Villa Merton: Sternekoch Matthias Schmidt hört auf
Kofler & Company
verlieren Topchef
Matthias Schmidt, der Koch der Wiesen und Wälder, steigt nun endgültig aus und will nicht mehr am Herd stehen. Bis vor kurzem noch schaute er sich nach einem neuen Restaurant in Frankfurt um, da der betreibende Union Club keine Pachtverlängerung mehr für die Villa Merton wünschte.
Ab 18. Dezember trennen sich die Wege von ihm und seinem Patron Klaus Peter Kofler. Auf das übliche Gerede von einer einvernehmlichen Trennung verzichten wir und zitieren keine Banalitäten. Es ist aber wohl so, dass Matthias Schmidt sicher gerne ausschließlich im Restaurant Villa Merton gekocht hätte, ohne für weitere Arbeiten und Caterings herangezogen zu werden. Dazu gehörten beispielsweise die Pop-up-Restaurants, die Kofler an verschiedenen Stellen in Deutschland entspringen ließ. Und dazu zählten außerdem Großcaterings, wie das mit Pannen und Peinlichkeiten gespickte Gastro-Event im Frankfurter Thurn- und Taxss-Palais (siehe BISS-Artikel Murks & Knurps beim großen Pellegrino Köche-Gipfel). Vor allem wollte Matthias Schmidt mehr Zeit für seine Familie haben und nimmt sich jetzt erst einmal eine Auszeit. Wie so einige andere in diesen Tagen: Christoph Rainer (Villa Rothschild, Königstein), Volker Drkosch (Viktorian, Düsseldorf), Sarah Henke (A-Rosa, Sylt) und jetzt eben Marc Schulz und Bernhard Mundig. Christoph Rainer und Matthias Schmidt gehörten zu den wenigen Zwei-Sterne-Köche in Hessen, derzeit hält diese Bewertung dort nur noch Andreas Krolik vom Tigerpalast.
Mit der Villa Merton verlieren Kofler & Company ein hochdekoriertes Aushängeschild (2 Michelin-Sterne, 17 Punkte im Gault Millau), mit dem das weltweit agierende Catering-Unternehmen ungewöhnliche Leistungen zeigen und natürlich auch werblich nutzen konnte. Schon seit 2002 mit dem großartigen Hans Horberth, sieben Jahre später dann mit Matthias Schmidt.
LF