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100 Jahre Hotel Mamounia in Marrakesch

Der Duft Marokkos und der Hotelgärten als Macaron

 

Das La Mamounia Marrakesch sieht sich als Stilikone unter den Luxushotels in dieser Welt. Sympathisch: Die für ihre Gastfreundschaft gerühmten Portiers, Bawabs genannt, gibt es jetzt als Puppen. Keine läppische Personalie, sondern eine besondere Ehrung für diesen Berufsstand.

Das legendäre Hotel La Mamounia in Marrakesch feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung im Jahre 1923 gilt das Palasthotel mit seinem parkartigen Garten als eine der bemerkenswertesten Adressen der Luxushotellerie. Winston Churchill bezeichnete das Mamounia einst als „schönsten Ort der Welt“. Das Palasthotel in Marrakesch verfügt über 136 Gästezimmern, 71 Suiten,  marokkanische Salons sowie eine private Terrasse mit Ozon-Pool und zählt zu den bekanntesten Luxus-Adressen der Welt. Die Geschichte des Hotels reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück und ist wie in einem Zauberteppich eng mit der marokkanischen Kultur verwoben. Der Charme aus 1001 Nacht scheint ungebrochen geblieben. Neben der einzigartigen Atmosphäre und den prächtigen Gärten will das Hotel vor allem mit kulinarischen Genüssen und einem 2.500 Quadratmeter großen Spa beindrucken.

Nachdem das Mamounia bereits 2020 grundlegend renoviert wurde, überrascht es zum 100. Geburtstag mit weiteren Neugestaltungen. Highlight ist der „Bijou de la Grand Dame“, ein opulenter Kronleuchter in der Lobby, dem Herz des Hauses. Er fügt sich harmonisch in die pyramidenförmige Decke ein und ist eine eindrucksvolle Hommage an die marokkanische Kunstfertigkeit. Der einzigartige Leuchter erinnert an zwei Halsketten, die von der Decke hängen, und ist angelehnt an den noblen Schmuck der Berber.

Das Hotel feiert sein großes Jubiläum mit kulturellen und kulinarischen Events. Dabei wird eines der symbolträchtigsten Berufsbilder geehrt: Der Portier, im lokalen Dialekt Bawab genannt, steht seit 100 Jahren für bedingungslose Gastfreundschaft und den herzlichen Geist des Hotels. Die Doormen selbst sind im Laufe der Geschichte des Hauses zu bekannten Persönlichkeiten geworden. Zu Ehren der Bawabs kann man zum Jubiläum des Palasthotels kleine Figuren in Form der Portiers erwerben.

Nicht zuletzt wird das Jubiläum auch kulinarisch gefeiert: Seit Jahren arbeitet das Mamounia mit Pierre Hermé zusammen – zum Geburtstag hat sich der berühmte französische Patisserie-Chef nun etwas einfallen lassen. Er entwarf aus traditionellen marokkanischen Aromen den neuen Macaron „Eternelle Mamounia“ mit Noten von Rose, Jasmin, Honig und Safran. Damit sollen auch die betörenden Düfte des exotischen Hotel-Gartens eingefangen werden.




Baden-Baden: Weingut Nägelförst steht zum Verkauf

37 Hektar in schöner Lage

 

Es stehen mehr und mehr Weingüter zum Verkauf. In Baden-Baden in kurzer Zeit nun schon das zweite in stattlicher Größe. Sotheby´s International Realty vermarktet derzeit das 37 Hektar große Weingut Nägelsförst in exponierter Lage vor den Toren Baden-Badens. Die Eigentümer-Familie hat seit der Übernahme 2016 in nur sieben Jahren das Weingut nach eigenen Worten am Markt erfolgreich positionieren können. Es gibt Auszeichnung von Falstaff, Vinum, Meininger, Mundus Vini, Gault Millau Weinguide und anderen.

