1

Gastro-News Rhein-Main

Mediterranes am Hafenbecken

L´Osteria in Frankfurt eröffnet

 

Ab sofort hat das italienische Konzeptlokal L´Osteria am Frankfurter Westhafen geöffnet. Es will mit heiterer Stimmung und typischem Essen mediterrane Lebensart vermitteln, im Wesentlichen soll das mit Pasta, Pizza & Co geschehen. Hinter der vor zehn Jahren in Nürnberg gegründeten Restaurantkette stehen die Inhaber Friedemann Findeis und Klaus Rader sowie der Joint Venture Partner des Frankfurter Restaurants, Franz Findeis. Es bestehen bereits Lokale in Nürnberg, Rosenheim, Regensburg, München (2), Ulm, Augsburg, Neumarkt, Troisdorf und Linz. Filialen in Düren und Hannover sollen folgen. Das Frankfurter Lokal befindet sich in der Speicherstraße direkt gegenüber dem Westhafen Tower. Es geht damit in Konkurrenz den bereits bestehenden Lokalen des neuen Viertels: Frankfurter Botschaft, Lucullus, Marys Marina, Chalet, Hemingway-Lounge und Druckwasserwerk.

Direkt am Hafenbecken gelegen, sollen sich maritimes Umfeld und mediterrane Atmosphäre ergänzen. Das neue Restaurant ist 550 Quadratmeter groß, hat 200 Sitzplätze und noch einmal 180 im Außenbereich. Durch seine große Glasfassade ist den Blick auf das Mainbecken frei. Herzstück der L’Osteria ist die offene, einsehbare Küche. Hier erleben die Gäste live, wie ihre Speisen zubereitet werden. Die überdimensionale Pizza kommt aus dem Steinofen und wird italienisch dünn und nicht amerikanisch fett zubereitet. Auf Wunsch wird sie auch für zwei Personen geteilt und mit unterschiedlichen Belägen serviert. Zusätzlich haben die Gäste die Möglichkeit, in einer wöchentlich wechselnden Karte weitere saisonale Kreationen zu entdecken. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt über 400 Mitarbeiter, 55 davon in Frankfurt. „Wir sind keine übliche Systemgastronomie“, meint Franz Findeis, „Individualität, Frische der Ware und viel Selbstgemachtes sind uns wichtig.“

Franz Findeis, Klaus Rader, Friedemann Findeis (v.l.n.r.)

Rund 2 Millionen Euro haben Joint Venture Partner Franz Findeis und die beiden L’Osteria Inhaber Friedemann Findeis und Klaus Rader in das Frankfurter Objekt investiert. Auch an einer bundesweiten Expansion mit Hannover, Esslingen, Köln und Hamburg sowie Wiesbaden, Darmstadt und Mainz wird weiter gearbeitet.

L’Osteria, Frankfurt, Speicherstraße 1 (am Westhafen Tower),  Tel.: 069 24247020. www.losteria.de, Geöffnet Mo – Sa 11- 24 Uhr, So 12 – 24 Uhr.

Palais Thurn und Taxis offiziell eröffnet

Das Palais Thurn und Taxis in Frankfurt ist ein rätselhaftes Wesen. Das historisch erscheinende Ensemble zu Füßen des neuen Jumeirah-Hotels wurde zwar im 18. Jahrhundert errichtet, doch dann in diesem Jahrtausend wieder als verkleinerte Kopie neu zusammengesetzt. Es wirkt im Kontrast zu den umgebenden Wolken-Türmen wie ein gemütvolles Korrektiv. Erstaunlich daran ist, dass dieser wie dazugehörig wirkende Teil nicht zum Hotel Jumeirah gehört. Das Hotel hat es regelrecht verschlafen, sich dieses attraktive Entree als Rezeption und Restaurant mit Innenhof-Terrasse zu sichern. Die Gastronomen Klaus Peter Kofler, Micky Rosen und Alex Urseanu haben den Wert des Gebäudes indes erkannt und nutzen es ab sofort als Event-Location. Allerdings nicht den oberen Teil mit Innenhof, sondern den Kellerbereich.

Aus diesem wollen sie einen „der schönsten Veranstaltungsräume der Republik“ machen – mit 1.200 Quadratmetern Fläche ist Platz für bis zu 899 Personen (Empfang) oder 400 Personen (gesetzt). Für den Ausbau des Ballsaals zeichnet Michael Müller und sein Planungsbüro Stilbruch United Designers verantwortlich. Die Kombination von Versailler Tafelparkett mit Sichtbeton und brombeerfarbenem Teppich sollen dem Saal einen eigenen Charakter geben. Kristallkronleuchter von Bisazza ergänzen die mit High-Tech ausgestattete Decke. Indirekte Beleuchtung, mit Stoff abgehängte Wände sowie die neu errichteten Emporen machen aus einem Multifunktionsraum einen modernen Ballsaal in historischem Gewand.

Das ist alles gut und schön. Doch man kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, wenn man bedenkt, dass der weitaus schönere Teil des Palais seit drei Jahren leer steht. Der Bauherr, die niederländische MAB Development Group B.V., ist immer noch nicht in der Lage, das „richtige“ Palais zu vermieten. Das mag an den wahnwitzigen Preisvorstellungen liegen, die längst ins Realistische hätten korrigiert werden müssen. Wenn man bei MAB nachfragt, bekommt man inhaltsleere und gleichgültige Antworten. Hier verspielt jemand ein gutes Stück Frankfurt.

 




Caviar, Gewürze & Wein

Was von einer Genuss-Messe bleibt

 

Die Genuss-Messe kulinart in Frankfurt wurde zum achten Mal veranstaltet und ist inzwischen zu einer festen Institution geworden. Die Qualität der Aussteller  hat sich deutlich gebessert, die Qualität der Besucher ebenfalls. Das Wichtigste aber ist, dass man sich über die zwei Tage der Messe im Bockenheimer Depot hinaus viele Erkenntnisse und Adressen mitnehmen kann, die über einen weit längeren Zeitraum ihre Gültigkeit haben. Und genau von diesen soll hier die Rede sein.

