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Wein aus Umbrien: Rote Kraftpakete & Frauenpower

Hinter den besten

Sagrantino Montefalco

stehen starke Frauen

 

Von Ludwig Fienhold

 

Gegen Kälte helfen Kaminweine. Der Sagrantino aus Umbrien zeigt vollen Körpereinsatz. Er hat Feuer, Würze und Kraft. Er ist vollmundig, aber nicht großmäulig. Hinter den muskulösen Weinen stehen oft starke Frauen. Giusy Moretti, Chiara Lungarotti und Liù Pambufetti gehören den Favoriten.

Montefalco

Montefalco

Umbrien ist das grüne Herz Italiens und führt durch eine beschwingte Landschaft aus Berg und Tal. Nur Meer gibt es keines, weshalb der Tourismus auch nicht besonders ausgeprägt ist. Doch wer so viel Wein hat, mag leicht auf Wasser zu verzichten. Vor allem die autochthone Rebsorte Sagrantino führt zu spannenden Ergebnissen. Natürlich gibt es auch unter diesem zur Abstinenz zwingende Weine, die schwer wie Blei in den Gliedern liegen oder klebrig nach Lippenstift schmecken und atemlos machen, als hätte man Helene Fischer in Flaschen abgefüllt. Die Besten, und nur von denen soll die Rede sein, fallen nicht plump oder gar süßlich breit aus, die Üppigkeit wird durch Tannine und Trockenheit appetitlich ausgebremst. Sagrantino will keineswegs jedermanns Liebling sein. Doch selbst die, die ihn vielleicht weniger mögen, werden ihn kaum vergessen, denn er hat Charakter. So wie die Winzer und Winzerinnen der gerade einmal 6000 Bewohner zählenden Gemeinde Montefalco. Romanelli platziert Vogelhäuschen in seinen Weinbergen, um die Insekten in Schach zu halten. Der Großvater von Grigi mischte Wein ins Trinkwasser für die Hühner, um die Wasserqualität zu verbessern – wahrscheinlich hat dies aber eher zur besseren Laune der Hühner beigetragen.

Liu Pambufetti

Liù Pambufetti

Jeder hat so seine Rezepte für guten Wein und gegen schlechte Laune. Doch der Wein von Scacciadiavoli vermag dem Namen nach noch mehr – den Teufel austreiben. Ein Exorzist lebte jedenfalls tatsächlich einst in der Nähe des Weinguts und setzte just diesen Wein bei seinen Ritualen ein. Der Sagrantino aus dem hervorragenden Jahrgang 2008 ist teuflisch gut. Ein fast schon schwarzer Wein von mystischer Tiefe, der geschmacklich durch Noten von roten Beeren, Blutorange, Leder und orientalischen Gewürzen besinnlich stimmt und trotz seiner kardinalen Fülle geschmeidig fließt. Liú Pambufetti, benannt nach der tragischen Heldin Liù in Puccinis Oper Turandot, ist so aufregend schön wie ihr Wein. Man würde mit ihr auch Wasser trinken und glauben, es wäre ein himmlischer Tropfen. Irgendein Zauber scheint diesem Weingut innezuwohnen. Es ist auch das einzige in der Region, das einen sehr guten Spumante aus Sagrantino erzeugt.

Weingut Scacciadiavoli

Weingut Scacciadiavoli

Lungarotti ist das wahrscheinlich bekannteste Weingut Umbriens und gemessen am Marketing auch das professionellste. Das klassische römische Profil von Chiara Lungarotti offenbart etwas von dieser stolzen Haltung. Ihr Sagrantino ist ebenso elegant wie athletisch und öffnet sich bei aller Typizität etwas mehr dem internationalen Markt. Ganz anders und mehr verwurzelt wirkt das Weingut Omero Moretti. Der stille Omero ist zwar der Urvater und Weinmacher, doch die Tochter Giusy schmeißt den Laden. Sie macht das mit großem Charme, vor allem aber mit einer solchen Leidenschaft, die animierend wirkt. Ab Mitte der 90er Jahre hat man ganz auf Bio umgeschwenkt, treibende Kraft dabei war Mutter Daniela, die als gelernte Krankenschwester „mehr Gesundheit“ in den Wein bringen wollte. Seitdem hat sich auch geschmacklich vieles entwickelt. „Wir mögen es nicht so süß“, meint Giusy Moretti. Selbst der sonst ultrasüße Posito ist bei Moretti durch kräftige Tannine gestützt eher trocken und sehr gut trinkbar (die hausgemachten Biscotti sind übrigens auch nicht süß und werden mit Posito-Rosinen gefüllt). Der Montefalco Rosso – hier eine Cuvée aus Sangiovese, Sagrantino und Merlot – gelingt oft besser als der schwer erziehbare Sagrantino. Bei Moretti gerät er jedenfalls ausgesprochen gut, wild, stoffig, würzig und süffig. Hauptakteur bleibt bei Omero Moretti jedoch der Sagrantino, der hier besonders ausdrucksvoll zur Geltung kommt. Der Jahrgang 2010 mit gehaltvollen 15% Alkohol ist von enormer Dichte und gebärt sich expressiv mit Aromen von nassem Waldboden, Wildbeeren, Veilchen und Gewürzschokolade. Mit diesen wunderbaren Weinen und der liebenswürdigen Familie Moretti kommt man der umbrischen Seele sehr nahe.

Giusy Moretti

Giusy Moretti

Gabriele Montioni macht einen ordentlichen Wein, vor allem aber besonders gutes Olivenöl. Die Weine von Custodia sind vernachlässigbar, doch ihre Biere in Bügelflaschen haben Klasse, wobei der Hopfen dazu aus Bamberg kommt. Man wird oft überrascht in dieser einzigartigen Region. Auch von einem gigantischen und unwirklich erscheinenden Science Fiction-Wesen, das wie ein Ufo mitten in den Weinbergen gelandet ist. Das Weingut Castelbuono hat sich diese ultramoderne architektonische Extravaganz geleistet, wobei auch der gespenstisch illuminierte Weinkeller sehenswert ist.

 

 

Tipps & Informationen

Montefalco

Montefalco

Das Potential von Umbrien als touristisches Reiseziel und Wein-Destination ist bislang nicht einmal anährend erkannt worden – auch die Region selbst brauchte lange dazu, um ihre Qualitäten herauszustellen. Der ummauerte historische Kern von Montefalco ist bezaubernd schön, gerade einmal 500 Menschen leben hier. Dort gibt es gleich zwei bemerkenswert schöne kleine Hotels, die sympathisch und individuell geführt werden: Das Degli Affreschi entstammt teilweise mitsamt seinen Fresken und Mauern einer alten Kirche und wirkt noch verwinkelter als die Gassen der Altstadt. Der Palazzo Bontadosi (Hotel & Spa) am Hauptplatz Montefalcos ist von magischer Schönheit, wobei die Architektur der Renaissance und moderne Elemente inspiriert kombiniert wurden. Im Haus befindet sich mit der Locanda del Teatro auch das beste Lokal der Altstadt, wo nicht nur Rebhuhn und Risooto schmecken, sondern auch die Gnocchi.