Das Gut umfasst rund 33 Hektar Rebflächen, davon sind aktuell circa 28 Hektar in Produktion. Es wird zu 70 Prozent Weiß- und zu 30 Prozent Rotwein angebaut. Das Weingut verfügt außerdem über ein Brennrecht für rund 300 Liter reinen Alkohol pro Jahr.

Michael Reiss von München Sotheby´s International Realty: „Dieses Weingut ist eine einmalige Anlage, da es über Rebflächen mit einem erstklassigen Terroir verfügt und das Weinsortiment viele Auszeichnungen erhalten konnte. Das Weingut zählt seiner Meinung nach zu einem der schönsten in Deutschland. Es gehört geografisch zur Stadt Baden-Baden, mit einer Alleinlage hoch am Hügel, im Osten und Süden direkt angrenzend an den Schwarzwald.

Das Weingut Nägelsförst besitzt neben einer zum Hof führenden Quelle auch einen Anteil Wald, am Hof angrenzend einige Wiesenflächen sowie ein Gutshaus mit Nebengebäuden, Vinothek, Weinkeller, Produktion und Lagerflächen.

Weitere Informationen und Preis auf Anfrage über:

Michael Reiss

michireiss@mac.com

München | Sothebys International Realty

Maximilianstrasse 13, 80539 München




Weltpremiere: Erste Alba-Trüffel-Auktion in Deutschland

Live-Schaltung in Alba, Hongkong, Singapur, Frankfurt

 

Zum ersten Mal in der Geschichte der prestigeträchtigen Trüffel-Auktion in Alba war Deutschland Teilnehmer. An der Versteigerung wirkte neben Hongkong und Singapur das Frankfurter Restaurant Brighella in einer Live-Schaltung mit. In Alba wurde ein 1 Kilo 4 Gramm schwerer weißer Alba-Trüffel für 130 000 € von einem Meistbietenden aus Hongkong ersteigert.

Bei den Gästen des Restaurants Brighella ging es einige Nummern kleiner zu, aber nicht weniger spannend. Mario Borazio vom Brighella, der ja auch Theaterschauspieler ist, bewies hierbei sein Talent als Auktionator und entlockte den Bietern jeweils ein hübsches Sümmchen, wobei es fünfmal jeweils ein Paket aus Alba-Trüffel und Piemont-Rotweinen in Big Bottles gab. Dietrich Eilers vom Sonnenhof war einer der Glücklichen, der trotz heftiger Konkurrenz einen Trüffel von 77 Gramm und einen Barolo für 888 € ersteigerte.

Insgesamt wurden Trüffel und Weine für 5000 € versteigert. Alle Einnahmen aus der Auktion fließen einem guten Zweck zu, in Frankfurt dem Behindertensport. Gleichzeitig geht heute das Trüffelfest zu Ende, das seit 31 Jahren im Brighella inszeniert wird.

Versteigerungspaket

Leo, Mira, Mario, Dietrich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Residenz Heinz Winkler: Neue Doppelspitze für die Küche

Stefan Barnhusen

und Daniel Pape

treten das große Erbe

in Aschau an

 

Eckart Witzigmann kam persönlich in die Residenz, um den neuen Küchenchefs der Residenz Heinz Winkler viel Glück für ihre neue Aufgabe zu wünschen. Patron Heinz Winkler war für ihn ein außergewöhnlicher Kollege, der mit der „Cuisine Vital“ Großartiges geschaffen habe. Witzigmann sagte zu den neuen Küchenchefs: „Versucht nicht einfach die Fußstapfen zu füllen, sondern setzt auch eigene Akzente.“

Daniel Pape & Stefan Barnhusen (r.)

