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Restaurantkritik Block House: Noch mehr Steaks für Frankfurt

Geht noch mehr

oder wars das schon?

 

Cafés und Steakhäuser sind die derzeit am meisten expandierenden Sparten in der Gastronomie. Frankfurt hat zwar von beiden schon mehr als ausreichend, bekommt aber immer wieder Zuwachs. Jetzt ist mit dem Block House eine Grillhütte aus dem Reich der Systemgastronomie an den Frankfurter Börsenplatz gezogen. Die Lage ist zentral, wenngleich durch ein nicht gerade anspruchsvolles Umfeld keineswegs optimal.

Die stattliche Hausfassade verschafft einen guten ersten Eindruck. Von einem Ambiente mag man innen angesichts der tristen Ausstattung indes gar nicht sprechen. Die gesamte Atmosphäre hat etwas Gespenstisches und erinnert an die seligen Wienerwald-Lokale der 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Dazu passt auch der ungelenke, ungeschulte und auch noch unaufmerksame Service.

Die Steak-Auswahl kennt man aus den vielen anderen Block-Häusern, von Hamburg bis Peking. Fast 50 Gaststätten unter diesem Namen gibt es bislang, wobei die im Ausland als Franchise betrieben werden. Das neue Lokal in Frankfurt genießt mehr die Aufmerksamkeit des Firmengründers Eugen Block, der hier gleich persönlich nach dem rechten sah. Auswirkungen auf die Qualität beim Service und dem Interieur hatte dies jedoch nicht.

Man darf mit den üblichen Bekannten rechnen: Rumpsteak, Hereford Rib-Eye, Rib-Eye Mastercut mit 350 Gramm, Filet Mignon, American Tenderloin, T-Bone-Steak. Preise: 18,90 – 33,40 €. Die Steaks sind auf den ersten Biss tadellos, aber es fehlt dem Fleisch an Aroma und Würze. Und vor allem sind die probierten Steaks einfach nicht sexy. Schon gar nicht so sexy wie die vom Buffalo Steakhaus in der Nähe. Baked Potatoes & Sour Cream, Salate und Dressings – alles einwandfreie Systemgastronomie. Für normale Steak-Bedürfnisse reicht das alles durchaus und wird entsprechenden Zugang finden. Die Weine machen es vielen recht und reißen auch kein Loch in den Geldbeutel. Das größte Manko des neuen Steakhauses aber ist, dass es einfach keine Freude vermittelt und nicht unbedingt Lust auf einen erneuten Besuch macht.

LF

 

Block House, Frankfurt, Börsenplatz 5, Tel. (069) 219 965 66.
Täglich 11.30 – 24 Uhr, Sonntag  11.30 – 23 Uhr. 
 
 



Heiß: Die Winter-Kollektion der Eis-Manufaktur Firenze

Für Schnee können wir nicht sorgen, aber für Eis. Das beste Eis. Adriano macht nicht nur im Sommer hervorragende Sorten, sondern auch im Winter. Freitag, Samstag und Sonntag frisch in der kleinen Manufaktur im Eis-Salon Firenze am Walther-von-Cronberg-Platz in Sachsenhausen. Man kann es gleich im kleinen Café genießen, aber auch für zu Hause in Thermoboxen mitnehmen. Gespachtelt, nicht gekugelt. Solo immer gut, aber auch als Dessert nach dem Essen schön bequem. Es gibt nach wie vor einige Klassiker des Sommers. Uns gefallen alle Eis-Sorten, von der neuen Kollektion ganz besonders aber: Geröstete Mandeln, Zimt/Pflaume, Birne/Ricotta, Walnuss/Feige und Karamell mit Fleur de Sel. Aromatisch, elegant, zart-cremig – Eiskunstlauf für die Zunge.

Adriano, der Eisheilige

Adriano, der Eisheilige

Eis-Salon Firenze, Frankfurt, Walther-von-Cronberg-Platz 13, Tel. (069) 380 39 595. Im Winter geöffnet Freitag – Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Gleich gegenüber befindet sich ein Parkhaus. 

