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Hilton: Das Raumschiff ist gelandet

Zwei neue Hotels eröffnen jetzt am Frankfurter Flughafen

 

Über vier Jahre und damit fast doppelt so lange wie geplant dauerte es, bis der gigantische Riesenbau fertig werden konnte, nun eröffnet am  20. Dezember das Hilton seine beiden Hotels am Frankfurter Flughafen: Hilton Frankfurt Airport und Hilton Garden Inn. Mit 334 Gästezimmern ist das Garden Inn das zweitgrößte Haus der Marke weltweit – nur das Hilton Garden Inn Times Square in New York bietet Platz für noch mehr Gäste. Auch der Rahmen für das neue Hotel ist ungewöhnlich. Das 660 Meter lange Gebäude The Squaire ist eines der spektakulärsten Neubauprojekte Europas – und so groß, dass ihm sogar eine eigene Postleitzahl zugeteilt wurde (60600). Zeitgleich mit dem Hilton Garden Inn eröffnet in dem futuristischen Komplex das Hilton Frankfurt Airport mit 248 Zimmern. The Squaire ist 660 Meter lang, 65 Meter breit und beschäftigt mit den darin liegenden Büros 7000 Mitarbeiter, wovon 200 für Hilton arbeiten.  Die beiden Hilton Häuser werden von dem 42 Jahre alten Holländer Charles Muller geleitet.

General Manager Charles Muller

Das Garden Inn bietet Restaurant mit Showküche, Lobby mit Kamin und Pavilion Pantry Minimarkt. Zimmer mit eigenem Kühlschrank, Kaffee- und Teekocher sowie kostenfreier Internetzugang und Mobile Printing vom Zimmer aus gehören zum Standard. Darüber hinaus können die Gäste rund um die Uhr einen Fitness- und Wellnessbereich nutzen. Ob Produktpräsentation, Pressekonferenz oder Meetings: Die Veranstaltungskapazitäten basieren auf 1.450 Quadratmetern und bieten über zehn Tagungs- und Banketträume. Zu den Highlights des Hilton Frankfurt Airport gehört der Ballsaal Globe, der für Veranstaltungen bis zu 570 Personen Platz bietet. Zahlreiche Swarovski-Kristalle in der über sechs Meter hohen Decke des Ballsaales geben dem Raum ein ungewöhnliches Ambiente. Das angrenzende Foyer mit Blick auf den Frankfurter Stadtwald kann für Ausstellungen und Empfänge genutzt werden.

Von den Hotels aus erreicht man über einen Skywalk direkt den Terminal 1 des Flughafens, Regionalbahnhof und ICE Fernbahnhof befinden sich ebenfalls in Laufnähe.

Hilton Frankfurt Flughafen, The Squaire, Garden Inn, Tel. 069 4500 2500, Airport Hotel,  Tel. 069 2601 2000.

 

 

 




Hideaway in den Weinbergen

Die Burg Schwarzenstein im Rheingau

Für Hochzeiten gibt es zwei Topadressen: Die Villa Rothschild in Königstein im Taunus und die Burg Schwarzenstein in Johannisberg im Rheingau. Beide sind nahezu das ganze Jahr über an den Wochenenden mit Feiergästen belegt, denn kaum sonst wo verbinden sich Genuss, Romantik, Stil, und emotionale Atmosphäre so eindrucksvoll. Die Burg Schwarzenstein thront in den Weinbergen von Johannisberg und hat die schönste Terrasse im ganzen Rheingau. Aber auch sonst lässt es sich dort ganz wunderbar schwelgen.

Wenn man sich bei Geisenheim vom Rheinufer in die Weinberge schraubt, sieht man den alten Turm der ehemaligen Burg Schwarzenstein langsam näherkommen. Doch im Gegensatz zu vielen rein touristischen und qualitativ belanglosen Hotel-Burgen, ist diese hier eine Bastion der gehobenen Gastlichkeit. Das 1872 erbaute Domizil der Wein- und Sekt-Familie Mumm von Schwarzenstein hält einige Turmzimmer bereit, wurde aber längst durch einen stattlichen Hotelneubau ergänzt, der sich äußerlich bescheiden ins Dickicht der Bäume duckt, innen aber mit exquisiter Einrichtung glänzt. Die Zimmer der modernen Parkresidenz sind nicht bloß luxuriös, sondern auch sehr individuell und geschmackvoll ausgestattet. Die großen bodentiefen Glasfenster vergrößern die Räume nach außen, wobei manche Blick auf den abends stimmungsvoll illuminierten Wehrturm haben. Eine iPod-Station und W-Lan sind Standard, die Minibar ist inklusive. Der große Flatscreen wurde in die Wand eingearbeitet und wirkt wie ein gerahmtes Bild. Der Ausblick auf das Burggelände aber ist weit wichtiger. Wer mag, kann seinem Partner auch im Bad zusehen, denn dieses wurde zeitgeistgemäß verglast. Doch kann man sich dagegen mit einem Knopfdruck wehren und Jalousien herunterfahren lassen. Kosmetika von Hermès und flauschige Handtücher zeigen selbst im Detail Qualität.

