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Kulinarische Sensation im Hotel Schloss Reinhartshausen im Rheingau: Frauen-Duo aus 3-Sterne-Restaurant soll das Marcobrunn führen

Simone Kubitzek und Hella Eggers kommen

aus dem Toprestaurant Aqua in Wolfsburg

 

Von Ludwig Fienhold

 

Das Schloss Reinhartshausen in Eltiville im Rheingau, das zuletzt als Flüchtlingsunterkunft diente, sollte komplett renoviert und umgestaltet schon Ende letztens Jahres fertig sein, wird aber nach neusten Erkenntnissen erst im Herbst eröffnen. Die größte Überraschung: Das Gourmetrestaurant Marcobrunn soll künftig von einem Frauen-Duo geführt werden: Hella Eggers (l. im Bild) und Simone Kubitzek (r. im Bild) kommen aus dem 3-Sterne-Restaurant Aqua von Sven Elverfeld in Wolfsburg.

Simone Kubitzek aus Würzburg war seit 2019 Junior Sous Chefin im Restaurant Aqua, Hella Eggers arbeitet dort zwei Jahre als Chefpâtissière. Beide haben bemerkenswerte Preise gewonnen und ihr Talent vielfach unter Beweis gestellt. Die Voraussetzung einen Spitzenplatz in der deutschen Gastronomie einzunehmen und sich im Rheingau ganz oben zu positionieren sind sehr gut. Jedenfalls ist es eine kleine kulinarische Sensation, was sich  hier gerade entwickelt.

Grundsätzlich soll die Küche französisch orientiert sein, aber mit starken asiatischen Einflüssen. Ein Gericht für die neue Karte ist zum Beispiel der Gebrannte Lauch, mit Sauce Soubise, Salzzitrone & Seidentofu. Die Salzzitrone soll der leicht rauchigen Sauce Soubise nicht nur die nötige Frische verleihen, sondern sich auch mit dem cremigen Seidentofu zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk verbinden.

Das Restaurant Marcobrunn war einst eines der besten und schönsten Restaurants in Deutschland. Der selige Alfred Friedrich machte daraus ein kulinarisches Juwel (1999 – 2004). Joachim Wissler war von 1991 – 1996 im Marcobrunn Küchenchef und wurde dort zuletzt mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet.

Das neue Restaurant Marcobrunn by Tristan Brandt soll Ende Oktober an den Start gehen und will von Freitag bis Montag Gäste empfangen.

 

Photocredit: Fabian Matalla




Die Wein-Kometen von Santorini

Trauminsel mit berauschend schönen Weinen

 

Die Bilderbuchkulisse der weißblauen Dörfer am Kraterrand hat die Vulkaninsel Santorini zu einem der begehrtesten Traumziele gemacht, doch inzwischen ist sie auch als Weindestination bekannt. Es gibt im Touristenstrudel zwar ein Meer der Mittelmäßigkeit, doch einige Weingüter ragen wie Felsen heraus.

Die Weine von Santorini haben einen phänomenalen Aufstieg an Qualität genommen, was sich oft auch im Preis ausdrückt. Auf der Vulkaninsel wachsen Weine, wie man sie nur auf einem solch einzigartigen Boden ziehen kann. Man findet einige absolute Bravourstücke, der Wein von Mikra Thira, Jahrgang 2020, gehört dazu.

Das Garagenweingut ist selbstbewusst genug, um zu behaupten, dass es einen der besten, vielleicht sogar den besten Assyrtiko Griechenlands keltert. Und wirklich: Hier fließt etwas Großartiges ins Glas und verströmt so viel lustvolle Energie, die rauschig macht, weil man nicht aufhören möchte. Diese Kraft und Frische wird über eine feine Salzigkeit transportiert, die vielen erstklassigen Vulkan-Weinen innewohnt. Dazu kommt eine pikante Limettenfrische, ein Hauch Mirabelle und zarte Kräuternoten. Genial. Ein vibrierender Wein, der das Herz wärmt und die Sinne füllt. 50 % im Stahltank ausgebaut, 50 % auf der Feinhefe im gebrauchten französischen Fässern. Mit 2,3 % Restzucker schön trocken. Man sollte der Flasche 20 Minuten Luft gönnen oder gleich dekantieren.

