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Neues Hotel an der Alten Oper Frankfurt

Sofitel will 2014 in bester Stadtlage eröffnen

 

Alle Luxusgruppen dieser Welt hätten gerne an der Alten Oper in Frankfurts bester Lage ein Hotel gebaut, jetzt besetzt Sofitel das begehrte Filetstück. Das französische Unternehmen will sein 5-Sterne-Hotel im September 2014 eröffnen.

Selten wurde Conrad Hiltons Credo „Location, Location, Location“ so deutlich, wie beim neuen Sofitel in Frankfurt an der Alten Oper: Einen besseren Standort kann man in dieser Stadt als Hotel nicht bekommen. Der Opernplatz ist die 1-A-Plus-Lage und führt direkt zur Flaniermeile Freßgass und die Goethestraße und ihre Nobelgeschäfte. Außerdem liegt der neben dem Römerberg schönste Platz der Stadt in der Nähe des Bankenviertels – der Frankfurter Hotelmarkt lebt ja mehr von Geschäftskunden als Privatreisenden. Der Auftritt von Sofitel ist entsprechend selbstbewusst. Man möchte zu einem der besten Hotels, vielleicht gar zum besten Hotel Frankfurts aufsteigen – es werden Durchschnittspreise aufgerufen, die über denen des Platzhirsches, dem Steigenbergerhotel Frankfurter Hof, liegen sollen.

Hotel-Nachbarschaft Lokalzeile Opernplatz

Wenn man bedenkt, dass ausgesprochen viele Luxus-Hotelgruppen – Mandarin Oriental, Ritz-Carlton, Oberoi, Shangri-La und Four Seasons – an diesem Objekt interessiert waren, mag es erstaunlich sein, dass Sofitel den Zuschlag bekam – eine Marke, die zur französischen Accor-Gruppe gehört. Den Mitbewerbern fehlte vor allem die Geduld, denn es dauerte über sechs Jahre bis das jetzige Mainova-Bürogebäude, an deren Stelle das Hotel stehen soll, geräumt werden konnte. Inzwischen haben die Abbrucharbeiten begonnen. Die Mainstream-Kette Accor versucht Sofitel sehr hochwertig aufzubauen, wie beispielsweise das nagelneue Vienna Stephansdom zeigt. Bislang existieren nur drei der auch vom Auftritt her französisch ausgelegten Sofitels in Deutschland (Berlin, Hamburg, München). In Frankfurt will man nicht allein als 5-Sterne-Hotel punkten, sondern auch etwas von genau diesem Charme spüren lassen. Wenn Sofitel-Vorstandssprecher Robert Gaymer Jones von der optimalen Location in Frankfurt spricht, ist dies fast schon  Understatement, denn es gibt keine bessere. Das Sofitel Frankfurt Opera befindet sich in der Pole Position und liegt strategisch noch vor den ebenfalls gut platzierten Hotels Jumeirah und Hilton. Das gibt auch den Ausschlag für die nach oben orientierten Preise, die laut Jones oberhalb vom Frankfurter Hof und der Villa Kennedy und unterhalb von Jumeirah liegen und Zimmerraten ab 250 Euro Euro gleichkämen.

Auf der Pressekonferenz in der Kameha Suite gegenüber der Alten Oper wollte Jones nichts über die Kosten für den Hotelneubau sagen, wobei die Baukosten nach Angabe des Bauunternehmens bei 250 Millionen liegen (Bauherr Cells Bauwelt in München). Auf die Frage nach der Ausrichtung des Hotelrestaurants meinte Jones ausweichend, dass es in jedem Fall ein gutes Restaurant werden soll, das ebenso französisch wie deutsch orientiert sein könnte. Ein Küchenchef ist noch nicht engagiert worden.  Gewiss ist aber, dass es nur ein Restaurant geben wird, was nicht einfach ist, da Gourmetansprüche und All-Day-Dining unter einen Hut gebracht werden müssen.

