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Wie gut wird Margarete?

Das neue Restaurant im Frankfurter Galerien-Viertel

 

Gastronomisch ist das Zentrum Frankfurts zwischen Dom und Römer unauffällig bis ärgerlich. Das könnte sich mit dem neuen Restaurant Margarete in der Braubachstraße ändern. Dort zieht jetzt voraussichtlich Ende Februar 2012 Simon Horn ein, der sich mit den Lokalen Seven Swans und Blumen einen Namen gemacht hat. Während er im Hintergrund Regie führt, werden zwei gleichberechtigte Küchenchefs am Herd stehen: Ronny Bolz und Luka Spaniol Simunelic, die zuvor beide in Spitzenrestaurants gearbeitet haben.

Ronny Bolz wurde vom Gourmet Guide Gault Millau zum Patissier des Jahres 2010 gekrönt, als er in der Villa Rothschild in Königstein die wahrscheinlich geistvollsten Desserts im Rhein-Main-Gebiet auf den Teller brachte. Danach avancierte der 26 Jahre alte Süßspeisen-Spezialist zum Souschef im Top-Restaurant Bean & Beluga in seiner Heimatstadt Dresden. Man hätte darauf wetten können, dass er diese Position in einem solchen Restaurant nicht so schnell verlassen würde, zumal er hier ein Heimspiel hatte. Doch die Verlockung an der Spitze eines jungen Teams in Frankfurt zu stehen, war wohl größer. Unvergessen blieben jedenfalls sein Apfelstrudel in Texturen und ein essbarer Drink namens Whisky-Sour von der Aprikose, der schlicht klang und großartig schmeckte. Solch differenzierte und eigenwillige Kreationen wird man hoffentlich auch im neuen Restaurant Margarete in der Frankfurter Braubachstraße erleben können. Der Kompagnon von Ronny Bolz, Luka Spaniol Simunelic, arbeitete zuvor in den Frankfurter Restaurants Cyrano, Tigerpalast und Villa Merton. All das gibt Anlass zur Hoffnung.

Bolz (r.) und Simunelic

In der Braubachstraße gibt es zwar mit dem urdeutschen Steinernen Haus, dem Japaner Imori und dem Italiener Triangolo im Museum für Moderne Kunst ganz nette Lokale, aber keines für Anspruchsvolle. Dabei ist die Location sehr gut. Das Museum für Moderne Kunst und sehr viele Galerien befinden sich in unmittelbarer Umgebung. Die attraktiven Touristenziele Dom und Römer sind in Schrittnähe. Und demnächst soll just hier eine aufgemöbelte Altstadt für große Wirkung sorgen.

Wie der neue Betreiber, Simon Horn, in einem Gespräch mit dieser Zeitung erklärte, forciert man eine hochwertige Küche ohne Chichi. Es soll moderne Gerichte mit regionalem Bezug geben. Wer das Mini-Lokal Blumen (18 Sitzplätze) in der Rotlintstraße kennt, kann sich ein besseres Bild von der künftigen Küche machen, die im Restaurant Margarete jedoch modifiziert und weiterentwickelt werden soll. Mit Lehrlingen wird die Küche 10 Mitarbeiter haben, wobei im Service die gleiche Anzahl arbeitet. Bis gestern sah alles noch nach Baustelle aus, doch es wird schon seit Wochen hinter den Kulissen geprobt. Hauptgerichte sollen im Schnitt 20 Euro kosten. Das Lokal wird bereits morgens geöffnet sein, mittags sitzen die Gäste an blanken Tischen, abends wird eingedeckt. Interessant, gerade für Singles, sind die Plätze an der fast offenen Küche. Das Gesamtkonzept sieht Restaurant, Café und Bar vor, zudem einen Bankettbereich. Es wird nicht einfach zu meistern sein, da das Lokal auch die Veranstaltungen des Börsenvereins zu bespielen hat.

Die ohnehin hohen Räume werden durch bodentiefe Fenster noch nach Außen vergrößert. Holzdielenboden, schlicht-schöne Frankfurter Holzstühle und ein „keineswegs überstrapaziertes“ Ambiente sollen für eine entspannte Atmosphäre sorgen. Das Restaurant Margarete wird eine Innenhof-Terrasse und eine Boulevard-Terrasse direkt an der Braubachstraße bekommen. Das 300 Quadratmeter große Lokal verfügt über 80 Plätze und ebenso viele Terrassensitze. Es ist Teil des neuen Domizils des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und soll deshalb auch „literarische Impulse“ aufnehmen, die bislang indes nur als Worthülse existieren. Immerhin werden sich dem Buchhandwerk entsprechend Materialien wie Leinen, Papier und Kupfer im Lokal wiederfinden.

Simon Horn

Ein Lokal ganz unsexy Margarete zu nennen, hat einen historischen Hintergrund. Die Innenarchitektin Margarete Schütte-Lihotzky ist die Erfinderin der sogenannten Frankfurter Küche, die in den Zwanziger Jahren als Mutter der Einbauküche galt und mitsamt einer Badewanne entwickelt wurde, in der man das Geschirr spülte. In Frankfurt existiert bereits mit der Emma Metzler eine ähnlich altbacken benanntes Restaurant, das aber sehr modern im Auftritt ist.

LF

 

 




Cheers Jimmy´s Die Bar im Hessischen Hof wird 60

Klassik mit Schuss

Großes Fest & viele Highlights

 

Jimmy´s Bar im Hotel Hessischer Hof in Frankfurt besteht seit 60 Jahren und darf  jetzt einen Toast auf sich selbst aussprechen. Chefbarkeeper Andrès Amador arbeitet dort seit 35 Jahren. Grund genug einmal etwas tiefer ins Glas zu schauen, um zu sehen, was am Boden der Tatsachen zu finden ist.

Nirgendwo knarzen die Ledersessel so melodisch. Bevor man Platz nehmen kann, muss man jedoch klingeln, worauf sich nicht gleich die Tür öffnet, sondern eine Luke zur Gesichtskontrolle. Nicht etwa, dass lässige Kleidung Probleme bereiten würde, doch man möchte man einfach sicher gehen, dass keine finsteren Typen hereinkommen. Es geht gesittet zu, aber keineswegs so, dass es langweilig wird. Der Hessische Hof ist bei vielen Ü-60-Einheimischen wegen seiner preiswerten Lunch- und Dinner-Offerten beliebt. Doch genau diese, durchaus typische Klientel, trifft man eher selten in der Hausbar. Zwei Drittel der Barbesucher sind indes Stammgäste, es soll noch den einen oder anderen geben, der Jimmy´s seit der Eröffnung im Jahre 1951 die Treue hält.  Die Bar hat zwar jetzt am 26. Dezember Geburtstag, doch liegt der Termin sehr ungünstig zwischen Weihnachten und Silvester. Da viele Stammgäste und andere Freunde des Hauses nicht dabei sein könnten, wurde die Jubelfeier auf April im neuen Jahr verlegt. Barchef Andrès „André“ Amador hofft dann auf gutes Wetter und möchte auch vor der Tür mit den Gästen anstoßen. Um sicher zu gehen, soll ein Zelt bei jedem Wetter Schutz bieten.

Annett Louisan

Zwei Highlights zum Jubiläum muss  man aber gleich notieren: Annett Louisan wird am 24. Februar 2012 ein privatimes Akkustikkonzert in Jimmy´s geben (49 € inkl. Welcome Drink, 20 Uhr). „The Leading Barkeeper of the World“ nennt sich eine lange Nacht der Meister-Shaker und ihren Signature Drinks am 2. März (ab 20 Uhr bis Open End, Eintritt frei), bei der neben Isaac Andrès Amador vier weitere mit von der Partie sind: Daniel Soares (Bar BA im Bairro Alto Hotel in Lissabon); David Sinclair (The Bar im Gleneagles Hotel im schottischen Auchterarder); Jan Schäfer (Falk´s Bar im Bayerischen Hof in München); Franz Höckner (Gault Millau Barkeeper 2011, Adlon Bar im Adlon Kempinski in Berlin). Jede dieser Bars ist mehr als bekannt und hat Geschichte geschrieben, im Gleneagles Hotel etwa  fand 2005 der G8-Gipfel statt – Auchterarder schottisch-gälisch Uachdar Ardair.

Es gibt ausreichend Whisky, Wein und Cocktails, aber mindestens so wichtig wie die Mixturen ist die Gästemischung. Und es kommen tatsächlich alle, vom Teenager bis zum Greis. Bei anderen Bars gibt es einfachere Strukturen, herrschen Cliquen vor, existieren einseitige soziale und geriatrische Verhältnisse. Beliebt ist die Bar nicht nur bei den üblichen Nachtschwärmern, sondern gerade bei Gastronomen und anderen beruflichen Spätheimkehrern, die sich nach Betriebsschluss noch einen Schluck Entspanntheit gönnen wollen. Die Nähe zur Messe wirkt sich günstig aus, vor allem zu Zeiten der Buchmesse trifft sich in Jimmy´s Bar die halbe Welt. Und das so selbstverständlich und unkompliziert, wie an keinem Ort sonst.

André Amador, Katrin Riede, Martin Mack, Giovanna Scarciglia (v.l.n.r.)

Die Barkeeper Andrès Amador und Martin Mack arbeiten mit Gelassenheit und jener Diskretion, die zwingend notwendig für diesen ziemlich sensiblen Beruf ist. Die beiden jungen Mitarbeiterinnen Katrin Riede und Giovanna Scarciglia frischen die Männerwirtschaft mit Charme auf. Cocktails und andere Drinks werden versiert und präzise zubereitet, die jahrelang flaue Weinauswahl hat sich inzwischen etwas verbessert. Es werden gerne die Weine des Hausherren, dem Prinz von Hessen, offeriert, doch kann man sich bei Flaschen auch der großen Weinkarte des Restaurant Sèvres bedienen.  Der 57 Jahre alte Amador (nicht verwandt mit Sternekoch Juan Amador) arbeitet seit nunmehr 35 Jahren in Jimmy´s Bar und ist hier ebenso wenig wegzudenken, wie das schwere Ledermobiliar.

Bei Jimmy´s geht es nicht laut und eher dezent familiär zu, die Gespräche werden stets von solider Klaviermusik begleitet, was ja „live“ bei vielen Lokalen leider dem Sparprogramm zum Opfer fiel. Großes Kommunikationszentrum ist die rund geschwungene Bar. Auch ein solches Stück Barleben ist keine Selbstverständlichkeit, denn die normalen modernen Bars sind von einem Lounge-Gedanken weichgespült und gleichgestellt, der nicht mehr darüber nachdenken lässt, warum eigentlich Menschen in eine Bar gehen. Die Antwort ist einfach, wird aber ignoriert: Man geht in eine Bar, um eine besondere Stimmung zu erleben, die man gerne mit interessanten Menschen teilt, wobei es gar nicht so entscheidend ist, ob man mit diesen ins Gespräch kommt oder sie als nette Kulisse wahrnimmt. Dazu möchte man ein gutes Glas Wein oder einen ordentlichen Drink haben. Klingt einfach, ist aber eher selten so zu bekommen. Dass man in Jimmy´s rauchen darf, ist für sehr viele Gäste wichtig. Man hat den Schwund gemerkt, als dies für kurze Zeit nicht der Fall war. Jetzt geben vor allem wieder Zigarren Rauchzeichen.