 

 

Bild ganz oben: Liú Pambufetti

Photocredit: Ludwig Fienhold

 




Raritäten & Geheimtipps: Die neue Champagner Avantgarde

Junge Winzer, kleine Produktionen, nette Preise

 

Von Ludwig Fienhold

 

Neben großen Klassikern und mäßigem Mainstream hat sich als dritte Kraft eine junge Avantgarde in der Champagne entwickelt, die besonders spannende und gute Erzeugnisse zu sympathischen Preisen hervorbringt. Mehr Terroir und weniger Kellertechnik ist einer der Grundsätze, vor allem aber merkt man bei den Newcomern, dass Champagner ein Wein ist und nicht nur irgendein Getränk, das Blasen schlägt.

Robert Barbichon

Robert Barbichon

Robert Barbichon ist so sensibel wie seine Champagner. Die harmonisch ausbalancierten und sehr delikaten Champagner überzeugen beim ersten Schluck. Vor allem die Reserve 4 Cépages Brut: 70% Pinot Noir/ 10% Pinot Meunier / 10% Pinot Blanc / 10% Chardonnay. Ob dem Ergebnis ein Hauch von Mandarine oder Apfel entströmt, erscheint dabei nicht so wichtig. Entscheidend ist die cremige, stoffige und mundfüllende Art und noch mehr der Duft von Brioche, Madeleines und Kuchenteig, der an schöne Kindheitstage und Schleckerei mit dem Finger erinnert. Die Flasche gibt es für barmherzige 27 Euro.

Clement Perseval

Clement Perseval

Clement Perseval sieht aus wie ein junger Chansonnier. Aber er lässt seinen Champagner singen. Der flötet nicht, sondern greift in die Tiefe. Der Premier Cru Blanc de Noir Brut ohne jegliche Dosage ist von sehr feiner Perlage, dabei fleischig und frisch zugleich und weißt schon jetzt einen aparten Duft von Champignons auf, der bei aller Luftigkeit bald schon schöne erdige Aromen verspricht. Von diesem ungestümen und kantigen Champagner für Kenner werden nur kleine Mengen erzeugt, wie bei allen Avantgarde-Winzern. In diesem Fall gerade einmal 3.000 Flaschen, eine davon ist ein Glücksfall für karitative 31 Euro. Clement Perseval lebt oft in einer Hütte mitten in seinen eigenen Weinbergen, um der Natur nahe zu sein. Er bewirtschaftet gerade einmal 3,5 Hektar und produziert insgesamt nur 13.000 Flaschen im Jahr. Clement Perseval hat beim Altmeister der Champagner-Moderne, Anselme Selosse, in die Fässer gekuckt und schätzt diesen besonders. Für manchen Insider wird Perseval jedenfalls seinen Spiritus Rector in den nächsten Jahren nicht mehr als Schüler begleiten und auf Augenhöhe sein.

Perine Baillette von der kleinen und nur 3,5 Hektar großen Kellerei Pierre Baillette arbeitet wie viele Bio-Winzer aufwendig mit Pferden im Weinberg, das kraftvollste Tier heißt Tarzan. Perine selbst ist jedoch von zarter Erscheinung und erzeugt sehr ausgeglichene entspannte Champagner. Ihr beschwingter Coeur de l´Histoire kommt wie sie auch nicht laut und säuerlich daher, sondern fein und elegant. Der Geschmack ist wunderbar buttrig und wird mit eine diskreten Anmutung von Mandarine und Wildhonig unterlegt. Der Preis für den auf 1.500 Flaschen limitierten Champagner: Mildtätige 30 €.

Rémi Leroy bewirtschaftet ebenfalls die eigenen Weinberge, acht Hektar an der Côte des Bar. Sein Bio-Champagner entsteht so naturbelassen wie möglich und wird nicht geklärt und filtriert. Seine mit 3 Gramm Restzucker angenehm trockne und auffrischende Cuvée aus Pinot Noir und Chardonnay wird größtenteils in Stahltanks vergoren, 20 Prozent davon aber auch in Barriques. Der Champagner perlt hochfein und duftet nach frischer Brioche. Dabei ist er unverschämt unkompliziert und eignet sich für alle, die Angst vor zu großer Säure haben. Es gibt nur 7.500 Flaschen, eine davon kostet wohltätige 29 €.

Ganz und gar ungewöhnlich ist der Champagner von Timothée Stroebel, und passt damit zu seinem Charakter. Eigensinnig im besten Sinne, zeigen sich seine Champagner kraftvoll und robust im Auftritt und fallen knochentrocken aus. Das ist nichts für Weichtrinker, der Champagner schmeckt ganz stark nach dem Wein, der dahinter steckt. Brut Nature, keine Dosage, null Restzucker. Der hundertprozentige Pinot Meunier mit dem schönen Namen Héraclite liegt drei Jahre auf der Hefe, es gibt nicht mehr als 5000 Flaschen davon (36 €). Von seinem stoffigen Pinot Noir Rosé de Saignée namens Logos d’Héraclite gibt es lediglich 814 Flaschen (75 €). Der vielleicht bekannteste Satz von Heraklit ist ja „Alles fließt“. Aber erst nach 20 Minuten fließen lassen und trinken, auch Champagner braucht Luft.

Timothée Stroebel

Timothée Stroebel

Flavien Nowack und seine Eltern Frédéric und Corinne, die gerne mit ihrem Reisemobil auf Tour gehen und dieses Lieblingsgefährt sogar auf Flaschen etikettieren oder darin Degustationen veranstalten, erzeugen interessante Cuvées, aber auch reinsortige Champagner aus Chardonnay oder Pinot Meunier. Am liebsten Brut Nature. Keinen Allerweltschampagner gibt es auch von Vadin-Plateau, die Familie Vadin ist seit über 300 Jahren mit dem Champagner verwurzelt. Und was soll der Hase auf der Kapsel? Frau und Tochter werden „Hase“ gerufen.

Insgesamt haben sich zwölf handwerklich arbeitende Winzer (Artisan) zu der Vereinigung „Des Pieds et des Vins“ zusammengeschlossen. Mit dem nicht einfach zu übersetzenden Begriff wollen sie das Authentische und Naturbezogene ihrer Erzeugnisse betonen. Der Zusammenschluss erfolgte aus persönlicher Sympathie und der gleichen Gesinnung, aber auch wegen der besseren Vermarktung, da es Einzelkämpfer schwer haben. Bei den jungen Champagnerwinzern erlebt man eine bedächtige Begeisterung und keinen coolen Snobismus, wie er manchen etablierten Kellereien zu eigen ist.