Die Insel Santorini und ihr ungewöhnliches Terroir waren nie betroffen von der Phylloxera-Reblaus. Der karge vulkanischer Basalt schien keine geeignete Heimat für die meisten Pflanzen, aber auch nicht für Schädlinge zu sein. Assyrtiko ist mit gut 70 Prozent Anbaufläche die wichtigste Rebsorte und stammt ursprünglich auch aus Santorini. Die Weine besitzen geschmacklich etwas Gesundes, Reines. Die besten Tropfen zeichnen sich durch Natürlichkeit, Mineralität, Frische, Salzigkeit, feine Frucht und Konzentration aus. Begleitet von Zitrus- und Grapefruitgeschmack und aparten Kräuteraromen. Exemplarisch dafür stehen die Weine von Tselepos und dessen Weingut Canava Chrissou auf Santorini. Der Assyrtiko Vieilles Vignes 2017 schmeckt großartig, burgundisch, saftig, salzig, kräuterwürzig, kraftvoll. Ein klein wenig Chartreuse-Charme rollt dabei über die Zunge. Im Vordergrund aber stehen eine animierende Zitrusfrische sowie ein Hauch von Mandarine und Grapefruit. An keiner Stelle wirkt dieser griechische Grandseigneur parfümiert, sein Auftritt ist aromatisch verschwenderisch und doch kühl und trocken. Auch dieser Wein öffnet erst nach einer halben Stunde seine ganze Kraft und Sinnlichkeit. Der Jahrgang 2021 ist ebenfalls ausgezeichnet, aber freundlicher und schneller zugänglich als der gereifte aus dem Jahr 2017.

Bei den Santorini Assyrtiko Wein-Enthusiasten steht die Domaine Sigalas ganz hoch im Kurs. Der „Sigalas Santorini“ ist ein Assyrtiko, der auch Rieslingfreunde begeistern sollte. Schlank, frisch, mineralisch und auf einem Schluck überzeugend. Wiesenblumen flirren umher, Kräuterdüfte sorgen für mediterranes Feeling, eine subtile Salzspur regt zum nächsten Glas an und lässt den Wein nie müde erscheinen (und den Weintrinker auch nicht). Eine solche Dynamik und Klasse im Glas macht einfach nur Spaß. Der Les Iles de Sigalas ist ähnlich, elastisch cremig, aber nicht so vielschichtig. Er gehört zu den preiswertesten Santorini-Weinen und kann dennoch weit oben mitspielen. Man muss sich nur beeilen, ihn noch zu bekommen, denn er wird nicht mehr im Sortiment geführt. Bei einigen wenigen Händlern und mehr noch in manchen Lokalen ist er zu finden Der A&M von Sigalas, eine harmonische Cuvée aus Assyrtiko und Monemvasia, ist saftig, straff und knackig wie ein Riesling, lässt aber zudem diese einmalige vulkanische Santorini-Mystik aufblitzen, die ihn geschmacklich in eine andere Sphäre bringt.

Hatzidakis ist ein legendäres Weingut und das erste aus Santorini, das weit über die Insel hinaus bekannt wurde. Dies lag am Visionär Haridimos Hatzidakis, dessen Spirit die ersten und entscheidenden Jahre des 1996 gegründeten Weinguts prägte. Das große Talent verließ freiwillig diese Welt und hinterließ ein hoch kultiviertes Erbe. Tochter Stella und die übrige Familie übernahmen das Weingut und legten 2018 ihren ersten Jahrgang vor. Wer zuerst Bekanntschaft mit dem Assyrtiko „Familia“ 2021 macht, wird den Hype nicht unbedingt verstehen, weil diesem Wein die Tiefgründigkeit fehlt. Der Rosé, ein hundertprozentiger Mandilaria, hat Charakter und ist kein blasser Terrassentropfen, ist aber eben auch nicht die Paraderebsorte des Weinguts. Der Assyrtiko Cuvée No 15, Jahrgang 2020, stammt aus drei eigenen und unterschiedlichen Weinbergen und wurde im Stahltank ausgebaut. Er brilliert durch komplexe Fruchtaromen, Mineralität, Salzigkeit und einen Tiefsinn, der an die genialen Brüder Louros und Mylos erinnert. Die große Magie der Lava-Weine von Hatzidakis erlebt man vor allem beim Assyrtiko de Louros und mehr noch dem Assyrtiko de Mylos von 100-jährigen Reben.  Von beiden gibt es nur wenige tausend Flaschen, was den Preis von fast 100 € verständlich macht. Wer das Glück hat, gereifte Flaschen dieser phänomenalen Qualitäten zu verkosten, wird begeistert sein. Der Assyrtiko aus der Klosterparzelle Mylos 2011 ist eine absolute Rarität und kaum zu bekommen. Ein solcher komplexer, tiefgründiger und nach Bergkräutern duftender Weinriese wird zum Weltereignis.