Die Parkresidenz verfügt über 20 Zimmer, 7 Juniorsuiten und 1 Suite, manche mit Balkon, die mit Blick auf die Burg sind zu bevorzugen. Im Haupthaus gibt es 6 aparte Zimmer und 1 Suite, wobei die beiden mit Panoramablick über die Weinberge unschlagbar sind. Die Zimmerpreise sind an der hohen Qualität gemessen eher moderat. Ein Wellnessbereich soll jetzt noch dazukommen, hinter der Parkresidenz ist noch ausreichend Platz. Für Tagungen und Konferenzen ist mit bis zu 200 Personen gerüstet. Die im Jahre 2005 als Hotel mit Restaurant hoch über dem Rhein eröffnete und zwei Jahre später erweiterte Burg Schwarzenstein wird von der Weinbergslage Johannisberger Schwarzenstein und einem zwei Hektar großen mediterranen Park umgeben. Die Lage ist einmalig.  Klar, dass dort besonders viele Hochzeiten und andere Feste stattfinden. Auch das Frühstück wird im Burgrestaurant mit Blick über die Weinberge eingenommen.

Das Gourmetrestaurant ist ein eher unscheinbarer Glasbau mit glasklarem Innenleben und einer schönen Sommerterrasse am Gipfel des Weinbergs (innen und außen jeweils 40 Plätze). Die Burg Schwarzenstein hat von Anfang an auf ein hochwertiges gastronomisches Konzept gesetzt und sogleich Spitzenköche engagiert. Mit Sven Messerschmidt ist wieder ein ambitionierter Chef am Werk, der hochwertige Produkte einsetzt und mit einer kompromisslos kompakten Speisekarte überzeugt (1 Michelin-Stern, 17 Punkte im Gault Millau). Bei den Weinen sollten die aus dem Rheingau selbstverständlich sein. Was die Damen anbelangt, ist der Service charmant, nur Restaurantleiter Dirk Rocholz könnte einmal seine formelle Zwangsjacke verlassen und etwas Rouge und Mimik auflegen. Mit gutem Beispiel gehen der Burgherr Michael Teigelkamp und seine Frau Stéphanie voran, die stets forsch und frohgemut auftreten.

Die Burg Schwarzenstein ist auch für ihre kulinarischen Events bekannt, es lohnt sich das Jahresprogramm anzusehen. Gerade gab es wieder das internationale Gourmet-Wochenende. Patrick Bertron vom befreundeten Relais & Châteaux Hotel Le Relais Bernard Loiseau (3 Sterne) aus dem Burgund war an einem Abend als Gastkoch löffelführend, darauf gleich mehrere deutsche Spitzenköche. Die Burg Schwarzenstein wollte den ganz großen Wurf und holte sich Sven Elferfeld (3 Sterne), Juan Amador (3), Klaus Erfort (3), Christoph Rainer (2) und Alexander Dressel (1) ins Haus, die gemeinsam mit Sven Messerschmidt (1) vom Restaurant Schwarzenstein am Herd standen. Steigert es den Reiz oder gar den Genuss, wenn gleich mehrere Meisterköche ein Menü entwerfen? Oder kommen sich solche Alpha-Köche eher ins Gehege? Rein rechnerisch brachten es 6 Köche mit 13 Sternen auf sechs Gänge. Schmecken 13 Sterne besser als 3? Natürlich kann man dies nicht wirklich steigern, aber es ist ganz gewiss für viele Gäste sehr anregend, gleich so viele große Köche auf einmal erleben zu können. Mag es auch sein, dass sich das Dinner im Schnitt auf einem guten Sterne-Niveau bewegte, so muss man die enorme Leistung für den Preis bedenken: Für 250 Euro bekam jeder Gast: Champagner zum Empfang, sechs Gänge, sechs begleitende Weine (darunter großartige wie den trockenen Silvaner von Wittmann aus Rheinhessen oder die Riesling Auslese Rüdesheimer Burg Roseneck 2007 von August Kesseler), Petit Fours, Mineralwasser, Kaffee und Tee, Digestif. Die Burg Schwarzenstein lohnt eine Reise und jeden Umweg, das ganze Jahr über.