Für Julia und Stéphane Drieux ist die frische Truppe ein Glücksfall, denn genau so etwas haben sie für ihr Startup gesucht. Er kommt aus der Champagnerstadt Reims, sie aus Hamburg, beide leben und arbeiten aber in Frankfurt. Wenn es um das Thema Champagner geht, sprudeln sie über. „Diese jungen und bewusst ökologisch und mit großer Qualität arbeitenden Champagnerwinzer machen einfach Spaß.“ Die hier vorgestellten Champagner und noch weitere andere werden von dem kleinen Importeur 2drieux charmant und überzeugend vertreten. Alles perlt.

2drieux – Champagner Selektion, Frankfurt, Unterweg 22, Tel. 069 878 759 97 oder 0173 738 5161. www.2drieux.de 

info@2drieux.de

 

Bild ganz oben: 2drieux und ihre Schützlinge. Julia Drieux (ganz rechts), Stéphane Drieux (mit Bart)




Die besten Champagner & Sekte

Unsere Perlen für jedes Fest und alle Gelegenheiten

 

Von Ludwig Fienhold

 

Die Franzosen haben etwas gegen schlechte Laune: Champagner. Wer Silvester braucht, um Champagner zu trinken, macht das ganze Jahr über etwas falsch – denn Champagner geht immer. Inzwischen gibt es außerdem immer mehr Alternativen aus Deutschland zu französischen Schaumweinen. Einige große Trends haben sich beim Champagner weiter verstärkt: der Hang zu Nature-Erzeugnissen, kleinen Winzer-Champagnern und Rosé. Anselme Selosse, den man vor zwanzig Jahren noch zur heranwachsenden Avantgarde zählen konnte, ist längst eine etablierte Bio-Kellerei mit Spitzenpreisen. Zu den Besten in diesem Genre zählen zudem Fleury, Larmandier-Bernier, Francis Boulard und Dominique Moreau. Von Drappier gibt es einen Brut Nature ohne Dosage mit gerade einmal 2 Gramm Restzucker. Ganz stark im Kommen sind die jungen kleinen Champagner-Winzer mit sehr individuellen Ergebnissen (siehe BISS-Artikel „Die Champagner-Avantgarde“). Rosé-Champagner, einst als feminin belächelt, hat sich durch eine Qualitätsoffensive durchgesetzt. Zu verdanken ist dies Marken wie Billecart-Salmon, Bollinger oder De Sousa.

Eine der schönsten Überraschungen der letzten Jahre ist die deutsche Sekt-Szene, allen voran das pfälzische Weingut Reichrat von Buhl. Der Riesling Brut 2013 ist für uns das Beste, was je aus einem deutschen Sekt werden konnte. Finesse, Frische und elegante Struktur, die im Grunde eher zur noblen Champagnerfamilie als zum oft rustikalen deutschen Sekt gehört. Sicher kein Zufall: Der neue Kellermeister Mathieu Kauffmann kommt aus dem famosen Champagnerhaus Bollinger und leitete es viele Jahre als Önologe.

Unsere ganz persönlichen Favoriten im Bereich Champagner und Sekt stellen wir hier vor, sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und werden aktualisiert.

 

TOP 3 SEKT DEUTSCHLAND

 

Reichsrat von Buhl

Reichsrat von Buhl SektDer Riesling Brut 2013 ist so hervorragend, dass wir den im Grunde unsinnigen Satz „Dafür lassen wir viele Champagner stehen“ dann doch spontan ausgerufen haben. Eine derart überzeugende Qualität hatten wir bis dahin in Deutschland vermisst. Hier vereinen sich das Beste aus den Welten Riesling und Champagner auf ungewöhnlich gute Art. So rasant flitzt sonst kein deutscher Sekt über die Zunge, derart feinfühlig komponiert gibt es keinen anderen. Die enorme Qualität und die hochwertige Ausstattung lassen die 14,90 € dafür beinahe unwirklich erscheinen. Der inzwischen schön und harmonisch gereifte Jahrgang 2013 trinkt sich derzeit perfekt, der noch junge und extrem frische 2014 ist noch von besonderer Knackigkeit, wird sich aber mindestens auf gleichem Niveau entwickeln. Die ebenfalls neue und charmante Brut Reserve aus Chardonnay und Weißburgunder dürfte vor allem Einsteigern gefallen, die sich mit Rieslingfrische etwas schwer tun und mehr Cremigkeit suchen. Herausragend und ebenso für Anfänger wie Kenner geeignet, katapultiert sich der neue ausdrucksvolle Rosé aus 100% Spätburgundertrauben mit Temperament und Souplesse ins Epizentrum des Geschmacks. Noble Noten von Rhabarber, Haselnuss, Hagebutte und Himbeere regen die Sinne an.

Preise 14,90 – 18,90 €.

www.von-buhl.de

 

Molitor

Markus Molitor ist für finessenreiche Weine bekannt, wobei viele seine Sekte dabei übersehen. Sie sind so wunderbar entspannt und von einer Gelassenheit, die viele mit Ausdruckslosigkeit verwechseln könnten. Wir empfinden die nach der traditionellen Champagner-Methode erzeugten Sekte als besonders harmonisch, elegant und in sich ruhend, dabei sehr anregend und so frisch, dass man sich bei jedem Glas auf das nächste freut. Der Sekt Brut Haus Klosterberg kostet nur fast schon unglaubliche 8,50 €.

www.markusmolitor.com

 

Winterling

Susanne Winterling

Susanne Winterling

Ein bisschen frech, witzig, spritzig und doch gehaltvoll – so wie Susanne Winterling und die ganze Familie selbst fallen auch die Sekte dieses Weinguts in der Pfalz aus. Jedenfalls spiegelt sich die Fröhlichkeit in jedem Glas wieder und macht Feierlaune. Der samtige und sehr weintraubige Blanc de Blancs Brut Chardonnay und der knackige Riesling Ruppertsberger Reiterpfad sind feine Perlen. Der Blanc de Blancs „S“ aus Weißburgunder, Riesling und Gewürztraminer wurde teilweise im Holzfass ausgebaut – ein opulentes Schwergewicht, wie auch Sebastian Winterling meint. Beim cremigen und leicht barocken Coulée d’Or 2012, einer Cuvée aus Chardonnay, Spätburgunder und Schwarzriesling, entfalten sich Düfte von Apfel, Zitrus, Toast und tatsächlich auch deutlich Kokos. Er wurde in großen Barriques ausgebaut und hat ein Hefelager von 30 Monaten absolviert. Der Pinot Rosé Brut basiert ausschließlich auf Spätburgundertrauben. Handlese und Ganztraubenpressung sind dabei prägend. Der flirrende Rosé macht im Ergebnis schön leichtsinnig. Preise: 13 – 23 €.

www.winterling-sekt.de

 

 

CHAMPAGNER TOP 13

 

Salon

Subtiles Meisterwerk: So viel Finesse, diskreten Charme und schwebende Leichtigkeit wie beim aktuellen Jahrgangschampagner 2002 erlebt man selten. Die Aromen von Citrus, Birne und Mandel flirren, der für die Kreideböden durchaus typische Ingwerton ist nur hauchzart präsent. Weniger Brioche im Geschmack, mehr die von Proust verewigten Madeleines. Die dichte Perlage und ihre winzigen schnellen Bläschen entfalten im Mund sofort schmeichelndes Wohlgefühl und eine delikate Aromatik, die leicht salzig hinterlegt ist und ungemein animierend wirkt. Selten war ein reiner Chardonnay-Champagner so subtil, raffiniert und filigran. Ein Jahrhundert-Champagner. Preis: 350 €.

