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Das neue Luxushotel The Florentin eröffnet am 1. November in Frankfurt

Erste Bilder von der

Halle und den Zimmern

 

Frankfurt wartet mit Spannung auf das neue Hotel The Florentin, das zur Althoff Collection gehört und zuvor als Villa Kennedy von Rocco Forte betrieben wurde. Im November soll die Eröffnung sein. Vieles wurde neugestaltet, andere Bereiche wie den markanten Innenhof wird man wieder erkennen. Im Mittelpunkt des Interesses der Öffentlichkeit  wird die Gastronomie des Hotels stehen, die davor kaum überzeugen konnte und jetzt mit dem 2-Sterne-Koch Niclas Nussbaumer große Hoffnungen weckt (siehe BISS Artikel „Frankfurt bekommt ein neues Toprestaurant“).

Loft

„Wir wollen ein Haus schaffen, das nicht laut sein muss, um Wirkung zu entfalten. The Florentin steht für Quiet Luxury, der bleibt – in der Architektur, im Design, in der Gastlichkeit“, meint General Manager Boris Messmer.

Die Villa, 1901 von der Familie Beit von Speyer erbaut, bildet das architektonische Herz des Hauses. Gemeinsam mit den erweiterten Gebäudeflügeln und dem Garden Courtyard entsteht ein Ensemble, das Historie und Gegenwart miteinander verbindet. Ziel war es, die historische Substanz nicht zu überdecken,

Villa Suite

Mit 147 Zimmern und Suiten, drei Restaurants und Bars, großzügigen Eventflächen und einem Spa will The Florentin eine der führenden Adressen in der weltweiten Luxushotellerie werden. Zimmer ab 421 €.

 

Fotos: Conren Land AG

Eingangshalle




Fritzi kann sich nicht entscheiden

Der Tafelspitz ist kein Terrier

 

Gestern war ich wieder einmal mit Frit­zi essen. Da sie trotz langer Überlegungen meist irgendwelche Salate bestellt, fragte ich mich, warum sie überhaupt einen Re­staurantbesuch auf sich nimmt. Nun, weil sie oft mit mir ausgeht, ist sie vielleicht an netter Gesellschaft interessiert: das wenig­stens zeigt guten Geschmack. Gewisse Ge­richte, wie Gänsestopfleber und Kalbsbries lösen bei Fritzi heftige Reaktionen aus. Auch der von mir favorisierte Kanin­chenrücken mit Thymiankruste brachte mir Vorwürfe ein: „Diese süßen Tierchen!“ Fritzi besitzt einen kleinen Terrier. Und jegliches Lebewesen, das auch nur annä­hernd eine Ähnlichkeit mit ihrem Hünd­chen besitzt, ist für sie streichelwert und unverzehrbar. Sie ist in der Lage, sich selbst über eine Tafelspitzsülze zu echauf­fieren, weil das Wort „Spitz“ Erinnerun­gen an die vielgeliebten Vierbeiner wach­ruft. Dabei ist Fritzi keineswegs eine Vege­tarierin. Ente beispielsweise isst sie gerne. Denn die sehen für sie nicht „so liebens­wert“ wie andere Geschöpfe aus.

Fritzi schaute sich die Karte lange und mich fragend an: „Ist das Perlhuhn ein eher kleines Tier?“ Ich erklärte ihr, dass es zumindest fleischiger ist als der dazu ser­vierte Eichblattsalat. Nachdem Fritzi mit mir jedes einzelne Gericht durchge­sprochen hatte, wagte ich den Kellner herbeizurufen. Ich hatte zwar noch immer nicht das Studium der Weinkarte beendet und beschäftige mich ausgiebig mit der Frage, ob wohl ein Pinot Noir von Gantenbein mit dem Kotelett von der Taube korre­spondieren würde, war mir aber wenig­stens schon der Speisewahl bewusst. Fritzi bestellte als ersten Gang die Variationen vom Kalb mit Dreierlei vom Kürbis, „aber bit­te ohne Kalb“. Dann wollte sie vom Kell­ner wissen, ob beim Hummer im Safransud nicht vielleicht doch noch irgend etwas vom Schwein mit verwendet worden wäre. Wäh­rend der Kellner diese Frage zu verdauen versuchte, setzte ich Fritzi vorausschauend davon in Kenntnis, dass bei den Himbee­ren auf Joghurtschaum ganz bestimmt kein Tier vorkommen würde.