LF

Burg Schwarzenstein, Rheingau, Geisenheim (Ortsteil Johannisberg), Tel. 0 67 22 99 50 0.

www.burg-schwarzenstein.de

Menüpreise 95 – 120 €.  Zimmerpreise: Historisches Burggebäude 140 – 280, Parkresidenz 170 – 280, Juniorsuite 300 – 380, Panoramasuite 500 – 580 €. Minibar inklusive, Frühstück 25 €.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Adlib: Neuer Club in Frankfurt

Drei Etagen mit toller Dachterrasse

 

Eine neue Party-Location soll die Hanauer Landstraße in Frankfurt beleben: Adlib hat jetzt offiziell eröffnet und will auf drei Ebenen Musik, Fashion, Design, Kunst und Performance bieten. Ein Highlight ist die große Dachterrasse mit freiem Blick im 9. Stock, die eine ganz neue Frankfurtperspektive ermöglicht. Vier Bars und eine Vollküche sind vorhanden, wobei vor allem die Barkeeperinnen bereits bei Veranstaltungen einen guten Eindruck machen konnten. Der Verlag vom Frankfurter Top Magazin ist als Location-Scout führend und konnte dort eine schwungvolle und sehr laute Party feiern.

An Wochenenden wird das Adlib ein Club für „Friends & Members“ sein (10 € Eintritt), an den übrigen Wochentagen steht es für Privat- und Firmenveranstaltungen zur Verfügung. Nach den Worten des Betreibers Rusbeh Toussi (Velvet in Frankfurt, Skylounge am Airport, Renz in Wiesbaden) soll Adlib ein lebendiger Ort des Wandels sein, der sich zusammen mit seinen Besuchern stetig verändert, als „gesellschaftlicher Brennpunkt mit Witz, Herz und Verstand.“ Adlib steht als Kürzel für ad libitum – nach Belieben, was insbesondere in der Musik für die Freiheit des Künstlers gilt.

Adlib, Frankfurt, Schwedler Str. 8, Tel. 069 257809510.

 




Raki Rachenputzer oder Trend-Drink?

Der einzige türkische Sternekoch Ali Güngörmüs

und der Nationalschnaps seiner Heimat

 

Ali Güngörmüs vom Canard nouveau in Hamburg ist der einzige türkische Koch in Deutschland mit einem Michelin-Stern und 16 Punkten im Gault Millau. Gemeinsam mit seinem Landsmann Fatih Akerdem, dem Chefbarkeeper vom Westin Frankfurt, versuchte er jetzt bei einem Dinner den Anisschnaps Raki schmackhaft zu machen, der sich noch stärker in Deutschland verbreiten soll.

Vermag der türkische Nationalschnaps auch bei uns ein Trend-Drink zu werden? Die Spirituosen-Industrie ist für manche Überraschung gut, wer hätte gedacht, dass ausgerechnet der jahrzehntelang als Leberkleister verhöhnte Jägermeister bei jungen Menschen und Amerikanern beliebt werden würde? Raki will mehr sein als ein Rachenputzer, in der Türkei ist er nicht allein Kult, sondern Teil der Kultur. Es gibt unzählige Raki-Ritaule, so soll man etwa nie mehr im Glas haben als andere. Raki, Rake gesprochen, wird seit 300 Jahren in Anatolien aus Weintrauben beziehungsweise Rosinen gebrannt und mit Anissamen aromatisiert, die ihm einen starken Lakritzgeschmack verleihen. Kristallzucker und Quellwasser sind ebenfalls Bestandteile, doch bestimmen vor allem die Trauben und Anis die Qualität.