Ludwig Fienhold

 

Weinhändler mit einer Auswahl an Weinen von Santorini

Cava Oinos, Frankfurt, Gartenstr. 101, Tel 069 96360808 

Wein am Limit, www.weinamlimit.de

Lobenberg, www.gute-weine.de

Stelios, stelios-weine.de

Cava, griechischer Wein, www.cava-griechischerwein.de

Restaurants mit Weinen aus Santorini

Parthenon und Nibelungenschänke in Frankfurt.

 

 




Wein-Bar Juwel: Auf der Sonnenseite des Mains ploppt jetzt der Rosé

Gute Rosé-Weine

statt Partyplörre

 

Die Rosé-Saison hat begonnen, die Welt erscheint rosarot. Doch nur selten bekommt man auch gute Weine dieser Art ins Glas. Die Open-Air Weinbar und Event-Location Juwel am Frankfurter Mainufer hat ihr ohnehin bemerkenswertes Sortiment mit einer Rosé-Weinkarte ergänzt. Alle Offerten inklusiver der hochpreisigen gibt es auch glasweise.

Der einst so lebendige Walther-von-Cronberg-Platz am Mainufer in Sachsenhausen wird derzeit nur durch das Juwel gastronomisch am Leben gehalten. Die Crew engagiert sich um so mehr mit einigen kleinen und großen Events oder speziellen Wein-Offensiven wie kürzlich mit herausragenden Vulkanweinen und jetzt mit Rosé.

Inselweine können großen Charme haben, aber auch Charakter zeigen. Lanzarote und Ibiza sind ganz unterschiedliche Insel- und Weintypen, die aber beide enorm viel Freude ins Glas bringen. Das kleine Weingut Titerok Akaet auf Lanzarote begeistert mit seiner ganzen Range, allesamt charakterstarke Individualisten in limitierter Auflage. Auch der Rosé Ye-Yé ist kein Nebenbei-Erzeugnis, sondern ein eigenständiger und vitaler Lustmacher. Hinter dem schrillen Etikett, das auch junge Weinfreunde ansprechen soll, steckt seriöse und vor allem harte Arbeit. Das Ergebnis: Super saftig, wildbeerig, fleischig, ein Rosé für Rotweinfreunde.

Begeistern kann man sich auch für den Ibizkus aus Ibiza, andere Stilistik, ähnliche Trinkfreude. Der Rosé aus der Rebsorte Monastrell (Mourvèdre) ist alles andere als ein plörrendes Partytröpfchen. Er ist seidig, elegant und feinsinnig und schmeckt nach Grapefruit, Orangenzeste, frischer Hagebutte und Karamell mit einem Touch Botanics und delikaten Kräuternoten.

Juwel am Main

Ein toller Schäumer, in Portugal Espumante genannt, ist der 3B Rosé Extra Brut von Filipa Pato und William Wouters aus Bairrada. Dieser feinperlende schäumende Wein überrascht mit einem markanten Erdbeeraroma, das aber ganz ohne kitschige Frucht auskommt und extrem trocken ist. Die Bagatraube sorgt für eine köstliche Kräuter-Note, die mineralische Frische animiert zum Noch-ein-Glas-mehr-trinken. Man wird den 3B Rosé kaum noch irgendwo bekommen, er ist extrem beliebt und schnell weggetrunken. Im Juwel gibt es die letzten Flaschen.

Es wird im Juwel am Main, Walther-von-Cronberg-Platz 5, am Donnerstag, 23. Mai, ab 18 Uhr diese hier vorgestellten und noch ein halbes Dutzend weiterer Rosé-Weine im Ausschank geben. In allen Größen: 0,1l, 0,2l und als Flasche. Die Rosé-Karte ist auch danach noch aktiv, aber: First come, first drink.