In den ersten Jahren konnten einem manche Aussteller, insbesondere Weinhändler leid tun. Man merkte zu vielen Besuchern an, dass sie kaum Interesse am Produkt hatten und in erster Linie ihre zehn Euro Eintrittsgeld in flüssiger Form fünffach hereinholen wollten. Inzwischen gelingt dies weniger, da es nur noch wenige Gratisproben gibt und die meisten Gläser etwas kosten, wenn auch recht wenig.

Wenn Peter Gerigk vom Espresso Store (bester Cappuccino der Stadt, Top-Kaffeemaschinen), Ingo Holland vom Alten Rentamt (1001 Gewürze) oder Franz Olbrich aus der Kleinmarkthalle (exotisches Obst & Gemüse) mit von der Partie sind, dann stößt man schon auf ein gutes Kompetenz-Team. All diese Aussteller sind nicht nur für diese zwei Tage der Messe interessant, sondern das ganze Jahr, denn man findet sie ganz einfach in Frankfurt und Klingenberg. Das trifft ebenso auf das Catering-Lokal Michas Essen & Trinken in Frankfurt zu, das jetzt auch lange haltbare und fertig zubereitete Ochsenbäckchen im Einweckglas verkauft. Und auf Teos Delikatessen in der Frankfurter Kleinmarkthalle, die Sake-Spezialisten Ueno-Gourmet aus Kronberg im Taunus, Ilse Koflers Küchenkultur, das Delikatessenunternehmen Frischeparadies oder die Bottega del Vino, die in der Biertrinkerstadt Offenbach interessante italienische Weine verkauft.

Molteni-Herd

Die Kulinarische Botschaft muss man sich grundsätzlich merken. Diese Botschaft ist nicht nur eine neue Koch- und Eventlocation, sondern versteht sich auch als ständige Vertretung internationaler Hersteller, Erzeuger und Produzenten außergewöhnlicher Produkte, Weine und Küchengeräte. Dazu gehören beispielsweise der wunderbare Molteni-Herd und Western States Bison. Stefan Baumann und sein Team arrangieren zudem Kochkurse, Küchenpartys, Private Dinner, Weinverkostungen, Seminare und vieles mehr. Im Portfolio des vielseitig aktiven Wiesbadener Unternehmens ist außerdem der Caviar Per Sé.

Caviar aus sogenannten Aquakulturen, mithin Fischfarmen, konnten uns bislang kaum überzeugen und schmeckten meist flach und nicht typisch genug oder gar etwas schlammig. Der Per Sé ist jedoch spannender und fällt durch knackige Körnigkeit und einen zarten Nussgeschmack positiv auf. Dieser einzige als Bio zertifizierte Caviar kommt aus Zuchtanlagen am Fuße der Sierra Nevada im südspanischen Andalusien. Das Wasser ist kristallklar und überträgt keine unerwünschten „Aromen“. Die spanischen Drei-Sterne-Köche Elena Arrak, Ferran Adrià und Jordi Roca verwenden ihn ebenso wie Juan Amador in Mannheim.

Stefan Baumann (l.) und Monish Gujral

Auf der Genuss-Messe trafen wir auch den indischen Restaurant-Mogul Monish Gujral aus New Delhi, dessen Großvater Kundan die Moti Mahal-Betriebe gründete und als Schöpfer der Tandoori-Küche gilt. Monish betreibt nach dem Franchise-Verfahren über 150 Lokale weltweit und schreibt Kochbücher, die zu Bestsellern werden. In Indien ist die Familie Gurjal eine Legende. Jetzt will Monish Gujral seine Ideen auch nach Deutschland exportieren und sucht gerade nach geeigneten Standorten in Frankfurt, Hamburg und Berlin.

 

www.franzolbrich.de

www.berdux-weine.de

www.frischeparadies.com

www.espresso-store.de

www.caviarperse.net/de

www.michas-essen-und-trinken.de

www.japan-gourmet.com

www.motimahal.in

www.kulinarischebotschaft.de

 

 

 




Das Hotel Oriental Bangkok und die Flut

Ausnahmezustand

auch für Hotels & Reisende

 

Vorerst steht vielen Hotels in Bangkok das Wasser nur bildlich bis zum Hals, doch das könnte schnell zur Wahrheit werden. Gerade die am immer höher ansteigenden Chao Phraya River gelegenen Luxusherbergen Mandarin Oriental, Peninsula, Shangri-la, Hilton Millennium und Royal Orchid Sheraton müssen sich besonders wappnen. Mit Sandsäcken und Wasserpumpen sind längst alle von ihnen ausgerüstet, doch wird dies reichen? Hotels und Reisende bangen. Die 12-Millionen-Metropole Bangkok hat gerade die letzten Jahre viele kritische Phasen mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen erlebt, die auch der Tourismusindustrie und den Hotels sehr schadeten. Die jetzige Flut bedeutet auch wieder Ebbe in der Kasse.

Hotel Oriental Bangkok

Auf der Internetseite sieht man noch lächelnde Gäste auf der festlich illuminierten Terrasse am Oriental in Bangkok sitzen. So heiter geht es dort schon längst nicht mehr zu, denn The Verandah am Chao Phraya River ist gesperrt. Da auch der Fährverkehr eingestellt wurde, gibt es für die Hotelgäste keinen Weg mehr zu dem auf der anderen Seite gelegenen Spa und dem sehr beliebten traditionellen Thai-Restaurant Sala Rim Naam. Trotz der angespannten Lage ist man zuversichtlich und hat das Hotel mit einem Schutzwall umgeben. Bei Telefongesprächen mit Hotelmitarbeitern wurde uns bestätigt, dass es derzeit noch eine Verbindung zwischen dem internationalen Flughafen und dem Hotel Oriental geben würde, was sich jedoch stündlich ändern könne. Der seit 2009 im Oriental Bangkok als General Manager tätige Jan Goessing sieht sich angesichts der höchst prekären und arbeitsintensiven Situation außerstande, Interviews zum Geschehen zu geben. Wie dennoch zu erfahren war, herrscht in Bangkok zwar allgemeines Fluchtverhalten, doch befinden sich noch Gäste im Hotel, die sich dort offenbar sicher schätzen. An Lebensmitteln scheint es trotz allgemeiner Nachschubprobleme nicht zu mangeln, alle Gäste können ausreichend versorgt werden, selbst wenn der Ausnahmezustand, wie von der Regierung prophezeit, vier Wochen dauern sollte. Das Hotel hat 358 Zimmer und 35 Suiten mit Blick auf den Fluss oder in den Garten. Es gibt zehn Restaurants, viele davon mit Terrasse am Fluss. Hotels in Bangkok, die so nah am Wasser liegen wie das Oriental, sollten sich vielleicht mit den neuen Quick-Dämmen eindecken, mit der beispielsweise die Frankfurter Feuerwehr sehr schnell und erfolgreich den überlaufenden Main in Schach halten und ein Überfluten der Altstadt verhinderten konnte.