 

Krug

Die Legende: Krug ist der König Artus unter den Champagner, ein weiser, ritterlicher und einzigartiger Charakter. Intelligente Kraft paart sich mit feinsinniger Leidenschaft. Ein Champagner, den man wegen seiner starken Persönlichkeit unter 1000 verschiedenen Sorten stets leicht herausfinden könnte. Kein Alltagschampagner, aber einer, den man sich gerne jeden Tag gönnen würde. Der Krug Vintage ist ein Monument, geprägt von großer Harmonie, ausdrucksvoll, aber nicht laut. So etwas Grandioses hat seinen Preis und kostet im Schnitt 200 Euro. Aber auch die Grande Cuvée Krug ist famos: Cremige Textur, elegante Würze aus Nüssen und Früchten, schöne Röstnote. Preis: 179 €.

 

Pierre Gimonnet

Chardonnay-Klassiker: Didier Gimonnet ist ein Meister des Blanc de Blancs. seine Chardonnay-Perlen sind temperamentvoll unbekümmert und so voller leichter Lebhaftigkeit, dass man mit jedem Glas Lust auf das nächste bekommt. Seidige Mousseux, kühle Stilistik und dezente Zitrusfrische zeichnen den Champagner Cuis 1er Cru Blanc de Blancs aus, und das für nette 29 €. Die Familienkellerei kann sich bester eigener Lagen in Cuis bei Epernay bedienen, viele große Champagnerhäuser kaufen indes bei Winzern ein. Der noch speziellere Fleuron von Gimonnet besticht mit Frische, Frucht und Finesse. Dieser saftige Champagner duftet nach Aprikose, Limone sowie Minze und wird von einem Hauch Röstaromen unterlegt. Gimonnet ist eines der absoluten Lieblingsgetränke von Champagner-Fex Eckart Witzigmann. Preis: 39 €.

 

Philippe Gonet

Wunderbarer Winzer-Champagner: Nicht selten entdeckt man unter den unbekannten Champagnerwinzern eine Perle. Etwa den Blanc de Blancs Grand Cru Roy Soleil von Philippe Gonet, dessen Grundweine teilweise in gebrauchten Eichenfässern reifen, was in der Champagne ungewöhnlich ist. Bestes Lesegut aus der Grand Cru Lage Le Mesnil. Dieser cremige und opulente Gonet duftet delikat und schmeckt ziemlich sexy. Bauchiges Glas benutzen. Preis: 32,50 €

 

Jacques Selosse

Selosse

Anselme & Corinne Selosse

Einer der ganz Großen unter den kleineren Champagner-Winzern ist der Mystiker Anselme Selosse von der Kellerei Jacques Selosse in Avize. Der Mann mit dem seelenvollen Lausbubengesicht erzeugt Ausnahmechampagner von dionysischer Lustbarkeit. Sie entfalten geradezu weihnachtliche Düfte mit einer Melange aus Vanille, Zimt, Haselnuss und geröstetem Weißbrot. Diese dichten Aromen erreicht Selosse, weil er seine Weine „atmen“ lässt – und zwar nicht wie üblich in der Champagne in Stahltanks, sondern in neuen Eichenholzfässern. Kritikern, die dadurch das Filigrane am Champagner gestört sehen, entgegnet er selbstbewusst: „Ich bin feinfühlig genug, um herauszuarbeiten, dass das Holz den Geschmack nicht überdeckt, sondern unterstreicht.“ Der sehr erdverbunden lebende und arbeitende Selosse sieht sich auch eher als Erfüllungsgehilfe der Natur und glaubt, dass jede Strahlung, Schwingung und Stimmung den Wein mehr beeinflusst als er selbst. Dass die Sonne und das Mikroklima im Weinberg entscheidend sind, mag ein jeder dabei nachzuvollziehen. Aber Selosse überlegt sich auch, in welche Himmelsrichtung er seine Weinfässer ausrichtet und inwieweit sich die richtige Farbgebung der ebenerdigen Lagerhalle positiv auf sein Produkt auswirken könnte. Die Preise bewegen sich zwischen 67 und 230 €.

 

 

Laherte Frères

Großer Exot: Der Champagne Brut Les Clos 7 ist einer der ungewöhnlichsten seiner Art und besteht aus sieben Rebsorten: Chardonnay, Fromenteau, Petit Meslier, Pinot Blanc, Pinot Meunier, Pinot Noir und Arbanne. Nase und Gaumen werden mit einer einzigartigen explosiven Aromatik aus exotischen Früchten überrascht, Limette und Minze lassen ihn wie eine veredelte Antwort auf den Mojito erscheinen. Fabelhafter Geschmack, feine Perlage, langanhaltende Frische. Preis: 59,90 €.

 

Moutard

Geheimtipp: Ein Edeltrunk von beinahe unwirklicher Finesse und feinstem Mousseux ist der Moutard, welcher in kleinster Edition aus der heute vergessenen und kaum noch vorhandenen Rebsorte Arbanne erzeugt wird. Für eine solch exzellente Spezialität mag kaum ein Preis zu hoch sein, doch dieser Insider-Champagner bleibt bezahlbar. Moutard ist grundsätzlich gut und sogar preiswert (25 €), der aus der Rebsorte Arbanne jedoch stellt die Spitze dar. Champagne Brut Vieilles Vignes Cepages Arbane: Preis 52 €.

 

Aubry et Fils

Rare Rebsorten: Zu Aubry et Fils greifen Insider, die keinen Allerweltsschaumwein, sondern exquisite Ware wollen. Die mit Künstleretikett ausgestattete und sehr duftige Cuvée Nicolas Francois Aubry reift 60 Monate auf der Hefe und wird nur in außergewöhnlich guten Jahren in limitierter Auflage erzeugt. Kräftiger, da in kleinen Eichenholzfässern ausgebaut, präsentiert sich der Brut Tradition, wogegen die Prestige-Cuvée Aubry de Humbert der Primus ist. Zudem können die Brüder Aubry mit weiteren in kleinsten Mengen abgefüllten Flaschen glänzen, von denen unter dem Etikett Le Nombre d´Or nur etwa 1000 bis 2000 Flaschen auf dem Markt sind und unter anderem aus den alten und seltenen Rebsorten Arbane, Petit Meslier, Enfumé und Fromenteau erzeugt werden. Da Champagner letztendlich ein Wein ist, schmeckt er nicht nur in jungen Jahren, sondern auch in gereiftem Zustand. Preis: 38 – 49 €.