Photocredit: Barbara Fienhold

 

 




Auf nach Stuttgart: 2-Sterne-Koch Denis Feix startet in der Zirbelstube

Unglaubliches Küchenkarussell

zum Jahresende

 

Die Zirbelstube im Althoff-Hotel am Schlossgarten in Stuttgart hat sich mit Denis Feix einen der besten Köche ins Haus geholt. Feix, der gerade für seine Kochkunst erneut mit zwei Michelin-Sternen und zuvor mit 18 Punkten im Gastronomieführer Gault & Millau ausgezeichnet wurde, wird der neue Chefkoch des Restaurants Zirbelstube und startet bereits Mitte Januar. Feix war im Restaurant „Il Giardino“ in Bad Griesbach tätig und bringt gleich seine Frau Kathrin mit, die als Chef-Sommelière in der Zirbelstube künftig das Serviceteam unterstützt. Kathrin Feix (oben rechts im Bild) wurde vom Gault & Millau Guide 2016 als „Gastgeberin des Jahres“ ausgezeichnet.

Denis Feix

Denis Feix

Kathrin und Denis Feix folgen auf Sebastian Prüßmann, der Ende Dezember in die Villa Rothschild nach Königstein wechselt. Siehe BISS-Artikel 2-Sterne-Koch Christian Eckhardt verlässt die Villa Rothschild“.

Thomas H. Althoff, Inhaber und geschäftsführender Gesellschafter der Althoff Hotels: „ Denis Feix ist ein guter Bekannter der Althoff Hotels, kochte er doch schon unter unseren Meisterköchen Joachim Wissler und Dieter Müller.“

Denis Feix kann eine Bilderbuch-Karriere vorweisen. Der 42-jährige war zuletzt zehn Jahre lang Küchenchef im Restaurant „Il Giardino“ in Bad Griesbach, das vom Guide Michelin mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde. Zuvor war er in leitenden Küchenfunktionen vier Jahre lang im Restaurant „La Résidence“ in Essen und davor zwei Jahre auf Schloss Berg in Perl-Nennig tätig. Denis Feix sammelte im Rahmen seiner Laufbahn Erfahrung bei den Althoff Spitzenköchen Joachim Wissler vom Restaurant Vendôme, das mit drei Sternen gekrönt wird und 19,5 Punkte im Gault & Millau hat.

Feix will in der Zirbelstube wie zuvor eine spannungsreiche, aromatische und kreative Küche anbieten. Die kompetente Begleitung zu seinen Gerichten übernimmt seine Ehefrau Kathrin. Die beiden freuen sich über die neue, gemeinsame Herausforderung: „Wir schätzen es sehr, dass wir unsere erfolgreiche Arbeit künftig im Hotel am Schlossgarten weiterführen werden. Ganz besonders haben wir die gastronomische Arbeit in den Hotels von Thomas H. Althoff seit Jahren verfolgt und freuen uns, in dieser kulinarisch exponierten Hotel Collection jetzt mitzuwirken.“

Photocredit: Alhoff Hotels
 



2-Sterne-Koch Christian Eckhardt verlässt die Villa Rothschild in Königstein

Und zieht ins neue Restaurant PuRs nach Andernach

 

Von Ludwig Fienhold

 

Die Villa Rothschild ist ein Schmuckstück, zu der Christian Eckhardts funkelnde Küche passt. Zwei Sterne im Michelin und 18 Punkte im Gourmet Guide Gault & Millau verleihen Glanz. Doch im nächsten Jahr verlässt der hoch dekorierte Küchenchef die Villa und zieht nach Andernach, wo bereits seine künftige Ehefrau, Sarah Henke arbeitet (beide im Bild rechts). Während Sarah Henke im Yoso raffinierte asiatische Küche bietet, wird Christian Eckhardt im benachbarten Hotel ConVent ein Gourmet-Restaurant in Position bringen, das auf den Namen PuRs hört. Betreiber des gesamten Ensembles ist die RD-Gastrogruppe, die von Rolf Dietrich Doetsch geführt wird.