Die Öffnungszeiten findet man auch unter:

www.the-cooking-ape.com

 




Das gibt Ärger: Aus der Weinstube im Römer wird das Café Einstein

Blattschuss: Statt Weine der Stadt Frankfurt gibt es Jägermeister

 

Aus der Weinstube im Römer ist jetzt das Café Einstein geworden. Das wäre vielleicht nur eine Randnotiz wert, doch es ist auch ein Politikum damit verbunden, das Ärger und Streit heraufbeschwören dürfte. Der Römerberg ist immerhin nicht nur ein schöner Platz und Sitz des Rathauses, sondern die Visitenkarte der Stadt.

Die Gastronomie am Römerberg ist nicht bemerkenswert und erschreckt höchstens mit der einen oder anderen Touristenfalle. Ein Aushängeschild für die Stadt ist an keiner Stelle zu finden. Mit der Weinstube im Römer hätte man nun die Chance gehabt, dies zu ändern. Leider sieht es nicht danach aus. Die Weinstube war 45 Jahre lang ein sicher nicht spektakulärer, aber solider Platz für Rippchen mit Sauerkraut, Grillhaxe oder Handkäs. Außerdem gab es die Weine der Stadt Frankfurt, darunter die Riesling-Rarität vom eigenen winzigen Weinberg am Lohrberg. Das Lokal wurde 45 Jahre von der Familie Matheyka betrieben, erst den Eltern, ab 1992 von Michael Matheyka und seiner Frau Sonia. 2022 wurde ihr Pachtvertrag nicht mehr verlängert. Die Entscheidung traf den Wirt aus heiterem Himmel. Die Weinstube stand nun zwei Jahre leer, jetzt ist das Café Einstein dort eingezogen, das schräg gegenüber zu Hause war und zu einem Berliner Unternehmen gehört.

Jetzt schon ein Skandal: Bislang wurden in der Weinstube im Römer die Weine der Stadt Frankfurt ausgeschenkt. Die Pächter wurden sogar dazu verpflichtet. Die Winzerfamilie Rupp wurde bislang jedoch nicht nach Lieferungen gefragt, obwohl sie nur wenige Schritte entfernt ihre Verkaufsräume hat. Die Stadt hat wohl kein Interesse mehr, denn der Vertrag läuft Ende 2024 aus, künftig soll ein anderer Pächter gefunden werden, der die Weinberge ökologisch bewirtschaftet. Es zeugt aber von schlechtem Stil, die Winzerfamilie Rupp in den wahrscheinlich letzten Monaten ihrer Arbeit in Frankfurt derart bösartig zu ignorieren. Im Januar 2025 soll mit der Ausschreibung für einen neuen Pächter für das Weingut der Stadt Frankfurt begonnen werden. Wer die Stadt und ihr Tempo kennt, weiß wie lange so etwas dauern kann. Der neue Pächter, so hieß es vor einem Jahr in einem Interview der Frankfurter Neuen Presse mit der zuständigen Bildungs- und Baudezernentin Sylvia Weber, solle auch die Weinstube im Römer übernehmen. Wenn man sieht, wie viele Jahre bereits andere gastliche Stätten der Stadt wie der Ratskeller oder das Steinerne Haus leer stehen, kommen einem Zweifel. Das neue Café Einstein wird den Römerberg noch längere Zeit besetzt halten.

Aber auch sonst wirft die Neuverpachtung der Weinstube im Römer einige Fragen auf. Die Stadt hat immer und ewig betont, dass man an dieser prominenten Stelle eine Gastronomie mit lokaler und hessischer Ausrichtung haben wolle. Ein Café wie es jetzt hier gerade aufgemacht hat, passt da nicht ins Bild. In Jeder Hinsicht. Die rustikale Wirtstube mit über 150 alten Fachwerkbalken verschluckt sich an Pappbechern und Coffee zu to go. Der neue Pächter lässt an seinem alten Standort durch Zettel an der Fensterscheibe wissen: New Place Same Taste. Heidelbeertörtchen und Brownies statt Rippchen mit Kraut.

Der Römerberg ist übersät mit grauenhaften Werbesonnenschirmen, jetzt sind noch drei hinzugekommen, die für spanisches San Miguel Bier werben. Die großen Schirme verdecken die schöne Fassade und die romantischen Fenster des Hauses. Das Denkmalamt, das sonst oft unnötig bei Petitessen ausrastet, sieht wieder einmal nicht hin. Das historisch anmutende Schild und der schöne Schriftzug vor der Tür der Lokals werden hoffentlich nicht unter Pappschildern versteckt.