 

Jérôme Prevost

Bunker-Champagner: Das Weinhandelshaus Vinaturel am Starnberger See hat sich auf biodynamische Produkte spezialisiert. Die Champagner von Franck Pascal, Francoise Bedel und Jérôme Prevost sind erstklassig und fair im Preis. Die Weine der kleinen Domaine von Prevost reifen in alten Eichenholzfässern in einem tiefen Luftschutzkeller aus dem 1. Weltkrieg. Die Champagner geraten authentisch und betörend leichtlebig, man muss sich stets schnell eine der raren 13.000 Flaschen sichern. Der Closerie Les Beguines ist erste Wahl, sehr weinig und ungewöhnlich komponiert. Mandarinenzeste und Limettenschale, Nussbutter, etwas Kräuter. Mundbesäuselnd, abendfüllend. Preis: 56 €.

 

Ruinart

Champagner-TitelDer Alleskönner: Ruinart ist stets eine gute Wahl. Er mag auf den ersten Schluck so etwas wie Everybody´s Darling sein, doch hat er viele Facetten. Man muss auch sehr genau unterscheiden, denn wenn das Wort „Dom“ vor Ruinart steht, begegnet einem ein weit hochwertigeres Erzeugnis, wie schon seine filigranen dynamischen Perlen zeigen. Der Dom Ruinart 2002 ist ein ganz Großer, er betört durch ein delikates Spektrum von Zitrusfrüchten, Lindenblüten, Bergamotte, Nuss und Kokos sowie ein Hauch Minze. Wie jedem guten Champagner sollte man ihm etwas Luft gönnen und nicht gleich nach dem Aufmachen wegschlabbern. Herausstellen muss man außerdem den Blanc de Blancs von Ruinart, der große Muntermacher unter den Champagner. Gradlinig und präzise in der Struktur. Belebende Zitrusfrische, etwas Mirabelle, sehr weich, rund und unglaublich harmonisch. Blanc de Blancs – Preis: 55 €.

 

Billecart-Salmon

Spitzenrosé: Billecart-Salmon ist grundsätzlich eine gute Wahl, doch der Brut Rosé hat einfach einen besonderen Charme und umgarnt durch ein Bukett von schwarzen Beeren und roten Früchten. Der Geschmack ist dabei vor allem frisch und nur dezent fruchtig, eine dichte Perlage macht den Rosé zum Gaumenschmeichler. Billecart-Salmon war schon herausragend, als ihn die Schwarzwaldstube in der Traube Tonbach bereits als eines der ersten Spitzenrestaurants in Deutschland servierte. Preis: 50 €.

 

Bollinger

007-Champagner: Bollinger ist der klassische Bond-Champagner und verspricht mehr als ein Quantum Trost, wobei der Agent die Prestige Cuvée 1999 Grande Année bevorzugt. Dieser erstklassige Jahrgangschampagner verlangt nach gut 100 Euro. Doch der  „Standard“-Champagner, Special Cuvée Brut, aus dem gleichen Haus ist ebenfalls ausgezeichnet und für weniger als die Hälfte zu haben. Erdig, weinig, ehrlich. Samtene Perlage, Aroma von Nuss, Birne und Brioche. Bollinger bleibt einer der zuverlässigsten und besten Champagner überhaupt. Preis: 44,90 €.

 

De Sousa

De SousaDas sympathische Familienunternehmen erzeugt auf neun Hektar biologische Spitzenchampagner, einige Lagen werden nur mit dem Pferd bearbeitet. Die Rebstöcke haben ein Durchschnittsalter von über 45 Jahren, was sehr selten in der Champagne ist. Eine Besonderheit ist der „Umami“, der aus verschiedenen Grand Cru Einzellagen erzeugt wird und von dem es lediglich 6.690 Flaschen gibt: Feinperlend, saftig, mineralisch, satt, stimulierend, komplex. Ein wirklich vollmundiger und diesem japanischen Namen gerecht werdender Champagner, der ausgezeichnet zu vielen japanischen Gerichten und Sashimi passt. Ausgezeichnet schmeckt auch der finessenreiche und delikat nach roten Früchten duftende Rosé von De Sousa. Preise zwischen 29 – 154 €.

 

 

 

 

 

Champagner-Handtaschenhalter

TH-Kollektion Champagner

Der beste Freund der Frau mag ein Champagner sein, doch der schönste und nützlichste ist ein Handtaschenhalter im Champagner-Look von Emilie Dux Design. Dort gibt über 100 verschiedene Einzelstücke, bei denen die unterschiedlichsten Champagner-Kapseln zu besonders individuellen Schmuckstücken verarbeitet wurden. Hier geht es zur Webseite: www.dux-design.de

 

 

 




Neues Team im Schlosshotel Friedrichsruhe

Boris Rommel

wird Küchenchef

 

Dominique Metzger

ist jetzt Vizedirektor

 

Das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe zählt zu den schönsten Hideaways des Landes und kann mit einem herausragenden Spa glänzen. Inzwischen hat es sich nach unruhigen Monaten personell neu aufgestellt. Nach dem überraschenden Weggang von Heinz Schiebenes trat wie berichtet Jürgen Wegmann die Stelle des Hoteldirektors an, der jetzt auch Geschäftsführer wurde. Auf Küchenchef Boris Benecke wiederum folgte nun Boris Rommel.

Dominique Metzger

Dominique Metzger

Im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe ist Boris Rommel kein Unbekannter. Bereits 2011 und 2012 war er dort Sous-Chef. Sein beruflicher Werdegang begann mit einer Ausbildung zum Koch im Hotel Erbprinz in Ettlingen. Dann folgten Stationen in namhaften Häusern: Hotel Bareiss und Restaurant Bareiss in Baiersbronn, Colombi Hotel in Freiburg; Schlosshotel Bühlerhöhe in Bühl; Villa Hammerschmiede in Pfinztal-Söllingen. Zuletzt war Boris Rommel Küchenchef im Restaurant Simplicissimus in Heidelberg, im Schlosshotel Friedrichsruhe wird er seine Arbeit am 15. Februar 2016 aufnehmen. Der 31 Jahre alte Koch folgt auf Boris Benecke, der sich „beruflich neu orientiert“, wie es offiziell etwas ungenau heißt. Benecke war seit April 2009 leitender Küchenchef in dem mit einem Stern ausgezeichneten Gourmet-Restaurant im Schlosshotel sowie für die Jägerstube, das Spa-Restaurant und für die Waldschänke verantwortlich.

Auch im Hotelbereich gibt es personelle Veränderungen. Der langjährige und mehrfach ausgezeichnete Maître d´ Hotel Dominique Metzger wurde zum stellvertretenden Direktor des Wald & Schlosshotels Friedrichsruhe ernannt. Unter anderem wurde Metzger 2002 vom Gault Millau zum „Oberkellner des Jahres“ gewählt. Zu seinen namhaften Stationen zählten das Royal Hotel in Evian, das Hotel du Palais in Biarritz sowie das Grand Hotel Esplanade und das Restaurant Grand Slam von Johannes King in Berlin. Zudem war Metzger jahrelang im legendären 2-Sterne- Restaurant Tantris in München tätig, bevor es Ihn nach Friedrichruhe zog.

