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Neues vom Bundes
Präsidenten Wulff & Schuhbeck machen Schloss Bellevue zur Gaudihütte

Der neue McDonald´s Palast

Der nächste Coup der beiden Superkanonen

 

Bundespräsident Christian Wulff soll sich von Starkoch Alfons Schuhbeck flachklopfen haben lassen, Staatsgästen künftig Fridadellen mit Rostbratwürsten und herzhaftem Hüttenkraut auf Schloss Bellevue servieren zu lassen. Schuhbeck will dem Vernehmen nach dieses Geschäft als Botschafter des Großkonzerns McDonald´s eingefädelt haben, der auf diese Weise in die höheren Kreise Einzug halten und den als gewöhnlichen Volksimbiss geltenden Hamburger aufwerten möchte.  

Wie aus einem uns vorliegenden geheimen Gesprächsprotokoll zwischen Schuhbeck (dort „Alfons“ genannt) und Wulff (dort „Chrissi“ genannt) hervorgeht, sind sich beide Seiten handelseinig geworden. Wulffs Ziel ist es, „neue optische und geschmackliche Akzente“ zu setzen. Die strenge frühklassizistische Fassade des Bundespräsidenten-Amtssitzes soll als origineller Kontrast innen gemütlich-rustikal im Berghütten-Design aufgelockert werden. Dafür wurde der rechte Spreeflügel entsprechend in eine Gaudihütte umgewandelt. Im Protokoll steht dazu: „Eine schöne Überraschung für unsere internationalen Gäste, die der ganzen Welt zeigen soll, dass die Deutschen den Humor am rechten Fleck haben.“ Das als neue deutsche Regionalküche gepriesene Essen soll bereits beim nächsten bevorstehenden Staatsbesuch dem frisch designierten Gouverneur der Cayman Islands Carsten Maschmeyer aufgetischt werden.

Er wird dabei auf keine Unbekannte stoßen, denn Veronica Ferres wurde auf Schloss Bellevue als Bankettleiterin mit besonderen Aufgaben betraut. Die Schauspielerin freut sich „ganz super“ auf ihre neue Rolle und ist sich der „mega Verantwortung“ bewusst. Für den Posten des Hofmarschalls ist Johann Lafer vorgesehen, der die aus aller Welt kommenden Gäste von der Qualität deutscher Markenprodukte überzeugen soll. Brauch wird es dabei sein, die Gäste mit fein gerieselten Körnern aus dem Salzstreuer von WMF zu begrüßen, was Glück bedeuten soll.

In einer ersten Stellungnahme entschuldigte sich Christian Wulff gegenüber dieser Zeitung dafür, sich zu früh und einseitig für den Hütten-Burger entschieden zu haben und bat noch um Bedenkzeit, den Speiseplan eventuell noch durch Schuhbecks Apfel-Chicken sowie Big Rösti und McBrezel zu ergänzen. Er legt dabei Wert auf die Feststellung, dass zehn Prozent der Sponsoren-Summe, die 30 Millionen Euro betragen soll, für dringend notwendige Umbauarbeiten auf Schloss Bellevue und der Garage seines Hauses in Burgwedel verwendet werden.

Alfons Schuhbeck konnten wir dagegen nicht für eine erste Stellungnahme erreichen, dafür hinterließ er uns eine kurze Nachricht auf der Mailbox: „So ein Schmarrn, wenn ihr das schreibselt, gibt´s eins übergebrat´n, mit Pfannenstiel rektal.“

Wir lieben es.

 

Ludwig Fienhold

Friede den Gaudihütten, Krieg den Staatspalästen