Längst aber hatte sich Fritzi mit dem Kellner in ein ausgiebiges Gespräch über das Angebot an Mineral­wasser verstrickt. Nein, zu viel sprudeln durfte es nicht, salzig sollte es sowieso nicht sein, und wenn möglich ganz natri­umfrei. Während der Kellner die verschiedenen Flaschen herbeischaffte, um die Angaben auf dem Etikett präsentieren zu können, überlegte Fritzi laut fragend, ob sie nicht vielleicht doch besser nur den Blattspinat und die Schnitt­lauchsauce nehmen sollte, wobei ich mich hätte bereit erklären müssen, den dazugehörigen Bachsaibling zu essen, weil sie von diesem Tier noch nie etwas gehört hatte. Ich schlug vor, einen Gipfel einzuberufen und den Rat der Weisen zu hören. Da eilte schon der Kellner mit vier Wasserflaschen herbei. Fritzi hatte keine Lust, das Kleingedruckte mit den detaillierten Angaben zu lesen und fragte, welches Wasser denn wohl am be­sten zum Salat passen würde, worauf dem Kellner beinahe die Flaschen aus der Hand gefallen wären.

Ich versuchte verzweifelt, vom Wasser wieder den Weg zur Weinauswahl zu finden, was mir einen bissigen Blick von Fritzi be­scherte, die es „ganz und gar nicht“ ver­stand, wie man nur so lange über derartige Fragen nachdenken konnte. Fritzi fragte unterdessen den Kellner über Suppen aus. Eigentlich hasste sie Suppen, verspürte jedoch an diesem Abend Lust auf etwas „Suppiges“. Meinen Vorschlag, einfach einen Pinot Grigio zu trinken, fand sie schlichtweg überflüssig. Auf der anderen Seite konnte sie sich auch nicht zwischen der Erbsencremesuppe mit Seeteufel und der Rinderconsommé mit Mark­klößchen entscheiden. Mein eher beiläufi­ger Rat, doch den Koch am besten selbst zu fragen, stieß auf ungewolltes Verständ­nis. Binnen fünf Minuten stand uns neben dem Kellner auch der Küchenchef bera­tend bei. Inzwischen waren sogar die ande­ren Gäste am Schicksal von Fritzi in­teressiert. Der Herr vom Nachbartisch riet ihr dringend zum Kürbis „ohne Kalb“, während seine Begleitung empfahl, die Langostinos mit Salzzitrone zu bestellen. Ich versteckte mich unter­dessen hinter der ausreichend großen Weinkarte. In den Wirren des Abends verlor ich den geschmacklichen Überblick und orderte Variationen vom Terrier in streichelzarter Sauce, verließ aber das Lokal, ohne das Resultat meiner Bestellung abzuwarten. Was mich im Nachhinein die Strafandro­hung von Fritzi kostete, nie wieder mit mir essen gehen zu wollen.

 

Aus dem Buch Bye Bye Love – 50 Wege seinen Partner zu verlieren von Ludwig Fienhold. 50 Eskapaden & Episoden. Was zermürbt den Eros, was lässt uns am Partner verzweifeln? Es sind oft die versteckten, absurden, kuriosen, bizarren Gräueltaten des Alltags, die zu Ablehnung und Zerwürfnis führen. Es gibt viele Trigger, die negative Gefühle auslösen. Man muss nur den Mut haben, sie erkennen zu wollen. Abschied kann ein guter Anfang sein. 

 

 

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Champagner Tasting  mit den raren Perlen von Piconnet

Winzer-Champagner mit der Küche von Luigi Fabbri

in Gregors Weinbar im Frankfurter Westend am 19. Oktober

 

Puristisch trocken ohne Dosage, präzise und doch mit einer Prise Charme. Die Champagner von Piconnet sind der richtige Stoff für Kenner und Freunde von handwerklich erzeugtem charaktervollem Champagner. Clément Piconnet wird gleich fünf ausgewählte Champagner nach Frankfurt in die Weinbar von Gregor Bernd bringen, um sie dort am 19. Oktober persönlich zu präsentieren.

