1

Frankfurt: Das neue Kimpton Hotel will kulinarischer Hotspot werden  

Und setzt dabei auf bekannte Köche aus der lokalen Szene

 

Das neue Kimpton in der Innenstadt will ein Hotspot werden und setzt bei seinem gastronomischen Konzept auf bekannte und erfahrene Mitarbeiter. Das kürzlich eröffnete Hotel ist Teil des wuchtigen Gebäude-Ensembles Four in der Junghofstraße 7.

Die Konzeptionierung der beiden Restaurants und Bars lag bei der englischen „Gorgeous Group“. Man will eine moderne internationale Küche mit lokalem Touch bieten. David Bullett übernimmt als Head of Food & Beverage die gastronomische Leitung. An seiner Seite stehen Andrijana Golubovic als Restaurantmanagerin und Dominik M. Falger, der sich mit seinem Team um die Bar-Outlets kümmert. Komplettiert wird das Führungsteam durch Jörg Ludwig, der als Executive Küchendirektor die Gastronomie auf Erfolgskurs bringen soll.

Der Kanadier David Bullett ist bisher bei verschiedenen Lokalen in Frankfurt positiv als Gastgeber in Erscheinung getreten, im Biancalani, dem Goldman von Thomas Haus und dem VaiVai sowie der Gerbermühle. An Davids Seite wird Andrijana Golubovic die Restaurants führen. Andrijana arbeitete in den vergangenen zehn Jahren in Dubai, Bahrain und Montenegro und schärfte ihre Kenntnisse in Tophotels wie Four Seasons, Ritz Carlton und Shangri-La. Die Bars des kürzlich eröffneten Kimpton Hotels stehen unter der Leitung von Dominik M. Falger. Er war Gründer der (inzwischen geschlossenen) Embury Bar in Frankfurt und arbeitete in internationalen Häusern wie dem Burj Al Arab in Dubai und der Widder Bar in Zürich.

Jörg Ludwig

Als Küchendirektor konnte Kimpton Jörg Ludwig gewinnen, der seit über 35 Jahren am Herd steht und viele Jahre als Küchenchef für gute Leistungen in der Gerbermühle sorgte. Unter seiner Leitung komplettieren Lars Burtscheidt als Head Chef, Ignatius Gorby als Executive Sous Chef und Jakob Borowski als Sous Chef das Team. Alle drei sammelten bereits Erfahrungen bei guten Adressen in der Gastronomie und Hotellerie. Lars Burtscheidt arbeitete unter anderem im Frankfurter Hilton als Küchenchef. Ignatius Gorby wechselt nach sechsjähriger Tätigkeit im Frankfurter Sternerestaurant Bidlabu ins Kimpton. Zuvor war Ignatius im mittlerweile geschlossenen Weinsinn engagiert, das zu seiner Zeit ebenfalls mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Sous Chef Jakob Borowski kochte zuletzt in der Gerbermühle, davor führte ihn sein Weg ins bekannte Landhaus Stricker auf Sylt. Am 23. April eröffnete mit dem Lazuli eine Rooftop-Location im fünften Stock, wo alle vier Türme des Four Frankfurt zusammenlaufen.

 

David Bullett

Jörg Ludwig & das Küchenteam

Barchef Dominik M. Falger

Jakob Borowski

Lars Burscheidt

Andrijana Golubovic

Photocredit: Kimpton




Winzer Fabian Schmidt aus dem Rheingau wird neuer Pächter des Weinguts der Stadt Frankfurt

Der Winzer will auf Bio umstellen und soll die Weine populärer machen

 

Das Weingut der Stadt Frankfurt ist eine Besonderheit, die aber mehr Beachtung verdient hätte. Viele haben davon gehört, aber dennoch nie einen dieser Weine getrunken, unter denen der Lohrberger Hang als einzigartige Lage hervorsticht. Der Vertrag der Pächerfamilie Rupp, die das städtische Weingut seit 1994 führt, endet dieses Jahr. Von Fabian Schmidt, der sein eigenes Weingut „Im Weinegg“ in Hochheim im Rheingau führt, erhofft sich die Stadt Frankfurt ab 2026 eine Umstellung auf biologischen Anbau sowie eine bessere Vermarktung. Eine Umstellung auf biologischen Weinbau geht allerdings nicht von heute auf morgen und wird drei Jahre dauern, bis ein entsprechendes Zertifikat ausgestellt werden kann. Da dies mit einem höheren Aufwand verbunden ist, dürfte sich das auch auf die Preise auswirken.