Alte Oper

Das neue Sofitel Frankfurt Opera soll im September 2014 eröffnet werden und sich mit einer Fassade aus hellem Sandton optisch der Alten Oper und dem Gründerzeitstil der umliegenden Häuser angleichen. Vorgesehen sind 150 Zimmer, darunter 30 Suiten mit Butlerservice. Die Zimmer sollen zwischen 40 und 50 Quadratmeter groß werden und Blick auf die Alte Oper oder den angrenzenden Stadtpark haben. Der Platz vor dem Hotel (Liesel-Christ-Anlage) muss noch komplett neugestaltet werden. Neben dem Gourmetrestaurant wird es in dem Sofitel an der Alten Oper eine Bar, drei Meetingräume und einen dreiteiligen Ballsaal für bis zu 600 Personen geben. Geplant sind außerdem ein Spa mit Fitnesscenter, eine Tiefgarage sowie fünf exklusive Geschäfte, die sich nach Aussage von Robert Gaymer Jones an den hochwertigen Boutiquen und internationalen Nobelmarkenläden der nahen Goethestraße orientieren. Gestalten wird das neue Sofitel das Architekturbüro Braun und Schlockermann in Frankfurt, das auch für den Neubau der Alten Oper verantwortlich ist. Jones zeigte sich sehr erfreut darüber, dass Sofitel das Management des Hotels an der Alten Oper übernimmt. „Diese Neueröffnung passt perfekt in die Strategie der Gruppe, erstklassige Häuser in außerordentlicher Lage zu betreiben. Die Verbindung französischer Eleganz mit den jeweiligen lokalen Besonderheiten ist charakteristisch für Sofitel und wird auch das Frankfurter Haus auszeichnen.“  Jones und seine Hotelgruppe fürchten weder die Euro-Krise noch den Wettbewerb in Frankfurt.

Sofitel ist mit 120 Hotels in 40 Ländern vertreten, 14 neue Häuser sollen noch in diesem Jahr fertig werden, unter anderem in Abu Dhabi, Bangkok und Shanghai.

LF

 

Bild ganz oben rechts: So soll das Hotel 2014 aussehen

 

 




Adios Amador Bienvenu Mosbach

Neue Frankreich-Küche im Ex Drei-Sterne-Lokal

 

Wo einst Juan Amador mit drei Sternen das höchstbewertete Restaurant in Hessen betrieb, sind jetzt die Brüder Mosbach eingezogen. Radikaler kann kaum ein Schnitt sein, gestern sorgte in Langen noch Juan Amador mit seiner Avantgarde-Küche für Aufsehen, heute wollen die Mosbachs mit klassischer französischer Küche und Brasserie-Gerichten überzeugen. Das alte Fachwerkhaus ist schön und gemütvoll, die Lage im dumpfen Langen gilt als problematisch. Dominique und Guy Mosbach, die in frühen Jahren mit dem Bistrot 77 in Frankfurt auch ein Sterne-Restaurant betrieben, wollen nun mit ihren persönlichen Evergreens und moderaten Preisen das lokale und regionale Publikum erreichen.

Das Menü Tradition wird gewiss all jenen bekannt vorkommen, die Dominique Mosbach noch aus alten Tagen kennen: Hausgemachte Gänsestopfleberterrine mit Gewürztraminergelee; Rinderfilet in Rotweinsauce; Zander auf Linsen; Käse; karamellisierte Feigen mit Pistazien-Eis und Himbeermark (42 €). Die Speisekarte ist angenehm komprimiert, neun Vorspeisen, sieben Hauptgerichte (15 – 28 €) und neun Desserts stehen im Angebot, Fisch und Meeresfrüchte werden täglich auf einer eigenen Tafel präsentiert. Die hausgemachte Fischsuppe mit Rouille und der Kalbskopf standen auch schon erfolgreich im Bistrot 77 auf der Karte, ebenso die Kalbsnieren in Senfsauce und das Entrecôte mit Pfeffersauce (und selbstgemachten Pommes frites). Unter den Desserts dürfte die Wahl, wie schon früher, auf die Crème Brûlée und die flambierte Apfeltarte mit Vanille-Eis fallen. Küchenchef Dominique Mosbach erarbeitete seinen ersten Michelin-Stern für Erno´s Bistro in Frankfurt und war damit der erste Koch mit dieser Auszeichnung in der Stadt, bevor er dann 1980 zu gleichen Ehren in seinem gemeinsam mit Bruder Guy betriebenen Bistrot 77 kam. Heute steht dort in Sachsenhausen das Restaurant von Carmelo Greco, dem besten Italiener der Stadt.