Hotel Oriental am Chao Phraya River

Ein Drittel Thailands steht unter Wasser. Die thailändischen Reiseagenturen melden einen Rückgang der Buchungen um 70 Prozent, das Tourismus-Ministerium rechnet mit bis zu einer Million ausbleibender Feriengäste. Gewiss sind zuerst die bislang knapp 400 Toten zu beklagen, doch auch sonst bedeutet eine solche Katastrophe für viele Überlebende den Verlust der Existenz. Vom kleinen Thai-Imbiss bis zum Luxushotel ist ganz Bangkok betroffen. Die meisten Hotels bereiten sich auf ähnliche Weise vor: Schutz mit Sandsäcken, PVC-Platten und Silikonabdichtungen, Verlagerung wichtiger Einrichtungen von unten in die höheren Geschosse, Lagerung von Vorräten in Veranstaltungsräumen. Die Hotels verzeichnen durchweg einen dramatischen Rückgang der Buchungen, wobei nicht nur die Feriengäste ausbleiben, sondern auch Geschäftsreisende aus dem eigenen Land und anderen asiatischen Destinationen.

Momentan ist der regionale Flughafen gesperrt, während der internationale Airport Suvarnabhumi noch als funktionsfähig gilt. Doch liegt dieser in einem von Kanälen umgebenen Sumpfgebiet und muss ebenfalls als problematische Gefahrenzone gesehen werden. Derzeit wollen mehr Menschen Bangkok verlassen als dorthin reisen. Der Flugverkehr wird aufrecht erhalten, doch geschieht auch dies mit logistischen Änderungen. Die Lufthansa beispielsweise steuert als Crewhotel nicht mehr das Sofitel an der zentralen Silom Road an, weil die Zufahrtswege kaum mehr befahrbar sind, und lässt nun im besser zugänglichen Grand Four Wings im Norden nahe des Flughafens logieren. Reisenden wird ohnehin von einem Flug nach Bangkok abgeraten. Selbst, wenn man ankommt, muss man sich einen Weg durch Wasser und Staus bahnen. Während die Hotels in Bangkok und den anderen überfluteten Gebieten zu kämpfen haben, profitieren die im trocknen Süden von der Lage. Die Hotels in Pattaya, Phuket, Hua Hin und auch Kho Samui sind so gut wie ausgebucht.

Ludwig Fienhold

 




Loriots Kosakenzipfel

Wer gönnt uns ein Gedächtnis-Essen?

 

Loriot hat sich viele kulinarische Pointen einfallen lassen, das harte Frühstücksei, der Kosakenzipfel und die Gesichts-Nudel sind legendär. Warum aber nimmt sich kein Küchenchef seines komischen Repertoires an und macht daraus ein schönes Loriot Gedächtnisessen? Wir verraten schon einmal die Zutaten – welcher Koch besinnt sich und gönnt uns das Vergnügen?

Essen

Kalbshaxe Florida mit aufgebratenem Kartoffelbrei

Rindsroulade mit kilometerlangem Bindfaden

Klebrige Nudeln

Hartes Ei

Kosakenzipfel mit Zitronenbällchen

Weine

77er Oberföhringer Vogelspinne, abgezapft und originalverkorkt von Pahlhuber & Söhne

75er Klöbener Krötenpfuhl, abgezapft und originalverkorkt von Pahlhuber & Söhne

 

Loriot mit Wein & Fingerfood

Diese tollen deutschen Weine gab es nicht bei einem Event mit Loriot-Sketchen, dafür aber eine Auswahl von rund 100 südafrikanischen Weinen: Die Weinhändler Kloos & Kloos riefen in den Theaterkeller nach Oppenheim, wo die Schauspieler Marie-Luise Thüne und Friedrich Grün Loriot-Sketche brachten, zu denen es Weine und Fingerfood gab. Eine Wiederholung wurde versprochen. Tel. 06133 50 99 200.

 

 

 

Das Frühstücksei (von Loriot)

Er: Berta!
Sie: Ja …
Er: Das Ei ist hart!
Sie: (schweigt)
Er: Das Ei ist hart!!!
Sie: Ich habe es gehört …
Er: Wie lange hat das Ei denn gekocht?
Sie: Zu viele Eier sind gar nicht gesund!
Er: Ich meine, wie lange dieses Ei gekocht hat …?
Sie: Du willst es doch immer viereinhalb Minuten haben …
Er: Das weiß ich …
Sie: Was fragst du denn dann?
Er: Weil dieses Ei nicht viereinhalb Minuten gekocht haben kann!
Sie: Ich koche es aber jeden Morgen viereinhalb Minuten.
Er: Wieso ist es dann mal zu hart und mal zu weich?
Sie: Ich weiß es nicht … ich bin kein Huhn!
Er: Ach! … Und woher weißt du, wann das Ei gut ist?
Sie: Ich nehme es nach viereinhalb Minuten heraus, mein Gott!
Er: Nach der Uhr oder wie?
Sie: Nach Gefühl … eine Hausfrau hat das im Gefühl …
Er: Im Gefühl? Was hast du im Gefühl?
Sie: Ich habe es im Gefühl, wann das Ei weich ist …
Er: Aber es ist hart … vielleicht stimmt da mit deinem Gefühl was nicht …
Sie: Mit meinem Gefühl stimmt was nicht? Ich stehe den ganzen Tag in der Küche, mache die Wäsche, bring deine Sachen in Ordnung, mache die Wohnung gemütlich, ärgere mich mit den Kindern rum und du sagst, mit meinem Gefühl stimmt was nicht?
Er: Jaja … jaja … jaja … wenn ein Ei nach Gefühl kocht, kocht es eben nur zufällig genau viereinhalb Minuten.
Sie: Es kann dir doch ganz egal sein, ob das Ei zufällig viereinhalb Minuten kocht … Hauptsache, es kocht viereinhalb Minuten!
Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei und nicht ein zufällig weiches Ei! Es ist mir egal, wie lange es kocht!
Sie: Aha! Das ist dir egal … es ist dir also egal, ob ich viereinhalb Minuten in der Küche schufte!
Er: Nein – nein …
Sie: Aber es ist nicht egal … das Ei muss nämlich viereinhalb Minuten kochen …
Er: Das habe ich doch gesagt …
Sie: Aber eben hast du doch gesagt, es ist dir egal!
Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei …
Sie: Gott, was sind Männer primitiv!
Er: (düster vor sich hin) Ich bringe sie um … morgen bringe ich sie um!