Winzer Fabian Schmidt

Wir kennen das Weingut Im Weinegg von Fabian Schmidt seit zehn Jahren. Der 42 Jahre alte Winzer konnte einige beachtenswerte Weine vorlegen und hat über die Jahre an Qualität zugelegt, was auch entsprechende Bewertungen in einschlägigen Fachmagazinen bestätigen. Schmidt ist vielseitig engagiert, man darf ihm einiges zutrauen. Seit 2023 ist sein 12 Hektar großes Weingut in Hochheim ein biodynamisch zertifizierter Demeter-Betrieb.

Armin Rupp, der das Weingut der Stadt Frankfurt maßgeblich aufgebaut hat und mit den Jahren ebenfalls eine Steigerung des Niveaus fertigbrachte, hat aus Sicht der Stadt zu wenig für die Vermarktung getan. Sohn Jürgen Rupp hatte sich ebenfalls als Pächter beworben, konnte aber ein nicht näher bekanntes und nur allgemein als Jury genanntes Gremium der Stadt nicht so sehr überzeugen wie Fabian Schmidt.

Neben den den Weinbergen im Rheingau gehört zum Weingut der Stadt Frankfurt auch der Lohrberger Hang, der dem Frankfurts Ortsteil Seckbach zugeordnet wird und damit ein echter lokaler Wein ist. Der trockene Riesling Lohrberger Hang, von dem jährlich rund 10.000 Flaschen erzeugt werden, ist der interessanteste Wein im Sortiment. Der Weinberg mit Südhanglage gehört der Stadt seit 1803 und wurde davor vom Frankfurter Karmeliterkloster betrieben. Den Riesling ziert ein historisches Etikett, das im Gegensatz zu den anderen Flaschenetiketten Gestaltungswillen zeigt. Er schmeckt frisch, reintönig und saftig und fällt weit weniger säureknackig wie beispielsweise ein Rheingauer Riesling aus. Er eignet sich wegen seiner geografischen Einzigartigkeit und seiner nicht wahrnehmbaren Säure besonders gut für Hiesige und Auswärtige, die Angst vor der Rieslingsäure haben. Es ist ein seriöser Spaßwein, den man gerne verschenkt, aber auch selbst im Hause hat, um Gäste zu überraschen.

Die Stadt Frankfurt hätte es gerne, dass der neue Pächter des städtischen Weinguts auch die Weinstube im Römer betreiben würde. Ein Winzer als Gastronom? Bislang war dies aus guten Gründen nicht so, wurden Weingut und Gastronomie in zwei verschiedene Hände gegeben. Auch Fabian Schmidt bestätigte auf unsere Nachfrage, dass er erst einmal mit dem Weingut alle Hände voll zu tun habe und nicht an eine Pacht für die Weinstube im Rathaus Römer denke.

Frankfurter Römerberg

Dennoch muss sich etwas ändern. Bislang wird die an Frankfurts prominentesten Platz liegende Weinstube im Römer chaotisch geführt, gleich drei Köche in Folge und ein Restaurantleiter haben seit der erst wenige Monate zurückliegenden Eröffnung das Handtuch geworfen. Das Lokal sollte aus Sicht der Stadt als Interimslösung betrieben werden, ob bis 2026 oder sogar 2027 blieb offen. Dabei zählt jeder Tag, die Stadt muss sich für das Lokal schnellstens etwas anderes überlegen und blamiert sich mit dieser Gastronomie gehörig.

