1

Frankfurt: Zwei neue Lokale für den prominenten Römerberg

Der kulinarisch freudlose Platz bekommt endlich

eine gastronomische Verstärkung

 

Frankfurts prominentester Platz, der Römerberg, liegt seit Jahrzehnten gastronomisch im Koma. Nun könnten zwei neue Adressen Leben einhauchen: Die Café-Bar Monza und die Weinstube im Römer.

Das italienisch geprägte Monza, das sich bereits mit zwei gut eingeführten Lokalen auf der Freßgass und in der Schweizer Straße etabliert hat, hält die Pole Position am Römerberg. Kaum ein anderer Platz liegt dauerhaft so gut in der Sonne, jeder Besucher läuft hier vorbei, die neue Altstadt lenkt geradezu dorthin.

Monza

Aus dem einstigen Café Einstein ist allein durch den Mosaikboden ein kleines Schmuckstück geworden, man fühlt sich gut aufgehoben, wenngleich manchen Tischen noch etwas mehr Abstand gegönnt werden könnte. Das Repertoire besteht aus den bewährten Kuchen wie der tollen Torta della Nonna mit Vanille- und Zitronencreme, und appetitlichen Pasticcini. Beim Kaffee/Cappuccino zeigt man sich engagierter als bei der Weinauswahl, die mit Pinot Grigio, Primitivo und Lugana Anspruchsvolle nicht gewinnen kann. Der Service ist sympathisch und gastfreundlich, es sind leider nur Kartenzahlungen möglich sind.

Die unter neuer Führung eröffnete Weinstube im Römer bietet vom Frühstück bis zum Nightcup allerhand. Pächter Pawel Resser und Betriebsleiter Gökhan Arikan wollen ausloten, was an diesem Platz alles läuft. Trotz Kronleuchtern, Terrakottafliesen und Kupfertheke ist die alte Gaststube noch wiederzuerkennen. Zur rustikalen Atmosphäre passt die hessische Regionalküche, für die der gelernte Metzger Markus Rudeck verantwortlich ist. Die hausgemachten Kalbsleberknödel sind richtig gut und zeugen von handwerklicher Klasse, Stampfkartoffeln und Sauerkraut hätten wir dazu nicht gebraucht, sie dienen nur als Sättigungsbeilage.

Awet und Gökhan

Famos auch das zarte, saftige Matjesfilet Hausfrauen Art, das man nicht besser bekommen kann. Die Bratwurst ist gut, auch hier wieder Sattmacherbeilagen, besser nur ein Stück Bauernbrot dazu essen. Markus Rudeck ist jedenfalls eine starke Säule in diesem neu aufgestellten Gasthaus.

Die Weinkarte will es vielen recht machen, was selten gut geht und ambitionierte Weinfreunde nicht anspricht. So etwas lässt sich nachbessern. Immerhin gibt es den trockenen Riesling vom Lohrberger Hang, der tatsächlich auf 1,3 Hektar in Frankfurt wächst und nicht wie die anderen Weine der Stadt Frankfurt im Rheingau. Ein schönes und rares Stück Frankfurt im Glas, das Geschichte hat und zum Geschichten erzählen anregt. Der Weinstuben-Service ist nett, vor allem Awet glänzt durch ihre strahlende Freundlichkeit und Professionalität. Dennoch läuft noch nicht alles rund und bedarf der Nachbesserung.

Markus Rudeck

Die Weinstube im Römer stand drei Jahre leer, was von dem Vermieter, dem Liegenschaftsamt der Stadt Frankfurt, eine sträfliche Vernachlässigung war. Die Café-Bar Monza und die Weinstube im Römer sind eine Auffrischung für Frankfurts müde Touri-Zone, wobei sie ihre Qualität noch weiter ausbauen können. Die beiden neuen Lokale stehen in der Verantwortung, dem kulinarisch vernachlässigten Römerberg endlich ein appetitliches Gesicht zu geben.