 

 




Das Hotel Villa Oriental & der Pharao

Zimmer mit Tutanchamun

 

Eine spannende Reise in die Welt des Orients verspricht ein neues Arrangement, das die Villa Oriental ab dem 19. November für ein halbes Jahr anbietet: Den Besuch der spektakulären Ausstellung „Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze“ sowie eine Übernachtung in dem ersten orientalischen Themenhotel Deutschlands. Die Ausstellung, die bis zum Sommer 2012 in Frankfurt gastiert, zeigt eine Rekonstruktion des Grabmals des ägyptischen Pharaos und lädt die Besucher zu einer Zeitreise in das alte Ägypten ein. Auf einer Fläche von 4.000 qm² bietet sie erstmals die Gelegenheit, das Grab dreidimensional in seiner originalen Fundsituation zu besichtigen.

Der Grabschatz des Tutanchamun zählt zu den bedeutendsten Entdeckungen der Archäologie. Seit dem Jahr 1922, als Howard Carter das Grab im Tal der Könige entdeckt hat, ist die Faszination, die von den tausenden Grabbeigaben, den goldenen Särgen und Schreinen, den Masken und dem Schmuck des Königs ausgeht, ungebrochen. Den historischen Moment und die Geschichte der Entdeckung des Grabschatzes stellt die Ausstellung in einem monumentalen Gesamtzusammenhang mit 1.000 Repliken lehrreich und unterhaltsam dar. Bereits mehr als 2,5 Millionen Besucher konnte die Ausstellung in anderen Städten schon beeindrucken.

Morgenländische Kultur erwartet die Gäste auch im Vier-Sterne-Hotel Villa Oriental. So hat Hausherr Alexander Gorjinia Baustoffe, Möbel und Dekoration aus acht Ländern zusammengetragen. Allein aus Marrakesch wurden 20.000 Fliesen importiert, die überall im Haus zu Ornamenten zusammengefügt wurden. Zudem spielen orientalische Riten eine große Rolle in der Villa Oriental, etwa der schwere Messing-Türklopfer aus Esfahan, der Wünsche in Erfüllung gehen lassen soll.

Das Hotel-Paket umfasst die „Tutanchamun-Geschenkbox“ mit zwei Eintrittskarten,  Ausstellungskatalog und einem Souvenir sowie eine Übernachtung in einem Doppelzimmer wie aus 1001er Nacht inklusive orientalischem Frühstücksbuffet, Minibar-Getränken und kostenfreiem W-Lan. Die Anreise erfolgt freitags, samstags oder sonntags (wochentags auf Anfrage). Das Paket ist nach Verfügbarkeit ab sofort ab € 79,00 pro Person im Doppelzimmer buchbar. Informationen und Buchungen in der Villa Oriental unter Tel. 069  2710 89 50.

Hotel Villa Oriental, Baseler Straße 21 (nahe Hauptbahnhof), Frankfurt , Tel. 069 2710 89 50. www.villa-oriental.com

Informationen zur Tutanchamun-Ausstellung im Internet unter www.tut-ausstellung.com

 

 




Roel Lintermans wird Chefkoch im neuen Waldorf Astoria

Ein Belgier greift nach den Sternen in Berlin

 

Der Belgier Roel Lintermans wird Küchenchef des Restaurants Les Solistes by Pierre Gagnaire im neuen Waldorf Astoria Berlin. Die Zusammenarbeit des 33-Jährigen mit Restaurantbesitzer Pierre Gagnaire, dem mit elf Michelin-Sternen dekorierten französischen Spitzenkoch, hat sich bereits bewährt – seit 2008 dirigiert der Belgier erfolgreich Gagnaires Sterne-Restaurant Sketch in London. Auch beim Wechsel von der Themse an die Spree wird die bisherige Arbeitsaufteilung fortgesetzt: Während 3-Sterne-Koch Pierre Gagnaire verantwortlich für das Küchenkonzept und die Menügestaltung des Restaurants mit 80 Plätzen ist, übernimmt Roel Lintermans die Regie am Herd. Vorwiegend französische Küche soll im Les Solistes by Pierre Gagnaire serviert werden. Lintermans Team wird eigens in Pierre Gagnaires Drei-Sterne-Restaurant in Paris ausgebildet.

„Mit Roel Lintermans konnten wir einen exzellenten Küchenchef verpflichtet. Er hat viel Erfahrung in der Gourmet- und Sternenküche und auch die Zusammenarbeit zwischen Pierre Gagnaire und Roel Lintermans hat sich über viele Jahre hinweg bewährt. Gemeinsam wird das Team unseres neuen Restaurants die Eleganz und Klasse auf die Teller zaubern, die einem Waldorf Astoria Hotel gebührt“, meint Friedrich W. Niemann, General Direktor des neuen Berliner Hotels. Pierre Gagnaire selbst gibt sich zuversichtlich: „Ich freue mich sehr, weiterhin mit einem so talentierten Küchenchef wie Roel Lintermans zusammen zu arbeiten und dieses neue Projekt mit ihm gemeinsam in Angriff zu nehmen. Mit Roel’s Fähigkeiten und Erfahrung wird sich das Restaurant Les Solistes erfolgreich in der Berliner Gastronomieszene positionieren.“

Waldorf Astoria in Berlin (Animation)

Das neue Waldorf Astoria Berlin verfügt über ein vielfältiges kulinarisches Angebot. Neben dem Hauptrestaurant von Pierre Gagnaire wird auch das Romanische Café – legendärer Literatentreffpunkt von Erich Kästner, Bertolt Brecht oder Billy Wilder – wieder belebt. Eine Bar – die Lang Bar, benannt nach dem Regisseur Fritz Lang – und die Peacock Alley runden das gastronomische Outlet-Angebot des Hotels ab. Das Fünf-Sterne-Plus-Hotel ist Teil des Projekts Zoofenster, das den gesamten Westteil der Berliner City aufwerten und beleben soll. Mit 232 Zimmern und Suiten wird das Luxusdomizil die ersten 15 Stockwerke sowie die Etagen 22 bis 31 des 32-stöckigen Wolkenkratzers aus Naturstein und Glas belegen, der im Zentrum der Berliner City West gleich neben der Gedächtniskirche und dem Kurfürstendamm entsteht und im Frühjahr 2012 eröffnen soll.

