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Champagner Grand Siècle: Reife Leistung

Perlen für Feintrinker

 

Großes aus der Magnumflasche

 

Von Ludwig Fienhold

Champagner weckt nicht nur die Lebensgeister, sondern auch Erwartungen. Die einen schätzen cremige Champagner mit buttriger Briochenote, andere bevorzugen schlanke Charaktere mit frischen Zitrusaromen. Beim Grand Siècle, einer Prestigemarke von Laurent-Perrier, weiß man vor allem, dass er sich durch seinen Preis gleich im

Champagner Grand Ciècle

Premiumsegment einordnet. Über Struktur und Geschmack ist außerhalb der Fachwelt wenig bekannt. Eine Höchstnote von 100 möglichen Punkten durch den Kritiker James Suckling für den Grand Siècle No 26 hat für Aufsehen gesorgt. Bei einer Verkostung im Frankfurter Hof, die im ehemaligen Restaurant Francais stattfand, das jetzt eine schmucke Eventlocation geworden ist, konnte man sich ein Bild von verschiedenen Qualitäten aus dem Haus Laurent-Perrier machen. Der Grand Siècle und seine aufwendige und kunstfertige Assemblage standen dabei neben einem herausragenden Rosé im Mittelpunkt.

Mit der Reife wird man immer jünger, meinte der Dichter Hermann Hesse. Er dachte dabei zwar an den Menschen, auf den Champagner trifft dies aber auch zu. Gerade durch die Reife gewinnen die Champagner Grand Ciècle an Frische und Vitalität. Beim Grand SiècleNo 26, der 10 Jahre auf der Hefe reifte, ist dies exemplarisch. Seine elektrisierende Frische ist impulsiv, aber nicht laut und von sanfter Energie. Sehr viel Noblesse mit seidiger Struktur und konsistenter Perlage, dezentes Zitrusaroma, nussiger Touch. Ein großartiger Champagner für Feintrinker.

Referentin Elena Hart von der Sommelier Union

Die Prestige Cuvée Grand Siècle basiert auf einer Assemblage verschiedener Jahrgänge, deren Zusammenspiel sehr viel Fingerspitzengefühl, handwerkliches Können und Erfahrung erfordert.  Bei der Itération No 26 sind dies 2012, 2008 und 2007, wobei das Spitzenjahr 2012 den größten Teil stellt. Chardonnay und Pinot Noir kommen aus acht Grands Crus Lagen. Bei der No 25 mit den gleichen Rebsorten wurden nur die Jahrgänge geringfügig geändert. Die Stilistik ist ähnlich, das Geschmacksbild unterscheidet sich aber in spürbaren Nuancen. Die besonders gehypte No 26 ist feinsinniger, die No 25 ist druckvoller, wirkt noch trockener, bei gleicher Eleganz.

Greta Brodrück von Laurent-Perrier

Champagner aus Magnumflaschen vermag noch komplexer zu sein und verstärkt die guten vorhandenen Charakteristika mit schöner Deutlichkeit. Der Grand Siècle No 23 schmeckt schön würzig und belebend salzig, die No 24, die erst noch auf den Markt kommt, ist sehr expressiv und begeistert mit einer Aromenfülle, die von Zitrusfrüchten, Mandarinen und gerösteten Nüssen dominiert wird. Eine feine Perlage lässt den Geschmack sehr dicht und lange erleben. Die beiden Cuvées in der Magnumflasche wirken noch harmonischer und tiefgründiger. Kein Protzchampagner, der sich mit Getöse breit macht, sondern eine Delikatesse für den stillen Genießer.

Selbst bei so vielen Spitzenchampagner bildet der Rosé Alexandra von Laurent-Perrier einen krönenden Abschluss (bei der Verkostung  aus der Magnumflasche). Es gibt einige herausragende Rosé in der Topliga, Alexandra spielt ganz weit oben mit, wobei wir derzeit keinen besseren kennen. Der Rosé 2012 reifte 15 Jahre auf der Hefe und ist unglaublich delikat. Diese hochpreisige Rarität aus Pinot Noir und Chardonnay entfaltet ein subtiles Potpourri aus Walderdbeeren, Himbeeren und Orangenzeste. Die Grande Cuvée Alexandra Millésimé kann nur erzeugt werden, wenn Pinot Noir und Chardonnay zur gleichen Zeit reif werden. Seit der Einführung 1987 gab es nur zehn dieser außergewöhnlichen Jahre.

Fotos: Barbara Fienhold

 




Kimpton Hotel: Neue Lifestyle-Adresse im Bankenviertel

Wow, welch ein hundefreundliches Haus

 

Eröffnung soll

Anfang 2025

in Frankfurt sein

 

Das neue Quartier Four im Frankfurter Bankenviertel ist ein grober Klotz, der sich in der Innenstadt ziemlich breit gemacht hat. In dem riesigen Gebäudekomplex tummelt sich einiges, was auf sich aufmerksam will. Das neue Kimpton Hotel versucht sich dabei als Lifestyle-Adresse zu verkaufen und möchte Anfang 2025 die ersten Gäste empfangen. Mit einigen sympathischen Ideen kann es jetzt schon punkten.