Jimmy´s ist das Wohnzimmer vieler Frankfurter, aber auch das zu Hause zahlreicher Prominenter. Udo Lindenberg durfte seinen Hut aufbehalten, Boris Becker aber nicht seine Sportschuhe. Helmut Schmidt konnte nach Herzenslust paffen, ohne eine Anzeige zu riskieren. Und die Rolling Stones benahmen sich ganz zivil.

Jimmy´s ist keine moderne Bar, sie mag für manche schrecklich altmodisch sein, hat aber die Statur der Zeitlosigkeit. An keiner Bar geht jeglicher Trend so gründlich vorbei wie an Jimmy´s. Das macht sie noch klassischer.

LF

Jimmy´s Bar im Hessischen Hof, Frankfurt, Friedrich-Ebert-Anlage 40, Tel. (069) 75 40 29 61. Täglich geöffnet von 20 bis 4 Uhr, Live Piano Musik täglich 22 – 3 Uhr, warme Küche bis 3 Uhr. www.hessischer-hof.de

 

 

 




Der Popstar unter den Champagner

Armand de Brignac ist nouveau und rich

 

Und mit 400 Euro der teuerste Champagner der Welt

 

Von Ludwig Fienhold

 

 

Er glitzert in goldener und silberner Robe, als müsste er gleich eine Show-Treppe hinunterlaufen. Der Armand de Brignac ist der Pop-Star unter den Champagner, sein Preis ist entsprechend extravagant. Bislang kannte man ihn kaum, doch seit einer spektakulären Blindverkostung ist er so teuer wie kein anderer. Wie gut ist diese Glamour-Perle aber tatsächlich? Mehr Schein als Sein oder fast jeden Geldschein wert? Die Preise liegen zwischen 320 und 400 Euro pro Flasche. Sehr eindrucksvoll, wenn man bedenkt, dass die etablierten und weltberühmten Spitzen bei 150 Euro liegen.

Dieser Champagner gehört auf den ersten Blick unbedingt nach Las Vegas, Dubai, Monte-Carlo oder Moskau, warum aber sollte sich die weniger glamouröse Welt mit ihm beschäftigen? Der Champagner mit dem viel zu komplizierten und langen Namen – schon wieder vergessen, bitteschön: Armand de Brignac – erregte bei einer Fachverkostung Aufsehen. Bei einem Geschmackstest mit Weinkritikern und Sommeliers in New York wurde er blindlings zur Nr. 1 gekürt und lies so legendäre Marken wie Dom Pérignon hinter sich. Man mag dies kaum glauben und fragt sich vielleicht ganz spontan, ob hier nicht Bestechlichkeit und Geschmackstaubheit das Regiment führten.  Wenn man dann noch hört, dass Rapper Jay-Z und Goldkehlchen Beyonce oder Espresso-Trinker George Clooney nicht ganz zufällig Brignac-trinkend fotografiert wurden – wenngleich sie ja im Grunde jeden Blubberlutsch trinken – hält man diesen vermeintlichen Big Bubble Champagner noch mehr für eine reine Luftblase.

Armand de Brignac haut nicht nur mit schrillen Verpackungen auf die Pauke, sondern auch mit Flaschen in Übergrößen – in Las Vegas wurden 100 000 Dollar für die so gut wie nie vorkommende Melchisedech-Bottle von 30 Litern bezahlt. In Rapper-Kreisen, wo alles immer protziger und großmäuliger ausfällt, gehört dieser Champagner jedenfalls längst zum Wichtigtuer-Ton. Neben den USA sind Russland und China die wichtigsten Absatzmärkte, wobei offiziell bislang nicht mehr als 50 000 Flaschen im Jahr produziert werden. Nun will man aber auch in Deutschland Land gewinnen und die Reichen und Schönen für sich gewinnen. Geld ist ja genügend vorhanden, und wenn nicht, hat man hier ja gute Freunde, die großzügig Kredite vergeben.

Stefan Fabinger, Exclusiv-Importeur von Armand de Brignac

Bei einem Champagner-Dinner im Hotel Breidenbacher Hof in Düsseldorf kam man diesem Champagner sehr viel näher. Dort konnten alle Varianten verkostet werden: Gold-Cuvée, Rosé, Blanc de Blancs sowie der normale Brut. Machen wir es kurz: Die Champagner sind keineswegs schlecht und entsprechen dem weltweit kompatiblen Mainstream, sind aber mit 400 Euro sehr phantasievoll kalkuliert. Die eigentliche Sensation dabei ist der umso erstaunlichere Preis für den nach unserem Geschmack weitaus Besten unter den Sorten – der schlicht etikettierte Cattier Brut kostet nette 25 Euro und ist viel knackiger und individueller als seine teuren Brüder. Diesen sehr natürlichen, frischen, seidig strukturierten und cremigen Champagner trinkt man gerne, sein Preis ist an der Qualität gemessen eher bescheiden. Gold und Silber Brut moussieren ebenso feinperlig im Glas und verströmen gefällige florale Töne, lassen aber Tiefe und geschmackliche Prägnanz vermissen. Gold: 40%  Chardonnay, 40 % Pinot Noir, 20 % Petit Meunier. Der Silber Brut ist ein Blanc de Blancs aus entsprechend 100 % Chardonnay. Er besitzt ein angenehmes Aroma aus Zitrus und Apfel. Der Rosé präsentiert sich als anständiger lachsfarbener Champagner mit einem Bouquet aus roten Früchten und deutlicher Schwarzer Johannisbeere. Im Grunde ist aber vor allem sein Preis aufregend, was er mit den Brüdern in Gold und Silber gemein hat.

Wer steckt hinter dieser trotz allem Marketinggetöse vor allem in Deutschland eher noch unbekannten Marke? Das Label Armand de Brignac existiert erst seit 2006, doch die Winzerfamilie Cattier betreibt schon seit 1918 Weinbau. Jean-Jacques Cattier und sein Sohn Alexandre stehen mit ihrer schlichten Art im krassen Gegensatz zur lauten Welt derer, in der ihre Flaschen kreisen wie Satelliten um unbewohnte Planeten. Bis zur großen Landung auf dem Weltmarkt, erzeugten sie aus den eigenen 30 Hektar umfassenden Weinbergen vor allem gute Champagner der bezahlbaren Mittelklasse. Ihre Lagen gehören zur Kategorie Grand Cru (wie Avize und Oger) oder Premier Cru. Die Cuveés sind eine Mischung aus drei unterschiedlichen Jahrgängen, die aktuelle ist eine Kombination der Jahre 2002, 2003 und 2005. Die Flaschen altern bei niedriger und konstanter Temperatur 30 Meter unter der Erde in Kellern, die zu den tiefsten in der Champagne gehören und ein langsames Altern fördern. Insgesamt sind am Entstehungsprozess von Hand acht Kräfte beteiligt. Im Grunde ist der Armand de Brignac ein durchaus seriöser Tenor im exaltierten Glam-Rock-Kostüm, der sich seinen ungewöhnlichen Auftritt und die Hyperbel um ihn hemmungslos honorieren lässt. Unser Vertrauen aber gehört dem Cattier Brut und seinen leisen Tönen.  

 

Sélection Prestige, Berlin

www.selection-prestige.de

Champagnerkellerei Cattier, Chigny les Roses

www.cattier.com

 

Fotos: Manfred Lebeau, Armand de Brignac

 




Gastro News Kurswechsel im Sternelokal
Schiffchen

Franzose wird Italiener

 

Jean-Claude Bourgueil, der Französischste aller Franzosen in Deutschland, ist Italiener geworden. Zwar nur teilweise, aber auch das überrascht bei einem solchen Mann, der statt eines Hemds eine Tricolore trägt. Das Gourmet-Restaurant Im Schiffchen in Düsseldorf ist unverändert, doch im ehemaligen Bistro hat trotz gleichbleibender Optik gerade einen deutlichen Wechsel zur italienischen Küche stattgefunden. Die Speisekarte bietet auf den ersten Blick vertraute Langweilerteller, wie Vitello Tonnato und Jakobsmuscheln mit weißem Speck. Doch bei näherem Hinschmecken wird der Unterschied zur obligaten Italo-Küche sehr deutlich, Bourgueil & sein Team können auch ausgezeichnet italienisch. Die geschmeidigen Ravioli von der gut geschmorten Rehschulter mit Pilzen und Norcia-Trüffeln schmecken erstklassig und werden ausdrucksvoll von einer tiefdunklen Reduktion begleitet. Die zart-knackigen Jacobsmuscheln sind von Lardo Colonnata ummantelt, wobei eine feine Passionsfruchtsauce dem Gericht Profil gibt. Auch beim Vitello Tonnato bestechen hervorragende Produktqualität und präzise Zubereitung. Das Fleisch kommt vom Piemonteser Milchkalb und thront auf einer hauchdünnen knusprigen Brotscheibe. Als Amuse gab es ein schönes Süppchen, zum Espresso wurden leckere Petit Fours gereicht. Für den Aufwand und die Qualität sind die Preise alles andere als abgehoben (16 – 26 €).

Die Einrichtung ist maritim geblieben, auch der Name Jean-Claude bleibt unverändert, sonst aber ist alles italienisch eingefärbt. Auch die Weine. Der Service tritt etwas holprig auf und könnte weit aufmerksamer sein. Das Restaurant Im Schiffchen im Düsseldorfer Stadtteil Kaiserwerth existiert seit 1977 und erhielt zwei Jahre nach der Eröffnung seinen ersten Stern im Michelin. 1987 wurden daraus drei, inzwischen sind es zwei Michelin-Sterne für das Gourmet und einer fürs Jean-Claude. Der Gault Millau vergibt 17 Punkte, erwähnt das ehemalige Bistro aber mit keinem Wort. Überhaupt steht der Gourmet Guide dem Restaurant recht kritisch gegenüber.

BF

Restaurant Jean-Claude (Im Schiffchen), Düsseldorf, Kaiserwerther Markt 9, Tel. 0211 40 36 67. Gerichte 16 – 26 €. www.im-schiffchen.com

 

Siebeck lobt Lumpps Mut

 

Claus-Peter Lumpp (l.) und Wolfram Siebeck

Festakt für Claus-Peter Lumpp: Der Küchenchef vom Restaurant Bareiss in Baiersbronn gehört zu den bescheidenen Größen seiner Zunft, doch diesmal musste er sich einfach feiern lassen, denn es gab gleich mehrere Gründe: Erneut wurde er mit dem 3. Michelin-Stern ausgezeichnet, zudem veröffentlichte Lumpp ein fulminantes zweibändiges Kochbuch mit großartigen Bildern, aber ohne Rezepte. Und schließlich wurde er mit dem Internationalen Eckart-Witzigmann-Preis ausgezeichnet. In einer Feierstunde auf dem zum Hotel Bareiss gehörenden historischen Morlokhof würdigte Hermann Bareiss seinen langjährigen Mitarbeiter und Partner für die Konstanz seines Arbeitens und Wirkens. Der Elder Statesman der Restaurantkritik, Wolfram Siebeck, meinte zu Lumpps Fotoband, dass es bisher kein anderer Koch gewagt habe, ein Kochbuch ohne Rezepte herauszugeben. Und das auf gleich 448 Seiten.