 

 

Bild oben: Pierre Gaignaire (l.) und Roel Lintermans

Photocredit für Hotelaufnahme: Prof. Christoph Mäckler Architekten, Copyright Swan Operations Ltd.

 




Paris: Drei Luxushotels schließen

Ritz, Crillon und Plaza Athénée hauen auf den Putz und renovieren

 

Die drei berühmtesten Hotels von Paris – Ritz, Plaza Athénée und Crillon – müssen 2012 schließen, um renoviert und saniert werden zu können. Das Ritz wird im Juni für gleich zwei Jahre dicht machen. Betroffen sind davon 450 Mitarbeiter, 30 bleiben zum weiteren Aufbau im Haus. Die Mitarbeiter sollen nach der Generalrenovierung jedoch wieder eingestellt werden. Zwei Jahre müssen sie sich nach einer anderen Arbeit umsehen oder sich arbeitslos melden. Die Grande Dame war in die Jahre bekommen und wird nun einem behutsamen Facelift ausgesetzt. Am altehrwürdigen Charakter des berühmtesten französischen Hotels soll sich nichts ändern. Betroffen von der Schließung sind auch das formidable Zwei-Sterne-Restaurant L´Espadon und die erstklassige Bar Hemingway.  Das Ritz und seine 106 Zimmer und 55 Suiten waren zuletzt vor 30 Jahren gründlich renoviert worden, danach noch stellenweise. Die normalen Zimmerpreise bewegen sich zwischen 510 und 770 Euro (ohne Frühstück). Das Frühstück kostet 45 Euro.

César Ritz gilt als der Urvater der großen Hotellerie, sein 1898 eröffnetes Haus ist Legende. Wer die prunkvolle Hotel-Oper und die Grandezza einer längst vergangenen Epoche schätzt, konnte sich hier ausgesprochen wohl und gut bedient fühlen. Die Atmosphäre hat beinahe etwas Überirdisches, die Preise ebenso. Zum Ambiente eines Hotels gehören auch die Gäste. Die Schicken und Schönen und ihr belebender Auftritt machen das Ritz zu einer unvergleichlichen Weltbühne. Im Ritz lebte auch fast 40 Jahre lang die Modeschöpferin Coco Chanel. Traurige Berühmtheit erlangte das Fünf-Sterne-Hotel 1997, als Prinzessin Diana von dort zu ihrer Todesfahrt aufbrach. Das Hotel gehört dem Vater ihres bei der Fahrt ebenfalls tödlich verunglückten Freundes Dodi, Mohammed al-Fayed.

Nach Informationen des Figaro sollen auch die Hotels Crillon (Mitte 2012) und Plaza Athénée (November 2012) geschlossen und renoviert werden. Das Crillon hat keinen Wellnessbereich oder Pool, die Technik ist veraltet. Auch die Zimmer gehören einer Generalüberholung unterzogen. Beide Hotels sollen aber nicht länger als fünf Monate geschlossen bleiben.Das ebenfalls fürstliche George V hatte sich bereits von 1997 bis 1999 generell aufgefrischt. Trotz nicht kleinlicher Zimmerpreise (650 bis 1.025 Euro für Standard) machen die neuen Hotels Mandarin Oriental, Shangri-la und Raffles Le Royal Monceau den alten Palästen gehörig zu schaffen und verstärken enorm den Konkurrenzdruck.

LF

Hemingway Bar im Ritz Paris

Um diese Bar ranken sich so viele Legenden, dass man mit jedem Schluck Teil von ihnen zu werden glaubt. Nun hätte dieser ungewöhnliche Ort keine solche Magie, wenn er nur aus Geschichte bestünde. Auch die Gegenwart wird zum Besonderen, da ein großartiger Barkeeper und ein höchst engagierter Service die Gäste keine Minute daran zweifeln lassen möchten, dass sie sich in einer überaus kultivierten und amüsanten Trinkstätte befinden. An der kleinen Theke soll für Ernest Hemingway die Bloody Mary erfunden worden sein, weil er einen geruchlosen Drink suchte, den seine vierte Frau, Mary Welsh, nicht mehr als „Fahne“ wahrnehmen sollte. Das Ambiente ist unverändert privat, die Atmosphäre aus gediegener Bibliothek, umwölkter Zigarrenlounge und trinkfestem Kolonialcharme zeitlos anregend. Es herrscht strengstes Fotografierverbot, nicht nur mit Rücksicht auf etwa anwesende Prominente, sondern zum Schutz für alle Gäste.

Barchef Colin Field

Barchef Colin P. Field ist eine Institution in der Branche. Er ist nicht nur virtuos im Handwerklichen, sondern zeigt sich auch in der Kommunikation als perfekter Gastgeber. Seine Servicemitarbeiter sprühen Funken vor Einsatzfreude. Es wundert deshalb auch nicht, dass es keinen Gast in der stets vollen Bar gibt, der unter drei Drinks nach Hause geht. Die Gäste werden freundlich begrüßt und ebenso verabschiedet. Vor der ersten Bestellung reicht der Service ein Glas Eiswasser. Klassische Drinks werden souverän gemixt, doch in der Bar Hemingway ist die Mannschaft auch spontan und kreativ. Die Wahl eines Drinks hängt von vielen Faktoren ab, die persönliche Stimmung ist gewiss ausschlaggebend. Ich erkläre Barkeeper Pierre, dass ich eigentlich Lust auf einen Rotwein hätte, aber auch mit einem entsprechenden Cocktail zufrieden sein könnte. Im Handumdrehen serviert er einen aus Rotwein, Rum, Zimt und Honig, den einige Eiswürfel kühlen. Dieser Drink, den er „Mama Juana“ nennt, ist wunderbar ausbalanciert, keineswegs süß, und schmeckt einfach großartig. Eine andere hervorragende Kreation hört auf den Namen „Serendipity“ (Entdeckerfreude, aber auch: Mehr Glück als Verstand) und besteht aus Champagner, Calvados, Apfelsaft und frischer Minze.