Gleich zwei Spitzenköche konnte die Residenz Heinz Winkler gewinnen, um neu zu starten. Mit ihrer Erfahrung und Kreativität wollen Stefan Barnhusen und Daniel Pape „neue kulinarische Höhepunkte setzen“. Viel ist in den vergangenen Monaten spekuliert, geredet und geschrieben worden. Nun soll ein neues Kapitel aufgeschlagen werden, ohne das alte zu vernachlässigen. Stefan Barnhusen kommt aus München und hat mit seinem dortigen Team einen Michelin-Stern für das „Mountain Hub Gourmet“ erkocht. Er blickt auf Stationen wie das Restaurant „Überfahrt“ bei Christian Jürgens, das „Bareiss“ von Claus-Peter Lumpp und das „Gästehaus Klaus Erfort“ mit Klaus Erfort zurück.  Daniel Pape kochte unter anderem in seiner Laufbahn ebenfalls im Restaurant „Überfahrt“ bei Christian Jürgens, im „Vendome“ bei Joachim Wissler, im „La Vie“ bei Thomas Bühner und kann sich auch den Erfolg zuschreiben mit seinem letzten Team eine Stern-Auszeichnung für das „Da Vinci“ in Koblenz erreicht zu haben.

Eckart Witzigmann mit den neuen Küchenchefs in der Residenz

Diese beiden neuen Küchenchefs scheinen gut gerüstet, um das kulinarische Erlebnis in der Residenz Heinz Winkler „auf ein neues Level zu heben“, wie es offiziell heißt. Das erste Menü steht und soll vom 1. Oktober bis 22. Dezember serviert werden.




Sterne-Köche & Topwinzer verabschieden Peter Splettstößer

Scheck-in: Ein Lebensmittelmarkt

mit Hang zur Spitzengastronomie

 

Von Barbara Fienhold

 

Kein großer Lebensmittelmarkt in Deutschland kann sich so schnell in einen Gourmettempel verwandeln wie das Scheck-in-Center in Frankfurt im Ostend. Bei ausverkauftem Haus tischten Harald Wohlfahrt, Johann Lafer, Carmelo Greco, Mario Lohninger und andere Köche Feines und Rustikales auf. Dazu gab es Weine von Ernst Loosen, Alexander Laible oder August Kessler sowie Lambard Champagner, wobei einige Winzer persönlich ihre Flaschen öffneten.

André Großfeld und sein neuer zweiter Küchenchef René Postel (im Bild) ließen die Gäste Lachs mit Kürbis schmecken, bei Harald Wohlfahrt gab es Ravioli mit Bergkäsefüllung und schwarzen Scorzone-Trüffeln, Carmelo Greco präsentierte seinen Klassiker Parmesan-Royale mit Espresso-Orangen-Sugo und Erbsencreme, bei Hiro Sakai konnte man Sushi probieren. Der Imperial-Kaviar mit Wodka Crème-fraîche auf Pinzgauer Erdäpfel-Bladln von Mario Lohninger war das Sahnehäubchen des kulinarischen Events.

Mario Lohninger

Der bisherige Marktleiter Peter Splettstößer übergab an diesem besonderen Tag an seinen Nachfolger Markus Vogel (oben im Bild) Peter Splettstößer war weit mehr als ein herkömmlicher Marktleiter, er war gut vernetzt in der Feinschmeckerszene und immer auf der Suche nach neuen und anderen Produkten, wobei er gerne Lokales und Regionales einsetzte. Inspiration holte er sich aber auch bei Restaurantbesuchen und Gesprächen mit Köchen, Kritikern und Erzeugern. Peter Splettstößer wird aber nicht vollends verschwinden, sondern weiter beratend für die Scheck-in-Gruppe tätig sein, vor allem wenn es um Events und die Produktion mit Harald Wohlfahrt geht.




Neues Genuss-Trio für Lanzarote: Weingut, Luxus-Hotel, Restaurant

Das teuerste Hotel

der Insel hat eröffnet

 

Carmelo Peña, der zuvor bei Puro Rofe arbeitete, geht mit einem neuen Weingut an den Start, zu dem auch ein luxuriöses Boutique-Hotel und ein hochpreisiges Restaurant gehören. Die Bodega in Asomada ist Teil dieses neuen Luxus-Trios. Wir haben das kleine Weingut mit den großen Absichten besucht und einige bemerkenswerte Kostproben erlebt.