Christian Eckhardt

Christian Eckhardt

Der Wechsel soll sich am 31. März 2017 vollziehen. Das neue Gourmet-Restaurant PuRs wird indes erst Mitte nächsten Jahres eröffnen, denn die neue Mannschaft muss sich noch hinter den Kulissen einarbeiten. Christian Eckhardt wird gleich drei Köche aus seiner jetzigen Mannschaft mitnehmen, zudem eine bewährte junge Servicemitarbeiterin. Das erklärte Ziel von Christian Eckhardt ist es, weiter auf hohem Niveau arbeiten zu wollen. Er will in den bekannten Restaurantführern dieselben Bewertungen wie in der Villa Rothschild erreichen. Eckhardt sagt: „Ich möchte den Gästen Spaß an der Gourmetküche vermitteln und ihnen die gewisse Scheu davor nehmen. Mit meiner spannenden, innovativen, saisonalen Küche möchte ich voll und ganz überzeugen.“

Der besondere Reiz liegt für Eckhardt im Gesamtkonzept, da das PuRs in das Gourmethotel ConVent eingebunden ist, welches zeitgleich eröffnet. Mit der Eröffnung des Gourmetrestaurants PuRs verwirklicht sich der Sternekoch in Zusammenarbeit mit der RD-Gruppe den Traum, eine Küche von Anfang mitzugestalten, zu entwickeln und zu etablieren. Die ebenfalls mit einem Stern ausgezeichnete Sarah Henke, welche ursprünglich ins PuRs wechseln sollte, bleibt dem von ihr aufgebauten Yoso Streetfood & Sushi verbunden. Im Yoso nimmt Henke die Gäste auch künftig mit auf eine Reise durch die Garküchen Asiens. Die RD-Gruppe eröffnete im November das stylische Hotel am Ochsentor sowie das italienische Ai Pero – Ristorante / Trattoria / Enoteca mit Küchenchef Frank Seyfried, der unter anderem für das Ristorante Fidelio im Schloss Elmau tätig war.

Villa Rothschild

In der Villa Rothschild ist Eckhardt noch bis März

Bei Christian Eckhardt gab es verschiedene Überlegungen für den Wechsel, wie er auf unsere Nachfrage erklärte. Es sind in erster Linie private Gründe, denn er wollte keine Fernbeziehung mehr und seiner Lebenspartnerin Sarah Henke einfach näher sein. Im Spätsommer 2017 soll die Hochzeit sein. Das Angebot, gemeinsam mit ihr in dem gleichen Unternehmen zu arbeiten, war deshalb reizvoll, wobei solche Konstellationen in der Hotel- und Gastronomiewelt die Ausnahme sind. Es ist außerdem kein Geheimnis, dass ein Küchenchef in der Villa Rothschild unter besonders großem Druck steht. Er ist nicht allein für das Spitzenrestaurant des Hauses verantwortlich, sondern auch für Bankett und Catering, mit denen immerhin ein wesentlicher Teil der wirtschaftlichen Basis geschaffen wird. Diesen enorm kräftezehrenden Einsatz hatte bereits auch Vorgänger Christoph Rainer zu spüren bekommen.

Der neue Arbeitsort von Christian Eckardt liegt gut 130 Kilometer von Frankfurt entfernt, also nicht gerade im direkten Einzugsbereich der starken Fangemeinde des Küchenchefs. Das rheinische Andernach, nahe Koblenz, hat sich bislang kulinarisch nicht ins Licht setzen können. Man konnte dort kaum mehr als Sauerbraten, Nussecken, Bienenstich und Döppekooche essen. Der interessanteste Sohn der Stadt war der Schriftsteller und scharfzüngige Rasierklingen-Dichter Charles Bukowski.