Die Augen schmerzen auch beim Anblick der gestückelten Terrasse. Außer den San Miguel Sonnenschirmen tummeln sich dort zusammengeklappte Bierbänke und Stühle, wie sie zuvor im alten Café Einstein standen, aber nicht zur altehrwürdigen Fassade des Hauses passen. Im ehemaligen Café Einstein, das in dem einzigen üblen Gebäude auf dem Römerberg untergebracht war, fielen sie nicht weiter unangenehm auf. So oder so erscheint das neue Café Einstein wie ein Fremdkörper und erregt jede Minute seines Daseins Ärger und Missmut. Dazu passen auch die überkandidelten Angebote und Preise: Flasche Wasser 8 €, Bier (0,7l) 7 €, Apfelwein (1l) 9 €, Jägermeister 5 €. Qualität und Originalität sucht man vergebens. Für die Vermietung des Lokals ist das Amt für Bau und Immobilien (früher Liegenschaftsamt) verantwortlich. Was immer dieses dazu verleitet solche Entscheidungen zu treffen, der gute Geschmack kann es nicht gewesen sein.

 

Ludwig Fienhold




Neueröffnung: Schloss Fuschl glänzt wieder

Mehr als nur eine Filmkulisse für Romy Schneiders Sisi

 

Das Schloss Fuschl ist ein Mythos, in dem man wohnen kann. Das luxuriöse Resort liegt am malerischen Ufer des Fuschlsees und erscheint fast schon unwirklich wie eine Filmkulisse. Tatsächlich wurde dort die berühmte Sisi-Trilogie mit Romy Schneider gedreht. Das  Märchenschloss wird jetzt nach umfangreicher Renovierung am 1. Juli wiedereröffnet und lädt Gäste zum Schwelgen ein.

Das Hotel will ein Hideaway für anspruchsvolle Reisende sein. Die Lage ist großartig, der Blick auf die imposanten Alpen und den ruhigen See hat etwas Majestätisches. Einst für österreichische Erzbischöfe und hochrangige Adelige erbaut, bereichert das Hotel nun das Portfolio von Rosewood Hotels & Resorts. Das Ensemble liegt auf einer Landzunge des Fuschlsees in Hof, unweit von Salzburg.

Ursprünglich im Jahr 1461 als prächtiges Jagdschloss und Sommerresidenz für den Erzbischof von Salzburg errichtet, hat sich das Anwesen zu einem Luxusresort entwickelt. Das traditionsreiche Schloss Fuschl hat zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus Film und Politik beherbergt, darunter auch Romy Schneider. Sie verkörperte die Kaiserin von Österreich, die als Sisi verzauberte. Der berühmte Film wurde zu Teilen im Schloss Fuschl gedreht.

Nach einer aufwendigen Renovierung erstrahlt das Schloss Fuschl in neuem Glanz, mit 98 eleganten Gästezimmern, darunter 42 Suiten und sechs Chalets, sowie fünf Restaurants mit verschiedenen kulinarischen Konzepten. Das Hotel will auch mit seinem Wellnessbereich überzeugen, das Asaya Spa bietet Innen- und beheiztem Außenpool, acht Anwendungsräume und einem hochmodernen Fitnessraum. Das Hotel hat direkten Zugang zum Fuschlsee, die Gäste können am Seeufer entspannen und die Stille inmitten der Natur genießen.

Hotel Fuschl, www.rosewoodhotels.com

Zimmer ab 800 €

Photocredit: Rosewood Hotel Fuschl

 




Unvergessene Tafelrunden im Hotel Bareiss: Satte Kritiker, kritische Köche

Hotel-Legende Hermann Bareiss wird 80

 

Von Ludwig Fienhold

 

Ein solch pralles Leben ist nicht vielen gegönnt, doch Hermann Bareiss, der jetzt am 27. März 80 Jahre wurde, hat auch viel Einsatz gezeigt. Schließlich konnte er aber auch uns Gästen eine schöne Zeit ermöglichen, durch ein Gourmet-Imperium, das seinesgleichen in Europa sucht. Was es dort nicht alles gibt: das 3-Sterne-Restaurant Bareiss, die wunderbaren Dorfstuben mit schönster Gasthauskultur, den mystischen historischen Morlokhof, ein Hotel-Schlaraffia mit einem sensationellen Frühstück. Und eine Armada an bestens geschulten, engagierten und herzlichen Servicemitarbeitern, die vor allem eins sein wollen: Ein so großartiger Gastgeber wie Hermann Bareiss.