Zumindest die Neuverpachtung der städtischen Weinguts scheint nun sicher zu sein. Man sollte sich jetzt vielleicht noch einige Flaschen vom aktuellen Jahrgang zulegen, weil es diese so nie wieder geben wird. Und weil man dann später vergleichen kann, welche Unterschiede es im Geschmack und bei der Qualität zwischen den alten und den neuen Weinen gibt.

Ludwig Fienhold

Fotos: Fienhold, Schmidt




Frankfurt kommt unter die Räder: Brandbrief der Gastronomen

Wie eine fahrlässige Verkehrspolitik

der Stadt Schaden zufügt

 

Frankfurt kommt unter die Räder. Die Stadt wird ohne Sinn und Verstand völlig willkürlich mit Radwegen überzogen. Offenbar will man Paris in seiner drastischen Autofeindlichkeit noch überholen. Ganze Stadtteile werden durch rot markierte breite Fahrradwege irrwitzig umgestaltet, im Nordend und in Bockheim werden Autofahrer und Fußgänger immer mehr zu Randexistenzen. Der Oeder Weg wurde hässlicher und unsicherer, Radfahrer fahren noch rigoroser und schneller als je zuvor. Die Gutmenschen strampeln als Weltretter in einen moralischen Eskapismus.

Die Berliner Sraße ist ein Paradebeispiel der Abwegigkeit. Dort lässt man zugunsten der Radfahrer den Autofahrern mit nur noch einer Spur weit weniger Platz, was vor allem samstags zum Zusammenbruch des innerstädtischen Verkehrs führt. Dort und in den angrenzenden Straßen stecken die Autos ewig fest und werden zu einem übermäßigen CO2-Ausstoß genötigt. Vielleicht benutzen die Radfahrer ja deshalb auch lieber die Fußgängerwege statt sich in ihren neu markierten Freiflächen breit zu machen.

Größtmögliche Sinnlosigkeit zeigen die Pläne der Stadt für die Bockenheimer Landstraße, wo man trotz bereits bestehender Fahrradwege diese weiter verbreitern will bei gleichzeitiger Beschneidung der Fahrspuren für die Autos.

Frankfurt ist immer weniger zu erkennen und verliert sein Gesicht. Die Straßen, die durch Geschäfte, Restaurants, Cafés und andere gesellschaftliche Treffpunkte überhaupt erst zum Leben erweckt werden, haben an Qualität verloren und müssen sich mitsamt den Geschäften und Lokalen ihrer Existenz beraubt sehen. Die verantwortlichen Politiker agieren in maßloser Selbstrgerechtigkeit. In der Verkehrspolitik ist man geistig und politisch festgfahren. Ausgerechnet der Grünen-Politiker Wolfgang Siefert nennt sich wahrhaftig Mobilitätsdezernent, obwohl er für das Gegenteil sorgt. Er verfällt in ideoligische Starrheit und erweist sich als mental unbweglich. Durch seine Sessilität büßt Frankfurt seine Attraktivität ein und verliert an Glaubwürdigkeit.

Die Stadt Frankfurt muss sich wieder auf das besinnen, was wirklich wichtig ist und die Steuergelder nicht der Ideologie opfern, sondern gezielt zum Nutzen der Bewohner einsetzen. Das einst stolze Bahnhofsviertel ist zum Elendsquatier geworden. Der Drogensumpf breitet sich immer mehr aus, und mit ihm gewaltbereite aggressive Kriminielle. Sie haben auch längst zwischen Hauptwache und Konstablerwache von der Zeil Besitz ergriffen und nisten sich in öffentlichen Parkhäusern ein. Zur sozialen Verwahrlosung kommt eine brachiale Vermüllung der Stadt, die den erbärmlichen Zustand Frankfurts weiter verstärkt. Es herrscht allerorten Notstand, da bedarf es vieler Maßnahmen, aber ganz gewiss keiner sinnlosen Radwege.