PL

 




Schaumgeboren
Champagner Tipps für 2012

Champagner-Winzer und andere unbekannte Größen

 

Der Präsident der Grande Nation trinkt angeblich keinen Alkohol und schon gar keinen Champagner, obwohl er doch mitunter einen recht beschwipsten Eindruck macht. Champagner ist aber auch in seiner Qualität ein sehr schwankendes Produkt. Wenngleich er per se für Luxus und Lebensfreude steht, fällt seine Qualität wie bei jedem anderen Wein auch sehr unterschiedlich aus. Mal ist er Edelperle, mal nur Ballermann. Grundsätzlich gilt: So wenig wie es einen Porsche zum VW-Preis gibt, so wenig wird man einen anspruchsvollen Billigschampus erstehen können. Ein Kilo Trauben in der Champagne kostet fünf Euro, in weniger exklusiven Gebieten 50 Cent. Für eine Flasche Champagner braucht man 1,5 Kilo Trauben. Ein Hektar in guter Lage hat einen Wert von über einer Million Euro.

Krug ist unsere große Leidenschaft, weil er ungemein lustvoll und faunisch aus dem Glas springt. Roederer Cristal und Dom Pérignon sind oft großartig, aber nicht grundsätzlich in jedem Jahr. Ganz entscheidend ist es herauszufinden, welcher Champagner am besten zum eigenen Temperament passt. Die einen mögen die seidige Frische eines zitrushaften Blanc de Blancs von Ruinart oder Pierre Gimonnet, die anderen suchen das majestätisch Voluminöse von Bollinger. Wer Körperbetontes schätzt, mag die pralle  Prestige-Cuvée Grande Sendree von Drappier, wer Erfischung auf gutem Niveau braucht, erfreut sich am schlanken Gosset Brut Excellence. Lebendig und wunderbar nach Leichtsinn schmeckt der Rosé von Billecart-Salmon, während Deutz ganz nach alter Champagner-Schule stets zuverlässig den Grandseigneur unter den schäumenden Weinen vertritt. Erprobte Champagnernasen begeistert Jacquesson Cuvée 735, die von einer glasklaren Strahlkraft ist und ultrapuristisch rappeltrocken ausfällt.

Einer der ganz Großen kleinen Champagner-Winzer ist der Mystiker Anselme Selosse, der die Grundweine in neuen Eichenholzfässern ausbaut. Seine Erzeugnisse entfachen Düfte aus Vanille, Zimt, Haselnuss und geröstetem Weißbrot. Gerade Biowinzer wie Selosse genießen das Vertrauen vieler Champagnerfreunde. Die Champagner von Franck Pascal, Francoise Bedel und Jérôme Prevost sind erstklassig und fair im Preis. Der Vin Secret der Winzerin Francoise Bedel ist cremig und entfaltet Düfte von Vanille und Karamell. Die Weine der kleinen Domaine von Prevost reifen in alten Eichenholzfässern in einem tiefen Luftschutzkeller aus dem 1. Weltkrieg. Die Champagner geraten authentisch und betörend intensiv, man muss sich stets schnell eine der raren 13.000 Flaschen sichern. Der Champagner La Closerie „Les Bèguines“ aus Pinot Meunier ist ungewöhnlich und ungewöhnlich gut. Die Reben werden spät gelesen, wobei der hohe Reifegrad deutlich zu erleben ist. Im satt gold schimmernden Glas entfachen sich ein köstliches Birnenaroma und ein Extrakt aus Trockenfrüchten, Nüssen und Brioche. Die geschmeidige Cremigkeit lässt den Champagner sanft über die Zunge perlen.

Wer das Außergewöhnliche beim Champagner sucht, wird sich auch beim ersten Schluck in die expressive Art von Laherte Frères und deren Les Clos verlieben: Karibische Früchte, Pina Colada, Rum, Vanille, Sherry purzeln aber nicht nur so durcheinander, sondern fügen sich zu einem großen geschlossenen Bild zusammen. Gefördert wird das reiche Aromenspektrum durch eine dichte und pumpende Perlage. Dieser Champagner ist extraordinär komponiert, aus gleich sieben bekannten und unbekannten Rebsorten: Arbanne, Fromenteau, Chardonnay, Pinot Noir, Pinot Blanc, Pinot Meunier, Petit Meslier.

Auch unter den Öko-Winzern gibt es starke Unterschiede. Der Extra-Brut von Larmandier-Bernier, der delikat nach Vanille, Mandeln und Hefe duftet, eignet sich geschmacklich und preislich bestens für Einsteiger. Die herausragenden Erzeugnisse von De Sousa lassen mit ihrer kernigen Frische die kalkhaltigen und mineralischen Böden der Champagne spüren und sind eher etwas für Kenner. Eine der großen Entdeckungen ist Egly-Ouriet aus der Grand Cru Lage Ambonnay. Michel Egly betreibt biodynamischen Anbau, baut dezent in Eichenfässern aus und setzt wie Anselme Selosse auf ungefilterte Weine. Das Ergebnis sind vitale und vielschichtige Champagner mit zarter Perlage, die von einem feinen Vanilleton begleitet werden.

Champagner-Winzer werden immer beliebter, was nicht nur am Preis liegt, sondern auch an der Individualität ihrer Produkte. Sie haben zudem den Vorteil mit Weinen aus eigenem Anbau zu arbeiten und nichts hinzukaufen zu müssen. Cédric Bouchard besitzt nur 2,5 Hektar und erzeugt mit seinem Roses de Jeanne „Les Ursules“, Blanc de Noirs brut 2009, einen stark limitierten Champagner von lediglich einigen tausend Flaschen. Der eigenwillige weiß gekelterte Pinot noir spricht durch eine kräuterige Kaminwürze und einen Hauch von Erdbeeren mit Pfeffer Kenner an. Der Gonnet „Roy Soleil“ Blanc de Blancs Grand Cru Brut aus der berühmten Gemeinde Le Mesnil ist durch seine knackig-trockene Mineralität ebenfalls eher Fortgeschrittene an. Bei der Familie Fourny aus Vertus beeindruckt der feine und cremige Rosé Brut 1er Cru, welcher auf hochwertigen Grundweinen basiert. Mit dem Brut Blanc de Blancs Milléseme 1996 kommt ein fabelhafter Champagner aus der Kellerei von Yannick Doyard, nur 3500 Flaschen gibt es davon. Sie lagerten nicht etwa drei Jahre, sondern gleich ganze 144 Monate auf der Hefe, was zu einer großen Reintönigkeit und allerfeinster Perlage führt.

Die Domaine Bonnet-Gilmert bewirtschaftet 4 Hektar Grand Cru Lagen in Oger, wobei die Jahresproduktion gerade einmal 25 000 Flaschen beträgt. Der Blanc de Blancs Brut Millésime 2006 ist ein wonnig gereifter Champagner mit barocker Statur. Er schmeckt nach einem Maul voll Reben, etwas Karamell und einem verwehten Hauch Sherry. Dieser voluminöse Tropfen braucht viel Luft und ein großes Champagnerglas, das schon ausladend burgundisch gerundet sein sollte. Überhaupt werden Champagner oft schon gleich nach dem Öffnen getrunken, obwohl sie wie jeder Wein etwas Luft benötigen. Nicht wenige Champagner entfalten sich außerdem weit besser in einem großen Glas. Beim exzellenten und im Holzfass ausgebauten Champagner von Vilmart & Cie. sind Burgunder-Gläser zwingend.

Ein Edeltrunk von beinahe unwirklicher Finesse und feinstem Mousseux ist der Moutard, welcher in kleinster Edition aus der heute vergessenen und kaum noch vorhandenen Rebsorte Arbanne erzeugt wird. Für eine solch exzellente Spezialität sind knapp 50 Euro keineswegs zuviel. Auch sonst kommen von Moutard sehr gelungene und auch preiswertere Champagner, die es nicht im Discounter, sondern beim spürnasigen Fachhandel zu bekommen sind (Adressen siehe unten). Zu Aubry et Fils greifen Insider, die keinen Allerweltsschaumwein, sondern exquisite Ware wollen. Die mit Künstleretikett ausgestattete und sehr duftige Cuvée Nicolas Francois Aubry reift 60 Monate auf der Hefe und wird nur in außergewöhnlich guten Jahren in limitierter Auflage erzeugt. Kräftiger, da in kleinen Eichenholzfässern ausgebaut, präsentiert sich der Brut Tradition, wogegen sich die Prestige-Cuvée des Hauses, Aubry de Humbert, als Primus fühlen darf. Zudem können die Brüder Aubry mit weiteren in kleinsten Mengen abgefüllten Flaschen glänzen, von denen unter dem Namen Le Nombre d´Or nur etwas 1000 bis 2000 Flaschen auf dem Markt sind. Dieser wunderbare charakterstarke Champagner wurde aus den alten und seltenen Rebsorten Arbanne, Petit Meslier, Enfumé und Fromenteau erzeugt. Ebenso aus dem Schaumweinmeer ragen die Champagner von J. De Telmont heraus. Der Couronnement entstammt selektionierten Chardonnay-Trauben bester Crus der Côte des Blancs. Er verführt durch delikaten Schmelz sowie Butter-, Hefe- und Zitrus-Aromen.

Ein großes Missverständnis ist der Glaube, dass Champagner zu allem passt. Gänseleber ist eine klassische Mesalliance, Schokolade erweist sich als wahrer Champagner-Killer. Und es muss wahrlich auch nicht immer Kaviar sein, zumal gerade dieser mit nur ganz ausgesuchten Edelperlen korrespondiert, die sich durch Körper und eine gewisse Süße hervorheben. Ausgezeichnet harmonieren jene regionalen Gerichte, wie sie die Winzer in der Champagne selbst bevorzugen: gefüllter Gänsehals, Schweinskopfsülze oder Potee champenoise – ein Pot au feu aus Kartoffeln, weißen Bohnen und Wurst oder Schweinefleisch. Manche schwören auf Leberwurstbrot mit Senf, Schalotten und Essiggurken zum Champagner, andere wissen, dass sich fruchtiger Champagner wunderbar mit der leicht süßlichen Sauce der Currywurst verträgt. Eigentlich ist ein guter Champagner aber so gehaltvoll und inspirierend, dass man ihn gleichsam essen und trinken kann und jede Begleitung nur stört.