Wenn es heute heißt, er habe im Bareiss gelernt, dann ist dies die Eintrittskarte in jedes gute Hotel oder Restaurant. Hermann Bareiss selbst kommt auch aus der Küche, hat dort sein Handwerk gelernt, unter anderem in Paris und London. Er musste schon in jungen Jahren mit gerade 29 das Anwesen übernehmen, das seine alleinerziehende Mutter 1951 als Kurhotel Mitteltal eröffnete. Hermann Bareiss hat Hotelgeschichte geschrieben, so wie einst César Ritz und nur wenige andere in der Branche. Er ist nicht nur der bestgekleidete Hotelier Deutschlands, er ist auch als Gastgeber eine Zierde seiner Zunft. Sein Hotel im Schwarzwald gehört zu den allerersten Adressen im Land und weit darüber hinaus. Seinen 70. Geburtstag feierte Hermann Bareiss mit fast 1000 Freunden, Mitarbeitern und Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur gleich ganze zwei Tage lang. Der 80. fiel etwas schlanker aus.

Der vielleicht größter Coup von Hermann Bareiss war die „Mitteltaler Tafelrunde“. Diese war über viele Jahre das wichtigste, genussreichste und am aufwendigsten inszenierte Gipfeltreffen der Branche. Restaurantkritiker und Spitzenköche, die beileibe nicht immer an einem Tisch sitzen, fanden im Hotel Bareiss für einen schönen langen Tag lang zu Gesprächen zusammen, diskutierten über Trends und Fehlentwicklungen, und krönten den Tag mit einer in jeder Hinsicht heißen Küchenparty. Gelegentlich wurde es so hitzig, dass der eine oder andere Koch mit dem einen oder anderen Kritiker ins Gericht ging. Bei einem Tester vom Michelin ging es besonders robust zu. Seinerzeit waren eben noch Kritiker unterwegs und keine weichgespülten Möchtegerns, die sich nur deshalb berufen fühlen, weil sie die Gabel, nicht aber ihr Gewicht halten können.

Das Hotel wird längst und ohne jeden Einschnitt von einem Dreigestirn geführt, Hermann Bareiss, seinem Sohn Hannes und dessen Frau Britta. Das geschieht unmerklich, denn das Wohlgefühl als Gast ist immer allgegenwärtig.

 

Photocredit: Hotel Bareiss




Wenn die Alten rocken: Feier im Sonnenhof im Park

Alt wie Methusalem,

aber bitte in der

richtigen Flaschengröße

 

Das hat die Welt noch nicht gesehen: Feierfreudige mit Rollatoren und Rollstühlen gemeinsam mit Tanzenden unter freiem Himmel. Dietrich Eilers, Patron der Seniorenresidenz Sonnenhof im Park in Frankfurt, wurde 75 und ließ es zu seinem Geburtstag mit 200 Gästen ziemlich krachen.

Dietrich Eilers im Mittelpunkt

Dietrich Eilers ist als eine Art Falstaff in Frankfurt bekannt, er geht gerne gut essen und liebt Wein aller Herren Länder, vor allem aber aus deutschen Regionen. Für sein Jubelfest hatte er eigens vom Weingut Bossert aus Rheinhessen Flaschen in Übergrößen komponieren lassen, Magnum, Jeroboam und Methusalem. Diesen Kelch wollte niemand an sich vorübergehen lassen. Die adrette Winzerin Johanne Bossert war ebenfalls mit dabei und ließ keine Kehle trocken werden. Die Söhne des Hausherren, Martin und Dietrich, betreiben eine Glasmanufaktur in Wurzbach , wo unter anderem auch Weinkaraffen entstehen.

Eilers, Manzi, Bossert

Renato Manzi, ein Badener mit italienischen Wurzeln, wurde unter anderem mal als Küchenchef vom Bollants Park in Bad Sobernheim mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, und sorgte im Sonnenhof für einige kulinarische Häppchen. Er zieht jetzt als Mietkoch durch die Lande und ist froh, denn „Sterne-Stress“ hinter sich zu haben.

Dietrich Eilers vom Senioren- und Pflegeheim Sonnenhof ist seit vielen Jahren mit Harry H. Hochheimer befreundet, der noch immer als Weinberater arbeitet und für Küchenschulungen sorgt, auch im Sonnenhof.