Wenn sich, wie hier, Gäste und Service die Bälle zuspielen, scheint es beiden Seiten am meisten Spaß zu machen. Die Barkeeper werden angespornt und zu Sonderleistungen gebracht, die Gäste dürfen sich an neuen Geschmackserlebnissen erfreuen (Cocktails 25 €). Stärke der Bar sind die Kreationen von Colin P. Field: „Benderitter“ besteht aus einem Ingwerextrakt mit Champagner und kann universell vor oder nach dem Essen getrunken werden. Beim „Picasso Martini“ geht es um Präzision – der Eiswürfel wurde mit Noilly Prat getränkt, der Gin hat exakt 18,4 Grad. Man kann sich ausgiebig und sehr informativ mit der Barcrew unterhalten, die auch beim heftigsten Ansturm den Überblick behält und jedem Gast Zeit und Aufmerksamkeit widmet. Um 10 Minuten vor zwei Uhr in der Nacht wird zur „Last Order“ gerufen – was noch einmal zu heftigem Umsatz bei fast allen Gästen führt. Um 2.15 Uhr steigt der Chefbarkeeper auf einen Stuhl und fordert die Gäste mit einem heiteren Reim in Englisch auf, den Abend langsam ausklingen zu lassen (Schlusswort: Sie dürfen noch bleiben, müssen aber sofort zahlen). Das wirkt besser als jeder banale Rauswurf und zeigt Geschick für persönliche Ansprache.

LF

 

Die beiden Bilder oben zeigen das Ritz in Paris

 

 

 




Gerührt und geschüttelt, aber nie abgesoffen

10 Jahre Harry´s News York Bar im Hotel Main Plaza

 

Von allen Hotels der Stadt passt das Main Plaza am besten zu Frankfurt – keines zeigt mehr New York Statur. Das markante 88 Meter hohe Backsteingebäude am Mainufer erinnert an die Architektur Manhattans aus den 30er Jahren. Es ist mit seinem gülden verzinkten Turm ein Blickfang und thront just dort, wo einst der Schlachthof stand und vis-à-vis am anderen Ufer noch immer ein Edelbordell Fleischeslust verheißt. Das Haus hat Betreiber und Konzepte gewechselt, doch die Harry´s New York Bar ist seit zehn Jahren unverändert standhaft geblieben und konnte jetzt mit vielen illustren Gästen ein rundes Jubiläum feiern.

Es wäre zwar schön gewesen, die Harry´s New York Bar auf der Turmspitze des Main Plaza unterzubringen, doch sicherheitstechnische Gründe ließen daraus nichts werden. Der Dielenboden aus naturbelassener Mooreiche schafft eine warme Grundatmosphäre. Das Mobiliar changiert zwischen Bauhaus und Art Deco. Die Theke ist angenehm groß und als Kommunikationszentrum der Mittelpunkt, man kann sich aber auch an die Tische zurückziehen, die in angenehmen Abstand zueinander stehen und private Gespräche zulassen. Dienstag bis Samstag spielen zwischen 22 und 2 Uhr wechselnde Pianisten live.

Barchef Emmanuel Saridakis (l.) und Barkeeper Michael Nagy

Es darf sogar geraucht werden, selbst Zigarren. Der von Anfang an und somit am längsten im Hotel arbeitende Mitarbeiter ist Chefbarkeeper Emmanuel Saridakis. Er verkörpert den ruhigen, sachkundigen und nicht aufdringlichen oder gar überschäumenden Typ des Barkeepers. Auch das zeichnet eine klassische Bar aus. Und Harry´s New York Bar ist eine der wenigen klassischen Bars in Frankfurt.

Auf der Barkarte stehen sehr viele Klassiker. Auch der vom legendären Harry Mac Elhone 1910 komponierte Harry´s Cocktail aus Gin, rotem Wermut, Absinth und Minze. Cuban Mojito, Caipirinha und Planters Punch müssen einfach sein, gut aber auch der Elderflower mit Bisongrasvodka, Holunderblütensirup, Eiweiß, Zitrone, Apfel. Die Mainhattan-Caipi zeigt mit Apfelwein, Calvados, Limette und Rohzucker Lokalkolorit (Cocktails im Schnitt 10 €). Als preiswürdig empfunden und mit einem Pokal geehrt wurde bei einem Cocktail-Wettbewerb der Parque Central von Emmanuel Saridakis, der mit einer Mixtur aus gereiftem Rum, Calvados, Lime Juice und Orangenbitter überzeugte. Für Fortgeschrittene ist der Academy spannend – er basiert auf zehn Jahre altem rauchigen Ardbeg-Whisky, rotem Wermut, Schokoladensirup und Bitters. So etwas vermag beinahe schon ein Abendessen zu ersetzen. Als Intensiv-Getränk darf man ebenso Dark & Stormy aus dunklem Rum, Limette und hausgemachter Ingwerlimonade empfinden. Die aussagekräftige Ingwergrundlage kann viel akzentuierter als ein Fertigprodukt eingesetzt werden, wobei sie auch weit besser schmeckt. An solchen Details merkt man, wie engagiert Emmanuel Saridakis, seine rechte Hand Michael Nagy und das Bar-Team sind. Aber auch am eigenen und informativen Internet-Blog (www.harrysbar-ffm.blogspot.com).