Ludwig Fienhold

Weinstube im Römer

Monza Caffè & Bar, Frankfurt, Römerberg 32

www.monzacoffee.com

Weinstube im Römer, Frankfurt, Römerberg 19

weinstube-römer.de

Fotos: Barbara Fienhold

Kalbsleberknödel

Rindsrostbratwürstchen

Matjesfilets




Restaurant im Seehotel Überfahrt am Tegernsee eröffnet mit neuem Konzept

Auch Karotte und Sellerie werden zu kulinarischen Helden

 

Das Restaurant Überfahrt ist zurück: Ab sofort empfängt es unter der Küchenleitung von Cornelia Fischer die Gäste mit einem erneuerten Konzept, bei denen Aromen aus aller Welt und regionale Produkte zusammenfinden sollen. Das Hotel gehört zu der Gourmet-Kollektion der Althoff-Betriebe.

Das einstige 3-Sterne-Restaurant steht unter einem hohen Erwartungsdruck. Cornelia Fischer ist die Nachfolgerin von Christian Jürgens an, der wegen seines allzu robusten Führungsstil 2023 das Haus verlassen musste. Das darauffolgende Intermezzo mit einem Berliner Szenekoch muss als Verzweiflungstat gewertet werden und ist schon längst Geschichte.

Das Küchenteam vom Restaurant Überfahrt: Felix Groetsch, Cornelia Fischer, Marvin Herbert und Timo Beck

Im neuen Seehotel Überfahrt haben Gäste die Wahl zwischen zwei Menüs – vegetarisch oder mit Fleisch (4 – 6 Gänge 149 – 207 €). Das Angebot auch à la carte auswählen zu können relativiert sich, denn man muss auch dann mindestens 4 Gänge bestellen, was sich preislich nur unmerklich auswirkt.

Im Mittelpunkt der ansonsten ansprechenden Speisekarten  stehen überwiegend lokale Produkte, die nach offizieller Redewendung „kosmopolitisch“ auf den Teller kommen. Dabei sollen auch Sellerie und Karotte zu „kulinarischen Helden“ werden.

Ein Großteil der Zutaten soll ab dem kommenden Jahr den Gewächshäusern im hoteleigenen Garten entstammen. Die passende Weinbegleitung sowie eine Auswahl an alkoholfreien Getränken, darunter Sparkling Tea oder selbst gemachte Säfte, verantwortet Gastgeberin Marie Christin Baunach. Die Sommelière war schon in früheren Jahren in der Überfahrt tätig, ehe sie zum nahegelegenen Restaurant Haubentaucher wechselte. Geändert hat sich auch das Interieur im Seehotel Überfahrt. Das neue Design nimmt den Standort Tegernsee auf, die Farben sind natürlich, ortsbezogen und ruhig.

Seehotel Überfahrt

Die 39 Jahre alte Cornelia Fischer war unter anderem zwei Jahre lang  Sous Chefin von 3-Sterne-Koch Andreas Caminada in der Schweiz. Von Graubünden zog es die gebürtige Unterfränkin 2021 zurück in die Heimat, wo sie als Küchenchefin im Hotel Zur Schwane zwei Restaurants zu verantworten hatte, darunter den mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten „Weinstock“. Das Restaurant Überfahrt ist von Dienstag bis Samstag abends geöffnet und  bleibt sonntags und montags geschlossen.

Photocredit: Jörg Lehmann, Berlin




Kimpton Hotel: Neue Lifestyle-Adresse im Bankenviertel

Wow, welch ein hundefreundliches Haus

 

Eröffnung soll

Anfang 2025

in Frankfurt sein

 

Das neue Quartier Four im Frankfurter Bankenviertel ist ein grober Klotz, der sich in der Innenstadt ziemlich breit gemacht hat. In dem riesigen Gebäudekomplex tummelt sich einiges, was auf sich aufmerksam will. Das neue Kimpton Hotel versucht sich dabei als Lifestyle-Adresse zu verkaufen und möchte Anfang 2025 die ersten Gäste empfangen. Mit einigen sympathischen Ideen kann es jetzt schon punkten.

Kimpton Hotel Entree

Das Kimpton mit seinen 155 Zimmern liegt in der Junghofstraße und kann die unter Denkmalschutz stehenden Fassade der ehemaligen Deutschen Bank als eine Art Aushängeschild nutzen. Es ist das erste Haus der Boutique-Marke Kimpton in Deutschland. „Das Hotel ist mehr als ein Haus zum übernachten, es soll auch für die Frankfurter ein Ort zum Treffen und Kontakte knüpfen sein. Wir wollen inspirieren und Verbindungen schaffen“, so Managing Director Mario Maxeiner. Die US-amerikanische Marke betreibt 75 Hotels weltweit, weitere 57 befinden sich in der Pipeline.