Jürgen Wegmann

Jürgen Wegmann

Jürgen Wegmann, Hoteldirektor im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe, wurde zum Geschäftsführer der zum Würth-Konzern gehörenden Panorama Hotel & Service GmbH ernannt, zu der auch das Schlosshotel gehört. Viele Jahre war Jürgen Wegmann in hervorragenden Häusern tätig, unter anderem im Restaurant Ente im Hotel Nassauer Hof in Wiesbaden sowie sieben Jahre im Schlosshotel Bühlerhöhe, als Maître und Sommelier. 1998 trat Wegmann in die Panorama Hotel & Service GmbH ein und eröffnete im April 1998 das Hotel Altes Amtshaus im Jagsttal, das mit einem Sternelokal trumpfen kann. Seit 2009 führte Jürgen Wegmann das 4-Sterne Panoramahotel Waldenburg.

Veränderungen auch im Alten Amtshaus in Ailringen/Mulfingen (1 Stern, 16 Punkte im Gault Millau), für das Jürgen Wegmann ebenfalls geschäftsführend verantwortlich ist.  Bislang war dort der einst als Küchenchef angetretene und sehr talentierte Olaf Pruckner Hausherr. Inzwischen hat seine Position Sebastian Wiese übernommen, der dort nun Küchenchef ist. Zuvor war Wiese Souschef im Alten Amtshaus sowie in den seligen Zirbelstuben in Bad Mergentheim beim famosen Hubert Retzbach und in gleicher Position beim angenehm renitenten Vincent Klink in Stuttgart.

Olaf Pruckner

Olaf Pruckner

Der ausgeschiedene Olaf Pruckner wiederum hatte ebenfalls bei einigen Zunftsgrößen gelernt und stand im leider nicht mehr existierenden Landhaus Baur in Fischbachtal am Herd, im verblichenen Rockendorfs Restaurant in Berlin und im ebenfalls verdunkelten Brückenkeller bei Alfred Friedrich, der ihn besonders geprägt hat. Olaf Pruckner wechselte zum Bio-Hofgut Hermersberg in Niedernhall, das 22 Kilometer von seiner alten Wirkungsstätte entfernt liegt und wie alle hier genannten Betriebe ebenfalls zur Würth-Gruppe gehört. Er ist dort für das Qualitätsmanagement verantwortlich.

Friedrichsruhe-Titel

Schlosshotel Friedrichsruhe

Zweiflingen

www.schlosshotel-friedrichsruhe.de

 

 




Gastro & Hotel News

Ritz Paris, Drkosch Düsseldorf, Atlantic Hamburg

 

Paris steht nach wie vor unter einer besonderen Anspannung. Die Hotels haben mit einem Rückgang der Buchungen um 30 bis 50 % zu kämpfen. Die längst überfällige Eröffnung des Ritz Paris soll nun am 14. März sein. Man darf sich auf ein fabelhaftes Hotel und viele Neuheiten freuen, aber auch auf Mitarbeiterinnen wie Estelle Touzet (Bild rechts). Sie ist die Chef-Sommelière des Hauses und gehört damit zu einer sehr seltenen Spezies. Die 35Jahre alte aparte Weinfachfrau hat zuvor bereits in den Pariser Tophotels Crillon, Bristol und Meurice gearbeitet. Estelle Touzet ist im Ritz verantwortlich für den flüssigen Einsatz im Restaurant L´Espadon, der Bar Vendôme, der Ritz Bar sowie für Bankette und den Roomservice. Dazu gehört auch die berühmte Coco Chanel Suite, die über einen eigenen Weinkeller verfügt. Estelle Touzet wacht über 40.000 Flaschen, darunter eine Magnum Château Margaux von 1961 – damit möchten wir gerne mit ihr auf einen guten Start im Ritz anstoßen.

 

Volker Drkosch-TitelAvantgarde-Koch Volker Drkosch will im Frühjahr in sein neues Domizil in Düsseldorf einziehen. Dann wird das Hotel The Fritz in der Aderstraße eröffnen, wobei das Hausrestaurant Fritz´s Frau Franzi heißen soll. Die Verbindung aus Boutique-Hotel, Restaurant und Bar ist schrankenlos und möchte sich als Einheit verstanden sehen. Sterne-Küche soll es dann bei Volker Drkosch nicht mehr geben, aber nach wie vor anspruchsvoll zugehen – wenn auch in lockerer amüsanter Atmosphäre.

 

 

Franco EspositoFür eine Veränderung war es höchste Zeit: Franco Esposito wurde zum neuen Direktor des Atlantic Kempinski in Hamburg ernannt. Er folgt auf Peter Pusnik, der sich nach sieben Jahren „neuen Herausforderungen stellt“, wie es immer dann gerne offiziell heißt, wenn es hinter den Kulissen geknirscht hat. Der 52 Jahre alte gebürtige Hamburger Esposito ist als General Manager und in leitenden Funktionen bereits weltweit für Marriott, Sheraton, Oberoi und Kempinski tätig gewesen. Auf ihn wartet ein riesiges Bündel an Aufgaben, die Gastronomie und der Service bedürfen einer deutlichen Verbesserung.

 

 

 

 

 

 

 




Neu: Rheingau Gourmet Festival mit Shuttle Service

Kostenfrei und exklusiv für

BISS-Leser

die den Wein sorgenfrei

genießen wollen

 

 

Für Gäste, die einen der folgenden Events buchen, stellt das Gourmet-Festival exklusiv für BISS – Leser einen VIP- Limousinenservice für die Fahrten aus dem Rhein-Main-Gebiet zum Kronenschlösschen und nach der Veranstaltung zurück nach Hause kostenfrei zur Verfügung. Chauffeur-Shuttle mit Opel Insignia (8 Limousinen) exklusiv für BISS-Leser – first come, first serve!

Freitag, 26.2. Galadinner Cal Stamenov

Montag, 29.2. Galadinner Klaus Erfort ***

Sonntag, 6.3. Galadinner Onno Kokmeijer**

Mittwoch, 3.3. um 12.00 Hummer Lunch

 

Freitag, 26.2.

Galadinner Cal Stamenov (Bernardus Lodge, Carmel, California) gilt als einer der besten Chefs in den USA. Begleitet wird sein Gourmetmenü von Roederer Estate L´Ermitage 2003 Rosé / Weiß- und Rotweinen der kalifornischen Weingüter Anderson Estate, Beringer Collection und Château Montelena / Georg Müller Stiftung und Armagnac Vielle Relique Samalens.

Pauschalpreis für Aperitif-Empfang, Menü, Weine, Wasser, Kaffee 225 €.