Ein gutes Dutzend Musiker brachte Muntermacher und Evergreens aus Italien und Songs von Udo Jürgens, die alle mitsingen konnten. Am Schluss gab es nur noch den „Mann am Klavier“ mit etwas ruhigeren Tönen und einem leisen Abschiedsakkord.

Fotos: Barbara Fienhold

Bossert und Hochheimer




Die Galerien-Schnorrer: Schluckweise zur Kunst

Eine flüssige Kunstbetrachtung

von Ludwig Fienhold

 

Kunst ist brotlos? Nicht für den, der auf Vernissagen geht. Dort gibt es feinste Häppchen, fließend Sekt und ausgewählte Weine. Die Frankfurter Galeristin Barbara von Stechow ist für ihren Käse bekannt. Damit ist keineswegs ihre Kunst gemeint, sondern der erstklassige Rohmilchkäse, den sie zu ausgesuchten Weinen bei ihren Ausstellungen serviert. Jacky Strenz, die einst mit der Emma Metzler ein Spitzenrestaurant am Frankfurter Museumsufer betrieb, trinkt selbst viel zu gern guten Wein und will sich und ihren Gästen nichts Gewöhnliches zumuten. Topwinzer wie Peter Jacob Kühn oder Querbach aus dem Rheingau tauchen selbst Bilder von düsteren Künstlern ins heiter Blaue. Wer zu den Vernissagen zu Peter Femfert ins noble Westend kommt, der mit seiner Frau in der Toskana ein eigenes Weingut betreibt, darf mit deren Nittardi Chianti Classico rechnen.

Wo immer eine Vernissage aufgerufen wird, ist eine besondere Spezies zu Gast: Die Galerien-Schnorrer. Sie geben sich oft nicht einmal die Mühe, die ausgestellten Kunstwerke zu betrachten, sondern stürzen sich gleich auf die Häppchen und den Wein, der als nette Begleitung gedacht ist. Die Profis unter den Galerien-Schnorrern heucheln indes Interesse vor, bleiben gelegentlich und stets in Begleitung eines Glases kurz vor einem Bild stehen, um sich dann alsbald wieder den Kanapees und dem Sekt zu widmen. Kunst-Manager Harald Bont, der in Frankfurt und Dubai in großem Stil Vernissagen feiert, serviert seinen Gästen gerne Weine von seinem Lieblingswinzer Rainer Schnaitman aus Baden-Württemberg, dessen Qualität längst nicht nur bei Weinkennern bekannt ist. Als die Bethmann Bank noch ihren Stammsitz im Bethmannhof in der Nähe von Römer und Rathaus hatte, gab es dort erstklassige Kunstausstellungen mit generösen Eröffnungsfeiern, bei denen ausgesuchte Weine und feines Fingerfood gereicht wurde. Inzwischen ist dort eine Art Künstler-WG untergebracht, die das ehrwürdige und wunderschöne Häuserensemble scheußlich grell gestaltet.

Die in neun deutschen Städten sowie auf Sylt und in Palma vertretene  Galerie Mensing ist ein Hotspot für Liebhaber von Pop-Art (siehe Bilder) und zieht die unterschiedlichsten Gäste an. Natürlich auch die Galerien-Schnorrer, die mit Sekt und Fingerfood rechnen dürfen. Bei der Ausstellung von Charles Fazzino aus New York in der Frankfurter Galerie auf der Kaiserstraße rückten sie sogar in Familienbande mit Zwillingskinderwagen an.

Viele Galerien-Schnorrer tarnen sich erst gar nicht als Kunstkenner, sondern glauben nur einfach ihren Platz auch ohne jede Daseinsberechtigung einnehmen zu dürfen. Den rundlichen Typen, der bei der Vernissage der Galerie Exler reichlich Riesling vom Kloster Eberbach und Fingerfood genoss, hätte man wahrscheinlich gerne gleich zum Teufel gewünscht, doch er hatte sich gut vorbereitet und lobte die tiefe Spirualität und die Adinkra-Symbolik des aus Ghana stammenden Künstlers Owusu-Ankomah. Er bemühte  sich jedenfalls, um nicht gleich als Galerien-Schnorrer entlarvt zu werden. Doch im Laufe des Abends machte er einen groben Fehler und griff in seinem angetrunkenen Übermut gleich nach einer ganzen Flasche, mit der er sich vor der Tür vergnügte. Die Galerie ließ es geschehen, schloss aber hinter ihm ab, um fortan nur noch Einlass mit Gesichtskontrolle zu gewähren. Inzwischen ist auch die Galerie ganz geschlossen.