Gregors Weinbar an der Bockenheimer Landstraße ist bekannt für ihr exzeptionelles Sortiment an Weinen und Champagner. Es gibt handverlesene und meist biologisch geführte Betriebe. In dieses Repertoire passen Clement  Piconnet und seine Partnerin Agathe, die seit 2014 ihr individuelles Champagnerhaus an der Côte des Bars im Süden der Champagne betreiben, wo sie knapp 8 Hektar Rebland besitzen und keine Trauben zukaufen müssen. Von diesem Winzer-Champagner gibt es insgesamt nur 31.000 Flaschen.

Die Champagner-Degustation inklusive schöner Tellergerichte von Luigi Fabbri wird zum sehr gastfreundlichen Preis von 130 € pro Person angeboten. Es gibt unter anderem die Champagner 3 Cepages 2021, Blancs de Noirs La Bretonne 2021 und
Le Pinot Blanc 2019 sowie zwei weitere Champagner.

Luigi Fabbri wird sechs kleine Gänge dazu servieren, z.B. Gemüsetörtchen mit Basilikum- und Tomatensauce, selbstgemachte Cappellacci mit Kürbis gefüllt und Ossobuco.

5 Champagner, 6 kleine Gerichte sowie Wasser zum Preis von 130 €. Die Verkostung wird moderiert. Sonntag, 19. Oktober, 16 Uhr, Frankfurt, Bockenheimer Landstraße 47, Tel. 069/50927455

www.gregors-wein.de

 




Joachim Wissler: Einer der kreativsten Köche Deutschlands verlässt den Herd

Sous Chef Dennis Kuckuck

übernimmt die Leitung

des Restaurants Vendôme

 

Joachim Wissler beeindruckte uns schon als junger Küchenchef im Restaurant Marcobrunn auf Schloss Reinhartshausen im Rheingau. Durch Talent, Fleiß und eine Willensstärke, die stets von spitzbübischem Charme begleitet wurde. Sein schelmisches Lächeln ist ihm auch heute noch im Alter von 62 Jahren ins Gesicht geschrieben.

Nach 45 aktiven Jahren am Herd, davon 25 Jahre als Chef und Restaurateur des Restaurants Vendôme im Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach, übergibt Joachim Wissler zum 31. Oktober 2025 die kulinarische Leitung des Gourmetrestaurants an seinen langjährigen und engen Vertrauten Dennis Kuckuck.

Joachim Wissler (l.) übergibt an Dennis Kuckuck

Joachim Wissler zählt zu den bedeutendsten Köchen Deutschlands. Seit der Eröffnung des Vendôme im Jahr 2000 an der Seite von Hotelunternehmer Thomas H. Althoff führte er das Restaurant innerhalb weniger Jahre an die Spitze der deutschen Gastronomie und wurde für seine Küche vielfach mit höchsten Auszeichnungen geehrt. Das Vendôme ist bis heute mit Höchstbewertungen in allen renommierten Restaurantführern gelistet, zuletzt mit zwei Sternen im Guide Michelin. Der Michelin stutze ihn allerdings 2022 von drei auf zwei Sterne. Ob Wissler dies als unwürdige Degradierung empfunden hat oder nicht, mag angesichts seiner Gesamtleistung zumindest für die Allgemeinheit nicht wichtig erscheinen.

Durch die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Dennis Kuckuck und der Überzeugung, einen begabten Nachfolger aufgebaut und ausgebildet zu haben, setzt Joachim Wissler auf Kontinuität und wird sich nun aus seiner aktiven Tätigkeit im Restaurant Vendôme zurückziehen.

Diese Entscheidung traf Wissler gemeinsam mit Thomas H. Althoff, der diesen Schritt nach einem Vierteljahrhundert „Höchstleistung an der Spitze“ würdigt und sich mit großer Anerkennung für die außergewöhnlich erfolgreiche Zusammenarbeit bedankt. Gleichzeitig freue er sich, so Thomas H. Althoff, auf Joachim Wissler mit all seiner Erfahrung und seinem großen kulinarischen Wissen auch zukünftig bauen zu können. Joachim Wissler bleibt Mitarbeiter der Althoff-Gruppe und wird die kulinarische Entwicklung gemeinsam mit den einzelnen Häusern und dem Management-Board vorantreiben.

Das letzte Menüs von Joachim Wissler kostet 550 € pro Person inkl. Begleitung von deutschen Weinen. Der neue Vendôme-Küchenchef Dennis Kuckuck wird vorerst kaum gravierende Kursänderung vornehmen, muss aber auch ein eigenes Profil zeigen. Die gesamte Entwicklung in der Gastronomie verlangt nach tiefgreifenden Veränderungen.