Carmelo Peña

Carmelo Peña möchte schlanke, elegante Weine mit Mineralität und Terroir-Typizität erzeugen. Sie sind mit 10-11 % niedrig im Alkohol. „Ich will alles aus dem Vulkanboden an Qualität herausholen, was möglich ist“, meint der selbstbewusste Önologe. Er geht dabei verkürzt gesagt wie im Burgund vor.Übersetzt auf Lanzarote heißt dies: Insel-Weine, Village-Weine und noch spezifischer Parzellen-Weine.

Die von uns im jungen Stadium verkosteten Weißweine sind mineralisch, zitrusfrisch und salzig. Der Lagenwein Chupadero ist zwar auch nicht wuchtig, aber deutlich exaltierter: Der Teufel scheint einen kleinen Schwefel-Schwanz zu hinterlassen, dazu einen Glimmer Magmafeuer – The Devil in Disguise. Spannend.

Die Weine werden in Tongefäßen, Betoneiern, Stahltanks und Holzfässern ausgebaut. Die Ernte beginnt früh im Juli und nicht wie bei den meisten Weingütern auf Lanzarote im August. Damit soll verhindert werden, dass zu viel Sonne und hohe Temperaturen in den Trauben zu viel Zucker entstehen lassen. Mehr Zucker sorgt für eine höhere Alkoholkonzentration, die nicht erwünscht ist. „Wir setzen weniger auf Alkohol und Frucht, sondern mehr auf Mineralität“, meint Carmelo.

Die „Weineberge“, die sich auf der ganzen Insel verteilen, bestehen je nach Lage aus kleinen Trichtern oder großen Kratern mit Vulkanasche. Die Beschaffenheit aber ist ähnlich. Wenn man die Vulkanasche mit den Händen ein wenig wegscharrt, spürt man die Feuchtigkeit darunter. Das sichert den Reben das Leben. Die meisten Rebpflanzen sind über 100 Jahre alt. Insgesamt verfügt Carmelo Peña über 20 Hektar Weinbau auf Lanzarote, die sich auf zwanzig verschiedene Winzer verteilen. Er führt dabei die Regie gemeinsam mit ihnen, während er im Weinkeller auf sich gestellt ist.

Carmelo erzählt, dass die meisten Winzer im Schnitt 75 Jahre alt sind, während die Jüngeren mehr Geld verdienen wollen, als dies mit eigenen Weinen möglich wäre. Deshalb kann er mit beiden Altersgruppen ins Geschäft kommen und sich vieler Insel-Weine bedienen. Sein Ziel ist es, authentische Weine zu machen, die ausschließlich aus Lanzarote stammen. Was die meisten nicht wissen: Ein Lanzarote-Wein muss nur zu 20 % aus Trauben dieser Insel bestehen und darf den Rest mit anderen auffüllen. Der 37 Jahre alte Carmelo Peña, der bei Winzergrößen wie Dirk Niepoort in Portugal und Raúl Péres im spanischen Bierzo lernte und arbeitete, hat Großes vor. Siehe auch BISS-Artikel „Tanz auf dem Vulkan“ über Lanzarote und die Winzer-Avantgarde.

Hotel César

Zu dem neuen Lanzarote-Trio gehört auch ein Luxus-Hotel mit Restaurant. Das César ist Urgestein, dort lebten die Eltern des Universalgenies César Manrique, der als Maler, Bildhauer, Architekt und Umweltschützer die Insel mehr prägte als jeder andere. So viel Luxus wie heute gab es damals nicht. 20 attraktive Zimmer mit Terrasse oder Balkon, dazu Swimmingpool, Restaurant und gleich daneben die Bodega. Mit Preisen zwischen 500 und 1000 € pro Nacht ist es das teuerste Hotel auf Lanzarote. Zu dem neuen Hotel der Numa Group gehört auch ein hochpreisiges Restaurant, das mehr durch seine Optik als eine ansprechende Speisekarte auf sich aufmerksam macht. Lanzarote deluxe. Ein Trend auf der Insel der Bescheidenheit. Es ist für vieles Platz, am Ende zählt nur die Qualität.