Sebastian Prüßmann

Sebastian Prüßmann

Nachfolger von Christian Eckhardt in der Villa Rothschild wird Sebastian Prüßmann. Der 36 Jahre alte Küchenchef aus Leverkusen legt ein neues Konzept vor und will für eine „nachhaltige Küche auf hochklassigem Niveau“ sorgen und dabei Geschmackselemente der Paleo-Küche mit ayurvedischen Akzenten einsetzen. Fine Dining & Health ist das neue Credo. Schon ab Januar des neuen Jahres soll es in der Villa Rothschild einen Vorgeschmack darauf geben.

Aktuell leitet Sebastian Prüßmann als Küchendirektor das Althoff Hotel am Schlossgarten in Stuttgart und kann sich mit einem Stern im Michelin 16 Punkte Gault Millau schmücken. Geprägt wurde Prüßmann durch die Küchen und Kochstile von Dieter Müller und Nils Henkel im Althoff Schlosshotel Lerbach in Bergisch Gladbach, wo er von 2010 bis 2011 als Küchenchef fungierte. In der Villa Hammerschiede erkochte er sich von 2011 bis 2013 als Küchenchef seinen ersten eigenen Michelin-Stern. Dort arbeitete er bereits mit Benjamin Birk zusammen, dem heutigen gastronomischen Leiter und Sommelier der Villa Rothschild.

Photocredit: Stefan Veres (2), Villa Rothschild (1), Barbara Fienhold (1)




Nils Henkel wird Küchenchef auf Burg Schwarzenstein im Rheingau

Der hoch dekorierte Koch will

an die Spitze der Region

 

Nils Henkel, einer der bekanntesten und besonders hoch dekorierten Köche des Landes, hat wieder eine neue Heimat gefunden und wird ab Februar 2017 auf der Burg Schwarzenstein in Geisenheim-Johannisberg das Gourmetrestaurant führen. Genau vor zwei Jahren, im Dezember 2014, beendete er vorerst seine Karriere, weil das Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach dicht machte. Dort hatte Nils Henkel 2008 die Nachfolge von seinem Mentor Dieter Müller übernommen.

Der 47 Jahre alte Nils Henkel trat seinerzeit mit hohen Auszeichnungen ab:19 Punkte im Gault & Millau sowie 2 Sterne im Michelin. An diese Glanzzeiten will er jetzt im Rheingau wieder anknüpfen. Über seinen Schritt in den Rheingau sagt Henkel: „Burg Schwarzenstein liegt wunderschön in den Weinbergen und bietet den perfekten Rahmen für meine naturverbundene Küche. Neben fantastischen Weinen stammen aus dieser Region auch viele kleine Produzenten, die meine Küche sicherlich bereichern werden“

Restaurant Burg Schwarzenstein

Restaurant Burg Schwarzenstein

Mit seiner Pure Nature Küche hat Nils Henkel einen ganz eigenen Weg eingeschlagen. Aus der Natur schöpft er Kraft. Wilden Kräutern und alten Gemüsesorten widmet er besondere Aufmerksamkeit und setzt sie oft als Hauptdarsteller in den Mittelpunkt seiner Menüs. Fisch und Fleisch sind daher bei manchen Gerichten eher sinnvolle Begleiter, wobei Henkel, der von der Ostseeküste stammt, ein Faible für alle Meeresfrüchte hat.

Bauernsalat - Bohnen -  Schafskäse - Oliven -  Gurke-min

Bauernsalat – Bohnen – Schafskäse – Oliven – Gurke

Mit den Menüs „Fauna“ und „Flora“ knüpft Henkel auch auf der Burg Schwarzenstein an die früheren Zeiten an. Das Menü „Flora“ ist komplett vegetarisch, beim Menü „Fauna“ will er mit den besten Produkten vom Land und aus dem Wasser arbeiten. Neu sind auf die Menüs abgestimmte nicht alkoholische Getränkebegleitung aus Tee, Säften und Essenzen.