Restaurant Mosbachs in Langen

Der Weinkeller ist gut gefüllt und erinnert noch an die Glanzzeiten im Bistrot 77. Dominique (Küche) und Guy Mosbach (Service) haben mit Human Fard noch einen langjährigen Mitstreiter und Mitinhaber nach Langen mitgebracht, der bereits im Grünen Baum in Neu-Isenburg im Service tätig war. Die Mosbach-Brüder hätten die von ihnen seit 2003 betriebene muntere Apfelweinkneipe gewiss nicht freiwillig verlassen, hatten aber Probleme mit dem Vermieter (die neue Geschäftführerin will übrigens das Lokal mit französisch-hessischer Küche wie gehabt weiterführen). Juan Amador wiederum steht seit September in seinem Restaurant Amesa in Mannheim am Herd.

Das neue Mosbach´s in Langen zeigt sich nahezu unverändert und wurde nur ein ganz klein wenig in der Tischkultur rustikalisiert, auch die albernen Hussen sind von den Stühlen verschwunden. Der Besitzer des schönen Fachwerkhauses Eric Bernard Beuerle, der nur noch als Künstler arbeitet (Eric Decastro) und gerade eine Ausstellung in New York hatte, ist froh so schnell nach Amador wieder neue Mieter zu haben. Der 51 Jahre alte Burgunder, der für seinen pfiffigen Humor bekannt ist, hatte vor Amador mit dem Le Provencal bereits ein französisches Lokal in seinen vier Wänden. Weil er die traditionelle französische Küche besonders schätzt und in seinem Umfeld aber nicht findet, wollte er unbedingt wieder einen Vertreter dieser Spezies.

 

Bild oben rechts: Human Fard (l.), Dominique Mosbach (M.), Guy Mosbach (r.)

Siehe auch Artikel Die Mosbachs werden Nachfolger von Juan Amador und 3-Sterne-Koch Juan Amador schließt sein Restaurant in Langen

 

Mosbach´s, Langen, Vierhäusergasse 1, Tel. 06103 50 27 14. www.mosbachs.de

Täglich geöffnet von 12 – 15 und 18 – 24 Uhr, Montag und Samstagmittag geschlossen.

 

 




Striptease und spätes Frühstück

Frauen haben mehr Sonderwünsche im Hotel

 

Gut schlafen lässt es sich in den meisten Hotels. Doch viele Reisende wünschen sich Extraleistungen für einen gelungenen Aufenthalt. Nur rund jeder Zehnte ist im Hotel wunschlos glücklich, wie das Buchungsportal HRS in einer Umfrage unter 600 Internetnutzern herausgefunden hat. Die am häufigsten genannten Wünsche sind: Spätes Auschecken, Frühstück auf dem Hotelzimmer und einen Pagen, der das Gepäck ins Hotelzimmer trägt.