Rooftop Bar

Das Hotel erstreckt sich über die ersten fünf Etagen von „Turm 3“ im neu gebauten Quartier Four in Frankfurt. Es umfasst vier Hochhäuser mit Wohnungen, Geschäften, Büros, Gastronomie und Hotel. Die Gäste sollen mit Rooftop-Restaurant, Brasserie und Bar unterhalten werden, die bei der Gestaltung von den 50er Jahren des Letzten Jahrhundert inspiriert wurden. Zu den typischen Kimpton-Service-Standards gehören das kostenfreie Ausleihen von Fahrrädern, Yogamatten in den Zimmern sowie eine tägliche Social Hour, die Hotelgäste dazu einlädt, sich bei einem Glas (Apfel-) Wein oder Bier an der Bar auszutauschen.

Rezeption

Haustiere sind herzlich willkommen – unabhängig von Größe, Gewicht oder Rasse, und das ohne Aufpreis. Mit einer Auswahl an Service-Extras für die vierbeinigen Familienmitglieder will man sich ebenfalls beliebt machen, wie zum Beispiel Hundebetten und Futter- und Wassernäpfe. Das Concierge-Team kann darüber hinaus mit einer Liste von nahegelegenen haustierfreundlichen Restaurants, Parks, Hundefriseuren und Tierboutiquen dienen.

Gästezimmer




Schirn Kunsthalle Frankfurt: Badias neue orientalische Geschmacks-Offensive

Marokkanische Gerichte

zur Ausstellung

Casablanca Art School

 

Marrakesch ist eine schillernde Palmenoase im Herzen Marokkos. En miniature ist dies auch Badias in der Kunsthalle Schirn in Frankfurt. Das Lokal und seine ausladende bunte Terrasse liegen genau an der Schnittstelle zwischen der Altstadt und der Neuen Altstadt und damit in einem besonders angenehmen und störungsfreien Teil dieses Terrains. Badia Quahi betreibt ihren gastronomischen Heimat-Biotop seit neun Jahren, ist aber erst jetzt so richtig bei sich angekommen. Seit der Ausstellung „Casablanca Art School“ wird dort weit konsequenter als zuvor marokkanisch gekocht – und damit besser als zuvor.

Hühnchen Tajine

Es liegt ein anderes Gewürz-Flair in Badias Lokal, es schmeckt einfach authentischer, weil alles mit der Identität von Badia einhergeht. Die Aromen Marrokos flirren durch viele Gerichte, Zimt, Kumin, Safran, Ingwer, Kümmel. Gerade bei der geselligen marokkanischen Küche macht das Prinzip Sharing Sinn. Man beginnt am besten mit einem Potpourri an traditionellen Mezze, die auf einem Holzbrett mit Schälchen serviert werden: Taktouka, gehackte und gehäutete Tomaten mit gegrilltem Paprika, roten Zwiebeln und säuerlich herbem Gewütz-Sumach. Barbar Slada, Rote Bete Salat mit Cumin und Petersilie. Roubisa, gedünsteter Mangold mit eingelegten Zitronen und Oliven. Adas, lauwarmer Linsensalat mit Harissa.

Badia mit ihrer Bastilla

Sehr schön auch die Kürbiscreme mit gerösteten Mandeln und Zimt. Das lauwarme, luftige und würzige Khubz-Brot wird von einem marokkanischen Bäcker zubereitet, der leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist, sonst würden wir uns damit reichlich eindecken.