Die Gastgeber auf Burg Schwarzenstein, Michael und Stephanie Teigelkamp, freuen sich auf den neuen Mann an ihrer Seite und wollen damit einen Meilenstein im Rheingau setzen. „ Die ganze Region wird davon profitieren – sowohl die herausragenden Winzer, als auch unsere Kollegen aus der Gastronomie“, meinen die Teigelkamps. Gerade in diesen Tagen hatten sie sich von ihrem Küchenchef Dirk Schröer getrennt. Dieser wurde mit einem Michelin-Stern und 16 Punkten im Gault & Millau ausgezeichnet, was Michael und Stephanie Teigelkamp allerdings nicht ausreichte.

Nils Henkel

Nils Henkel

Nils Henkel begann seine Ausbildung als Koch 1986 im Romantikhotel Voss-Haus in Eutin. Danach setzte er seine Laufbahn in den Hamburger Restaurants Le Jardin im Raphael Hotel sowie im Landhaus Scherrer bei Heinz Wehmann und im Il Ristorante fort. Als Souschef ging er ins Münsterland und arbeitete im Coesfelder Valkenhof bei Pascal Levallois und in Averbecks Giebelhof in Senden.

Den finalen Schliff, zunächst als Sous-Chef, holte sich Nils Henkel ab 1997 im Althoff Schlosshotel Lerbach im Restaurant Dieter Müller, wo er 2004 die Position des Küchenchefs sowie Dieter Müllers Stellvertretung übernahm. 2008 wurde er hier alleiniger Küchenchef. Nachdem die Althoffgruppe Schloss Lerbach Ende 2014 verlassen musste, arbeitete Henkel als Freiberufler. Er gab Kochseminare, entwickelte Rezepte und feine Produkte. Neben seiner Tätigkeit als Autor beriet er Gastronomiebetriebe und Unternehmen.

 

Photocredit: Wonge Bergmann, Roman Knie




Geschenke für Gourmets

Rheingau als Präsent

Gourmet & Wein Festival

 

Vielleicht eine Inspiration für diejenigen, die noch ein hochwertiges Geschenk für Gelegenheiten wie Geburtstag oder Jahrestag suchen: Dinner mit prominenten Köchen, Weinverkostungen mit Raritäten und vieles mehr kann man auch als Präsentgutschein erwerben.

Das Rheingau Gourmet & Wein Festival beginnt am 23. Februar 2017 im Kloster Eberbach mit der jährlichen Welcome Party. Sechs nationale und vier internationale Starköche arbeiten live an ihren Ständen, außerdem präsentieren sich 30 Weingüter, es spielen zwei Live-Bands (175,- Euro). Bis zum 12. März werden den Gästen 60 außergewöhnliche Veranstaltungen mit Spitzenköchen und Top-Winzern aus allen Teilen der Welt geboten. Für alle diejenigen, die noch ein Weihnachtspräsent suchen, bieten sich Tickets zum Verschenken an, um beim größten Gourmetfestival weltweit dabei zu sein. Alle Preise sind Pauschalpreise, inklusive Empfang und aller Getränke. Im Festival-Programm gibt es zahlreiche Neuerungen: Mit einem veganen Galadinner (190,- Euro) vom „Koch des Jahres“ Andreas Krolik**, der Neuerfindung des „Dessert-Menü mit Cocktails“ von zwei der besten Patissiers Europas beim Galadinner „Level Null“ (175,- Euro), einem „Sekt-Menü“ (190,- Euro) mit 18 der besten Produzenten aus fünf Weinregionen und dem Galadinner „Pellegrino Young Chefs Award“ (190,-) trifft das Festival den Zeitgeist. Bei den Young Chefs dabei ist neben anderen das Frankfurter Lokal Chairs, das in diesem Jahr erstmals im Gault & Millau mit 14 Punkten gut bewertet und besprochen ist.