Neues Restaurant in Hamburg: Topkoch Thomas Bühner macht sich locker

Der Ex-3-Sterne Koch mag es auch unkompliziert

 

All-Day-Dining an der Uferpromenade

mit Blick auf die Elbe

 

Neue Bühne für Bühner. Spitzenkoch Thomas Bühner startet im neuen Stadtquartier Westfield Hamburg direkt an der Waterfront mit Blick auf die Elbe ein neues gastronomisches Projekt. Anders als in seinen Restaurants in Düsseldorf und Taipeh steht hier nicht das Thema Fine Dining im Fokus, sondern ein modernes, weltoffenes All-Day-Dining und Bar-Erlebnis, das auf unkomplizierte Zugänglichkeit und Lebensfreude setzt. Die Eröffnung ist für das erste Halbjahr 2026 geplant.

Die Fläche, auf der sich das neue Restaurant befinden wird, liegt im Erdgeschoss des Gebäudes „Lee“ und umfasst einen 600 Quadratmeter großen Innenbereich und zwei Außenterrassen mit insgesamt 120 Quadratmetern. Die Terrassen sind südlich ausgerichtet und ermöglichen einen schönen Blick auf die Elbe, den Hafen und das Kreuzfahrtterminal.

Thomas Bühner

Thomas Bühner

Thomas Bühner sagt: „Ich empfinde große Freude dabei, Menschen gemeinsam an einen Tisch zu bringen und mit gutem Essen zu berühren – nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern auch im Alltag. Hamburg und das Westfield Hamburg-Überseequartier bieten dafür nun genau die richtige Bühne: lebendig und offen für neue kulinarische Geschichten.“

Paul Douay, Managing Director, Asset Management, Central Europe, meint: „Wir sind sehr erfreut über die Partnerschaft mit Thomas Bühner. Sein neues Restaurant wird ein Aushängeschild an unserer Uferpromenade und gleichzeitig das Profil des Westfield Hamburg-Überseequartier als außergewöhnlicher Gastronomie- und Event-Hotspot in der Stadt weiter schärfen. Dass sich Thomas Bühner für sein zweites Restaurant in Deutschland für diesen Standort entschieden hat, unterstreicht die Attraktivität dieses einmaligen Quartiers.“

Thomas Bühner zählt seit drei Jahrzehnten zu den bekanntesten deutschen Gastronomen. Große Anerkennung erlangte durch seine Zeit als Küchenchef des mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants La Vie in Osnabrück. Seit dessen Schließung bereist er als Gastkoch und Berater die ganze Welt und eröffnete weitere Restaurants, unter anderem das La Vie by Thomas Bühner in Taipeh, ausgezeichnet mit einem Michelin-Stern, und das Taste by Thomas Bühner in Istanbul. Im Mai 2025 feierte Bühner mit dem La Vie by Thomas Bühner in Düsseldorf sein Comeback in Deutschland, das bereits mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Mit seinem neuen Konzept in Hamburg zeigt er nun eine weitere und bewusst unprätentiöse Facette.

Bühner neue BühneIn der direkten Nachbarschaft im Gebäude „Lee“ entstehen im ersten und 13. Stock aktuell auch die Fine-Dining- und Bar-Konzepte „Elemente“ und „Air Bar 13“, beide von der Rhubarb Hospitality Collection betrieben. Im Nachbargebäude „Luv“ läuft seit April 2025 das exklusive Fisch- und Meeresfrüchterestaurant „Pesca“. Gemeinsam mit dem neuen Restaurantkonzept von Thomas Bühner soll die Waterfront zu einem Place-to-be Hamburgs werden.

Bühner neues RestaurantDas Westfield Hamburg-Überseequartier ist ein neues Stadtquartier direkt am Wasser, das interessante internationale und lokale Einzelhandels-, Gastronomie- und Unterhaltungskonzepte sowie Büros, Wohnungen, Hotels und ein Kreuzfahrtterminal an einem lebendigen Ort vereint. Es ist der Kern der HafenCity, einem besonders ambitionierten Stadterneuerungsprojekt.