Kommentar: Ludwig Fienhold

 

In einem Brandbrief, der sich unter anderem an Oberbürgermeister Mike Josef von der SPD und den Grünen-Politiker und Mobilitätsdezernenten Wolfgang Siefert wendet, beziehen Gastronomen Stellung und weisen schlüssig auf die weitreichenden Schäden hin, die durch eine geplante Verbreiterung der Radwege auf der Bockenheimer Landstraße entstehen. Hier das Schreiben im Wortlaut:   

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Josef,
sehr geehrte Damen und Herren des Verkehrsdezernats, des Mobilitätsdezernats, der Stadtverordnetenversammlung, der IHK Frankfurt und des DEHOGA Hessen,

die unterzeichnenden Gastronomen der Bockenheimer Landstraße wenden sich mit großer Sorge an Sie. Wie wir aus der Presse erfahren mussten, plant die Stadt Frankfurt, den bereits bestehenden Fahrradweg entlang der Bockenheimer Landstraße so zu verbreitern, dass die Straße durchgängig nur noch einspurig befahrbar wäre. Diese Maßnahme wurde ohne jede Rücksprache mit den betroffenen Anliegern beschlossen und hätte gravierende Konsequenzen für den Verkehrsfluss, die Erreichbarkeit unserer Betriebe und die Attraktivität des Standorts.

Dabei ist dieser Umbau vollkommen überflüssig. Schon heute existieren auf beiden Seiten der Bockenheimer Landstraße eigene Fahrradwege. Zusätzlich wurde der parallel verlaufende Kettenhofweg erst kürzlich zur Fahrradstraße umgebaut. Die Radinfrastruktur in diesem Bereich ist also bereits umfassend ausgebaut – eine weitere Verbreiterung auf Kosten des Autoverkehrs entbehrt deshalb jeder Notwendigkeit.

Die Bockenheimer Landstraße ist keine klassische Einkaufsstraße, sondern eine lebendige Gastronomie- und Ausgehmeile. Restaurants, Cafés und Bistros prägen das Straßenbild und ziehen Kunden aus der ganzen Region an. Eine künstliche Verengung der Straße führt unweigerlich zu endlosen Staus, erschwert den Lieferverkehr und macht es unseren Gästen schwer, uns mit dem Auto zu erreichen. Zudem wird die Aufenthaltsqualität massiv beeinträchtigt – insbesondere für diejenigen, die auf unseren Terrassen speisen wollen und künftig auf eine endlose, CO2-emittierende Blechlawine blicken müssen.

Besonders empörend ist, dass die betroffenen Gastronomiebetriebe im Vorfeld nicht nach ihrer Meinung gefragt wurden. Jetzt zeigt sich deutlich, dass die überwältigende Mehrheit der betroffenen Gastronomen klar gegen diesen teuren und kontraproduktiven Umbau ist. Es kann nicht sein, dass über die Zukunft eines der wichtigsten Gastronomiestandorte Frankfurts entschieden wird, ohne die Menschen einzubeziehen, die hier täglich arbeiten und investieren.

Doch dieser überflüssige Umbau geht nicht nur zulasten des Autoverkehrs und der Gastronomie – er wird auch mit Steuergeldern finanziert. In Zeiten knapper öffentlicher Mittel ist es unverantwortlich, Millionenbeträge in ein Projekt zu stecken, das keinerlei erkennbaren Nutzen bringt, aber nachweislich massive Nachteile für Anwohner, Gewerbetreibende, Behinderte und Besucher verursacht. Statt Steuergelder für eine fragwürdige Fahrbahnverengung zu verschwenden, sollten diese Mittel sinnvoller eingesetzt werden – beispielsweise für die Sanierung bestehender Straßen, mehr Sauberkeit, einen besseren öffentlichen Nahverkehr oder die Schaffung dringend benötigter Parkmöglichkeiten.