Restaurant Kronenschlösschen

Restaurant Kronenschlösschen

Bei den Einzelveranstaltungen ragen heraus die Cooking Demonstration von Vineet Bahtia* aus London, der weltweit als das Gesicht der “Indian Cusine” gilt. Er präsentiert zwei seiner Lieblingsgerichte zum Nachkochen (48,- Euro) und einen Lunch (175,- Euro). Auch Rodolfo Gúzman aus Santiago de Chile präsentiert zwei seiner Gerichte zum Nachkochen (48,- Euro) und nimmt seine Gäste bei einem Galadinner mit in die Genusswelt der chilenischen Küche (250,- Euro). Der „Libanon Lunch“ von Thomas Figovc aus Beirut (150,- Euro) kombiniert die französische Küche mit arabischen Gewürzen. Gal Ben Moshe präsentiert in seinem Israel Dinner (185,- Euro) nicht nur ein Menü, sondern auch israelische Weine. „The Jane“ in Antwerpen ist eines der derzeit angesagtesten Restaurants in Europa. Küchenchef Nick Bril** zeigt sein Können sowohl bei einem Gala-Dinner (250,- Euro) als auch zusammen mit Kronenschlösschen-Küchenchef Simon Stirnal (im Bild oben rechts) bei einem Lunch (175,- Euro). „Kulinarische Oper in fünf Gängen“ (250,- Euro) verspricht das Menü von Simon Taxacher, Österreichs Nr. 1. Begleitet wird das Essen von Spitzenweinen aus dem Burgenland. Hoch gehandelt wird Tohru Nakamura** aus München, der gerade mit dem zweiten Stern ausgezeichnet wurde. Sein spannendes Menü wird begleitet von Weinen aus Südtirol (225,- Euro).

Deutsche Spitzenweine von der Mosel, aus der Pfalz und dem Rheingau werden den Gästen des Gala-Dinners vom 3-Sterne-Koch Christian Bau*** gereicht (250,- Euro). In seiner Küche verbindet Bau die asiatische mit der europäischen Kochkultur. Die Harmonie der Zutaten spielt für Thomas Kellermann** eine große Rolle. Sein Menü wird unter anderem von Charlotte Dagueneau mit Weinen aus ihrer Domaine Dagueneau begleitet (215,- Euro). Für einen gebührenden Ausklang sorgt am letzten Abend eine Haus- und Küchenparty, die in allen Räumen des Kronenschlösschens mit zehn Starköchen, 20 Weingütern und zwei Live Bands gefeiert wird (175,- Euro). Die Gutscheine können immer auch für andere Veranstaltungen umgetauscht werden.

 

Hotel Kronenschlösschen, Eltville-Hattenheim, Tel. 06723-640 

info@kronenschloesschen.de

www.kronenschloesschen.de

 

 

Gourmet Festival Programm 2017 mit einem Klick

 

 

 

Junge Winzer, frische Ideen, individuelle Köche

 

Das Festival setzt bei seinem neuen Programm nicht allein auf Sterne-Köche und bekannte Namen, sondern auch auf Newcomer und Entdeckungen. Gal Ben Moshe steht für eine kosmopolitische Küche, ist aber kein Allerweltstyp. Den 1985 in Tel Aviv als Sohn eines Verkäufers und einer Balletttänzerin geborenen Koch zog es nach London zu Gordon Ramsey und Marcus Wareing sowie für ein halbes Jahr zum Gustav Gans der Gastronomie, Grant Achatz, nach Chicago. Inzwischen betreibt Gal Ben Moshe in Berlin mit dem „Glass“ sein eigenes eigenwilliges Restaurant, Produkte aus Massentierhaltung oder Fisch aus Aquakulturen lehnt er ab. Bei seinem Dinner werden zu den verschiedenen Gängen fünf israelische Weingüter zum Einsatz kommen. Ebenfalls am 2. März 2017 findet davor am Mittag ein reines Tasting mit israelischen Weinen statt.