Derzeit ist eine eigene Bloody Mary Karte aktuell, mit sechs Varianten zu diesem Thema. Die Smoky Mary mit Vodka, Tomatensaft, Salz, Pfeffer und Smoked Tabasco ist schon ein wenig anders, aber noch mehr weicht die Gazpacho Mary aus Vodka, Zitrone, Salz, Pfeffer, Chili, Gurke, Tomatensaft und Olivenöl ab. Erfahrene Barflys werden sich über den Bullshot freuen, der kaum noch irgendwo auftaucht, aber aus jener Zeit stammt, als Bars die wichtigsten Lebenszentren überhaupt waren und es später als spät wurde. Diesen wunderbar würzigen Drink aus Vodka, Tabasko, Zitrone, Worcestersauce, Salz, Pfeffer und – Tusch! Rinderbrühe – trinkt man dann am liebsten, wenn man schon alle Getränke dieser Welt intus hat, aber noch Lust nach dem gewissen Etwas verspürt.

Das Spirituosen-Sortiment in Harry´s New York Bar ist nicht effektheischend, sondern grundsolide. Mit 44 Malt-Whiskys ist man sehr gut aufgestellt, ebenso mit einer gleichgroßen Rum-Auswahl. Besonders gut: Pyrat X.O. Reserve aus Anguilla, Eldorado Guyana, Zacapa aus Guatemala oder Lemon Heart Jamaica. Es sind auch ordentliche Weine zu haben, etwa ein Weißburgunder von Engist aus Baden, doch könnte man hier für Anspruchsvolle noch nachbessern und auch individueller werden.

Die Speisekarte versucht so vielfältig wie möglich zu sein und offeriert von chinesischen Dim Sum im Körbchen über New York Pastrami-Panini bis zum klassischen Club Sandwich oder Hamburger ziemlich viel. Vor allem ist bis 2 Uhr in der Nacht noch alles zu bekommen. Uns gefallen besonders die kleinen scharf angebratenen, gut gewürzten und fleischigen Hühnchenteile – Chickenwings und Chickendrumsticks. Sie machen Lust, auch auf das nächste Glas.

LF

Siehe auch Artikel: New York Look in Mainhattan

Harry´s New York Bar, Frankfurt, Walther-von-Cronberg-Platz, Tel. 069 66 401 – 0. Täglich von 18 bis 3 Uhr geöffnet. Happy Hour 18 – 20 Uhr.

 

 




New York Look in Mainhattan

Hotel Main Plaza

Das Main Plaza wurde vor zehn Jahren im Oktober eröffnet und kostete seinerzeit 100 Millionen Mark. Damals gehörte es zur feinen Althoff-Collection, die für ihre hervorragenden Gourmet-Restaurants bekannt ist (Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach, Schloss Lerbach Bergisch Gladbach, Seehotel Überfahrt Rottach-Egern, Fürstenhof Celle, Hotel am Schlossgarten in Stuttgart). Althoff musste das Hotel jedoch abgeben, weil den Besitzern (Aachener und Münchner Versicherung AG) die Rendite nicht ausreichend erschien und das Hotel deshalb anders positioniert und von der 5-Sterne-Klasse in die 4-Sterne-Kategorie gestuft werden sollte. Um die fünf Sterne halten zu können, hätte man laut Althoff die Lobby und andere Bereiche vergrößern müssen, was wegen klarer baulicher Limitierungen kaum möglich gewesen wäre. Eine solche Herabstufung wollte die im Spitzenbereich der Hotellerie angesiedelte Althoff-Gruppe nach den Worten ihres gastronomischen Direktors Andreas Schmitt jedenfalls nicht mitmachen. Mit Althoff ging Ende 2004 auch Küchenchef Volker Drkosch, der aus dem Brick eines der besten Restaurants im Rhein-Main-Gebiet gemacht hatte. Der neue Pächter, die Lindner Hotels AG, wollte das defizitäre Gourmetrestaurant nicht weiter betreiben und mit einem neuen Konzept mehr Gäste ansprechen. Es wurde zum New Brick und setzt seitdem auf „Kalifornische Küche“.

Hoteldirektor Gisbert Kern

Vielen ist noch immer nicht bewusst, dass das Main Plaza ein Hotel ist und halten es für ein Haus, in dem ausschließlich vermögende Langzeitmieter leben. Dies stammt noch aus einer Zeit, in der die Stadt Frankfurt aus nicht nachvollziehbaren Gründen an dieser Stelle kein Hotel haben wollte und zunächst nur ein sogenanntes Boardinghouse zuließ (also keine Tagesgäste, sondern nur solche, die über einen längeren Zeitraum buchen). Das Main Plaza ist aber längst ein Hotel mit 118 hochwertig ausgestatteten Zimmern und Suiten sowie 17 Residences, Maisonette-Apartments und Penthouses. Viele mit tollem Panoramablick, manche mit Terrasse. Auch die beiden Zimmer über dem Schwimmbad im gläsernen Gebäude vor dem Hotel haben Charme und liegen als einzige ganz nah am Main und seiner schönen Flusslandschaft, die zum Flanieren und Joggen einlädt.

Wer das luxuriöse Main Plaza erlebt, wird sich fragen, warum dies kein 5-Sterne-Hotel ist. „Obwohl wir über die 5-Sterne-Hardware verfügen und die Rezeption 24 Stunden besetzt ist, haben wir uns bewusst dazu entschieden, das Hotel als 4 Sterne Superior zu positionieren“, sagt dazu Hoteldirektor Gisbert Kern, der das Main Plaza seit vier Jahren führt. Der 43 Jahre alte Manager war zuvor unter anderem im Hessischen Hof in Frankfurt und im Schlosshotel Kronberg im Marketing tätig.

Ausblick von Zimmer 704

Für die attraktive Ausstattung fallen die Zimmerraten im Main Plaza moderat aus. Zimmer kann man bereits ab 219 € buchen, am Wochenende oft schon ab 125 € und Suiten für 229 €. Es lohnt sich auf die Internetseite zu gehen, auch wegen der Specials zum Paketpreis. Gut ausgerüstet und groß (35 – 50 qm) sind alle Zimmer, der Ausblick ist entscheidend, je höher desto teurer. Noch in diesem Jahr wird das Hotel mit einer technischen Neuheit ausgerüstet. Alle wichtigen Zimmerfunktionen können dann durch Smartphones oder das iPad gesteuert werden. Man spricht in Frankfurt in diesen Tagen vor allem vom neuen Jumeirah und dem geplanten Sofitel an der Alten Oper. Man muss aber auch das smarte Main Plaza und seinen einmaligen Panoramablick im Auge behalten.