Fast zwei Drittel (61,7 Prozent) aller Befragten möchten sich beim Packen nicht beeilen und würden gerne später auschecken als normal. Dabei möchten sich Jüngere häufiger mehr Zeit gönnen als Ältere. Wünschen sich 67 Prozent der Befragten bis 29 Jahre ein Late Check-out, sind es bei der Generation 50 plus nur noch gut 53 Prozent. Auf Platz zwei der beliebtesten Sonderwünsche wählten die Befragten das Frühstück im eigenen Hotelzimmer. Knapp 46 Prozent sind gerne für sich und bevorzugen das Morgenmahl im eigenen Zimmer – darunter besonders Frauen und Jüngere, von denen jeweils mehr als die Hälfte Privatsphäre beim Frühstück schätzt. Je älter die Befragten, desto geselliger werden sie allerdings. In der Altersgruppe bis 29 Jahre geben mehr als 56 Prozent an, lieber im Hotelzimmer frühstücken zu wollen. Von den 30- bis 49-Jährigen sind es gut 45 Prozent, bei den Umfrageteilnehmern ab 50 Jahren nur noch rund 35 Prozent. Als dritthäufigster Sonderwunsch entpuppt sich der Gepäckservice. 44,8 Prozent aller Befragten würden sich gerne ihr Reisegepäck von einem Hotelangestellten auf das Zimmer tragen lassen. Diesen Wunsch äußerten fast 54 Prozent der Frauen, aber nur 37 Prozent der Herren gegenüber HRS (www.hrs.de).

 

Frauen wollen mehr als Männer

Generell äußern Frauen mehr Sonderwünsche als die Männer – besonders hinsichtlich der Ausstattung des Hotelzimmers. Fast jede zweite Frau würde sich gerne einen Blumenstrauß ins Zimmer stellen lassen. Nicht einmal jeder vierte Mann wünscht sich derartige florale Aufmerksamkeiten. Ebenfalls wenig überraschend: Rund 37 Prozent der Damen können sich für zusätzliche Decken buchstäblich erwärmen, von den Herren sind es lediglich gut neun Prozent. Dass exklusive Kosmetik wie Make-up oder Pflegeprodukte ihren Hotelaufenthalt krönen würde, gaben zudem rund ein Drittel (37,2 Prozent) der Frauen zu Protokoll, von den Männern nicht einmal jeder Zehnte (9,4 Prozent).

 

Jeder zehnte Mann wünscht sich eine Stripperin

Männer stehen mehr auf nackte Haut als auf Cremes & Co.: Jeder zehnte männliche Umfrageteilnehmer wünscht sich eine Stripperin für eine Privatvorführung. Frauen zeigen sich hier deutlich zurückhaltender. Nur gut ein Prozent der befragten Frauen ließe sich von einer Stripeinlage im Hotel begeistern.

Sportliche Jugend

Besonders die junge Generation bis 29 Jahre möchte sich auch während eines Hotelaufenthaltes fit halten und plädiert für Sportgeräte wie eine Yoga-Matte oder einen Heimtrainer im eigenen Zimmer. Knapp 31 Prozent wünschen sich etwaiges Equipment für ein ungestörtes Training. Bei den 30- bis 49-Jährigen hegen knapp 22 Prozent solch sportliche Ambitionen und bei den Befragten ab 50 sind es nur noch gut zwölf Prozent.

Geschäftsreisende: Extra zeitiges Frühstück und Ersatzkleidung

Da sie ihr Hotel meist sehr früh verlassen, wünschen sich besonders Geschäftsreisende ein extra zeitiges Frühstück. 38 Prozent der Business Traveller stehen knapp 16 Prozent der Privatreisenden gegenüber. Auch über Ersatzkleidung, wenn etwa die Bluse oder das Sakko vergessen wurde, freuen sich mit knapp 18 Prozent deutlich mehr Geschäftsreisende als Urlauber, von denen sich knapp zehn Prozent diese Sonderleistung vom Hotel wünschen. Punkten können Hotels bei vielen Gästen auch mit zusätzlichen Kissen, WLAN und einem Spätaufsteher-Frühstück. Obwohl einwandfreie Hygiene in jedem Hotel Standard sein sollte, gaben einige Befragte explizit auch Sauberkeit als Sonderwunsch an.