Unsere Gäste, Lieferanten und Mitarbeiter sind auf eine funktionierende Infrastruktur angewiesen. Die willkürliche Reduzierung der Fahrspuren und der Wegfall dringend benötigter Parkmöglichkeiten gefährden nicht nur die Erreichbarkeit unserer Betriebe, sondern stellen auch einen direkten Angriff auf die Gastronomie, die Wirtschaftskraft und die Lebensqualität in diesem Viertel dar. Unsere Restaurants und Cafés sind ein zentraler Bestandteil des Frankfurter Stadtlebens und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Wir beschäftigen zahlreiche Mitarbeiter, zahlen erhebliche Gewerbesteuern und tragen maßgeblich zur Attraktivität der Stadt bei. Eine Einschränkung unserer Geschäftstätigkeit hätte daher nicht nur gravierende Folgen für unsere Unternehmen, den Arbeitsmarkt und die städtischen Finanzen, sondern würde auch das kulturelle Leben Frankfurts spürbar beeinträchtigen. Unsere Betriebe sind nicht nur Orte des Genusses, sondern auch soziale Treffpunkte, die das gesellschaftliche Miteinander und die kulturelle Vielfalt der Stadt prägen. Ihre Existenz zu gefährden, bedeutet, ein Stück urbaner Lebensqualität aufs Spiel zu setzen.

Die Stadt Frankfurt darf die Bedürfnisse der Anwohner, Geschäftsleute und Besucher nicht ignorieren. Statt den Verkehr durch eine durchgängige Fahrbahnverengung zum Erliegen zu bringen, braucht es Lösungen, die die Erreichbarkeit erhalten, den Verkehrsfluss gewährleisten und den Charakter der Bockenheimer Landstraße als gastronomischen Hotspot nicht gefährden.

Wir fordern die Stadt Frankfurt daher auf, von den geplanten Maßnahmen Abstand zu nehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Bernd (Gregor’s – Boutique Vinothek)

Karsten Boy (Block House)

Igor Cakalic (The Black Bulls)

Myers del Alamo (Sunny Side Up)

Sedat Durmaz (Oceans)

Dimitrios Kalyvas (Café Laumer)

Anik Katyal (Palmenhof)

Gregor Meyer (Meyer Deli Coffee Kitchen)

Christian Mook (Mon Amie Maxi)

Luel Mulugeta (Elaine’s World)

Mickey Rosen & Alex Urseanu (Moriki)

Dennis Rimonti (Via Monte Napoleone)

Philip Ricken (Le Bistro 66)

Karlheinz Schneider (Schneider´s Café Snackbar)

Giuseppe Talarico (Brixia)

Caroline & Dirk Vater (Chinaski)




Das neue Hotel Maison Heler von Philippe Starck: Ein poetisches Kunstwerk zum Wohnen

Ein starkes Stück des

Star-Architekten

Philippe Starck

in der französischen

Stadt Metz

 

Es soll ein poetisches und surrealistisches Kunstwerk zum Wohnen sein. So beschreibt der weltbekannte Architekt und Designer Philippe Starck das von ihm gestaltete und neu eröffnete Hotel Maison Heler im Amphitheaterviertel der französischen Stadt Metz.

Restaurant

Zum ersten Mal in Europa konzipierte Phillipe Starck das gesamte Projekt von Grund auf neu. Das monolithische neunstöckige Gebäude, ein Wahrzeichen der Stadt Metz, bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Herrenhäuser aus dem 19. Jahrhundert. Für das Hausrestaurant „La Maison de Manfred“ hat die Künstlerin und Tochter von Philippe, Ara Starck,19 Buntglasfenster geschaffen, darunter ein monumentales, das in kathedralenartigem Farbglanz den Hauptsaal des Restaurants geradezu illuminiert. Das Restaurant befindet sich auf dem obersten Stockwerk des Maison Heler.

Philippe Starck

Das Haus bietet 104 Zimmer und Suiten sowie zwei Restaurants und Bars. Die Zimmerpreise beginnen bei 170 € pro Nacht. Die Immobilie ist im Besitz eines Investorenpools und wird vom französischen Unternehmen Sohoma (Solent Hospitality Management) verwaltet.

Nach den Worten von Jenny Pham, der Direktorin des Maison Heler, positioniert sich das Hotel touristisch als Anziehungspunkt für die Stadt  und die Region Grand Est, im Einklang mit seinem dynamischen Viertel und der benachbarten Kulturinstitution, dem Centre Pompidou Metz. Das Maison Heler erweitere Metz um zusätzliche Kapazitäten der Spitzenklasse und eigne sich auch für Großveranstaltungen und Kongresse.