Ludwig Fienhold

Fotos: Barbara Fienhold




Spannende Neueröffnung: Restaurantkritik Peysk im Frankfurter Westend

David Eisenberg

bringt mit Finesse

Frankreich und Asien

zusammen

 

Von Ludwig Fienhold

David Eisenberg kann kochen, vor allem aber hat er ein Talent für Saucen und Gewürze. Das ist mehr als nur kochen, denn daran mangelt es auch vielen Profis, die handwerklich solide sind, aber kein spannendes Essen zustande bringen. Jetzt hat David Eisenberg sein erstes eigenes Restaurant im Frankfurter Westend eröffnet, an gleicher Stelle, an der Luigi Fabbri und sein Fabbri-ca zu Hause waren. Ein gutes Lokal löst das andere ab, bei völlig unterschiedlichen Konzepten.

Im Peysk gibt es fast nur Fisch und Meeresfrüchte. Der Name Peysk steht Ur-Indogermanisch für Fisch. Das kleine Lokal zeigt mit einer kleinen Karte nur qualitativ Größe. Umfangreiche Speisekarten sind ohnehin ein Feind der guten Küche und ebenso überflüssig wie die Unart, Gäste zu Menüs zu zwingen. Das erst vor wenigen Tagen eröffnete Peysk bietet ein Dutzend Gerichte an. Das reicht, für den Anfang sowieso. Der Start ist gelungen, Küchenchef  David Eisenberg bringt mit Verve und Finesse Frankreich und Asien geschmacklich zusammen. Eisenberg hat in der Seehafenstadt Kanazawa in Japan und anderen asiatischen Städten gelebt und gearbeitet, die guten Einflüsse sind spürbar.

Die Miesmuscheln scheinen auf den ersten Blick klassisch französisch, beim ersten Biss wird es aber spicy, tritt eine wunderbar pikante asiatische Würzung hervor, die auf der Karte als „Curry“ bezeichnet wird. Es macht Freude, diesen vibrierenden Sud bis zum letzten Tropfen aufzutunken.

Sepia

Einfach großartig waren die kurzgegarten und damit zarten Sepiafinger, die noch einen leichtem Biss hatten. Hauptdarsteller war jedoch der höchst raffinierte Schinkensud, den man sich gerne in Flaschen hätte abfüllen lassen.

Tunaschinken findet man nicht oft in Deutschland, im Peysk wird diese Delikatesse von schönem Olivenöl sowie gehackten Wal- und Haselnüssen begleitet. Ein sympathischer Appetithappen. Ganz französisch wird der Seeteufel nebst Kalbsbries mit Salbei und Kapern zubereitet, die kraftvolle und bestens austarierte Fleischsauce ist umwerfend gut.

David Eisenberg

Die (vorläufige) Weinkarte ist deutlich größer als die (vorläufige) Speisekarte. Wer einen solch herausragenden und eher selten zu findenden Champagner wie den Shaman Grand Cru Rosé Brut Natur 2020 von Benoit Marguet offeriert, zeichnet sich als vertrauenswürdig aus. Dieser kostet für den Endverbraucher zirka 60 € und wird hier im Restaurant für keineswegs überzogene 110 € angeboten. Der nicht minder rare und schäumende Vin Nature Perles du Mont Blanc aus der seltenen und autochthonen Rebsorte Gringet von Dominique Belluard aus den Savoyen ist von einer Klarheit und Würde, wie sie auf ergreifend pure Weise dieser Gebirgslandschaft und seinem alpinen Klima entspringt. Feine Perlage mit kühlem Gletschertrinkfluss, jedes Glas macht Lust auf das nächste.