Ludwig Fienhold

youtu.be/2uUDBCtNmnQ

Gute Champagner-Lieferanten

 

Vinaturel, Berg, Schatzgasse 30, Tel. 08151 908428. www.vinaturel.de

Cercle des Connaisseurs, Frankfurt, Tel. 069 620548. www.cercle-connaisseurs.com

Cave du Connaisseur, Berlin, Zabel-Krüger-Damm 61a, Tel. 030 49 89 35 43. www.caduco.de

Wein-Art, Geisenheim im Rheingau, Tel. 06722 710 80. www.weinart.de

Champagner & Genuss, Kelkheim, In den Padenwiesen 30, Tel. 0700 1000 7710. www.champagner-genuss.de

Weinhalle, Nürnberg, Nordostpark 78, Tel. 0911 52 51 53. www.weinhalle.de

Extraprima, Mannheim, Friedrichsplatz 16, Tel. 0621 28652. www.extraprima.com

 

 

 

 

 




Hilton: Das Raumschiff ist gelandet

Zwei neue Hotels eröffnen jetzt am Frankfurter Flughafen

 

Über vier Jahre und damit fast doppelt so lange wie geplant dauerte es, bis der gigantische Riesenbau fertig werden konnte, nun eröffnet am  20. Dezember das Hilton seine beiden Hotels am Frankfurter Flughafen: Hilton Frankfurt Airport und Hilton Garden Inn. Mit 334 Gästezimmern ist das Garden Inn das zweitgrößte Haus der Marke weltweit – nur das Hilton Garden Inn Times Square in New York bietet Platz für noch mehr Gäste. Auch der Rahmen für das neue Hotel ist ungewöhnlich. Das 660 Meter lange Gebäude The Squaire ist eines der spektakulärsten Neubauprojekte Europas – und so groß, dass ihm sogar eine eigene Postleitzahl zugeteilt wurde (60600). Zeitgleich mit dem Hilton Garden Inn eröffnet in dem futuristischen Komplex das Hilton Frankfurt Airport mit 248 Zimmern. The Squaire ist 660 Meter lang, 65 Meter breit und beschäftigt mit den darin liegenden Büros 7000 Mitarbeiter, wovon 200 für Hilton arbeiten.  Die beiden Hilton Häuser werden von dem 42 Jahre alten Holländer Charles Muller geleitet.

General Manager Charles Muller

Das Garden Inn bietet Restaurant mit Showküche, Lobby mit Kamin und Pavilion Pantry Minimarkt. Zimmer mit eigenem Kühlschrank, Kaffee- und Teekocher sowie kostenfreier Internetzugang und Mobile Printing vom Zimmer aus gehören zum Standard. Darüber hinaus können die Gäste rund um die Uhr einen Fitness- und Wellnessbereich nutzen. Ob Produktpräsentation, Pressekonferenz oder Meetings: Die Veranstaltungskapazitäten basieren auf 1.450 Quadratmetern und bieten über zehn Tagungs- und Banketträume. Zu den Highlights des Hilton Frankfurt Airport gehört der Ballsaal Globe, der für Veranstaltungen bis zu 570 Personen Platz bietet. Zahlreiche Swarovski-Kristalle in der über sechs Meter hohen Decke des Ballsaales geben dem Raum ein ungewöhnliches Ambiente. Das angrenzende Foyer mit Blick auf den Frankfurter Stadtwald kann für Ausstellungen und Empfänge genutzt werden.

Von den Hotels aus erreicht man über einen Skywalk direkt den Terminal 1 des Flughafens, Regionalbahnhof und ICE Fernbahnhof befinden sich ebenfalls in Laufnähe.

Hilton Frankfurt Flughafen, The Squaire, Garden Inn, Tel. 069 4500 2500, Airport Hotel,  Tel. 069 2601 2000.

 

 

 




Hideaway in den Weinbergen

Die Burg Schwarzenstein im Rheingau

Für Hochzeiten gibt es zwei Topadressen: Die Villa Rothschild in Königstein im Taunus und die Burg Schwarzenstein in Johannisberg im Rheingau. Beide sind nahezu das ganze Jahr über an den Wochenenden mit Feiergästen belegt, denn kaum sonst wo verbinden sich Genuss, Romantik, Stil, und emotionale Atmosphäre so eindrucksvoll. Die Burg Schwarzenstein thront in den Weinbergen von Johannisberg und hat die schönste Terrasse im ganzen Rheingau. Aber auch sonst lässt es sich dort ganz wunderbar schwelgen.

Wenn man sich bei Geisenheim vom Rheinufer in die Weinberge schraubt, sieht man den alten Turm der ehemaligen Burg Schwarzenstein langsam näherkommen. Doch im Gegensatz zu vielen rein touristischen und qualitativ belanglosen Hotel-Burgen, ist diese hier eine Bastion der gehobenen Gastlichkeit. Das 1872 erbaute Domizil der Wein- und Sekt-Familie Mumm von Schwarzenstein hält einige Turmzimmer bereit, wurde aber längst durch einen stattlichen Hotelneubau ergänzt, der sich äußerlich bescheiden ins Dickicht der Bäume duckt, innen aber mit exquisiter Einrichtung glänzt. Die Zimmer der modernen Parkresidenz sind nicht bloß luxuriös, sondern auch sehr individuell und geschmackvoll ausgestattet. Die großen bodentiefen Glasfenster vergrößern die Räume nach außen, wobei manche Blick auf den abends stimmungsvoll illuminierten Wehrturm haben. Eine iPod-Station und W-Lan sind Standard, die Minibar ist inklusive. Der große Flatscreen wurde in die Wand eingearbeitet und wirkt wie ein gerahmtes Bild. Der Ausblick auf das Burggelände aber ist weit wichtiger. Wer mag, kann seinem Partner auch im Bad zusehen, denn dieses wurde zeitgeistgemäß verglast. Doch kann man sich dagegen mit einem Knopfdruck wehren und Jalousien herunterfahren lassen. Kosmetika von Hermès und flauschige Handtücher zeigen selbst im Detail Qualität.

Die Parkresidenz verfügt über 20 Zimmer, 7 Juniorsuiten und 1 Suite, manche mit Balkon, die mit Blick auf die Burg sind zu bevorzugen. Im Haupthaus gibt es 6 aparte Zimmer und 1 Suite, wobei die beiden mit Panoramablick über die Weinberge unschlagbar sind. Die Zimmerpreise sind an der hohen Qualität gemessen eher moderat. Ein Wellnessbereich soll jetzt noch dazukommen, hinter der Parkresidenz ist noch ausreichend Platz. Für Tagungen und Konferenzen ist mit bis zu 200 Personen gerüstet. Die im Jahre 2005 als Hotel mit Restaurant hoch über dem Rhein eröffnete und zwei Jahre später erweiterte Burg Schwarzenstein wird von der Weinbergslage Johannisberger Schwarzenstein und einem zwei Hektar großen mediterranen Park umgeben. Die Lage ist einmalig.  Klar, dass dort besonders viele Hochzeiten und andere Feste stattfinden. Auch das Frühstück wird im Burgrestaurant mit Blick über die Weinberge eingenommen.

Das Gourmetrestaurant ist ein eher unscheinbarer Glasbau mit glasklarem Innenleben und einer schönen Sommerterrasse am Gipfel des Weinbergs (innen und außen jeweils 40 Plätze). Die Burg Schwarzenstein hat von Anfang an auf ein hochwertiges gastronomisches Konzept gesetzt und sogleich Spitzenköche engagiert. Mit Sven Messerschmidt ist wieder ein ambitionierter Chef am Werk, der hochwertige Produkte einsetzt und mit einer kompromisslos kompakten Speisekarte überzeugt (1 Michelin-Stern, 17 Punkte im Gault Millau). Bei den Weinen sollten die aus dem Rheingau selbstverständlich sein. Was die Damen anbelangt, ist der Service charmant, nur Restaurantleiter Dirk Rocholz könnte einmal seine formelle Zwangsjacke verlassen und etwas Rouge und Mimik auflegen. Mit gutem Beispiel gehen der Burgherr Michael Teigelkamp und seine Frau Stéphanie voran, die stets forsch und frohgemut auftreten.

Die Burg Schwarzenstein ist auch für ihre kulinarischen Events bekannt, es lohnt sich das Jahresprogramm anzusehen. Gerade gab es wieder das internationale Gourmet-Wochenende. Patrick Bertron vom befreundeten Relais & Châteaux Hotel Le Relais Bernard Loiseau (3 Sterne) aus dem Burgund war an einem Abend als Gastkoch löffelführend, darauf gleich mehrere deutsche Spitzenköche. Die Burg Schwarzenstein wollte den ganz großen Wurf und holte sich Sven Elferfeld (3 Sterne), Juan Amador (3), Klaus Erfort (3), Christoph Rainer (2) und Alexander Dressel (1) ins Haus, die gemeinsam mit Sven Messerschmidt (1) vom Restaurant Schwarzenstein am Herd standen. Steigert es den Reiz oder gar den Genuss, wenn gleich mehrere Meisterköche ein Menü entwerfen? Oder kommen sich solche Alpha-Köche eher ins Gehege? Rein rechnerisch brachten es 6 Köche mit 13 Sternen auf sechs Gänge. Schmecken 13 Sterne besser als 3? Natürlich kann man dies nicht wirklich steigern, aber es ist ganz gewiss für viele Gäste sehr anregend, gleich so viele große Köche auf einmal erleben zu können. Mag es auch sein, dass sich das Dinner im Schnitt auf einem guten Sterne-Niveau bewegte, so muss man die enorme Leistung für den Preis bedenken: Für 250 Euro bekam jeder Gast: Champagner zum Empfang, sechs Gänge, sechs begleitende Weine (darunter großartige wie den trockenen Silvaner von Wittmann aus Rheinhessen oder die Riesling Auslese Rüdesheimer Burg Roseneck 2007 von August Kesseler), Petit Fours, Mineralwasser, Kaffee und Tee, Digestif. Die Burg Schwarzenstein lohnt eine Reise und jeden Umweg, das ganze Jahr über.

LF

Burg Schwarzenstein, Rheingau, Geisenheim (Ortsteil Johannisberg), Tel. 0 67 22 99 50 0.

www.burg-schwarzenstein.de

Menüpreise 95 – 120 €.  Zimmerpreise: Historisches Burggebäude 140 – 280, Parkresidenz 170 – 280, Juniorsuite 300 – 380, Panoramasuite 500 – 580 €. Minibar inklusive, Frühstück 25 €.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Mc Schuhbeck leistet sich dicken Klops

Selbstzerfleischung: Ein Bayer wirbt für Hamburger

 

Schuhbeck ist auf dem besten Weg der neue Lafer zu werden. Seit Tagen wirbt er in Fernsehen und Radio gemeinsam mit Fußballspezi Uli Hoeneß für McDonalds neuen Hüttenzauber. Christian Buggisch fühlt sich von Alfons Schuhbeck genervt, hier klopft er Schuhbeck platt.

Ich habe ein Radio-Interview mit Sterne-Koch Alfons Schuhbeck gehört – und bevor mein Blutdruck beunruhigende Höhen erreicht, lasse mal schnell Dampf ab. Ich gebe zu, bisher habe ich Herrn Schuhbeck eher peripher wahrgenommen. Ein kochender Gute-Laune-Lausbub halt, ein Gschaftlhuber, wie man in Bayern sagt, umtriebig, clever, bodenständig. Ich vermute, er kann recht gut kochen, sonst hätte er wohl keinen Michelin-Stern, keine drei Hauben von Gault Millau und keine vier Kochlöffel vom Aral Schlemmer Atlas. Leider bleibt Koch Schuhbeck ebenso wenig bei seinen Kochlöffeln wie mancher Schuster bei seinen Leisten, sondern fühlt sich dazu berufen, Gesundheit zu predigen. Und was er da von sich gibt, ist zum Teil so erstaunlich unsinnig, dass ich mich erst gewundert, dann aber massiv darüber geärgert habe, dass ihm der öffentlich-rechtliche (also von mir finanzierte) Rundfunk eine Bühne bietet.