Bastilla ist ein marokkanischer Evergreen. Die Pastete aus Blätterteig wird bei Badia mit gehacktem Hühnchen, Mandeln, Zimt und Puderzucker on top zubereitet  und verströmt weihnachtliche Aromen. Ein Must-have. Das gilt auch für Djaj Tajine, marinierte saftige Hähnchenkeulen-Tajine mit eingelegten Zitronen und Oliven in tollem Sud sowie guten schmalen Pommes frites. Merguez, eine meist scharf gewürzte Bratwurst aus Rind- und Lammfleisch, wird bei Badia aus Lammfleich nicht so expressiv wie sonst in der nordafrikanisch-maghrebinischen Küche serviert, was mit vielen Gästen vielleicht eher kompatibel ist. Die von uns probierten Gerichten waren durchweg balanciert gewürzt und gut abgeschmeckt. Badia führt zwar die Regie und steht auch oft in der Küche, muss sich aber auch auf ihr kleines Team verlassen können, einer Marokkanerin, einem Israeli und einem Deutschen. In Frankfurt existieren von vielen ethnischen Gruppen Lokale, die marokkanische Küche ist kaum vorhanden, schon gar nicht auf gutem Niveau in attraktiver Umgebung. Als Location ist Badias Kitchen ohnehin unschlagbar.

Das ganze ansprechende Geschirr hat Badia in Marrakesch eingekauft, darunter auch die Tajine genannten und aus Lehm gebrannten Schmorgefäße, die allein schon aus optischen Gründen verstärkt eingesetzt werden. Sehr hübsch auch die gläsernen Teekännchen, in denen ein guter grüner Tee mit Minze serviert wird.

Die Weinkarte hat sich deutlich verbessert und versucht passende flüssige Partner zum Essen anzubieten. Ein Riesling Siegelberg (Großes Gewächs) von Oettinger aus dem Rheingau findet man ebenso wenig in vergleichbaren Lokalen, wie das „Goldtröpfchen“ (Großes Gewächs) von Philipp Klettern von der Mosel. Der beste Allrounder vor, zum und nach dem Essen ist der Merlot Blanc de Noir, ein saftiger weißgekelterter Rotwein von Christian Bamberger aus der Pfalz.

Die Ausstellung „Casablanca Art School“ in der Kunsthalle Schirn geht noch bis 13. Oktober, bis dahin wird auch ausschließlich die marokkanische Küche auf der Speisekarte stehen. Es könnte jedoch gut sein, dass diese so gut bei den Gästen ankommt, dass man mit diesem Konzept weiter macht. Spätestens ab Mai 2025 wird die Kunsthalle mitsamt des Cafés ohnehin geschlossen und soll nach einer umfassenden Sanierung im Frühjahr 2027 wieder eröffnet werden. Ob Badia mit ihrem Lokal bis dahin gemeinsam mit der Kunsthalle Schirn ins Bockenheimer Depot  umziehen wird, ist noch offen, weil ihr dort der Platz für einen wirtschaftlich rentablen Betrieb nicht ausreichend scheint. Derzeit sucht sie noch nach anderen Lösungen.

Ludwig Fienhold

Photocredit: Barbara Fienhold

 

Badias Kitchen, Schirn Kunsthalle, Frankfurt, Römerberg 6 a.

Tel. 069 98 66 99 69.

Marokkanische Küche Mittwoch bis Samstag 17 – 23 Uhr.

www.badias.de




Geht das: Pizza und Lasagne beim Sterne-Italiener?

Bei Carmelo Greco und Benedetto Russo

geht das sogar gut,
weil sie es ganz anders machen

 

Seit Benedetto Russo als Co-Küchenchef bei Carmelo Greco am Herd steht, besinnen sich beide stärker auf ihre sizilianische Heimat. Das ist eine gute Entwicklung, denn Italiener mit der gleichen Speisekarte gibt es schon mehr als genug.

Pane Cunzato

Greco und Russo nehmen sich gerne traditionelle Gerichte oder auch ganz simple Bissen aus Sizilien vor und interpretieren diese auf ihre Weise, um daraus rustikale Raffinessen zu machen, die überraschen und überzeugen. „Pane Cunzato“, gewürztes Brot, ist eine klassische und warme sizilianische Stulle mit krachiger Kruste, die wahlweise mit Käse, Tomaten oder Sardellen und anderem mehr belegt wird. Im Restaurant Carmelo Greco wird daraus eine ganz wunderbare würzige Tomaten-Salat-Creme mit leicht süßlichen Tropea-Zwiebeln, knusprigen Brotkrümeln sowie einer Makrele in Olivenöl.