Metz liegt am Zusammenfluss von Mosel und Seille, 85 Minuten mit dem TGV von Paris und eine Stunde von Luxemburg und Deutschland entfernt. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Metz zählen das Centre Pompidou Metz, ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, die Kathedrale Saint-Étienne, das Museum Cour d’Or – Metz Eurométropole, das Erbe des Mittelalters und der Renaissance, die Plätze aus dem 18. Jahrhundert (das Opéra-Théâtre ist das älteste noch aktive Theater Frankreichs), die Befestigungsanlagen (die Porte des Allemands ist eine kleine Festung) und der Bahnhof Metz, der dreimal in Folge zum „schönsten Bahnhof Frankreichs“ gewählt wurde.

 

Die Curio Collection by Hilton ist ein globales Portfolio von180 individuell gestalteten Hotels, die gezielt ausgewählt wurden, um Gästen einzigartige Momente an den begehrtesten Reisezielen der Welt zu bieten. Jedes Hotel der Collection erzählt eine einzigartige Geschichte durch unverwechselbare Architektur und ungewöhnliches Design.

Photocredit: Hilton




Bohème-Charme mit gutem Wein: Dribbde Markt in Frankfurt

Positives Paradestück für ganz Sachsenhausen

 

Die Frankfurter Partyzone Sachsenhausen ist nicht nur Suffmeile für den schnellen alkoholischen Kopfschuss. Es gibt auch eine Oase im Viertel, die zu einem chilligen Treffpunkt für Weinfreunde wurde. Im Hof vom Dribbde Markt (zuvor Markt im Hof) gibt es Entdeckungen zu machen, auch für Anspruchsvolle.

Auf den flüchtigen Blick findet man eine erstaunliche Vielfalt an Apfelwein, Wein, Cremant, Prosecco oder Champagner. Bei genauer Betrachtung wird daraus ein Sortiment, das Qualität und Individualität bietet. Es dürfte wohl in ganz Sachsenhausen keinen so guten und wunderbar trockenen Prosecco geben wie den vom Weingut Case Paolin aus der Region Asolo. Dieser schöne Schäumer ist so trocken, genauer brut, dass ihn auch alle mögen werden, die sonst einen Bogen um blumige Vertreter dieser Spezies machen. Wenn man dann noch einen erstklassigen und dennoch preiswerten Wein wie den Soarda vom biodynmanisch arbeitenden Weingut Contra Soarda entdeckt, schließt man sofort Freundschaft mit dieser so anderen Adresse für Weinliebhaber. Der reinsortige saftige und gut strukturierte Wein aus der autochthonen Rebsorte Vespaiolo wächst auf vulkanischen Böden in Bassano del Grappa in Venezien. Zitrusfrische paart  sich mit einem Hauch von Orangenzeste und Grapefruit und wird von einer anregenden Salzspur durchzogen, die ungemein Lust nach mehr macht.

Ausgesuchte Champagner und Schaumweine, die man sonst nicht findet, Nischenwinzer und Newcomer prägen das Sortiment. Und dass es dann auch noch die famosen Apfelschaumweine und Apfelweine von Stier gibt, sollte gerade jene interessieren, die Sachsenhausen für ein nur im betrunkenen Zustand zu ertragenes Pflaster halten. Insgesamt stehen über 120 verschiedene Flaschen parat, Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland stehen im Vordergrund. Es existiert eine Karte mit offenen Angeboten, man kann aber auch jede Flasche aus dem Ladensortiment für ein Korkgeld von 15 € bekommen. Man sitzt auf kleinen Bänken im Hof oder im Marktladen selbst, der Geschäft und Vinothek in einem ist, wo man zwischen den Weinregalen plaudern und trinken kann.