Fatih Akerdem

Man kann Raki pur trinken, was deutsche Zungen indes betäubt. Selbst mit viel Wasser verdünnt und stark gekühlt, behält er immer noch sein heftiges Aroma. In der Türkei wird der Anisschnaps als Aperitif und Digestif und auch durchgängig zum Essen getrunken, vor allem zu Vorspeisen, Mezzes genannt. Wohl deshalb wurde zum Menü von Ali Güngörmüs ausschließlich Raki serviert, was den Veranstaltern half, einzig ihr Getränk in den Mittelpunkt zu rücken. Doch dies wirkte sich letztlich kontraproduktiv aus, denn bereits nach einem Gläschen Raki wird der Schlund zu einer einzigen Lakritzhöhle, die nach allem dürstet, nur nicht nach Raki. Man hätte die Runde durchaus auch mit türkischen Weinen oder türkischem Bier bereichern können. Ali Güngörmüs servierte keine Sterne-Küche, sondern gute verfeinerte türkische Hausmannskost: Curry-Falafel, Ziegenkäse-Feigenbörek, Hummer-Raki-Suppe, Minze-Petersiliensalat mit Granatapfel-Vinaigrette, marinierter Octopus, türkische Hamsi-Sardellen, Kürbis-Orangenstampf.

Yeni Raki ist mit einem Marktanteil von 65% die führende Marke dieser Spezies in der Türkei. Über 31 Millionen Liter werden davon pro Jahr verkauft, womit Yeni Raki zu den Top 20 Spirituosenmarken weltweit zählt. Der Anisschnaps geht in 55 Länder in Europa, Asien und dem Mittleren Osten (4,2 Millionen Liter). Deutschland ist der wichtigste Markt (1,2 Millionen Liter), hier leben schließlich drei Millionen Türken. Die Deutschen selbst besuchen zwar gerne die Türkei und trinken dort auch mal Raki, vergessen zu Hause dann aber meist den Anisschnaps. Über die vielen türkischen Lokale hierzulande will man als Hersteller jetzt noch mehr Deutsche erreichen. Fatih Akerdem, der ein Raki-Buch geschrieben hat und in seiner Rhapsodie-Bar gerne Raki einsetzt, mixte Cocktails mit Raki, bei denen der Anisschnaps dominierte. In seiner Bar wagt er sich an Neuland, etwa mit dem Cocktail Aphrodisiac aus Raki, roter Paprika und Himbeeren.

Club Michel

Das Raki-Dinner fand an einem ungewöhnlichen Ort statt, dem Club Michel im Hinterhof des Holzgrabens, der einst als Fixergässchen berüchtigt war und sich von seinem Schmuddelkinder-Image immer noch nicht ganz befreien konnte. En passant: Von den in jeder Hinsicht geladenen Journalisten wurde bereits im Vorfeld schriftlich unbedingte Pünktlichkeit verlangt, während sich einige der Gastgeber erheblich verspäteten und so die Veranstaltung erst eine Stunde später als angekündigt stattfinden konnte.

LF

 

Club Michel, Frankfurt, Holzgraben 11 B/H, www.clubmichel.de

Rhapsodie-Bar im The Grand Westin,  Frankfurt, Konrad-Adenauer-Str. 7, www.westingrandfrankfurt.com

Le Canard nouveau, Hamburg, Elbchaussee 139, Tel. 040 881295 31/32. www.lecanard-hamburg.de

 

Bild oben rechts: Ali Güngörmüs




Top 100 Wine Spectator

Die besten Weine der Welt?

Kosta Browne ist die Nr. 1

 

Der Wine Spectator ist, ob man es mag oder nicht, das wahrscheinlich einflussreichste Fachmagazin der Welt und bringt alljährlich seine Liste mit den Top 100 heraus. In diesem Jahr wurden 16 000 Flaschen aus allen Ländern verkostet. Unter den Top 100 sind vier Amerikaner, drei Franzosen, zwei Italiener und ein Portugiese. Ein Deutscher ist nicht dabei. Die Nr. 1 Kosta Brown ist ein Pinot Noir, kommt aus dem kalifornischen Sanoma County und wird von zwei ehemaligen Restaurantkellnern betrieben, die ihr Trinkgeld vor zehn Jahren flüssig angelegt hatten. Dan Kosta und Michael Browne erzeugten von ihrem Siegerwein (52 Dollar) knapp 6000 Kisten, der Jahrgang 2009 gilt als extrem gut für kalifornische Pinots. Die komplette Liste finden Sie hier in der unteren Zeile mit einem Klick – lesen, diskutieren, ärgern, gegenverkosten.

http://www.winespectator.com/contentimage/wso/pdf/WS123111_Top100AtAGlance.pdf