Eine herzhafte Delikatesse ist auch das Gericht „ Pizza e Gelato“. Eine kleine luftige und leichte Pizza aus sizilianischem Biomehl. Fruchtige San Marzano Tomaten und Auberginen sind die dezente Grundierung, auf der Tatar von Gambero Rosso Garnelen aus Sizilien sowie ein Fior di Latte Eis mit Verdello-Limonen aus Bagheria thronen. Eine so köstliche Pizza ist viel zu selten zu erleben, wobei man sich fragt, warum solche Edel-Pizzen im Kleinformat nicht auch in anderen Lokalen auf den Tisch kommen.

„Lasagne“

Lasagne kann ganz schrecklich banal sein, aber auch göttlich wie die von Luigi Fabbri, der im Frankfurter Westend eines der besten italienischen Lokale der Stadt führte. Im Restaurant von Carmelo Greco und Benedetto Russo wird sie ganz neu definiert. Ziti-Röhren-Nudeln und rohes Hummerragout werden wie eine kleine Lasagne geschichtet und durch vier verschiedene Cremes begleitet – Hummer, Basilikum, Aubergine und Bechamel, wobei Bechamel ja die klassische Sauce für Lasagne ist. Das hat Klasse. Etwas mehr Phantasie und neue Ideen wünscht man sich von mehr italienischen Restaurants in Frankfurt und ganz Deutschland.

Bernsteinmakrele

Ein Paradegericht der neuen Welle im Restaurant Carmelo Greco: Gegrillte Bernsteinmakrele mit einer Creme aus gegrillter Zucchini nebst Karottencreme sowie geräuchertem Provola-Käse, in Amalfi-Zitronen eingelegten Tropea-Zwiebeln, Wildfenchel und Holunderblüten. Die aktuelle Geschmacksoffensive bringt Herzhaftes und Feinsinniges stilvoll zusammen.

Carmelo Greco hatte bislang  ein wenig Scheu, vermeintlich „einfache“ Gerichte auf die Karte zu setzen, weil er dachte, dies könnten einige Gäste und Kritiker falsch verstehen. Gegen gute Qualität, handwerklich gekonnte Kombinationen und die Betonung der eigenen Identität lässt sich aber kein Argument finden. Man will schon lange nicht mehr einfach nur ganz allgemein „zum Italiener“ gehen. Die Gäste erleben viel lieber Sizilien, die Toskana oder das Piemont auf dem Teller, wie großartige Vielfalt der Regionen Italiens. Carmelo Greco wurde in Sizilien geboren, wuchs aber im Piemont auf, und kennt beide Kulturen und die kulinarischen Besonderheiten. Benedetto Russo engagiert sich bis ins Detail, um seine Heimat einbringen zu können. Sommelier Enrico Resta spürt gerne autochthone Rebsorten auf und vermeidet die üblichen italienischen Weingüter, außerdem bietet er auch gerne Weine aus Sizilien an.

Benedetto Russo

Die Küche und der Service waren noch nie so harmonisch und gut eingespielt wie in diesen Tagen. Wir waren übrigens an einem Tag im Restaurant, an dem Carmelo Greco Urlaub hatte. Es muss gerade in diesen Zeiten und den massiven Personalproblemen sehr beruhigend sein, wenn man sich auf seine Mannschaft verlassen kann.

 

Text: Ludwig Fienhold

Fotos: Barbara Fienhold

 

Restaurant Carmelo Greco, Frankfurt, Ziegelhüttenweg 1-3. Tel. 069 606 089 67. Mo – Fr 12-14 Uhr und 18.30-22Uhr, Sa 18.30-22 Uhr. So geschlossen.

www.carmelo-greco.de

Risotto mit Safran und Blauschimmelkäse-Eis




Die Wein-Agentur für besondere Erfrischungen: 10 Jahre Beesdo & Cap

Manchmal muss es

etwas Großes sein:

Big Bottle Party

im Fortuna Irgendwo

 

Der Sommer verlangt vor allem nach Champagner, Sparkling Wine und Rosé. Genau davon gab es mehr als genug, viele Flaschen auch im Großformat bis zur Doppelmagnum. Die Weinhandelsagentur Beesdo & Cap aus Wertheim, die viele Händler und Gastronomen im Rhein-Main-Gebiet beliefert, feierte ihr 10jähriges Bestehen. Nicht irgendwo, sondern im Fortuna Irgendwo, der wohl coolsten Location in Frankfurt. Hausherr Ardi Goldman kam auch auf eine Trinkvisite vorbei, in Begleitung von tanzenden Feen, die in einem Reifrock auf Rollen mit Champagnerglashaltern steckten.