LF

Siehe auch Artikel:  Gerührt & geschüttelt, aber nie abgesoffen

Lindner Hotel & Residence Main Plaza, Frankfurt, Walther-von-Cronberg-Platz, Telefon: 069 66401-0. www.lindner.de/hotel-mainplaza-frankfurt

 

 




Neues Hotel an der Alten Oper Frankfurt

Sofitel will 2014 in bester Stadtlage eröffnen

 

Alle Luxusgruppen dieser Welt hätten gerne an der Alten Oper in Frankfurts bester Lage ein Hotel gebaut, jetzt besetzt Sofitel das begehrte Filetstück. Das französische Unternehmen will sein 5-Sterne-Hotel im September 2014 eröffnen.

Selten wurde Conrad Hiltons Credo „Location, Location, Location“ so deutlich, wie beim neuen Sofitel in Frankfurt an der Alten Oper: Einen besseren Standort kann man in dieser Stadt als Hotel nicht bekommen. Der Opernplatz ist die 1-A-Plus-Lage und führt direkt zur Flaniermeile Freßgass und die Goethestraße und ihre Nobelgeschäfte. Außerdem liegt der neben dem Römerberg schönste Platz der Stadt in der Nähe des Bankenviertels – der Frankfurter Hotelmarkt lebt ja mehr von Geschäftskunden als Privatreisenden. Der Auftritt von Sofitel ist entsprechend selbstbewusst. Man möchte zu einem der besten Hotels, vielleicht gar zum besten Hotel Frankfurts aufsteigen – es werden Durchschnittspreise aufgerufen, die über denen des Platzhirsches, dem Steigenbergerhotel Frankfurter Hof, liegen sollen.

Hotel-Nachbarschaft Lokalzeile Opernplatz

Wenn man bedenkt, dass ausgesprochen viele Luxus-Hotelgruppen – Mandarin Oriental, Ritz-Carlton, Oberoi, Shangri-La und Four Seasons – an diesem Objekt interessiert waren, mag es erstaunlich sein, dass Sofitel den Zuschlag bekam – eine Marke, die zur französischen Accor-Gruppe gehört. Den Mitbewerbern fehlte vor allem die Geduld, denn es dauerte über sechs Jahre bis das jetzige Mainova-Bürogebäude, an deren Stelle das Hotel stehen soll, geräumt werden konnte. Inzwischen haben die Abbrucharbeiten begonnen. Die Mainstream-Kette Accor versucht Sofitel sehr hochwertig aufzubauen, wie beispielsweise das nagelneue Vienna Stephansdom zeigt. Bislang existieren nur drei der auch vom Auftritt her französisch ausgelegten Sofitels in Deutschland (Berlin, Hamburg, München). In Frankfurt will man nicht allein als 5-Sterne-Hotel punkten, sondern auch etwas von genau diesem Charme spüren lassen. Wenn Sofitel-Vorstandssprecher Robert Gaymer Jones von der optimalen Location in Frankfurt spricht, ist dies fast schon  Understatement, denn es gibt keine bessere. Das Sofitel Frankfurt Opera befindet sich in der Pole Position und liegt strategisch noch vor den ebenfalls gut platzierten Hotels Jumeirah und Hilton. Das gibt auch den Ausschlag für die nach oben orientierten Preise, die laut Jones oberhalb vom Frankfurter Hof und der Villa Kennedy und unterhalb von Jumeirah liegen und Zimmerraten ab 250 Euro Euro gleichkämen.

Auf der Pressekonferenz in der Kameha Suite gegenüber der Alten Oper wollte Jones nichts über die Kosten für den Hotelneubau sagen, wobei die Baukosten nach Angabe des Bauunternehmens bei 250 Millionen liegen (Bauherr Cells Bauwelt in München). Auf die Frage nach der Ausrichtung des Hotelrestaurants meinte Jones ausweichend, dass es in jedem Fall ein gutes Restaurant werden soll, das ebenso französisch wie deutsch orientiert sein könnte. Ein Küchenchef ist noch nicht engagiert worden.  Gewiss ist aber, dass es nur ein Restaurant geben wird, was nicht einfach ist, da Gourmetansprüche und All-Day-Dining unter einen Hut gebracht werden müssen.

Alte Oper

Das neue Sofitel Frankfurt Opera soll im September 2014 eröffnet werden und sich mit einer Fassade aus hellem Sandton optisch der Alten Oper und dem Gründerzeitstil der umliegenden Häuser angleichen. Vorgesehen sind 150 Zimmer, darunter 30 Suiten mit Butlerservice. Die Zimmer sollen zwischen 40 und 50 Quadratmeter groß werden und Blick auf die Alte Oper oder den angrenzenden Stadtpark haben. Der Platz vor dem Hotel (Liesel-Christ-Anlage) muss noch komplett neugestaltet werden. Neben dem Gourmetrestaurant wird es in dem Sofitel an der Alten Oper eine Bar, drei Meetingräume und einen dreiteiligen Ballsaal für bis zu 600 Personen geben. Geplant sind außerdem ein Spa mit Fitnesscenter, eine Tiefgarage sowie fünf exklusive Geschäfte, die sich nach Aussage von Robert Gaymer Jones an den hochwertigen Boutiquen und internationalen Nobelmarkenläden der nahen Goethestraße orientieren. Gestalten wird das neue Sofitel das Architekturbüro Braun und Schlockermann in Frankfurt, das auch für den Neubau der Alten Oper verantwortlich ist. Jones zeigte sich sehr erfreut darüber, dass Sofitel das Management des Hotels an der Alten Oper übernimmt. „Diese Neueröffnung passt perfekt in die Strategie der Gruppe, erstklassige Häuser in außerordentlicher Lage zu betreiben. Die Verbindung französischer Eleganz mit den jeweiligen lokalen Besonderheiten ist charakteristisch für Sofitel und wird auch das Frankfurter Haus auszeichnen.“  Jones und seine Hotelgruppe fürchten weder die Euro-Krise noch den Wettbewerb in Frankfurt.

Sofitel ist mit 120 Hotels in 40 Ländern vertreten, 14 neue Häuser sollen noch in diesem Jahr fertig werden, unter anderem in Abu Dhabi, Bangkok und Shanghai.

LF

 

Bild ganz oben rechts: So soll das Hotel 2014 aussehen