Im Hof gastieren wechselnde Stände mit Tapas, Streetfood oder Imbiss jeglicher Art. Veronica von Manduca Food Truck & Catering brachte kürzlich häppchenweise spanische Tapas mit, würzige Chorizo, Manchegokäse und richtig gute Chimichurri-Sauce. Kay Exenberger, der ehemalige Tausendsassa-Gastronom, ist auch Experte für Flipper und Spielautomaten. Diesen Geräten ist ein eigener Raum gewidmet, die man bespielen oder auch kaufen kann. Es finden auf dem Hof auch Flohmärkte, Kunst Workshops, Wein Tastings und anderes mehr statt (am besten aktuell auf der Webseite nachschauen).

Christiane Kern + Thomas Kastner

Betrieben wird der Dribbde Markt sehr engagiert von Thomas Kastner und Christiane Kern, die mit dem Naschmarkt am Dom eines der schönsten und besten Cafés mit ausgesuchten Leckereien betreibt. In der Wallstraße ist die Kneipendichte enorm, man kann von einem Lokal ins nächste fallen, wobei der Apfelwein keineswegs die Hauptrolle spielt. Der alte Platzhirsch Lobster hällt immer noch die Stellung, bei Whisky Spirits gab es eine Whiskymesse bei der auffällig viele Frauen ordentlich zum Zug kamen. So etwas wie den Dribbde-Markt hat es bislang aber nicht gegeben, er ist für die Szene eine große Bereicherung. Es sind genau solche Adressen, die das ramponierte Image von Sachsenhausen deutlich verbessern.

Ludwig Fienhold

Fotos: Barbara Fienhold

Hof-Laden Dribbde Markt, Frankfurt, Wallstr. 11

Geöffnet Do + Fr 16.30 – 20.30 Uhr, Sa 12 – 20 Uhr.

Tel. 01512 3595355

www.dribbdemarkt.de

 




Wieder eine gute Adresse weniger in Frankfurt: Café im Kunstverein steht vor dem Aus

Gibt es eine Rettung

für das Lokal

an prominenter Stelle?

 

Das neu geführte Café im Kunstverein in Frankfurt war viel mehr als eines unter vielen Cafés. Es war ein cooler Hotspot, eine Mischung aus Café, Weinbar und internationalem Treffpunkt. Durch seine Pole Position an der Schnittstelle zwischen Altstadt und Neuer Altstadt zog es Frankfurter und Besucher gleichermaßen an. Das historische denkmalgeschützte Haus liegt am legendären Krönungsweg, auf dem die Kaiser nach der Krönung im Dom zum Römerberg zogen.

Es gibt einige bemerkenswerte Adressen zwischen Römer und Dom in Frankfurt, das Café im Kunstverein war eine der besten. Es wurde die letzten beiden Jahre von neuen Betreibern weit besser und professioneller geführt als je zuvor. Cappuccino und Cortado waren ausgezeichnet und handwerklich gut gemacht, es gab mit der Kelterei Stier nicht irgendeinen beliebigen Apfelwein, sondern einen wunderbaren dieser Spezies. Daneben konnte man ordentliche Weine bekommen, auch ausreichend glasweise. Auch andere schäumende Weine und Champagner schimmerten verlockend im eisgefüllten Kühler. Der Service war flink und freundlich und fand auch bei vollem Haus ein nettes Wort. Es gab auch einige gut gemachte Tellergerichte und Happen, mehr ließ der Denkmalschutz nicht zu, da eine richtige Küche mit offenem Feuer angeblich brandgefährlich wäre.

Das Lokal wurde jedenfalls so engagiert geführt, wie nie zuvor an dieser Stelle: Und trotzdem steht es jetzt völlig überraschend vor dem Aus. Die Betreiber haben Insolvenz angemeldet. Inzwischen hat das Café im Kunstverein seit drei Wochen geschlossen und reagiert leider nicht auf unsere Nachfragen. Das Lokal war immer gut besucht, die Gäste haben nicht wenig konsumiert. Was aber hat zu dieser wirtschaftlichen Schieflage geführt? Vermieter des gastronomischen Betriebs ist der Kunstverein, vielleicht kann es mit ihm noch zu einer Verständigung kommen. Ein Insolvenzantragsverfahren bedeutet zwar in den meiste Fällen das Aus, muss aber kein Todesurteil sein. Vielleicht gibt es noch eine Chance.