Wir schaffen das nicht: Mit Pasta kann man sich auch nur genudelt fühlen   

Das neue Lokal Rimini in Frankfurt will mehr als es kann

 

Mit Fettucine Alfredo werden noch immer in Rom die Touristen gequält. Doch in Frankfurt fällt die Torture brutaler aus. Dort gibt es im neuen Rimini am Domplatz Tagliatelle Alfredo, die zudem nicht dem Klassiker entsprechend mit Butter und Parmesan zubereitet werden. In Frankfurt schwimmen sie in einer Art dünnen Milchsauce, die nach rein gar nichts schmeckt. Der darüber gestreute Käse soll ein 24 Monate gereifter Parmesan sein, erscheint aber als geschmacksneutraler Industriekäse, der alles so banal lässt, wie es ist. Die Pasta wurde wahrscheinlich nicht in Salzwasser gekocht. Das Gesamtergebnis ist ein fader Klumpen Pasta. Pasta Alfredo kann man durchaus auch so machen, dass es einigermaßen schmeckt. Die Weine, die man wegen ihrer schwachen Qualität als Pizzaweine bezeichnen muss, kosten dreiste 8/8.50 € das Glas (0,2l). Man will ein junges Publikum ansprechen, es ist aber vor allem ein Konzept für Ahnungslose und solche, die wenig Erfahrung haben. Ein Social Media Lokal.

Wein mit Domblick

Carbonara im Rimini

Es gibt keine richtige Küche, keinen Koch. Vorbereitetes wird aufgewärmt. Eine Küche darf es in diesem Gebäude am Dom wegen des Brandschutzes auch nicht geben. Das Rimini ist ein schlichtes Lokal, das vorgibt preiswert zu sein. Preis und Leistung stehen aber in keinem guten Verhältnis zueinander. Die Tagliatelle Alfredo kosten 16 €, die Tagliatelle Tartufo mit Trüffelbutter verschlingen 24 €. Insgesamt werden 8 verschiedene Pasta-Varianten angeboten, mit Preisen von 14 bis 24 €. Die Rigatoni Carbonara (18 €) gib es weit besser, sie gerieten aber immerhin noch akzeptabel.

Am Domplatz wimmeln die Touristen. Die Location ist gut und verspricht Erfolg. Die Hochtische vor der Tür zwingen zu einer ungesunden und ungemütlichen Haltung. Im nüchternen Kachel-Lokal möchte man aber noch viel weniger sitzen, weil es stickig ist und fürchterlich nach Käse riecht. Die durchaus sympathische Crew kann den schlechten Eindruck nicht kompensieren.

Eine gute Carbonara im Restaurant Marcos

Für Pasta-Liebhaber gibt es in Frankfurt zum Glück echte Restaurants. Wenn wir sehr gute Pasta essen möchten, gehen wir ins Naná ins Westend. Für ihr Pasta-Feeling schätzen wir das Brighella in Eschersheim und das Pasta Davini im Gerichtsviertel. Für gut und preiswert stehen La Perla Nero in Enkheim und Marcos in Sachsenhausen. Es gibt jedenfalls ausreichend richtige und richtig gute Köche, die für ein authentisches Pasta-Erlebnis sorgen.

Ludwig Fienhold

 

Fotos: Barbara Fienhold




Restaurant Naná in Frankfurt: Family Style auf sizilianisch

Gutes Konzept, neue Ideen, sinnliche Pasta

 

Ein Jahr lang

mit an der Spitze

 

Das stylische Restaurant Naná ist eines der Glanzlichter in der Frankfurter Gastronomie. Das gilt auch gut ein Jahr nach der Eröffnung. Alles hier ist anders als bei den meisten italienischen Lokalen, vor allem hat man es mit einem durchdachten Konzept zu tun. Die Menüs sind kreativ und betonen wie die Betreiber ihre sizilianische Herkunft. Eine bessere Pasta wird man zudem kaum finden.

William Vitale

Im Gegensatz zu vielen Topadressen bietet man im Naná nicht nur ein Menü an, sondern auch gute und andersartige Gerichte à la carte. Man besinnt sich auf die Kernkompetenz der italienischen Küche und serviert Pasta in Hochform. Einer unserer großen Favoriten: Saftige Spaghettone mit Bottarga di Tonno. Feinsinnig auch die zarten Linguine mit goldenem Knoblauch, exzellentem Olivenöl, etwas Chili und Pfeffer sowie hervorragenden Sardellen. Ein weiterer fabelhafter Nana-Klassiker ist die hausgemachte Pasta mit Thunfischeintopf, karamellisierten Zwiebeln, Miso und Schwarzer Zitrone. Der langsam gegarte Thunfisch und der Sud gehen eine besonders delikate Verbindung ein, die bis zum letzten Gabelbissen begeistert.