Alfons Schuhbeck (l.) und Uli Hoeneß

 

Nur zwei Beispiele aus dem Bayern3-Interview mit ihm.

Schuhbeck zum Moderator: Du machst das eh gut, weil du trinkst am Tag einen Liter Tee. So, und wennst jetzt a paar Gewürze reingibst, dann hast du das, was du brauchst. Du entgiftest und entschlackst. Aber wenn du deine ganzen Schlackstoffe nicht rausbringst aus dem Körper, dann explodiert der ganze Mist natürlich und dann atmest noch den ganzen Mist ein und dann brauchst dich nicht wundern, wenn du krank bist.

Inzwischen sollte sich herumgesprochen haben, dass das einzige, was man gelegentlich entschlacken muss, alte Kohleöfen sind. Aber nicht mal die explodieren so ohne Weiteres. Das Entgiften und Entschlacken ist pseudomedizinischer Ayurveda-Voodoo-Unsinn, der mit der Wirklichkeit ungefähr so viel zu tun hat wie Astrologie mit Astrophysik – nämlich gar nichts.

Moderator: Die magische Wirkung des Schwarzkümmels, wie soll ich den einnehmen, kann ich den tatsächlich auch zerstoßen und in ein Taschentuch reinmachen und dran schnaufen? – Schuhbeck: Also Schwarzkümmel, den nennt man auch das Aspirin des Altertums, weil der schmerzlindernd ist und abschwellend ist (…), und der stärkt, da sind wir wieder beim Thema, das Immunsystem.

In Wahrheit weiß kein Mensch, ob Schwarzkümmel wirkt oder nicht wirkt oder völlig egal ist: „Moderne kontrollierte klinische Studien fehlen weitgehend. Es liegen lediglich Erfahrungsberichte und Beobachtungsstudien vor.“ Schwarzkümmel ist schlicht eines von vielen „jahrtausende alten Heilmitteln aus dem Orient“, an die man gerne glauben darf, aber niemand möge bitte wie Schuhbeck den Eindruck erwecken, es gebe eine nachweisbare Wirkung im Sinne einer evidenzbasierten Medizin (und nicht im Sinne von Es-gibt-mehr-Dinge-zwischen-Himmel-und-Erde-Hokuspokus).

Das grenzt nicht nur an, das ist Volksverdummung. Aber das ficht Schuhbeck nicht an. Er verbreitet munter sein ökotrophologisches Halb- und Unwissen mit der Autorität eines Sternekochs. Seine wichtigste Botschaft aber lautet:

Wenn du dich übers Jahr nicht ausgewogen ernährst, dann kannst net in drei Minuten deine Missstände wieder gutmachen, und wie soll denn ein Arzt, wenn einer das ganze Jahr seinem Körper den Mist gibt, und dann soll der Arzt ihn in zwei Minuten reparieren, so geht’s doch net.

Um ausgewogene Ernährung geht es ihm also. Doch zu viel Gesundheit muss wohl auch nicht sein. Auf allen Sendern ist Alfons Schuhbeck derzeit mit Werbespots für die „Hüttengaudi“ von McDonalds zu sehen. Auch das ist irgendwie nett, kumpelhaft, lausbübisch, wie er da zusammen mit seinem Spezl Uli Hoeneß rumalbert und den „Big Rösti“ und anderes mehr anpreist.

Ich habe nichts gegen Mc Donalds (und bin da selten, aber doch gelegentlich mal anzutreffen). Aber ich habe etwas gegen Scheinheiligkeit, mit der mancher Sterne-Koch Gesundheit predigt und das Gegenteil verkauft. Den Werbe-Strategen von McDonalds kann man nur gratulieren: Die Marke Alfons Schuhbeck (gesundheitsbewusster Spitzen-Koch) lädt die Marke McDonalds positiv auf. Oder banaler gesagt: Mehr Menschen gehen mit weniger schlechtem Gewissen zur Fast Food-Kette, denn wenn der Schuhbeck dafür wirbt, kann’s ja nicht so schlecht sein.

Versalzene Fett-Bomben, empfohlen vom Sterne-Koch

Aber vielleicht ist das ja wirklich gar nicht so schlecht? Gut, angenommen, eines meiner Kinder fühlt sich von der gaudihaften Werbung so angesprochen, dass es mich dazu überredet, auf den Spuren Schuhbecks wandelnd zu McDonalds zu gehen und ein kleines Mittagessen zu bestellen. Wir nehmen … mal sehen … einen Big Rösti (für den Schuhbeck auf der „Hütengaudi“-Webseite wirbt), eine mittlere Portion Pommes, eine mittlere Cola (die Schuhbeck im Spot werbewirksam in die Kamera hält) und zum Nachtisch einen McFlurry.

Damit haben wir (wie man auf der McDonalds-Homepage selbst nachrechnen kann, da sind die wirklich vorbildlich …) schlagartig 116% des Kalorien-Tagesbedarfs meines Kindes abgedeckt, 145% des Fett-Bedarfs und 140% des Salz-Bedarfs. Die gestrichelte Linie im Bild dort zeigt übrigens mehr oder weniger die empfohlene Menge an, nämlich rund 33% des Tagesbedarfs – schließlich handelt es sich ja nur um eine von üblicherweise drei Mahlzeiten am Tag. Aber selbst wenn mein Kind morgens und abends zum Ausgleich fastet, wird es also zwangsläufig zunehmen und irgendwann zu jener Mehrheit der deutschen Bevölkerung gehören, die übergewichtig ist. Und mindestens ebenso ärgerlich: Es wird Fast Food für brauchbare Ernährung halten und sich wenig oder gar nicht für all das interessieren, was Essen wirklich interessant und genussvoll macht und was einem beispielsweise die Slow Food-Bewegung erschließt.

Mogelprodukte von Alfons Schubeck

Aber was rege ich mich auf, das ganze Thema ist nicht neu. Schon vor zwei Jahren hat Foodwatch Schuhbeck wegen seiner Dosensuppen kritisiert: „Sternekoch Alfons Schuhbeck ist sich nicht zu schade, den Leuten zu horrenden Preisen Wasser in Dosen zu verkaufen. In seinen Kochbüchern singt er das Hohelied der frischen Zutaten, dann nutzt er das Vertrauen der Menschen in ihn schamlos aus und dreht ihnen Mogelprodukte an.“ Darin ist er sich zumindest treu geblieben.

 

 

Christian Buggisch, Buchautor und Lektor, betreibt einen lesenswerten Blog, der sich mit den unterschiedlichsten sozialen und gesellschaftlichen Themen beschäftigt: www.buggisch.com

Das vollständige Gespräch mit Alfons Schuhbeck kann man übrigens als Podcast beim Bayerischen Rundfunk hören.

 

 

 

 

 




Gänsebraten für Schlaufüchse

Top Ten Rhein-Main

 

Zarges, Frankfurt

Erno´s, Bistro, Frankfurt

Die Leiter, Frankfurt

Max on One, Hotel Jumeirah, Frankfurt

Lohninger, Frankfurt

Döpfner´s im Maingau, Frankfurt

Kronenschlösschen, Hattenheim im Rheingau

Orangerie im Hotel Nassauer Hof, Wiesbaden

Siesmayer im Hotel Kempinksi Falkenstein

Wessinger, Neu-Isenburg

(Die Reihenfolge der Top Ten ist zufällig, alle Adressen sind gut)

 

Das Restaurant Zarges auf der Freßgass versteht sich sehr gut auf Gans und verwendet keine Tiefkühl-Produkte oder sonstige minderwertige Ware, sondern frische Oldenburger Bauerngänse. Die Küche kann damit umgehen, eine krosse Kruste und zartes Fleisch sind das Ergebnis. Dazu gibt es eine satte Sauce, saftige Kartoffelklöße, feinwürziges Rotkraut und glacierte Maronen. Sehr angenehm sind auch die verschiedenen Angebote: Man kann nur die Keule bestellen (22 €) oder die Brust (29 €), aber auch Brust und Keule (29 €) oder gleich eine ganze Gans (135 €). Die für vier bis sechs Personen reicht. Zu den Weihnachtsessen lässt man sich zudem gute Ideen einfallen, etwa Blaukraut-Consommé mit Gänse-Ravioli oder Mousse von Bratapfel mit Rotweinbutter-Eiscreme. Unter dem Motto „Die Gans im Taxi“ liefert Zarges die Gänse auch nach Hause, mit allem drum und dran sowie Gänserilette (135 €). Bei Zarges geht die Gänse-Saison mit allen Offerten bis zum 17. Dezember. Bereits vor der Eröffnung der Saison gingen bei Zarges rund 500 Vorbestellungen für das Geflügel ein. Insgesamt landen in Deutschland zwischen Sankt Martin und Weihnachten über drei Millionen Gänse in der Bratröhre.

Zarges, Frankfurt, Tel. 069 29 90 30. www.zarges-frankfurt.com

 

Zarges

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Familie Döpfner im Maingau in Sachsenhausen ist seit jeher bekannt für ihre sehr guten Gänse, die ebenfalls aus Oldenburg kommen und ofenfrisch serviert werden. Neben der klassischen Gans gibt es sogar ein Gänse-Menü: Feldsalat mit gebratener Gänseleber, Pot-au-feu von der Gans, gebratene Oldenburger Mastgans mit Kartoffelkloß, Schmorapfel und Rotkraut; geeister Frankfurter Kranz (58 €).

Döpfners im Maingau, Frankfurt, Tel. 069 60914 201. www.doepfners.de

 

Beim Familienunternehmen Wessinger in Neu-Isenburg werden Oldenburger Freilandgänse verwendet. Es gibt klassisches Gänse-Essen, aber auch ganze Menüs mit Oldenburger Freilandgans, frisch aus dem Rohr, in zwei Gängen serviert – dazu Bratapfel mit Cognac-Rosinen, glacierte Maronen, hausgemachtes Rotkraut, gefüllte Kartoffelklöße, Rosenkohl und knusprige Kartoffelkrapfen (Menü 51 €).

