gefecht setzte.

 

Photocredit: Barbara Fienhold

A N Z E I G E

 




Bitte nicht ärgern: Guide Michelin 2022

Irren ist Michelin

 

Sind Joachim Wissler (im Bild rechts) und sein Vendôme in Bergisch Gladbach wirklich keine drei Sterne mehr wert, dafür aber The Table in Hamburg? Ist Tim Raue mit zwei Sternen tatsächlich so wertvoll wie das gleich bewertete Haerlin im Vier Jahreszeiten in Hamburg? Macht es überhaupt Sinn, sich solche Fragen zu stellen, angesichts des Zustands vom Guide Michelin? Wenn jemand in Deutschland zur wegweisenden Avantgarde gehört, dann Joachim Wissler. Bei manchem Auf-Nummer-Sicher-Koch hätte man eher zu einer Abwertung finden können. Aber: Der Michelin macht natürlich Politik und Marketing und will Aufmerksamkeit erzeugen, dazu gehören auch Abwertungen wie jetzt beim Vendôme und seinerzeit beim Schiffchen in Düsseldorf, einem Fehlgriff, der nicht den Koch, aber den Michelin diskreditierte.

Unvergessen: Geradezu bizarre Form erreichte der Michelin in Frankfurt, wo er dem Lokal Wilma eines gewissen Michael Riemenschneider schon sehr frühzeitig nach der Eröffnung einen „Stern“ aufdrückte. Der zwielichtige Koch war vor allem durch seine protzige Autoflotte und nicht für sein Talent bekannt und warf mit Geld um sich. In alle Richtungen. Solchen haltlosen Auszeichnungen wie im Fall Riemenschneider steht die unprofessionelle Ignoranz wirklich großen Talenten gegenüber. Empörendes Beispiel: Lohninger in Frankfurt. Mario Lohninger und sein Vater Paul stehen (mitsamt eines großartigen Teams) im gleichnamigen Lokal seit zwölf Jahren gemeinsam am Herd und begeistern mit brillanten Gerichten wie Miso-Lachs in Orangen-Ingwer-Marinade und Black Cod in geräucherter Consommé mit Rettich-Cannelloni. Es gibt jedoch auch ein Wiener Schnitzel, aber eines der besten auf diesem Planeten. Nur der Michelin hat noch nicht begriffen, wie viel Können und Handwerklichkeit dazu gehören ein solches Wiener von Weltklasse auf den Tisch zu bringen. Und dass auch derartige Traditionsgerichte einer Würdigung wert sein können.

Und dann überhaupt dieser „grüne Stern“, bei dem der Michelin rot werden müsste, wenn er nicht schon rouge wäre. Durch das Grün soll „Engagement in Sachen Nachhaltigkeit“ gewürdigt werden. Abgesehen davon, dass man das völlig abgenutzte und missbrauchte Wort „nachhaltig“ nicht mehr hören kann. Abgesehen davon, dass jeder verantwortungsvolle Koch nachhaltig arbeitet. Abgesehen davon, dass niemand und schon gar kein Michelin wirklich überprüfen kann, ob tatsächlich in einem Lokal nachhaltig gearbeitet wird. Abgesehen davon, dass ein solch fadenscheiniges Ansinnen in die grüne Tonne gehört, müssen wir festhalten: Der Michelin arbeitet weiterhin modisch, seines ehrwürdigen Alters unwürdig und tendenzsüchtig und versucht verzweifelt jung zu werden, um sich bei einem entsprechenden Publikum anzubiedern. Verkauft er sich deshalb aber besser? Ja, der Michelin verkauft sich.

Ludwig Fienhold

 

Neue Sterne für Frankfurt und Darmstadt

Sterneverlust für Joachim Wissler

 

Die beiden größten Überraschungen: Darmstadt hat mit dem Ox zum ersten Mal in seiner gastronomischen Geschichte ein Lokal mit Stern. Das Vendôme im Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach verlor seinen dritten Stern und muss jetzt mit zwei Sternen leben. Den dritten Stern gewinnen konnte dagegen Thomas Schanz in Piesport an der Mosel.