 

Montag, 29.2.

Galadinner Klaus Erfort. Drei-Sterne-Koch und ausgezeichnet mit 19,5 Punkten im Gault-Millau, „Koch des Jahres“ und „Menü des Jahres“. René Barbier aus dem Priorat begleitet das Menü mit seinen Spitzenweinen Clos Mogador und Manyetes, Sebastian Beaumont aus Südafrika mit seinen Spezialitäten sowie aus dem Rheingau Johannes Eser (Weingut Johanneshof) und Andreas Spreitzer.

Pauschalpreis für Aperitif-Empfang, Gourmetmenü, alle Weine und Kaffee 265 €.

 

Sonntag, 6.3.

Galadinner Onno Kokmeijer, der Zwei-Sterne-Koch aus Amsterdam gehört zu den besten Köchen Hollands. Begleitet von Champagner Taittinger, Weißweine der Spitzenweingüter Bassermann-Jordan / Von Winning / Reichsrat von Buhl sowie Rotweine von Luis Pato und Cortes de Sima. Lorenza Sebasti, Inhaberin von Castello di Ama präsentiert ihre großen Chianti Classicos.

Pauschalpreis für Aperitif-Empfang, Gourmetmenü, alle Weine und Kaffee 250 €.

 

Mittwoch, 2.3.

Hummer Lunch um 12 Uhr: Die besten Hummer aus Maine / Bretagne / Irland. Dazu Riesling von Georg Breuer / Weißburgunder von Franz Keller Oberbergen / Chablis von Joseph Drouhin / Pouilly Fuissé, Château Pouilly Fuissé und Sauvignon Blanc von Babich, Neuseeland.

Pauschalpreis für Aperitif-Empfang, Gourmetmenü, alle Weine, Wasser und Kaffee 175 €.

 

Dieses Angebot gilt nur für Neubuchungen und für Fahrten vom Rhein- Main-Gebiet zum Kronenschlösschen und nach der Veranstaltung zurück nach Hause. Weitere Informationen beim Kronenschlösschen direkt: 06723 640 oder info@kronenschloesschen.de. Mehr Informationen unter www.rheingau-gourmet-festival.de

 

20 Jahre: Topköche & Weinraritäten

 

Weltpremiere mit Le Pin

Großes Jubiläum

Große Namen

See-Igel, Hummer-Gelee, Blumenkohlcreme & Kaviar von Ekkebus

 

Christophe Muller vom Restaurant Paul Bocuse in Lyon sieht man nicht oft außerhalb Frankreichs. Beim Gourmet-Festival im Rheingau will er aber am Herd stehen. Wird der eher der Tradition Verpflichtete große Klassik à la Trüffelsuppe zeigen oder vielleicht etwas Neues und Modernes?  Während Muller zwar in einem berühmten Restaurant kocht, aber selbst noch weniger bekannt ist, genießt der 3-Sterne-Kollege Pierre Gagnaire schon lange Starcharakter. Er ist gleich mit zwei verschiedenen Menüs vertreten, die zu den Topsellern des Festivals gehören werden. Ein ganz Großer unter den Weinen ist Le Pin, ein reinsortiger Merlot aus dem Pomerol, der nur in homöopathischer Dosis auf den Markt kommt. Aus der gerade einmal zwei Hektar großen Lage werden rund 8000 Flaschen erzeugt, die zu phantasievollen Preis zu haben sind, wenn überhaupt. Beim Rheingau Gourmet-Festival fließt er dagegen in ordentlichen Mengen, gleich 20 Jahrgänge stehen bei einer Raritätenverkostung bereit – von 1983 bis 2004. Eine Weltpremiere.

Das Rheingau Gourmet & Wein Festival, das jährlich in Eltville im Rheingau stattfindet, wird 20 Jahre alt und feiert dieses Jubiläum mit Spitzenköchen und Top-Winzern vom 25. Februar bis 13. März 2016 Wie immer mit vielen Events: Dinner, Koch-Shows, Workshops, Luncheons, Tastings, Raritätengalas und Parties. Zahlreiche Drei-Sterne Köche sowie internationale Kochstars aus den USA, Singapur, dem Libanon, Südafrika, Frankreich, Italien, Holland und der Schweiz verwandeln das Kronenschlösschen in einen internationalen Gourmettreff. Dabei ist das Jubiläum nicht der einzige Grund zum Feiern: Sternekoch Simon Stirnal, der neue Küchenchef im Kronenschlösschen, gibt sein Festival-Debüt und präsentiert als kulinarischer Hausherr des Festivals erstmals seine Kochkunst.

Küchenchef Simon Stirnal (l.), Patron HB Ullrich

Küchenchef Simon Stirnal (l.), Patron HB Ullrich

Mit von der Partie sind die Spitzenköche Tim Raue, Christian Bau, Jean-Claude Bourgueil Klaus Erfort, Sven Elverfeld und Harald Wohlfahrt und ihre prominenten 3-Sterne-Kollegen Pierre Gagnaire aus Paris und Christophe Muller aus dem Paul Bocuse-Restaurant in Collonges d`Or. Außerdem zu erleben Simone Zanoni, Patron des Restaurants Le Belrose by Simone Zanoni & Pietro Volontè vom Althoff Hotel Villa Belrose an der Côte d’Azur, das von Pietro Volontè als Küchenchef vor Ort geleitet wird. Ebenso freuen darf man sich auf libanesische Spezialitäten von Thomas Figovc aus dem Phoenicia Hotel in Beirut, auf Margot Janse und Benny Masekwameng aus Südafrika, auf Tanja Grandits aus der Schweiz, auf Onno Kokmeijer aus Amsterdam sowie Rick van Loo aus Rotterdam und viele andere mehr.

Flüssig begleitet wird das Festival von 160 Weingütern aus aller Welt, wobei viele Winzer persönlich vertreten sind. Ein weiteres Wein-Highlights neben „20 Jahre Le Pin ist eine Wiederauflage des legendären Paris-Wein-Tasting aus dem Jahre 1976, bei dem in einer Blindprobe zehn Chardonnays (Burgund vs. California) und zehn Cabernet Sauvignons (Bordeaux vs. USA) gegeneinander gestellt wurden, wo- bei Kalifornien völlig überraschend gewann. Bei der Neuauflage im Kronenschlösschen 40 Jahre später treten die Weingüter aus Burgund & Bordeaux wieder gegen California/USA an. Spannend auch die Raritätenverkostung mit den Jahrgängen 1936, 1937, 1938, 1946 der Hessischen Staatsweingüter. Bei vielen Essen werden die Inhaber von Weltklasseweingütern persönlich ihre Weine präsentieren, z.B. Sassicaia, Avignonesi, Vietti, Braida, Castello di Ama, Beringer, Ridge, Haut Batailley, Grand-Puy Lacoste oder Méo Camuzet. Es werden daneben auch preiswerte Verkostungen ab 32 Euro angeboten. Die Welcome Party im Kloster Eberbach mit 11 Starköchen aus dem In- und Ausland, 30 Weingütern und zwei Live-Bands sowie eine Abschlussparty im Kronenschlösschen sind weitere Höhepunkte.