Wessinger, Neu-Isenburg, Alicestraße 2, Tel. 6102 808-0. www.wessinger.com

 

In der Orangerie im Hotel Nassauer Hof wird traditionell ein Gänsemarkt veranstaltet. Für € 58,00 bekommt der Gast alles rund um die Gans vom Buffet geboten, angefangen mit Gänseleberparfait im Baumkuchenmantel mit Apfelweingelee oder geschmelzten Gänsemaultaschen mit Rosenkohlblättern, gefolgt von der deutschen Freilandgans, frisch tranchiert mit Maronen, Bratapfel, Rotkohl und Klößen. Bis Ende des Jahres gibt es in der Orangerie viele Gansgerichte à la carte: Glasierte Gänseleber mit Rapunzel, Speck und Kartoffelkrokant; Kraftbrühe von der Gans nach Art der Gänseliesel; Gänsemaultaschen mit Rosenkohlsalat und Zwiebelschmelze; ganze Freilandgans am Tisch tranchiert mit Maronen, Rotkraut ,Bratapfel und Kartoffelkloß; Parfait und Sorbet vom Bratapfel mit Mandelmilchsoße

Orangerie, Hotel Nassauer Hof, Wiesbaden, Kaiser-Friedrich-Platz 3-4, Tel. 0611 133 0. www.nassauerhof.de

 

Kronenschlösschen

Im Kronenschlösschen im Rheingau gibt es die First Class St. Martins-Gans von Bio-Bauer Dörr aus dem Taunus.  Hier wachsen auf saftigen Weiden die Gänse auf, die – knusprig gebraten -, ab dem St. Martinstag traditionell die Genießer verzücken.  Ein traditionelles Menü in fünf Gängen mit der Martinsgangs im Hauptgang, dazu große Pinot Noirs aus dem Rheingau ( Weingüter Künstler, Diefenhardt, Georg Müller Stiftung und Krone). Zur Vorspeise und zum Dessert Rheingauer Rieslinge, trocken und edelsüß. Moderation Sebastian Georgi, Chef-Sommelier im Kronenschlösschen Pauschalpreis für Aperitif, Menü, alle Weine, Mineralwasser und Cafe   85  €: Gourmetmenü & Spätburgunder Samstag, 12. November, 19.30 Uhr.  Nach diesem Termin auf Anfrage.

Hotel Kronenschlösschen, Rheinallee, Eltville-Hattenheim, Tel. 06723 640.
www.kronenschloesschen.de


 

Die passenden Begleiter zur Gans

 

Ein barocker kraftvoller Champagner

Chardonnay aus dem Burgund

Grauburgunder

Pommard

Spätburgunder

Erika, Bier von Baladin aus Italien

Darkon, Schwarzbier von Braufactum Deutschland

Goldparmäne, Apfelwein von Andreas Schneider

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Andree Köthe ist Koch des Jahres
Der neue Gault Millau 2012

Hohe Auszeichnung für Essigbrätlein in Nürnberg

19,5 Punkte für Sven Elverfeld in Wolfsburg 

Douce Steiner beste deutsche Köchin

Tim Raue bester Koch in Berlin

Heftige Kritik am Service  

 

Der Gault Millau hat angerichtet: Koch des Jahres ist Andree Köthe vom Essigbrätlein in Nürnberg.  Zum Aufsteiger des Jahres wurde Douce Steiner vom Hirschen in Sulzburg gekürt, während mit Kimberley Unser vom Seven Swans in Frankfurt als Entdeckung des Jahres eine zweite Frau Einzug in die diesjährige Auszeichnungsriege hielt. Die Ehrungen mit festlichem Dinner finden zur Stunde im Bayerischen Hof in München statt – dort arbeitet Enrico Spannenkrebs im Restaurant Atelier, der zum Oberkellner des Jahres auserkoren wurde.  

Als „immer lästigere Störung“ empfindet der französische Gourmet-Guide Gault Millau in seiner morgen erscheinenden Deutschlandausgabe 2012 die „Überpräsenz des Service“ in der deutschen Spitzengastronomie. „Was es für Liebende, Geschäftsleute oder eine gesellige Runde bedeutet, wenn der Service heute doppelt so oft an den Tisch kommt wie vor 10 Jahren (damals 20, nun etwa 40 Mal pro Stunde an einen Vierertisch), interessiert diese Störenfriede nicht im mindesten, die ständig etwas ansagen, fragen oder nachschenken müssen“. Auch allzu viele Köche trügen zu diesem „Gästestören“ bei. Meint der Gault Millau. Wer seine Zugehörigkeit zur Avantgarde beweisen will, bietet ja kein Stück Fleisch mehr, sondern spielt das in drei Variationen mit sechs verschiedenen Beilagenelementen in Texturen durch. Und jeder Geleewürfel, Saucentupfer und Püreestrich auf dem Teller muss vom Service ausgiebig ‚erklärt’ werden, besonders gern unter Zuhilfenahme des Uhrzeigersinns.

Essigbrätlein in Nürnberg

„Kurzum, man fühlt sich mittlerweile in den meisten Toprestaurants wie in einem Überwachungsstaat. Wer sich mit Freunden unterhalten oder mit Partnern etwas besprechen will, bedenke bei der Wahl des Lokals, ob er dort noch ausreden darf und sein Gedankenfluss nicht ständig unterbrochen wird. Wir sind sicher, der Service wird es über kurz oder lang hinkriegen, dass Menschen, die sich etwas zu sagen haben, dazu Restaurants meiden“, zieht der Gault Millau eine kritische Service-Bilanz.

Zum Koch des Jahres wurde der „Pionier der deutschen Gewürz- und derzeit so modischen Gemüseküche“ gekürt: der 47-jährige Andree Köthe vom Nürnberger „Essigbrätlein“. Er kochte „schon vor 10 Jahren sein Gemüse aus der Neben- in die Hauptrolle und bot Fleisch wie Fisch als Beilage dar. Und bewies dabei eine unglaublich sichere Hand im Umgang mit der Würze, die hier so vielfältig, so ungewohnt, so fordernd und auch so provozierend wirkt wie in kaum einem anderen deutschen Restaurant“.

Seine „intellektuelle, aber unprätentiöse Küche“ bietet nur ein maximal siebengängiges Menü, „das man mit ‚Nachdenken über Geschmack’ oder ‚Schmecken mit Verstand’ überschreiben könnte. Hauchdünne, kurz al dente blanchierte Scheibchen und würzig-knackige Blattstiele vom Radieschen gibt es als zungestreichelnden Balsam zur Seeforelle, Blumenkohl als feine Creme und in hauchdünnen, rohen Scheiben zu glasig angegartem Wildsaibling. Auch ein Augenschmaus sind die in einem Dreieck aus grober Meerrettichcreme stehenden Scheiben von säuerlich marinierter Roter Bete, denen Schnittlauchröllchen grüne und Kirschblüten-Crunchy duftige Noten verleihen. Reiner Schnittlauchsaft führt die Kombination von Aprikose und Reh zur Geschmacksexplosion auf der Zunge, feinherbe Rucolasauce kontrastiert Rahmeis mit Himbeeren.“ Für diese „in die in Sphären absoluter puristischer Aromatik vorstoßende Küche“ erhielt der völlig uneitle Nordhesse, der keine großen Lehrmeister und keine Hobbys hat, weder luxuriöse Produkte noch modische Effekte verwendet, 18 von 20 möglichen Punkten.

 

Sven Elverfeld

Eine höhere Bewertung als Köthe haben in dem nach dem französischen Schulnotensystem urteilenden Guide nur 12 deutsche Köche. In die Phalanx der mit 19,5 Punkten höchstbewerteten Küchenchefs stieg Sven Elverfeld vom Restaurant „Aqua“ in Wolfsburg auf. Aus der Begründung: „Er verzichtet auf exotische Produkte und hyperkreative Zubereitungen. Das scheinbar Einfache wird bei ihm zu einem Reigen des Wohlgeschmacks und der vollendeten Harmonie für alle Geschmackssinne. Er stellt konsequent Geschmack über Effekt.“ Elverfeld begann seine Karriere als Konditor in der hessischen Provinz und absolvierte daran anschließend eine zweite Lehre als Koch. In seiner Laufbahn arbeitete er als Souschef  im Restaurant Hessler in Maintal-Dörnigheim sowie als Chef de Partie im Restaurant Dieter Müllerr  im Schlosshotel Lerbach in Bergisch Gladbachh. Weitere Stationen waren die Gutsschänke Schloss Johannisberg in Geisenheim unter der Leitung von Dieter Biesler, das Restaurant Humperdinck in Frankfurt am Main und das Gourmetrestaurant La Bouillabaisse im Minos Beach Hotel auf Kreta. Mit dem Abschluss zum staatlich geprüften Gastronomm und Küchenmeister an der Hotelfachschule in Heidelberg 1998 begann seine Karriere bei Ritz-Carlton. Vor der Eröffnung des Restaurants Aqua im The Ritz Carlton, Wolfsburg, leitete Elverfeld das Gourmetrestaurant La Baie im The Ritz Carlton in Dubai.

Ihre 19,5 Punkte aus dem Vorjahr bekamen wieder Harald Wohlfahrt von der „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn-Tonbach für „nie nachlassende kreative Energie, unbestechlichen Gaumen und absoluten Willen zur Perfektion“, Helmut Thieltges vom „Waldhotel Sonnora“ in Dreis bei Wittlich in der Südeifel wegen „seiner Küche von der Leichtigkeit, aber zugleich auch Tiefe einer Mozartmelodie“, Joachim Wissler vom „Vendôme“ in Bergisch Gladbach als „Deutschlands weltoffenster Koch mit dem Ehrgeiz und der Ernsthaftigkeit eines Hohenpriesters der internationalen Avantgarde“ und Klaus Erfort vom „GästeHaus“ in Saarbrücken, „der die Kulinarik nicht neu erfinden, sondern ihr bloß in aller Bescheidenheit das absolute Optimum abgewinnen will“.

Thomas Bühner

Diesem Quintett folgen mit je 19 Punkten Thomas Bühner vom „La Vie“ in Osnabrück für seine „reine Harmonielehre auf jedem Teller“, Christian Jürgens von der „Überfahrt“ in Rottach-Egern am Tegernsee für das „Bestreben, die Seele eines Produkts auf das Bestmögliche darzustellen“, Christian Bau vom „Schloss Berg“ im saarländischen Perl-Nennig, der „leider ohne lockere Beschwingtheit der Küche den Weg in die Zukunft weisen will“, Hans Stefan Steinheuer von „Steinheuers Restaurant zur alten Post“ in Bad Neuenahr, der „durch den kühl kalkulierten Einsatz der würzenden Zutaten prononcierte Herzhaftigkeit erreicht“, Heinz Winkler von der „Residenz Heinz Winkler“ im oberbayerischen Aschau für „eine Küche von erhabener Leichtigkeit bei gleichzeitig tiefgründigen Aromen“, Nils Henkel vom „Schloss Lerbach“ in Bergisch Gladbach bei Köln, der „alle technischen Möglichkeiten zeitgenössischer Kulinarik nutzt, um ein sehr gutes Produkt in all seinen Facetten zu zeigen“ sowie Tim Raue vom gleichnamigen Restaurant in Berlin, der diese Note erstmals erreichte, weil er „aus seinen umfangreichen internationalen Erfahrungen eine persönliche Essenz der asiatischen Küche destillierte“. Er kreierte auch das Menü des Jahres, das im „Prinzip höchster Leichtigkeit“ u.a. thailändische Tageslilie, neuseeländische „8 head“ Abalone und Taube in Sichuangewürzen bietet.