Eine besondere, sympathische und letztlich auch preislich gastfreundliche Idee ist das Menü Family Style auf sizilianisch. Man teilt sich 3 Vorspeisen, 3 Hauptgerichte und ein Dessert. Das alles ist mehr als genug und kostet pro Person 75 €. Es gibt beispielsweise Rinder-Tatar mit Schalotten, knackigen Senfkörnern und geräucherter Mayonnaise. Oder roten rohen und marinierten Thunfisch mit sizilianischen Zitrusfruchtscheibchen und Grapefruit. Sehr gut auch das gegrillte Rindfleisch vom Black Angus mit einer schönen Gemüse-Rotwein-Reduktion nebst süßen Karotten und selbstgemachtem leichtem Aprikosenketchup. Mit dabei ist stets ein Dessert to share, meist der wunderbar cremige Vanille-Flan mit Brioche und Thymian-Streuseln. Mitinhaber und Küchenchef Salvo Maggiore versucht einen anderen Weg zu gehen und setzt auf individuelle Ideen und modifizierte Gerichte seiner sizilianischen Heimat. Eine wichtige und wohltuende Abwechslung in Frankfurt, das von immergleichen Italienern dominiert wird.

Salvo Maggiore

Das großartige hausgemachte Brot gehört zum Standardrepertoire. Gemeinsam mit dem hervorragenden sizilianischen Olivenöl ist es schon ein Statement, doch die geschlagene Butter aus aromatischen Siccagno-Tomaten macht es zu einem Erlebnis. Es ist beim Menü inklusive. Die auf der Karte stehenden 4,50 € beziehen sich nur auf Gäste, die noch unbedingt einen Nachschlag haben möchten.

Das Ambiente ist schick und heiter, die Formen und Farben machen gute Laune. William Vitale und sein Team sorgen für einen lockeren, netten und kompetenten Service. Beim Wein sollte man als Gast auf Flaschen aus Sizilien setzen, aber auch die Rebsorte Roero Arneis aus dem Piemont bringt hier Gutes auf den Tisch.

Salvo Maggiore

Von Dienstag bis Freitag gibt es ein Business Lunch, Gruß aus der Küche, Vorspeise und ein Pasta-Teller (18,50 €). Die Speisekarte  mit Sharing Menü und Gerichten à la carte wird ebenfalls angeboten.

Samstags ist das Restaurant jetzt durchgängig mittags bis abends geöffnet, zwischen 12 und 16 Uhr steht Aperitivo auf dem Programm, nach italienischer Art, Weine und anderes by the glass und Appetithappen dazu. In der Restaurantmitte gibt es bereits einen Hochtisch mit bequemen Stühlen für solche Gelegenheiten. Neben der hübschen Arcaden-Terrasse, die inzwischen von der Fassadenbaustelle befreit wurde, soll es im nächsten Sommer auf der anderen Seite des Hauses auch Plätze geben, die man nur auf eine Kleinigkeit und ein Glas aufsuchen kann.

Ludwig Fienhold

 

 

 

Restaurant Naná, Frankfurt, Grüneburgweg 95,

Tel. 069 714 363 48.

Di-Fr. 12-14.30 und 18.30-22.30 Uhr

Sa 12-22.30 Uhr

So + Mo geschlossen

www.nanáconvivial.de

Fotos: Barbara Fienhold

 

Linguine mit Knoblauch | Olivenöl | Pfeffer | Sardellen

 

Gegrilltes Black Angus

Parmigiana in drei Texturen

Wolfsbarsch in Fischjus

Aromatische Tomaten, Stracciatella Burrata

Roter Thunfisch

Pasta mit Thunfischeintopf

Rinder Tatar

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Der neue Vintage Salon Champagner: Die Magie der zarten Perlage

Großer Champagner

für Feintrinker

 

Neue und alte Jahrgänge

mit Esprit

 