Koch Gal Ben Moshe

Koch Gal Ben Moshe

Die junge Winzer-Generation in Deutschland arbeitet auf hohem Niveau und ist dem Festivalmacher H.B. Ullrich eine eigene große Veranstaltung am 7. März wert. Begrüßungszelt, Restaurant und Bistro werden die Bühne für 30 Weingüter und Winzer sein, die ihre Erzeugnisse und auch ihre Philosophie nahe bringen wollen. Rund 100 Rieslinge und Pinot Noirs stehen dabei im Mittelpunkt. Dazu gibt es den ganzen Tag über Fingerfood mit Kleinigkeiten, so viel man mag, alles unkompliziert, leger und großzügig. Mit dabei sind unter anderem die Weingüter Sinß, Emil Bauer & Söhne (Bild oben rechts), Corvers-Kauter, Braunewell, Bunn und Knewitz.

Spannend, vielleicht auch kontrovers, aber gewiss nicht langweilig wird der Abend, an dem die „Besten deutschen Sekte“ präsentiert werden. Es sind viele Toperzeuger wie Barth und Breuer, aber auch Entdeckungen wie Wageck vertreten. Unser persönlicher Favorit ist das bislang noch nicht entdeckte Wein- und Sektgut von Irene Söngen aus Hattenheim, der Blanc de Noir Sekt Brut 2014 ist so fabelhaft und glasklar, das man gar nicht genug davon bekommen kann.

Das Rheingau Gourmet & Wein Festival mag erst am 23. Februar im nächsten Jahr beginnen, doch die Tickets werden jetzt schon immer knapper. Außerdem sind sie ein schönes Weihnachtsgeschenk.

 

Bild oben rechts: Martin Bauer vom Weingut Emil Bauer

 

Hoher kulinarischer Besuch zum Gourmet-Festival

 

Nick Bril

Nick Bril

Nick Bril und Sergio Herman zählen zu den am höchsten ausgezeichneten Köchen in Europa. Zusammen haben sie in Antwerpen das Restaurant „The Jane“ eröffnet, eine der am meisten angesagten und viele Wochen im Voraus ausgebuchten Adressen überhaupt. Jetzt kommt der Zwei-Sterne-Koch Nick Bril (Foto rechts in seinem Restaurant) in den Rheingau, um beim Gourmet- und Wein-Festival ein raffiniertes Menü zu servieren. Viele Tickets sind wie üblich beim Festival schon ausverkauft, auch für das Bril-Menü am 26. Februar 2017 sind nur noch wenige haben.

Begleitet wird das Dinner von Riccardo Ricci Curbastro und seinem Franciacorta Saten Brut 2012, den Weingütern Kühling-Gillot, Battenfeld-Spanier und Eva Fricke. Bekannte toskanische Rotweine runden das Weinerlebnis ab, Carlo Franchetti präsentiert aus seiner Tenuta di Trinoro Le Cupole und Campo di Magnacosta. Digestif: Cognac aus dem traditionsreichen Familienunternehmens Delamain, beim Festival gibt es die Rarität Cognac Delamain Vesper Xo – Grande Champagne.

Moderation: Justin Leone, Head-Sommelier Tantris, München.

Ort: Kronenschlösschen in Eltville-Hattenheim im Rheingau

Datum: 26. Februar, 19.30 Uhr, Empfang ab 18.30 Uhr

Preis: 250 € (Dinner, Spumante, Wein, Digestif, Wasser, Kaffee)

Reservierungen:

Hotel Kronenschlösschen, Eltville-Hattenheim, Tel. 06723-640 

info@kronenschloesschen.de

www.kronenschloesschen.de

Das vollständige Programm des Gourmet-Festivals mit einem Klick:

 

www.rheingau-gourmet-festival.de/programm/

 

 

 




Abflug: Goose zieht aus der Villa Leonhardi aus

Droht Frankfurts

schönstem Restaurant

das endgültige Aus?