Nathalie, Raik, Esther

Die Weinberater Esther Martin Cap, Nathalie Anselmo und Raik Beesdo flitzten sportlich durch die Menge, um rund 200 durstige Gäste zu erfrischen. Es gab Weine aus ihrem Programm, aber auch aus dem Sortiment der Schwesterunternehmen Wein Wolf, Weinland Ariane Abayan und Grand Cru Select. Die Rosé Cuvée Prestige von Féraud bietet Erfrischung auf hohem Niveau und entfaltet die Düfte der Provence. Er ist klassisch, aromatisch, finessenreich, diskret kräuterwürzig. Der ungemein saftige Féraud wird umweht von Limone und Pfirsich und zeigt leichten knackfrischen Biss. Eine ähnliche flüssige Delikatesse ist der ebenfalls lachsrosa schimmernde Annrosé Brut Nature, ein Sparkler von der Domaine des Féraud. Elegant, feine Perlage, Süffigkeit auf bestem Level. Ohne jegliche Dosage und damit richtig trocken, animiert er schnell zum nächsten Glas.

Ardi Goldman in Champagnerlaune

Geboren in Frankreich, aufgewachsen in den Hamptons – der Rosé Hampton Water sieht sich als Erzeugnis französisch-amerikanischer Freundschaft. Rockstar Jon Bon Jovi und sein Sohn Jesse haben diesen Wein gemeinsam mit dem Winzer Gérard Bertrand entwickelt und erfolgreich auf dem Markt platziert. Dieser Wein ist aber kein weiterer Celebrity-Stoff von mäßigem Charakter, sondern ein handwerklich seriös gemachter Rosé südfranzösischer Provenienz. In den USA ist der Lustmacher längst ein Verkaufserfolg, in Deutschland ist er auch mehr und mehr in der Gastronomie vertreten (die Erfolgsstory und ein Interview mit Jesse Bongiovi steht hier in BISS: In diesem Rosé spielt die Musik).

Mehr als nur eine nette Grundlage für die vielen Weine waren die guten Pizzen vom Flying Pizzabäcker Ioannis Artemis, den man oft bei Events mit klassischen und originellen Variationen zu diesem Thema sieht (siehe Bild unten).

Kein Gerücht, sondern ein klarer Fall: Champagner schmeckt aus Großflaschen einfach etwas besser, meist sogar einen ganz entscheidenden Schluck. So war es auch beim Champagner von Taittinger, wo die Brut Réserve spürbar durch die Magnum an Qualität gewinnen konnte. Manchmal sollte es eben doch etwas Größeres sein.

Text: Ludwig Fienhold

Photocredit: Barbara Fienhold

Flying Pizzabäcker Ioannis Artemis,


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Trinkspaß auf höchstem Niveau mit Hendrik Thoma

Weinmesse & Winzer-Dinner

in der Emma Metzler

 

Aus dem Meer der Mittelmäßigkeit ragen viele Weine hervor, die Charakter haben. Hendrik Thoma (rechts im Bild) und sein „Wein am Limit“ bieten alles, nur keinen Mainstream. Jetzt kommt der Mastersommelier mit gleich 12 seiner Winzer nach Frankfurt, um im Museumspark-Restaurant Emma Metzler eine feine und individuelle Weinmesse aufleben zu lassen. An zwei Tagen, am 10 und 11. November, fließt am Main auch viel Wein.  Zuerst steht ein Winzer-Dinner „Family Style“ mit den Weinen an, am zweiten Tag kann man sich bei einer großen Verkostung nur auf die Weine konzentrieren. Es werden zahlreichen Qualitäten zu probieren sein, man darf mit gut 60 verschiedenen Weinen rechnen.