Ludwig Fienhold

Photocredit: Barbara Fienhold




Abschied von der Mode-Avantgardistin Christine Staatz

Ihre Hysterie-Läden haben Frankfurt-Geschichte geschrieben

 

Christine Staatz brachte die bunte Modewelt nach Frankfurt, als man dort noch in Sack und Asche ging. 1985 eröffnete sie ihr erstes Modegeschäft in der Stiftstraße. Labels von Galliano, Comme des Garcons, Yamamoto oder Hervé Leger begeisterten ein nach extravaganten Neuheiten suchendes Publikum. Nach kurzer schwerer Krankheit ist Christine Staatz am Osterwochenende überraschend verstorben, einige Wochen nach ihrem 66. Geburtstag am 13. Januar.

Christine Staatz im Hotel Lindenberg in Frankfurt

Christine wuchs in einem kleinen Ort in der Nähe von Heidelberg auf und stylte bereits als Kind stundenlang ihre Puppen. Die Laufbahn im Bankengeschäft wurde ihr trotz guter Karriereaussichten schnell zu langweilig, ebenso wie die dort herrschende Kleiderordnung. „Ich habe mein ganzes Geld für Designerkleidung ausgegeben. Ich wusste, ich muss in die Modebranche wechseln.“

Christine Staatz war auch selbst eine Modefigur wie aus der Vogue gesprungen. Sie galt als schrill, dabei zeigte sie nur wie expressiv, heiter und eigenwillig Mode sein kann. Markanntes Erkennungszeichen waren ihre kunstvoll nach oben gedrehten Haare. Auch mit ihren wechselnden Perücken machte sie eine gute Figur. Chrsitine Staatz war ein vielfotografiertes It-Girl.  Auf den Fashion-Shows in New York und Paris war sie ein Eyecatcher und kam backstage schnell in Kontakt mit jenen Menschen, die ihren Marken die Namen gaben: Yohji Yamamoto, Jean-Paul Gaultier, Thierry Mugler oder Hervé Leger,

Christine in Marbella

Ihre größten Erfolge feierte die alterslos erscheinende Staatz in ihrem Geschäft in der Stiftstraße und konnte auch noch in der Schillerpassage auftrumpfen, während ihre letzte Adresse in der Bethmannstraße schräg gegenüber vom Steigenberger Hotel Frankfurter Hof weit weniger vorteilhaft ausfiel. Sie erinnerte sich bis zum Schluss vor allen an die guten Zeiten. „Die haben mir den Laden leer gekauft, manche Kunden kamen nach Ladenschluss und blieben bis Mitternacht.“ Es shoppten internationale Stars, die Bandmitglieder von Aerosmith und die Pet Shop Boys oder Pink, begleitet von vier Bodyguards.

Danach versuchte Christine Staatz ihr Glück mit einem Internet Store und eigener Overknee Collection. Obwohl dabei weniger als erwartet umgesetzt wurde, gab sie nicht auf und ging einen anderen Weg. Schon immer vom Schönen angezogen, versuchte sie in Marrakesch in Zusammenarbeit mit Hotels, Boutiquen und anderen noblen Adressen Kunden für exklusive Buchungen zu gewinnen. Man konnte sich mit ihr über Hotels und Restaurants, die gute Küche überhaupt, ebenso ausgiebig unterhalten wie über Mode. Nach sieben Jahren in Marroko zog es sie zu einer weiteren Glamour-Destination, nach Marbella. Mit einem ähnlichen Konzept wie in Marrakesch sowie Immobilienvermittlungen konnte sie sich dort ein gutes Leben aufbauen, das nun jäh zu Ende ging.

Christine Staatz liebte Luxus und Glamour, vor allem hatte sie Lust aufs Leben. Ihr Lachen hätte einen Saal füllen können, aber sie konnte auch ganz still und leise und nachdenklich sein. Getrieben wurde sie immerfort von einer kindlichen Neugierde. Sie hatte eine tiefe Sehnsucht in sich, die noch nach Erfüllung suchte.

Ludwig Fienhold

 

Photocredit: Barbara Fienhold, Staatz privat