Anmeldungen & Infos unter 06723 640 oder info@kronenschloesschen.de. Mehr Informationen unter www.rheingau-gourmet-festival.de

 

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Das Rheingau Gourmet & Wein Festival ist das größte Gourmet-Event Europas. Zweieinhalb Wochen lang präsentieren alljährlich weltbekannte Spitzenköche ihre Kreationen. Spitzenwinzer sorgen bei jeder Veranstaltung persönlich für die ideale Weinbegleitung. Jährlich zieht das Festival rund 6500 Feinschmecker und Feintrinker aus aller Welt an. Dreh- und Angelpunkt des Festivals ist das Hotel Kronenschlösschen des Festivalgründers H.B. Ullrich in Eltville-Hattenheim.

 

 

Das ganze Programm Rheingau Gourmet & Wein Festival 2016 mit einem Klick

 

 




Gastro & Hotel News: Henke, Amador, Nüser

Sarah Henke steht

wieder am Herd

 

Amador speckt ab

 

Großer Wechsel

im Nassauer Hof

 

 

Yoso von Sarah Henke

Das Yoso von Sarah Henke hat in Andernach bei Koblenz eröffnet. Die deutsch-koreanische Köchin, einst im Spice im Hotel A-Rosa auf Sylt überzeugend am Werk (1 Stern, 16 Punkte im Gault Millau), will ihren Stil auch weiter pflegen und verspricht Asiatisches, Streetfood und Sushi. Yoso kommt aus dem Koreanischen und steht für „Elemente“ – Feuer, Erde, Wasser, Luft. Dazu Sarah Henke: „Unter dem Element Feuer finden sich Gerichte, die eine ausgewogene Schärfe zeigen. Luft steht für vegetarische Gerichte, Wasser vereint Kreationen, deren Hauptkomponente ihre Heimat im Meer haben, und Erde beinhaltet Gerichte mit Fleisch.“

www.yoso-food.de

 

Juan Amadors neues Wirtshaus

Juan Amador hat abgespeckt. Das darf man sogar wörtlich nehmen, trifft aber auch auf sein neues Lokal in Wien zu. Dort will er ein Wohlfühl-Wirtshaus betreiben, mit unkomplizierter Atmosphäre und einfacher, aber dennoch anspruchsvoller Küche. Keinesfalls Sterne-Niveau, sondern Handfestes. Der einstige 3-Sterne-Koch wird auch nicht selbst am Herd stehen und eher Gastgeber sein, aber bei Amador weiß man, dass er gute Leute wie bei diesem Projekt Sören Herzig an seiner Seite weiß. Mit von der Partie ist Fritz Wieninger, einer der cleversten und erfolgreichsten Winzer Österreichs. Das Lokal soll im März 2016 eröffnen. Es nennt sich Wirtshaus und Greißlerei, wobei man sich unter Greißlerei einen Lebensmittelhandel im persönlichen Tante-Emma-Format vorstellen muss.

 

Neue Spitze im Nassauer Hof in Wiesbaden

Nassauer Hof

Der neue GM Thorsten Sander (l.), Simone Koch (kaufmännische Leitung), Cem Yoldas, Karl Nüser

Kaum vorstellbar: Karl Nüser, geschäftsführender Gesellschafter der Betriebsgesellschaft des Luxushotels am Kurpark, zieht sich nach fast 40 Jahren aus dem Tagesgeschäft zurück und übergibt die Führung am 1. Januar 2016 an Thorsten Sander und ein jüngeres Management-Team. Der Nassauer Hof ist vor allem kulinarisch mit bekanntem Namen wie den expressiven Hans-Peter Wodarz verbunden, doch der große Drahtzieher hinter den Kulissen war jahrzehntelang auf ebenso bescheidene wie energische Weise Karl Nüser.

Fast vier Jahrzehnte an der Spitze dieses individuellen Privathotels an Wiesbadens berühmtem Einkaufsboulevard Wilhelmstraße bedeutet für den 67 Jahre alten Karl Nüser rückblickend „eine wunderbare, faszinierende Zeit, aber auch eine mit Höhen und Tiefen.“ Genau 159 Zimmer zählte das Luxushotel, als Nüser nach vier Wanderjahren bei den amerikanischen Princess Hotels weiterziehen wollte, dann aber per Zufall in Wiesbaden hängen blieb. Mit 30 Jahren stellte er sich beim damaligen Eigentümer, der Stinnes AG, vor: „Beurteilt hat mich seinerzeit noch ein Graphologe, u.a. zu meiner Team-Fähigkeit“, erinnert er sich schmunzelnd. Heute führt Nüser ein 190köpfiges Mitarbeiter-Team; vielen von ihnen bot der Nassauer Hof für viele Jahre, manchen sogar ein Leben lang einen sicheren Arbeitsplatz.

Unter Nüsers Ägide wurde das Hotel zunächst auf 210 Zimmer erweitert und später auf 160 reduziert. „Zurück zur Qualität zu finden bzw. diese zu halten, war immer wieder eine Herausforderung für das gesamte Team“, so Karl Nüser. Seit über 33 Jahren schmückt sich das Restaurant „Ente“ ununterbrochen mit einem Michelin-Stern; es gilt als kulinarische Institution in Wiesbaden, aber auch weit über die Stadtgrenzen hinaus und verdankt seinen guten Ruf dem grandiosen Start in den siebziger Jahren als die „Ente vom Lehel“.

Unter Karl Nüsers Führung wurde das Grand Hotel durch Umbauarbeiten insgesamt dreimal modernisiert. Ein besonderes
Highlight war 1985 der 20 Millionen Euro teure Um- und Ausbau des Hotels und des Spas mit seinem einzigartigen Thermal-Schwimmbad im fünften Stock des Hotels. Jetzt steht die nächste Ära des Nassauer Hofs bevor: Das Luxushotel soll noch exklusiver werden, die Anzahl der Zimmer wird weiter reduziert, die Badezimmer sollen vergrößert werden, außerdem entstehen einige private Residenzen.

Der 43 Jahre alte neue Direktor Thorsten Sander soll das Grand Hotel in die neue Zeit führen. Der gelernte Koch arbeitete bei den Gastro-Legenden Heinz Wehmann im Landhaus Scherrer sowie bei Albert Bouley im Restaurant Hotel Waldhorn, wo er auch ein Studium zum diplomierten Hotel- und Tourismus-Betriebswirt absolvierte. Im Anschluss trat er seine erste Position als stellvertretender F&B Manager im Nassauer Hof an und wechselte in weitere gute Betriebe. Der bisherige Restaurantleiter der „Ente“ Cem Yoldas wurde zum Wirtschaftsdirektor befördert. Küchenchef Michael Kammermeier und sein Team bleiben in bewährter Formation.

 

 




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