Die Galerien-Schnorrer sind keineswegs ein Frankfurter Phänomen und in jeder Großstadt in Deutschland anzutreffen. Doch Frankfurt darf sich nicht nur als Hauptstadt der Kriminalität sehen, sondern ist auch eine Hochburg der Galerien und deren Nassauer-Gefolge.

Unter den über 60 Galerien in Frankfurt scheinen vor allem jene bekannt, die häppchen- und schluckweise Kanapees, Wein und Sekt zur Kunst servieren. Im Westend und im Altstadtrevier von Fahrgasse und Braubachstraße sind sie so massiv vertreten, dass man sich viele schöne Abende zum Nulltarfif gönnen kann, irgendwo wartet immer eine Vernissage.




70 Jahre Frankfurter Kleinmarkthalle

Geburtstagsfeier für

eine alte Schachtel

 

Die Frankfurter Kleinmarkthalle ist kein Palast, sondern eine alte Schachtel. Sie ist ansehnlich wie ein Schuhkarton, aber im Inneren entfaltet sich ein kunterbuntes kulinarisches Potpourri aus den unterschiedlichsten Ländern. Die sechzig Standbetreiber sind so International und vielfältig wie ihre Produckte und Angebote. Am 8. Juni, einem Samstag, will die Kleinmarkthalle von 10 bis 18 Uhr innen und außen mit ihren Kunden Geburtstag feiern, mit Live-Musik und einem kleinen netten Programm.

Ob ein Espresso im Stehen, Austern an der Theke oder Fleischwurst to go, die Kleinmarkthalle macht in jeder Ecke Appetit. Einer unserer Lieblingsplätze ist die „Hausfrauenküche“. Dort gibt es verdammt gute würzige Frikadellen, hier Freakadellen genannt, die beste Frankfurter Grüne Soße weit und breit, fantastischen saftigen Kartoffelsalat (den ohne Mayo) oder leckere Dillhappen.

Auf der Galerie findet man bei „Daheim in der Kleinmarkthalle“ ein richtig gutes Lokal mit Sitzplätzen. Das Essen ist durchweg gut, aber auch die Apfelweine sind herausragende Vertreter ihrer Spezies, wie schon der wunderbare Hausschoppen zeigt.

Samstags ist die Kleinmarkthalle nicht unbedingt zu empfehlen, weil dann Horden von Partywütigen vor der Tür den Zugang erschweren. Am 8. Juni wird das anders sein, da feiert sich die Kleinmarkthalle endlich einmal selbst.

LF

Photocredit: BISS Magazin




Das neue Aman Hotel in Bangkok: Ein Bett in den Wolken

Die Park-Oase soll

im Herbst eröffnen

 

Das Entree über den tropischen Garten ist spektakulär, in den Pool-Zimmern scheint man über den Wolken zu schweben. Hotel und Residenzen sind in die weitläufigen Gärten des Nai Lert Parks eingebettet. Das Aman-Hotel hat 52 Suiten und einen großen Wellness-Bereich. Zu den Outlets gehören ein Omakase-Restaurant, ein Teppanyaki-Restaurant und eine Jazz-Bar sowie das italienische Restaurantkonzept Arva. Auf den oberen Etagen befinden sich außerdem 39 Aman-Residenzen.

Das von Jean-Michel Gathy von Denniston entworfene Aman Nai Lert Bangkok kombiniert die charakteristische Designästhetik der Marke mit traditionellen thailändischen Einflüssen, um eine Verbindung zum lokalen Erbe und zur Geschichte des Ortes herzustellen. Innerhalb dieses übergreifenden Konzepts konzentriert sich die gesamte Gestaltung auf die reichhaltigen Einflüsse des Nai Lert Park Heritage Home und die Energie der Stadt Bangkok. Man will einen modernen urbanen Ort inmitten der acht Hektar großen privaten Oase des Nai Lert Park schaffen.

Vlad Doronin, Chairman, Ceo und Eigentümer der Aman Group, zeigte sich begeistert von der Zusammenarbeit mit der Nai Lert Familie, die Eigentümer und Hüter des Nai Lert Parks ist. Das Aman Hotel soll im dritten Quartal 2024 eröffnen. Die Zimmerpreise stehen noch nicht fest.

Photocredit: Aman Hotel