Hans Horberth

Auf 18 Punkte steigerten sich der „spielerisch-heiter und technisch ausgefeilt kochende“ Hans Horberth vom „La Vision“ in Köln und der „sensorische Ekstase und emotionale Freude vereinende“ Christoph Rainer von der „Villa Rothschild“ in Königstein/Taunus. Insgesamt erkochten 30 Köche 18 Punkte, die für „höchste Kreativität und bestmögliche Zubereitung” stehen; 19,5 und 19 Punkte bedeuten Weltklasse. Von den 42 deutschen Topköchen, die 18 bis 19,5 Punkte bekamen, stehen 11 in NRW, 6 in Baden-Württemberg und je 5 in Bayern und Rheinland- Pfalz am Herd.

17 Punkte erreichten erstmals 16 Köche, unter ihnen Douce Steiner vom „Hirschen“ in Sulzburg (Südbaden), die damit höchstbewertete Köchin in Deutschland ist. Für ihre „sehr mundwässernd komponierten Gerichten der vielseitigen Speisenkarte, ihre besondere Liebe zu Gemüse und Kräutern sowie ihr Händchen für leichte Saucen“ wurde sie Aufsteiger des Jahres. Dieselbe Note schafften auf Anhieb die Küchenchefs zweier neueröffneter Restaurants:  Franz Berlin, 28, von „Berlin’s Krone“ in Bad Teinach (Nordschwarzwald) und Dirk Hoberg, 30, vom „Ophelia“ in Konstanz.

Die „feenhafte, aber selbstbewusste Küche“ der 26-jährigen Kimberley Unser des ebenfalls neueröffneten „Seven Swans“ in Frankfurt stellen die Tester als Entdeckung des Jahres vor, weil sie „essbare Landschaften auf den Teller zaubert und ihre scheinbar unbekümmerte Gute-Laune-Küche mit Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Bio-Qualität bietet“.

Douce Steiner vom Hirschen in Sulzburg

869 Restaurants ausgezeichnet, darunter 102 in den neuen Bundesländern

 

Insgesamt bewertet der alljährlich wegen seiner strengen Urteile und deren zuweilen sarkastischer Begründung von den Köchen gefürchtete, von den Feinschmeckern mit Spannung erwartete Gault Millau in seiner neuen Ausgabe 1.060 Restaurants. Die 25 Tester, die stets anonym auftreten und dieses Jahr 282.000 € Spesen machten, verliehen 869 Luxuslokalen und Landgasthöfen, Bistros und Hotelrestaurants die begehrtenKochmützen. Dazu mussten die Köche mindestens 13 von 20 Punkten erreichen, was einem Michelin-Stern nahe kommt.

Auch 102 Küchenchefs in den neuen Bundesländern erkochten diese Auszeichnung. An ihrer Spitze stehen mit 18 Punkten Oliver Heilmeyer vom „17fuffzig“ in Burg (Spreewald) und Dirk Schröer vom „Caroussel“ in Dresden. Ihnen folgen mit 17 Punkten der Italiener Marcello Fabbri vom Restaurant „Anna Amalia“ in Weimar, Benedikt Faust vom „Berliner Salson“ in Göhren auf Rügen, Tillmann Hahn vom „Butt“ in Rostock-Warnemünde, Stefan Hermann vom „Bean & Beluga“ in Dresden, Ronny Siewert vom „Friedrich Franz“ in Bad Doberan-Heiligendamm sowie die beiden Leipziger Detlef Schlegel vom „Stadtpfeifer“ und Peter Maria Schnurr vom „Falco“.

Da auch die Welt der Gourmandise im ständigen Wandel ist und die Plätze im Feinschmeckerparadies immer wieder neu gerührt und erkocht werden, servierte der Gault Millau im Vergleich zur Vorjahrsausgabe 119 langweilig gewordene Restaurants ab und nahm 119 inspirierte Küchen neu oder wieder auf. 118 Köche wurden höher, 116 niedriger als im letzten Guide bewertet. Hier kurz die Auszeichnungen im Überblick:

Koch des Jahres: Andree Köthe vom Essigbrätlein in Nürnberg.

Aufsteiger des Jahres: Douce Steiner vom Hirschen im südbadischen Sulzburg.

Entdeckung des Jahres: Kimberley Unser vom Seven Swans in Frankfurt.

Oberkellner des Jahres: Enrico Spannenkrebs vom „Atelier“ in München.

Sommelier des Jahres: Magdalena Brandstätter vom „Waldhotel Sonnora“ in Dreis bei Wittlich.

Restaurateur des Jahres: Konrad Winzer vom „Drei König“ in Lörrach, ein Bildhauer, der aus Freude an unverkünstelter Küche ein Edelgasthaus finanzierte.

Pâtissier des Jahres: Oliver Näve vom „Restaurant Français“ in Frankfurt.

Kochschule des Jahres: Stefan Hermann vom „Bean & Beluga“ in Dresden.

Barkeeper des Jahres: Franz Höckner vom Hotel „Adlon“ in Berlin.

Menü des Jahres: Tim Raue Berlin.

Ferner beschreibt und klassifiziert der im Münchner Christian Verlag erscheinende Reiseführer für Genießer 370 Hotels (914 Seiten, 29.95 €). Im „Weinromantikhotel Richtershof“ in Mülheim an der Mosel kürte er den Rauchsalon („Londoner Herrenclub meets Mülheimer Fachwerkidyll“) zur „Cigar Lounge des Jahres“. Als zusätzliches Schmankerl bietet der Guide auf 50 Seiten Restaurants und Hotels in Südtirol. Für unterwegs gibt es den Gault Millau auch als App fürs iPhone (7,99 €). Die App enthält den gesamten Inhalt der Buchausgabe und bietet Zusatzfunktionen zur Suche, Anfahrt und direkten Anwahl interessanter Restaurants.

 

Bild ganz oben rechts: Der Koch des Jahres Andree Köthe und sein kulinarisches Alter ego Yves Ollech vom Essigbrätlein in Nürnberg

Siehe auch Hessens beste Köche

 

19,5 Punkte Höchstnote für die weltbesten Restaurants

 

SCHWARZWALDSTUBE Baiersbronn

WALDHOTEL SONNORA Wittlich

VENDÔME Bergisch Gladbach

GÄSTEHAUS Saarbrücken

* AQUA Wolfsburg

 

19 Punkte Höchstnote für die weltbesten Restaurants

 

LA VIE Osnabrück

ÜBERFAHRT Rottach-Egern

STEINHEUER Bad Neuenahr

SCHLOSS BERG Perl

* TIM RAUE Berlin

RESIDENZ HEINZ WINKLER Aschau

LERBACH Bergisch Gladbach

 

18 Punkte Höchste Kreativität und Qualität, bestmögliche Zubereitung

 

BAREISS Baiersbronn

*** FISCHERS FRITZ Berlin

MARGAUX Berlin

HALBEDEL’S GASTHAUS Bonn

17FUFFZIG Burg/Spreewald

ROSIN Dorsten

CAROUSSEL Dresden

HUMMER-STÜBCHEN Düsseldorf

RESIDENCE Essen

SILK Frankfurt/Main

MEIEREI Glücksburg

ZUR TRAUBE Grevenbroich

PIMENT Hamburg

ZUR KRONE Herxheim

* LA VISION Köln

LE MOISSONNIER Köln

* VILLA ROTHSCHILD Königstein/Taunus

* AMADOR Mannheim

KÖNIGSHOF München

TANTRIS München

RÜSSEL Naurath/Wald

ESSIGBRÄTLEIN Nürnberg

BALTHASAR Paderborn

GUT LÄRCHENHOF Pulheim

WALDHORN Ravensburg

LANDGASTHOF ADLER Rosenberg

ZIRBELSTUBE Stuttgart

BODENDORF’S Sylt

JÖRG MÜLLER Sylt

BECKER’S Trier

 

17 Punkte Höchste Kreativität und Qualität, bestmögliche Zubereitung

 

GOURMET-RESTAURANT Aerzen

BRENNERS PARK Baden-Baden

*** SCHLOSSBERG Baiersbronn

KULT Bergisch Gladbach

* WALRAM Bad Bergzabern

* DIE QUADRIGA Berlin

FACILBerlin

FIRST FLOORBerlin

HUGOS Berlin

* LORENZ ADLON ESSZIMMER Berlin

* REINSTOFF Berlin

RUTZ Berlin

VAU Berlin

ENDTENFANG Celle

* STERNECK Cuxhaven

* SCHWARZER HAHN Deidesheim

FRIEDRICH FRANZ Bad Doberan

BEAN & BELUGA Dresden

IM SCHIFFCHEN Düsseldorf

VICTORIAN Düsseldorf

* TRAUBE Efringen-Kirchen

LANDHAUS FECKL Ehningen

HERBERT BROCKEL Erftstadt

AVUI Fellbach

FRANÇAIS Frankfurt/Main

MICRO Frankfurt/Main

* VILLA MERTON Frankfurt/Main

ZIRBELSTUBE Freiburg

SCHILLINGSHOF Friedland

SCHWARZENSTEIN Geisenheim

IL GIARDINO Bad Griesbach

HAERLINHamburg

*** JACOBSHamburg

SEVEN SEASHamburg

TITUS Hannover

* ST. JACQUES Heinsberg

L’ETABLE Bad Hersfeld

ZUM LÖWEN Karlsruhe

SCHLOSS LOERSFELD Kerpen

ALFREDO Köln

* LA POÊLE D’ OR Köln

MAÎTRE IM LANDHAUS KUCKUCK Köln

** OPHELIA Konstanz

RAUBS LANDGASTHOF Kuppenheim

* ADLER Lahr

FALCO Leipzig

STADTPFEIFFER Leipzig

BUDDENBROOKS Lübeck

LA BELLE EPOQUE Lübeck

CASALA Meersburg

181 FIRST München

ATELIER München

* DALLMAYR München

TERRINE München

ZUR POST Odenthal

FALCONERA Öhningen

* STOLZ Plön

* GUT VELDERHOF Pulheim

DER BUTT Rostock

* BERLINER SALON Rügen

FUCHSHÖHLE Bad Säckingen

BURG STAUFENECK Salach

EISENBAHN Schwäbisch Hall

* HIRSCHEN Sulzburg

SÖL’RING HOF Sylt

FÄHRHAUS Sylt

LA MER Sylt

** BERLIN’S KRONE Bad Teinach

ORANGERIE Timmendorfer Strand

SCHWARZER ADLER Vogtsburg

ANNA AMALIA Weimar

CLARA VON KRÜGER Wermelskirchen

KASTELL Wernberg-Köblitz

 

16 Punkte Hoher Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität

 