Kimpton Hotel Entree

Das Kimpton mit seinen 155 Zimmern liegt in der Junghofstraße und kann die unter Denkmalschutz stehenden Fassade der ehemaligen Deutschen Bank als eine Art Aushängeschild nutzen. Es ist das erste Haus der Boutique-Marke Kimpton in Deutschland. „Das Hotel ist mehr als ein Haus zum übernachten, es soll auch für die Frankfurter ein Ort zum Treffen und Kontakte knüpfen sein. Wir wollen inspirieren und Verbindungen schaffen“, so Managing Director Mario Maxeiner. Die US-amerikanische Marke betreibt 75 Hotels weltweit, weitere 57 befinden sich in der Pipeline.

Rooftop Bar

Das Hotel erstreckt sich über die ersten fünf Etagen von „Turm 3“ im neu gebauten Quartier Four in Frankfurt. Es umfasst vier Hochhäuser mit Wohnungen, Geschäften, Büros, Gastronomie und Hotel. Die Gäste sollen mit Rooftop-Restaurant, Brasserie und Bar unterhalten werden, die bei der Gestaltung von den 50er Jahren des Letzten Jahrhundert inspiriert wurden. Zu den typischen Kimpton-Service-Standards gehören das kostenfreie Ausleihen von Fahrrädern, Yogamatten in den Zimmern sowie eine tägliche Social Hour, die Hotelgäste dazu einlädt, sich bei einem Glas (Apfel-) Wein oder Bier an der Bar auszutauschen.

Rezeption

Haustiere sind herzlich willkommen – unabhängig von Größe, Gewicht oder Rasse, und das ohne Aufpreis. Mit einer Auswahl an Service-Extras für die vierbeinigen Familienmitglieder will man sich ebenfalls beliebt machen, wie zum Beispiel Hundebetten und Futter- und Wassernäpfe. Das Concierge-Team kann darüber hinaus mit einer Liste von nahegelegenen haustierfreundlichen Restaurants, Parks, Hundefriseuren und Tierboutiquen dienen.

Gästezimmer




Wald Weit: Neues Hideaway im Rheingau

Eröffnung Ende des Jahres in Kiedrich

 

Das neue „Wald.Weit“ im Rheingau will etwas mehr sein als ein Hotel, es ist ein Hideaway in idyllischer Lage im Hahnwald auf einem Bergplateau oberhalb des Weindorfs Kiedrich. Dem Empfinden der Betreiber nach soll „Wald.Weit“ ein Retreat zum Kräftetanken in der Natur und gar eine Well-Being-Destination sein. Dazu soll auch der Ausblick beitragen, dank bodentiefer Fenster und eigenem Balkon in jedem Zimmer haben Gäste Aussicht auf Wald und Weite.

Die Fakten-Aussicht: 80 Zimmer, darunter 45 Suiten mit bis zu 45 Quadratmeter. Restaurant mit großer Terrasse für 120 Gäste, Sommergarten für 150 Personen, Rooftop-Sauna und eine Rooftop-Bar, die auf den Namen „Wald-Rausch“ getauft wurde.

Das Hotel will sich auch als Eventlocation und Tagungsstätte anbieten. Auf der Event-Etage mit Ausblick stehen vier Tagungsräume bereit. Die Mitarbeiter sollen es nicht weit haben, gleich neben dem Hotel auf dem Bergplateau entsteht ein Wohngebäude für bis zu 30 Mitarbeiter. Insgesamt werden etwa 90 Fachkräfte eingestellt. Von einigen Köchen aus dem Rheingau ist bekannt, dass sie bereits unter Vertrag stehen. Das Hotel soll Ende dieses Jahres, spätestens Anfang 2025 eröffnen.

Betreiber ist die Ingelheimer Unternehmensgruppe Molitor/Gemünden, die bereits das Boutiquehotel Hofgut Wißberg und das Weinberghotel in St. Johann in Rheinhessen führt.

 

Bilder: Wald.Weit




Restaurant Medici: Exklusives Wein-Dinner mit Top Burgundern von Lucien le Moine

Wein-Raritäten,

Trüffel und Champagner

 

Burgunder gehören zu den teuersten Weinen der Welt. Es gibt aber auch erstklassige Burgunder, die trotz ihrer hohen Qualität bezahlbar sind. Das Frankfurter Restaurant Medici hat inzwischen 750 Positionen auf der Karte und glänzt insbesondere mit französischen Burgundern. Am 23. November kann man ein Dinner mit den spannenden Weinen von Lucien de Moine erleben, die sonst schwer zu bekommen sind, schon gar nicht in dieser Vielfalt. Ausgepichten Insidern und Fachtrinkern sind diese Weine bekannt, aber allgemein gelten sie noch als absoluter Geheimtipp, mit dem man Burgunderliebhaber überraschen kann.