 

Von Ludwig Fienhold

 

Der Frankfurter Palmengarten mag wie eine Oase der Ruhe erscheinen, doch schon wieder fällt krachend ein Zacken aus der Baumkrone: Die Imbiss-Trucker „Goose“, die sich dort in der Villa Leonhardi zumindest auf ein drei Jahre langes Gastspiel eingestellt hatten, verlassen fluchtartig das Haus und werden noch am 23. Dezember räumen. Die Betreiber Gökhan Kaba und Patrik Bruch ziehen nach eigenem Bekunden damit den Schlussstrich unter eine „schwierige und unbefriedigende Partnerschaft“. Die beiden waren erst im März voller Tatendrang ans Werk gegangen. Dabei war es schon eine Überraschung, dass ausgerechnet die jungen Imbiss-Unternehmer den Zuschlag für die begehrte Villa erhielten. Palmengarten-Direktor Matthias Jenny hatte sich damit eine Verbesserung der Besucherzahlen versprochen und wollte ein jüngeres Zielpublikum ansprechen. Wahrscheinlich dachte er aber auch, dass die in der Gastronomie unerfahrenen Betreiber froh sein würden, hier mitspielen zu dürfen, ohne viel zu verlangen. Siehe BISS-Artikel „Palmen, Wein & Tapas“

Villa Leonhardi Der Besuchereinlass war nun aber genau einer der entscheidenden Knackpunkte. Die neuen Villa-Gastgeber Kaba und Bruch gingen davon aus, die Eingangstür zur Zeppelinallee öffnen zu können und dadurch Gäste ohne Eintritt für den Palmengarten einlassen zu dürfen. „Dies wurde uns aber kürzlich verwehrt“.  Dieses und anderes hätten sie letztlich „demoralisiert“. Auf der anderen Seite sehen die Imbiss-Trucker durchaus auch eigene Fehler, so waren sie mitunter nicht dem Ansturm der Gäste gewachsen.

Palmengartendirektor Matthias Jenny macht als Hausherr keine glückliche Figur. Er hatte bereits mit dem Vorgänger, dem langjährigen Betreiber Luigi Fabbri den Vertrag wegen Unstimmigkeiten nicht mehr verlängern wollen. Gleichzeitig konnte er sich aber auch nicht mit dem einen oder anderen Topgastronomen einigen, der gerne die Villa Leonhardi übernommen hätte. Es handelt sich bei diesem besonders schönen Gebäude immerhin um eine der begehrtesten Adressen Frankfurts, zumal eine tolle Terrasse dazugehört. Dass Renovierungsarbeiten notwendig sind, ist bekannt. Ob diese aber in einer solch enormen Höhe, wie von der Palmengartenverwaltung veranschlagt vorgenommen werden müssen, bleibt strittig.

Villa Leonhardi Der einstige Pächter Luigi Fabbri ist in seinem neuen Westendlokal Fabbri-Ca sehr erfolgreich und vermisst die Villa Leonhardi keine Minute. Er kocht dort so gut und befreit wie nie zuvor – siehe BISS-Restaurantkritik

Kein schlechtes Signal für die Goose-Trucker, die sich ebenfalls weiter entwickeln wollen und schon bald eine neue Location anbieten möchten. Um die Ehemaligen der Villa Leonhardi muss man sich keine Gedanken machen. Wohl aber um die Villa selbst, die jetzt wieder allein und verlassen und gespenstisch leer stehen wird. Dieser Spuk muss ein Ende haben. Es kann nicht sein, dass ein solch außergewöhnliches Objekt wie die Villa Leonhardi ungenutzt bleibt. Da der Palmengarten bislang kein Geschick im Umgang damit zeigte, ist die Stadt Frankfurt gefordert so etwas wie ein gastronomisches Gewissen zu zeigen.

Photocredit: Barbara Fienhold