Restaurant Emma Metzler

Die erstklassigen vulkanischen Ätna-Weine von Montecarrubo aus Sizilien sollten jeden neugierig machen, der sie noch nicht kennt und hier eine sehr gute Gelegenheit haben wird verschiedene Kostproben zu nehmen. Slowenien bietet einige Überraschungen, was man spätestens seit Edi Simcic weiß. Hendrik Thoma hat einen anderen Winzer im Schlepptau, der mit dem Weingut Marof laut Hendrik Thoma „großartigen Trinkspaß auf höchstem Niveau“ bietet.

Eine Entdeckung wird für die meisten auch der Chardonnay von Patrick Sullivan aus der kleinen Weinregion Gippsland in Australien sein. Man wird Weingüter aus der ganzen Welt treffen, mit Schnaitmann und dem Weingut am Stein aber auch zwei bemerkenswerte aus Deutschland.

 

Alle Infos zu den Tickets, Preisen und zum Event hier mit einem Klick aufrufen

www.weinamlimit.de

 

 

 

 

 




Wald Weit: Neues Hideaway im Rheingau

Eröffnung Ende des Jahres in Kiedrich

 

Das neue „Wald.Weit“ im Rheingau will etwas mehr sein als ein Hotel, es ist ein Hideaway in idyllischer Lage im Hahnwald auf einem Bergplateau oberhalb des Weindorfs Kiedrich. Dem Empfinden der Betreiber nach soll „Wald.Weit“ ein Retreat zum Kräftetanken in der Natur und gar eine Well-Being-Destination sein. Dazu soll auch der Ausblick beitragen, dank bodentiefer Fenster und eigenem Balkon in jedem Zimmer haben Gäste Aussicht auf Wald und Weite.

Die Fakten-Aussicht: 80 Zimmer, darunter 45 Suiten mit bis zu 45 Quadratmeter. Restaurant mit großer Terrasse für 120 Gäste, Sommergarten für 150 Personen, Rooftop-Sauna und eine Rooftop-Bar, die auf den Namen „Wald-Rausch“ getauft wurde.

Das Hotel will sich auch als Eventlocation und Tagungsstätte anbieten. Auf der Event-Etage mit Ausblick stehen vier Tagungsräume bereit. Die Mitarbeiter sollen es nicht weit haben, gleich neben dem Hotel auf dem Bergplateau entsteht ein Wohngebäude für bis zu 30 Mitarbeiter. Insgesamt werden etwa 90 Fachkräfte eingestellt. Von einigen Köchen aus dem Rheingau ist bekannt, dass sie bereits unter Vertrag stehen. Das Hotel soll Ende dieses Jahres, spätestens Anfang 2025 eröffnen.

Betreiber ist die Ingelheimer Unternehmensgruppe Molitor/Gemünden, die bereits das Boutiquehotel Hofgut Wißberg und das Weinberghotel in St. Johann in Rheinhessen führt.

 

Bilder: Wald.Weit




Schottlands gute Geister: Großes Whisky-Festival in Wiesbaden 

25. Inter-Whisky mit Tastings

und Highland Anniversary Menü

 

Fachmesse für Whisky-Kultur

 

Spannende Tastings, ein schottisches Menü mit Whisky-Raritäten, flüssige Vorträge für Whiskyfreunde und Wissensdurstige: Die 25. Inter-Whisky findet mit einem vielfältigen Programm vom 15. bis 17. November im historischen Kurhaus von Wiesbaden statt. Beim schottischen Dinner im Benners Restaurant am 14. November werden dort die Erzeugnisse einiger besondere Destillerien vorgestellt.

Zum schottischen 5-Gänge Menü inklusive Haggis-Anstich werden insgesamt neun Single-Malt Whiskys serviert (229 € für Whisky und Dinner). Musikalisch begleitet wird der Abend vom Craig Herbertson Duo. Inter-Whisky Initiator Christian H. Rosenberg und sein Team präsentieren beim feierlichen Whisky Talk & Dinner Event zum 25. Jubiläum der Inter-Whisky ein ganz spezielles Programm. Alle Referenten haben einen 25-jährigen Whisky aus ihrem Portfolio selektiert. Dr. Rachel Barrie beginnt mit einem Whisky von Benriach, Matthew Cordiner präsentiert einen Whisky von Aberfeldy und Teddy Joseph schenkt gleich zwei 25-jährige Islay-Whiskys von Bowmore aus.