Surprise: Die beiden Frankfurter Lokale Main Tower Restaurant & Lounge und Masa Japan Cuisine wurden ebenfalls mit einem Stern ausgezeichnet. Offenbar war niemand vom Michelin im japanischen Restaurant Sakai in Frankfurt.

Von der Michelin-Präsentation wird vor allem eine wirre Moderatorin in Erinnerung bleiben, die nicht aufhörte dem Mischeloo zu einer neuen Aussprache zu verhelfen, geehrte Köche in viel zu kleine Jacken stecken ließ und Teilnehmer händeringend auf ihre vorbestimmten Plätze verwies, damit sie besser ins Bild passten. Keine Sternstunde.  

Die neuen und die verlorenen Sterne

im Guide Michelin 2022 mit einem Klick




Reto Brändli wird neuer Küchenchef im Esszimmer im Berliner Adlon

Der junge Schweizer

folgt auf Hendrik Otto

 

Reto Brändli, mit zwei Michelin Sternen und 17 Punkten hoch dekoriert, übernimmt ab 1. Mai als Küchenchef das Restaurant Esszimmer im Berliner Hotel Adlon. Nachdem Hendrik Otto nach über zehn Jahren höchst überraschend als Consultant ins Krankenhausfach wechselte, will der 31 Jahre alte Brändli eine neue Ära am Brandenburger Tor einläuten.

Berlin wird Brändlis erster Auslandsposten sein. Der Wechsel erfolgt vom Schwesterhotel Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz, für dessen Restaurant Cà d’Oro er in den vergangenen drei Jahren an der Seite von Executive Chef Matthias Schmidberger zunächst als Sous Chef und seit Juni 2020 als Küchenchef verantwortlich zeichnete. 2021 erhielt das Restaurant den zweiten Michelin Stern.

Gelernt hat Brändli bei vielen bekannten Chefs. Bei Kurt Rösli im Hotel Waldhaus Sils-Maria absolvierte er seine Kochausbildung. Schon bald ging es  zu Andreas Caminada und dann weiter nach Ascona ins Ecco zu 2-Sterne Koch Rolf Fliegauf, der gerade beim Rheingau Gourmet & Wein-Festival begeisterte.

Im Lorenz Adlon Esszimmer findet Reto Brändli ein versiertes Team: Neben Executive Chef Stephan Eberhard stehen ihm Maître Oliver Kraft mit seinem eingespielten Serviceteam und der gerade zum Chef-Sommelier beförderte Hans-Martin Konrad zur Seite. Unter der Regie des neuen Schweizer Küchenchefs Brändli wird das Lorenz Adlon Esszimmer am 18. Mai mit einem 8-Gänge Menü an den Start gehen.

 

Foto: Thomas Buchwalder




Neueröffnung: Caffé Casa Nostra

Pasticceria an der

Frankfurter Kleinmarkthalle

 

Ein neues Café in der Hasengasse nahe der Frankfurter Kleinmarkthalle macht mit einem leckeren Angebot an Pasticcini und anderen kleinen Happen Appetit.

Es gibt Canolo mit Cremefüllung, Ricotta oder Zuppa Inglese, Cornetto, gefüllte Quarkbällchen, Törtchen und anderes mehr. Außerdem sind gute gefüllte Arancini zu haben.

Pino Pistara ist für seine Torten und süßen Hochzeitsarrangements bekannt und fertigt täglich frisch die ganzen Delikatessen im kleinen Lokal seines Sohnes Antonio, das dieser gemeinsam mit Frau Jennifer betreibt (siehe Foto). Wenn die Temperaturen steigen, soll es auch eine kleine Auswahl an Eissorten geben.