Rotem & Mounir Saouma

Von diesen Burgundern gibt es jeweils nur wenige hundert Flaschen. Sie werden aus kleinen und besonderen Parzellen selektiert gekauft und sind stark limitiert. Rotem und Mounir Saouma, die hinter dem 1999 ins Leben gerufenen Signet Lucien le Moine stehen, kaufen von Winzern Grundweine aus allerbesten Grand Cru und Premier Cru Lagen von der Côte d´Or, um sie in Eigenregie weiter auszubauen, abzufüllen und zu verkaufen. Das Ergebnis sind charaktervolle Weine, die das burgundische Terroir abbilden, dabei aber ein Höchstmaß an Individualität besitzen.

Restaurant Medici

„Wir wollen etwas bieten, was man nicht überall bekommt“, sagt Padron Simiakos vom Restaurant Medici, der so begeistert von Lucien le Moine ist, dass er alles von diesem Négociant kauft, was er nur bekommen kann. Mounir, der „Mönch“ genannt wird, weil er einst in einem Trappistenkloster arbeitete und dort Pinot Noir und Chardonnay lieben lernte, empfiehlt seine Weine gleich zweimal zu dekantieren und temperamentvoll im Glas zu schütteln, damit sie sich gut belüftet entwickeln können. Die Weine entfalten sich von Schluck zu Schluck und zeigen immer mehr ihre Facetten und Aromen.

Die Weine zum Burgunder-Dinner

Der filigrane und mineralische Meursault Premier Cru „Genevrières“ ist ein schlanker Purist, während sich der  Chassagne-Montrachet cremiger, üppiger und wollüstiger zeigt, dabei aber nicht überzieht. Beim Gevrey-Chambertin „Champeaux“ gefällt der feine Duft von Kirsche und Kräuterwürze, wobei auch hier alles in guter Balance bleibt. Die berühmte Weinlage Échézeaux dokumentiert die schwer übersichtliche Situation im Burgund, diesen exzeptionellen Grand Cru teilen sich über 80 Besitzer. Es bedarf viel Erfahrung, Wissen und Fingerspitzengefühl hier von der Weinpresse weg das Beste herauszuholen, so wie es Mounir und seine Frau Rotem mit großem Talent tun. Ihr Echézeaux Grand Cru ist ein enorm reichhaltiger und sinnlicher Wein mit angenehm reifen Tanninen und einer schönen Frucht aus Waldbeeren, Himbeeren sowie Lakritzsüße und einem Hauch von Trüffel. Burgundische Finesse und Präzision in Reinkultur.

Restaurant Medici

Einige der zum Essen servierten Weine verlangen geradezu nach Trüffeln, weshalb auch gleich bei zwei Gängen weißer und schwarzer Trüffel eingesetzt wird. Ein Wein-Dinner für den Preis von 580 € kann im volkstümlichen Sinn kein Schnäppchen darstellen, aber doch als preiswert zu erkennen sein. Wenn man bedenkt, dass alle Weine einzeln gekauft ein Vielfaches kosten würden und allein eine Flasche vom Echézeaux zwischen 380 und 450 € gehandelt wird, dann relativiert sich der Preis. Außerdem wird hier ein hochkarätiges Menü mit Spitzenprodukten serviert und als Aperitif Champagner und am Ende ein Dessertwein angeboten. Moderiert wird das Burgunder-Dinner von Weinhändler Axel Steines, dem Importeur von Lucien le Moine.

Wer dieses ungewöhnliche Wein-Dinner verpassen sollte, kann jederzeit im Restaurant Medici unter mehr als 70 Burgunderweinen allein von Lucien de Moin wählen, was einmalig sein dürfte. Daneben kann man auch die eigenen herausragenden Rhone-Weine probieren, die Rotem und Mounir selbst bewirtschaften.

Ludwig Fienhold

 

Wein-Dinner: Samstag, 23. November 2023

Einlass & Aperitif ab 18 Uhr, Menübeginn 18.30 Uhr.

Nur Vorkasse, limitierte Gästezahl.

Reservierungen: info@restaurantmedici.de

 

Die Weine werden als 0,1 l in Zalto-Gläsern serviert. Moderiertes Raritäten-Dinner mit sechs Gängen und fünf ausgesuchten Weinen von Lucien le Moine (siehe alle Weine weiter unten), Champagner von Saint Gall Premier Brut Rosé aus der Magnumflasche sowie 2014 Kirchspiel Riesling Spätlese Große Lage von K.F. Groebe aus Rheinhessen, Mineralwasser und Kaffee zusammen: 580 € pro Person.  

Restaurant Medici, Frankfurt, Weißadlergasse 2.

Mo-Fr von 11.30 – 22 Uhr (Küche), Samstag und Sonntag geschlossen.

www.restaurantmedici.de

Fotos: Medici, Lucien le Moine, Barbara Fienhold