Mit Spannung erwarten Whiskykenner der Relaunch von Scapa. Distillery Manager Mick Swanney hat einen 21-jährigen Whisky von Scapa dabei, den älteste Whisky, der jemals von der Destillerie auf den Markt gekommen ist. Zum großen Finale stellt Gordon Dundas die diesjährige Spezialabfüllung zum Jubiläum der Messe vor: Einen 13 Jahre alten Single Cask Whisky von Glengoyne, der durchweg ausschließlich im Sherryfass reifte.

Weitere Infos, das Programm, die Aussteller, die Top-Referenten, das Menü, die Tickets und die Preise mit einem Klick unter: Highland Anniversary.  

Fotos: Inter-Whisky




Ein imposanter Weinkeller für die schönste Stadt der Schweiz

Bern hat jetzt

auch eine Weinbank

 

Die wineBank scheint für Weinliebhaber eine sichere Bank zu sein, immer mehr Betriebe mit diesem ungewöhnlichen Konzept eröffnen allerorten, zumeist in atmosphärisch besonders spannenden Locations. Die Frankfurter wineBank zählt zu den schönsten Betrieben dieser Art, jetzt wird in Bern ebenfalls ein sehr attraktiver Weinkeller eröffnet.

Nach der Eröffnung in Heidelberg im Mai ist der Private Members‘ Club in der Berner Kramgasse mittlerweile der dreizehnte Standort der Gruppe. Damit ist die wineBANK Bern der einzige Club des Netzwerks in der Schweiz, weitere Standorte sind in den nächsten zwölf Monaten geplant.

Die Lokalität in Bern vereint auf den rund 300 Quadratmetern eines stilvoll inszenierten Altstadtkellers hohe Ansprüche an Weinlagerung und Genusskultur. Sie bietet ihren Mitgliedern nicht nur einen sicheren Ort für ihre Weine, sondern auch einen repräsentativen Rahmen für gesellige Abende und Geschäftstreffen. Mit ihrer Member’s Card können Mitglieder die wineBANK rund um die Uhr nutzen und erhalten darüber hinaus Zugang zu allen Standorten des Netzwerks in Deutschland, Österreich und den USA.

Der Weinkeller in Bern wurde von insgesamt 27 Unternehmern aus Bern, Zürich und Zug realisiert. Mitgründer und Gastgeber ist Maurice Bridel. Er führt mit seiner Frau Christina die Restaurants Bonbec, Bay und Sua in Bern. Die Nachfrage ist nach seinen Worten gleich vom Start weg groß, die ersten 50 Mitglieder haben bereits ihre Weinschätze eingelagert.

Mitglieder können den Club jederzeit betreten und ihre Gäste mit den eigenen eingelagerten Weinen bedienen. Alternativ steht ihnen der private Terravigna Wine Shopsowie ein „By the Glass“ Weinausschanksystem zur Verfügung. Eine Auswahl an Weinen lässt sich hier auf Knopfdruck glasweise verkosten. Mitglieder und ihre Gäste können sich mit ihrem Glas Wein entspannt in die Lounge, in die Vinothek oder in die Cigar Lounge zurückziehen.

Die wineBANK Bern befindet sich im Herzen der Altstadt nur wenige Schritte vom mittelalterlichen Glockenturm Zytglogge entfernt. Seit 1983 ist die gesamte Altstadt von Bern als UNESCO-Welterbe gelistet. Die kilometerlangen Laubengänge, die imposanten Sandsteinfassaden, der Figurenbrunnen aus der Renaissance, das Münster und die wunderschöne Dächerlandschaft prägen das Stadtbild. Die 1191 gegründete Stadt gehört zu den aufsehenerregendsten Zeugnissen des mittelalterlichen Städtebaus.

„Wir bieten unseren Mitgliedern die Möglichkeit, Wein in einer einzigartigen, historischen Umgebung zu erleben – sei es bei einer exklusiven Verkostung oder bei einem entspannten Abend mit Freunden“, so Maurice Bridel. Die Nachfrage sei hoch, ein Viertel der verfügbaren Mitgliedschaften wäre bereits vor der Eröffnung vergeben worden. Eine Mitgliedschaft kostet ab 95 Franken pro Monat. Das Grand Opening findet am 3. Oktober statt.