Die Präsentation eines neuen Jahrgangs vom raren Champagner Salon ist immer ein Ereignis. Dieser Terroir-Champagner aus besten Grand Cru Lagen in Mesnil-sur-Oger wird ausschließlich aus Chardonnay erzeugt, aber nur in besonders guten Jahren, was in der über hundertjährigen Geschichte der Kellerei keine 50 Mal geschah. Er kommt nur in homöopathischen Dosen von rund 30.000 Flaschen auf den Markt, von denen kaum mehr als 2000 Deutschland erreichen. Zum Vergleich: Moët & Chandon produziert über 30 Millionen Flaschen im Jahr. Die Qualität von Salon hat ihren Preis, derzeit liegt er beim aktuellen Jahrgang 2015 bei 1.200 €. Dieser und andere Champagner von Salon wurden im Sternerestaurant Ente im Hotel Nassauer Hof in Wiesbaden im kleinen Kreis verkostet.

Kühle, mineralische Stilistik, vibrierender Druck, messerscharfe Präzision. Der Salon 2015 wirkt sehr clean und puristisch. Ultra-feine Perlage, temperamentvolle Frische, 6 Gramm Dosage, mutet aber noch trockner an. Von jugendlicher Ungeduld, benötigt insgesamt noch Zeit, ausreichende Belüftung von wenigstens 20 Minuten und immer ein großes Weinglas.

Der Jahrgang 2002 von Salon war der erste des 21. Jahrhunderts. Und gleich ein ganz Großer. So viel Feinheit, diskreten Charme und schwebende Leichtigkeit erlebt man selten. Die Aromen von Citrus, Birne und Mandel flirren, der für die Kreideböden durchaus typische Ingwerton ist nur hauchzart präsent. Mehr als Brioche entdeckt man die von Proust verewigten Madeleines. Die dichte Perlage und ihre winzigen schnellen Bläschen entfalten im Mund sofort schmeichelndes Wohlgefühl und eine delikate Aromatik, die leicht salzig hinterlegt ist und ungemein animierend wirkt. Selten war ein reiner Chardonnay-Champagner jedenfalls so subtil, raffiniert und filigran. Das trifft noch mehr auf den in der Ente getrunkenen 2002 aus der Magnumflasche zu, ein Meisterwerk von Weltklasse, wie man es nicht oft erlebt. Eine solche Finesse und Sinnlichkeit vermitteln ein hoch emotionales Erlebnis.

Man kann Champagner mit allseits bekannte Luxusprodukten kombinieren oder mit Qualitätserzeugnissen wie dem zarten Schinken vom schwarzen baskischen Kintoa-Schwein – eine gute Empfehlung, die von Salon selbst kommt. Vielleicht sogar solo ohne jegliche Begleitung und weit ab von lauten Menschen und störenden Gerüchen, denn der Salon ist ein tiefer Schluck innerer Einkehr für stille Genießer.

Ludwig Fienhold

 

Die exklusive Tafelrunde in der Ente wurde von Thomas Schreiner begleitet, dem Vice President von Laurent-Perrier. Die Moderation übernahm Christian Rimoldi, er ist Export Director von Salon und Delamotte. Salon gehört zu Laurent-Perrier, dem größten familiengeführten Champagnerhaus. Ebenso wie Delamotte, das sich vor allem dem Blanc de Blancs verschrieben hat.




Abrissbirne: Die Ente im Nassauer Hof in Wiesbaden verliert ihr Gesicht

Grandhotel Nassauer Hof in Wiesbaden spielt verrückt

 

Kommentar

von Ludwig Fienhold

 

Es ist unglaublich. Das schönste Schmuckstück im Restaurant Ente und im ganzen Hotel Nassauer Hof, die von Anekdoten und Sagen umwehte Bartheke soll abgerissen werden und auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Ich bin kein Klimakleber, werde mich aber an der Theke anketten, um meinen Protest gegen diesen unsinnigen Akt der Vernichtung auszudrücken. Hinter dieser Entscheidung steckt kein kluger Kopf, sondern eine Abrissbirne.

Es heißt, die Beseitigung der Bartheke sei notwendig, um die Küche zu erweitern. Wie bitte? Das Restaurant wird seit 45 Jahren mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet und benötigt weniger eine andere Küche als mehr ein größeres Küchenteam.

Genau diese Bar aber ist als Profitcenter unentbehrlich. Dort wurden mehr Champagner und große Weine getrunken als irgendwo im Hotel. Dort fanden mehr heitere, intime und besinnliche Gespräche statt als in ganz Wiesbaden. Und dort fühlte sich jeder Gast wohler als in jeder Suite.