ST. BENEDIKT Aachen

ST. ANDREAS Aue

LE JARDIN DE FRANCE Baden-Baden

* RÖTTELE’S Baden-Baden

BAUERNSTUBE Baiersbronn

KÖHLERSTUBE Baiersbronn

* KEILINGS Bad Bentheim

FACHWERKHAUS Bergisch Gladbach

ALT LUXEMBURG Berlin

*** ANA E BRUNO Berlin

CARMEN Berlin

FRÜHSAMMER Berlin

HORVÁTH Berlin

SCHWINGSHACKL ESSKULTUR Bernried

ZUR MALERKLAUSE Bescheid

TOMATISSIMO Bielefeld

BARRIQUE Blieskastel

KRÄUTERGARTEN Bonn

GRASHOFF’S BISTRO Bremen

LA TERRASSE Bremen

ALLERKRUG Celle

PALIO Celle

* LANDHAUS MÜHLENBERG Daufenbach

FREUNDSTÜCK Deidesheim

BERENS AM KAI Düsseldorf

* MONKEY’S WEST Düsseldorf

NAGAYA Düsseldorf

TAFELSPITZ 1876 Düsseldorf

IM EICHWÄLDCHEN Duisburg

KRONENSCHLÖSSCHEN Eltville

MERKLES Endingen

*** ALBOTH’S Erfurt

HANNAPPEL Essen

KÖLNER HOF Essen

LA GRAPPA Essen

* NERO Essen

* SCHÄFERSTUBEN Fassberg

* HAUS SOMMERBERG Feldberg

** PHILIPP SOLDAN Frankenberg

** CARMELO GRECO Frankfurt/Main

EMMA METZLER Frankfurt/Main

ERNO’S BISTRO Frankfurt/Main

** MAX ON ONE Frankfurt/Main

TIGER-RESTAURANT Frankfurt/Main

WOLFSHÖHLE Freiburg

LUTHER Freinsheim

* GROSSFELD Friedberg

GENIESSERSTUBE Friedland

ALTE BÜRGERMEISTEREI Geldern

HERRMANNSDORFER Glonn

GAUSS Göttingen

LE CROY Greifswald

DIE MÜHLENHELLE Gummersbach

LANDHAUS SCHERRER Hamburg

LE CANARD NOUVEAU Hamburg

SGROI Hamburg

BERGGASTHAUS Hannover

DIE INSEL Hannover

TROPEANO DI VINO Hannover

WICHMANN Hannover

* LE GOURMET Heidelberg

* OBERLÄNDER WEINSTUBE Karlsruhe

CHRISTIANS Kirchdorf

LAUDENSACK Bad Kissingen

* KILIAN-STUBA Kleinwalsertal

ZUM ALTEN RENTAMT Klingenberg

BITZERHOF Köln

L’ ESCALIER Köln

LA SOCIETE Köln

POISSON Köln

WEIN AM RHEIN Köln

ZUR TANT’ Köln

* BÜRGERSTUBE Konstanz

ARS VIVENDI Bad Laasphe

KARR Langenargen

LÖWEN Leingarten

*** VILLINO Lindau

ALTE SONNE Ludwigsburg

WULLENWEVER Lübeck

ZUM HEIDKRUG Lüneburg

BUCHHOLZ Mainz

DER HALBE MONDMainz

* FAVORITEMainz

STRIFFLER’S Markgröningen

*** ZIRBELSTUBE Bad Mergentheim

EICKES Mönchengladbach

* KURLBAUM Moers

ACETAIA München

ACQUARELLO München

JIN München

* HOF WESENDRUP Münster

VILLA MEDICI Münster

LE TEMPLE Neuhütten

ALTE PFARREY Neuleiningen

* EISVOGEL Neunburg vorm Wald

HERZOG VON BURGUND Neuss

* COQUILLE ST. JACQUESNeuwied

WONKA Nürnberg

ESS ATELIER STRAUSS Oberstdorf

MAXIMILIANS Oberstdorf

* GOURMETRESTAURANT Öhringen

SILBERDISTEL Ofterschwang

VILA REAL Osnabrück

LE PAVILLON Bad Peterstal

ZEHNER’S STUBE Pfaffenweiler

BALLEBÄUSCHEN Reichshof

CONCORDIA Remscheid

KNOBLOCHS KRÄUTERKÜCHE Rügen

NIXE Rügen

LE NOIR Saarbrücken

STRAHLENBERGER HOF Schriesheim

REBERS PFLUG Schwäbisch Hall

VIEUX SINZIG Sinzig

PASSIONE ROSSA Bad Sobernheim

PHILIPP Sommerhausen

* SCHLOSSRESTAURANT Sondershausen

KUNZ St. Wendel

*** TORSCHREIBERHAUS Stadthagen

GUTSHAUS STOLPE Stolpe

DELICE Stuttgart

OLIVO Stuttgart

* SPEISEMEISTEREI Stuttgart

WIELANDSHÖHE Stuttgart

YOSH Stuttgart

* KAI 3 Sylt

SCHLOSS MONAISE Trier

WEIN- UND TAFELHAUS Trittenheim

SEEHALDE Uhldingen-Mühlhofen

STEMBERG Velbert

JOSEFINE Viersen

BOMKE Wadersloh

LAURENTIUS Weikersheim

* ENTE Wiesbaden

* MARCO POLO Wilhelmshaven

*** ALEXANDER HERRMANN Wirsberg

LA FONTAINE Wolfsburg

ALTE FEUERWACHE Würselen

SCARPATI Wuppertal

LANDHAUS KÖPP Xanten

APICIUS Bad Zwischenahn

 

15 Punkte Hoher Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität

 

*** LA BECASSE Aachen

ABT- UND SCHÄFERSTUBE Amorbach

SCHWABENSTUBE Asperg

ZUM ALDE GOTT Baden-Baden

BIBLIOTHEK Balduinstein

COQ AU VIN Bergisch Gladbach

ENOTECA Bergisch Gladbach

44 Berlin

BERLIN — SANKT MORITZ Berlin

BIEBERBAU Berlin

* HARTMANNS Berlin

LOCHNER Berlin

SPINDEL Berlin

* 1550 Bielefeld

DREI BIRKEN Birkenau

LE PETIT POISSON Bonn

DAS ALTE HAUS Braunschweig

* LANDHAUS RÖSSLE Bretzfeld

WEINHAUS STERN Bürgstadt

FIESTER HANNES Burbach

GASTHAUS LEGE Burgwedel

* GRAF LEOPOLD Daun

REBSTOCK-STUBE Denzlingen

HIMMELSTOSS Dettelbach

* LANDHAUS WELLER Dietmannsried

*** CASTELLO Donzdorf

GOLDENER ANKER Dorsten

BRENDEL Duisburg

TURMSCHÄNKE Eisenach

LUCE D’ ORO Elmau

* DIE ALTE SCHLOSSEREI Engelskirchen

POLSTER Erlangen

ROTISSERIE DU SOMMELIER Essen

FÜRSTENHAGEN Feldberger Seenland.

*** GOLDENER HAHN Finsterwalde

KULINARISCHER KITZEBICHL Fischen

* BIANCALANI Frankfurt/Main

DIE LEITER Frankfurt/Main

DÖPFNER’S Frankfurt/Main

GOLDMAN Frankfurt/Main

*** LOHNINGER Frankfurt/Main

** SEVEN SWANS Frankfurt/Main

WEINSTUBE BRAND Frankweiler

HIRSCHEN Freiburg

LANDGASTHAUS SCHUSTER Freyung

BRASSERIE BAUMANN Fürth

KUPFERPFANNE Fürth

* SAN LORENZO Glinde

FISCHEREIHAFEN Hamburg

KÜCHENWERKSTATT Hamburg

MEMORY Hamburg

OSTERIA DUE Hamburg

PRINZ FREDERIK Hamburg

RIVE Hamburg

VLET Hamburg

*** POPPENBORG Harsewinkel

*** SCHWARZ Heidelberg

*** BERGHOTEL BAADER Heiligenberg

GOLDENER PFLUG Heiligkreuzsteinach

* HOHENHAUS Herleshausen

PFÄLZER STUBE Herxheim

CHESA/GINSBURG Hilchenbach

* DAS OX Hilders

KRONE Höchst/Odenwald

HOHENKAMMER Hohenkammer

SÄNGER’S Bad Homburg

* RABENSTUBE Horben

REFUGIUM Hornbach

HOLZÖFELE Ihringen

SEEHOF Immenstaad

** ZUM STEIN. SCHWEINCHEN Kassel

RÜBENACKER’S Keltern

MALATHOUNIS Kernen/Remstal

** DIE ENTE Ketsch

*** AM KÖNIGSWEG Kirchheim/Teck

HUMBACHSTUBE Kleinwalsertal

ISENHOF Knittelsheim

SCHILLER’S Koblenz

GRUBER’S Köln

STEINMETZ Köln

TAKU Köln

* VINTAGE Köln

SIESMAYER Königstein/Taunus

VILLA LEONHART Königswinter

IM GÜTCHEN Bad Kreuznach

* BORDEAUX-STUBE Lautenbach

** PERIOR Leer

* VILLERS Leipzig

* VIER Luckenwalde

MARLY Ludwigshafen

*** HESSLER Maintal

DIRK MAUS Mainz

** LA GALLERIE Mainz

DOBLER’S Mannheim

* GRISSINI Mannheim

VINOTHEK Bad Mergentheim

** KRISTINAS ESSZIMMER Miltenberg

** GASTHOF BÄRWALDE Moritzburg

MÖLLECKENS Mülheim/Ruhr

ALBA TRATTORIA München

GARDEN München

** GEISELS WERNECKHOF München

*** HIPPOCAMPUS München

KÄFER-SCHÄNKE München

SCHWEIGER München

SPIELWEG Münstertal

AMTSKELLER Mulfingen

*** LA FORGE Bad Nenndorf

POSTSTUBEN Bad Neuenahr

AUMERS LA VIE Nürnberg

* KRAFTWERK Oberursel

* JÄGERSTUBE Öhringen

PRIVILEG Oeversee

** SCHAUMAHL Offenbach

* 1797 Panker

*** VILLA HAMMERSCHMIEDE Pfinztal

SCHLOSSANGER ALP Pfronten

*** ZUR LINDE Pliezhausen

FRIEDRICH WILHELM Potsdam

JULIETTE Potsdam

SPECKERS LANDHAUS Potsdam

MÜHLBERGER Prien

*** GOTTFRIED Radolfzell

DAS WEISSE HAUS Rastede

* LUMPERHOF Ravensburg

HISTORISCHES ECK Regensburg

REUTER Rheda-Wiedenbrück

MITTERMEIER Rothenburg o.d.T

* DICHTERSTUB’N Rottach-Egern

IL BARCAIOLO Rottach-Egern

MAIWERTS Rottach-Egern

* SCHLACHTHOF Saarbrücken

SCHLOSSGARTEN Saarbrücken

*** FALLERT Sasbachwalden

SENDIG Bad Schandau

*** DIVA Scharbeutz

LANDHAUS NIKOLAY Schermbeck

KUGELMÜHLE Schweinfurt

** KAUPERS Selzen

*** FLOHR’S Singen

AMBIENTE Staufen

*** VAL D’OR Stromberg

LA VIGNA Sulzburg

* SPICES Sylt

*** STADT HAMBURG Sylt

BERNSTEIN Usedom

** ZUR ALTEN POST Usedom

DIE TRAUBE Vallendar

ZUR SCHWANE Volkach

BACHOFER Waiblingen

VILLA FAYENCE Wallerfangen

ADLER Wangen/Allgäu

SCHARFF’S Wartenberg-Rohrbach

ADLER Weil am Rhein

ZUR EINIGKEIT Wörth am Rhein

REISERS AM STEIN Würzburg

* DREI SCHWÄNE Zwickau

 

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Weitere Informationen unter www.gaultmillau.de