Der Kaffee wird selbst geröstet, der Cappuccino fällt gut und kräftig aus und ist zu einem freundlichen Preis von 2,90 € zu haben. Der Übergang vom Kaffee zum Wein ist wie in Italien fließend. Das Sortiment ist klein und passt mit dem Vespa-Etikett gut zum Lokal. Das Mini-Lokal hat auch einige Tische vor der Tür.

Caffé Casa Nostra, Frankfurt, Hasengasse 3

Mo-Do 8 – 20 Uhr

Fr 8 – 22 Uhr

Sa 10 – 22 Uhr

So geschlossen

Siehe hier mit einem Klick auch BISS Artikel über die besten Cafés in Frankfurt

 

Fotos: Barbara Fienhold




Traube Tonbach geht im April mit neuer Gastronomie an den Start

Countdown für die Schwarzwaldstube läuft

Die drei Lokale des Hotels werden optisch moderner

 

Läuft alles nach Plan, beginnt in einigen Wochen ein neues Kapitel in der über 230-jährigen Geschichte der Traube Tonbach: Wo vor zwei Jahren das Urgebäude des Traditionshotels nach einem Feuer in Schutt und Asche lag, soll am 8. April die Schwarzwaldstube wieder eröffnen.  Daneben wird es mit dem Schatzhauser auch ein neues Restaurantkonzept geben.

Wenige Wochen vor der Eröffnung verrät die Hoteliersfamilie um Renate, Heiner, Antonia, Matthias und Sebastian Finkbeiner (im Bild) weitere Details zum Wiederaufbau und den künftigen Restaurants. Renate Finkbeiner, Seniorchefin und ihres Zeichens oberste Bauinstanz der Traube Tonbach, bringt das Leitmotiv des gestalterischen Drahtseilakts, auf den Punkt: „Wir wollen unsere Geschichte bewahren, in dem wir sie fortschreiben – nicht nachbauen. Das alte Stammhaus wird in unseren Erzählungen und Herzen immer einen festen Platz haben, doch was gewesen ist, ist Vergangenheit. Jetzt ist die Zeit ein modernes Haus zu bauen, das den Ansprüchen kommender Generationen von Gästen und Mitarbeitern lange dient.“

Die neue Schwarzwaldstube wird jedenfalls anders als zuvor aussehen. Im Gegensatz zur vormals tiefeingezogenen, dunklen Holzdecke öffnet sich der neue Gastraum mit einer bis in die Giebelspitze vollverglasten Stirnwand zum Tonbachtal und gibt das Panorama auf den gegenüberliegenden Wald frei. Die einstige Köhlerstube von Küchenchef Florian Stolte wird dort eröffnen, wo einst die historische Urzelle der Traube Tonbach war. Der Name ist eine Hommage an das Gründungsjahr und den Ort, wo vor mehr als zwei Jahrhunderten die Hotelgeschichte mit einer winzigen Schänke für Köhler und Waldarbeiter begann. Das kulinarische Konzept und das Team der Köhlerstube bleiben hingegen gleich, es gibt wie zuvor moderne und asiatisch-inspirierten Menüs für maximal 30 Gäste. Die einstige Bauernstube wird es hingegen in ihrer alten Form nicht mehr geben. Der historische Raum wurde vom Feuer zerstört und lässt sich nicht nachbauen, ohne das es künstlich wäre, meinen die Finkbeiners.

Freunde der schwäbisch-badischen Küche, wie sie früher in der Bauernstube serviert wurde, müssen darauf dennoch nicht verzichten und werden im neuen Lokal Schatzhauser fündig, das ebenfalls von Florian Stolte geleitet wird. Mit 60 Sitzplätzen und schönem Ausblick präsentiert sich das Restaurant lichtdurchflutet, während die kohlschwarze Decke an die Köhlerzunft und die Ursprünge des Ortes erinnern sollen.