Das Grand Hotel Nassauer Hof ist längst ein anderes geworden und gehört zu Dorint, wobei die Immobilie inzwischen an die Avila Gruppe verkauft wurde. Völlig egal, es entwickelt sich etwas in eine Richtung, dass die Klientel des Nassauer Hofs mehr als nur irritiert. Das Hotel wird Ende 2025 wegen einer Renovierung für zwei Jahre geschlossen. Auch die Ente soll einem Facelift unterzogen werden, obwohl sie das schönste Restaurant Deutschlands ist. Das prägnante Deckengemälde bleibt wohl erhalten, nicht aber die Bartheke. Ungewiss ist auch die Zukunft der Ente. Sie soll zunächst als Pop-up bestehen bleiben, aber eben nicht in Wiesbaden, sondern irgendwo anders. Aber die Ente ist nur die Ente mit dieser grandiosen Terrasse, der fabelhaften Bartheke und dem Küchenchef Michael Kammermeier, dessen Zukunft in den Sternen steht, die schon gar nicht der Michelin zu deuten vermag.

Deckengemälde in der Ente

 

Fotos: Fienhold, BISS Magazin




Rosé: Der Durst des Sommers

Hampton Water frischt jetzt auch als Sparkling auf

 

Nichts fängt die Sommersonne so schön ein wie Rosé-Wein. Der Rosé Hampton Water rockt den Weinmarkt schon länger, jetzt ist auch der Sparkling auf dem deutschen Markt, der bislang nur in den USA zu bekommen war. Hampton Water Rosé und Sparkling ist ein Joint Venture von Rockstar Jon Bon Jovi, seinem Sohn Jesse Bongiovi und dem Winzer Gérard Bertrand aus Südfrankreich. Das Resultat ist keine Promi-Plörre, sondern Spaß auf sehr gutem Level.

Der Sparkling Hampton Water, auch Bubbly genannt, hat nichts Quietschiges und ist kein Badespaß für die Swimmingpoolkante, sondern seriöse Trinkfreude. Natürlich kann man ihn auch am Strand und auf Terrasse genießen, aber als belangloses Party-Saufi ist er viel zu schade. Der Bubbly schmeckt ein klein wenig nach Erdbeere und Himbeere, doch ein Hauch von Mandarine und Hagebutte machen ihn eine Prise herber, seine Zitrusfrische lässt ihn schön lebendig aufperlen.

Die 3 von der Schankstelle: Bon Jovi, Jesse Bongiovi, Gérard Bertrand

Die 3 von der Schankstelle: Bon Jovi, Jesse Bongiovi, Gérard Bertrand (v.l.n.r.)

Der Hampton Warter Rosé Stillwein ist ebenfalls saftig, geschmeidig und anregend. In der Magnum schmeckt er noch besser, was ja grundsätzlich für Großflaschen zutrifft. In der Fachwelt kommt der Rosé sehr gut an, im britischen Decanter wird er als „highly recommended“ empfohlen, vom US-Magazin Wine Spectator ebenfalls mit 90 Punkten als „hervorragend“ eingestuft. Die Cuvée aus Pinot Noir sowie Chardonnay und Grenache entstammt der Region Languedoc/Roussillon.

Die Hamptons sind das Luxus Retreat der New Yorker. Dort ist auch die Bon Jovi Family zu Hause, bei der nach den Worten von Jesse Bongiovi Rosé seit Jahren zum flüssigen Trinkrepertoire gehört und noch mehr als Wasser getrunken wird. Der Hampton Water hat Starstatus, was ihn nicht davon abhält gut zu sein. Man wollte mit diesem Rosé südfranzösisches Savoir-Vivre und den lässigen Lifestyle der US-Ostküste zusammen einfangen. Im Hampton Water spielt die Musik, er schmeckt und vermittelt ein gutes Lebensgefühl.

Ludwig Fienhold

Fotos: Hampton Water, Barbara Fienhold

Trink- und Bezugsquellen für Hampton Water Rosé & Bubbly

Gastronomie:

VaiVai

ATM Deli & Grape

Gerbermühle 

Friedas Bar & Kitchen im Omniturm

Handel:

Frankhof Weinhandelshaus

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