Seeteufel & Kalbsbries

Naturweine sind allzu oft modische Lästlinge. Sie schmecken gerne nach Apfelmost, Sauerkraut und altem Gemüse. Man spürt unangenehm die Fermentation und die Hefe. Das undurchsichtig Trübe macht sie obendrein nicht attraktiver. Im Peysk gibt es manche von diesen Naturburschen, die dem klassischen Weintrinker wahrscheinlich nicht gefallen werden. Man findet aber auch gute Vertreter dieser Spezies. Die Frische, Saftigkeit und Würze von einem Grünem Veltliner aus Österreich sollte genau so typisch und charaktervoll ausfallen. Deshalb verträgt man sich auch gleich mit dem naturbelassenen unfiltrierten Hefeabstich Pur 2022 vom Weingut Wimmer-Czerny aus Fels am Wagram in Österreich. Man schmeckt sehr viel Traube und Grünen Veltliner, spürt aber auch etwas mehr von der Ursprünglichkeit dieser Rebsorte.

Tunaschinken

Das Peysk ist ein Restaurant, ist ein Bistro, ist eine Weinbar. Aber ganz bestimmt kein Fine Dining Restaurant. Das wäre für diese Küche und das Konzept auch der falsche Weg, wobei Fine Dining immer seltener funktioniert und nicht mehr genug Gäste anspricht. Man kann ins Peysk auch nur auf ein Glas Wein vorbeikommen, muss dann eben am Fenster oder an den Stehtischen sein Plätzchen finden.

Bislang trifft man im Lokal nur auf ein Trio, es werden wie überall noch Mitarbeiter gesucht. Patrick, der auch kochen kann, sorgt salopp und souverän für den Service und übernimmt zudem die Weinberatung. Das Lokal hat zwar nur 22 Plätze (entweder auf der Terrasse oder innen), doch David Eisenberg steht derzeit ziemlich alleine da und hat alle Hände voll zu tun. Durch die offene Küche kann man sehen, dass er konzentriert arbeitet, aber nicht hektisch wird.

Das Peysk hat erst vor einigen Tagen eröffnet und befindet sich noch im Aufbau. Trotz der erkennbaren Qualität, wünscht man dem Restaurant nicht unbedingt, dass es der Michelin entdeckt und auszeichnet – das würde nicht zwingend die Freude steigern, die jetzt schon bei Gast und Gastgeber ausreichend vorhanden ist.

Peysk, Frankfurt, Westendstr. 73, Tel. 0162 20 56 073. Preise: 9-38 €. Mi – Sa 18-23 Uhr, So 14-20 Uhr.

Fotos:Barbara Fienhold




Trüffel-Auktion in Frankfurt, Hongkong, Singapur und Alba

Das Restaurant Brighella

steht duftend im Mittelpunkt

 

Es trüffelt wieder ganz wunderbar. Besonders aber im Frankfurter Restaurant Brighella. Dort inszenieren seit 31 Jahren Leo Caporale und Mario Borazio ein großes Trüffelfest, das noch bis einschließlich Sonntag läuft. Diesmal wird das Vergnügen sogar noch gesteigert. Erstmals wird durch das Brighella Deutschland Teil einer Trüffel-Auktion, die vom Castello Grinzane Cavour im Piemont ausgehend in vier ausgesuchte Restaurants in Hongkong, Singapur und Frankfurt in einem Streaming live erlebt werden kann. Dabei wird jeweils ein exquisites Trüffelmenü mit Weinen aus dem Piemont serviert, an dessen Ende Trüffel und Weine für einen guten Zweck versteigert werden. Der Link zum Streaming läuft über die Facebookseite des Castello:

www.facebook.com/CastelloGrinzaneCavour

Brighella startet am 12. November um 12 Uhr, die Auktion im Trüffel-Mekka Piemont beginnt um 13 Uhr. Es ist die 24. Weltauktion, erstmalig ist mit Frankfurt ein Restaurant in Deutschland dabei.

Leo vom Brighella

Die Gäste der auserwählten Restaurants werden Teil der großen Auktion in Alba und können an ihrem jeweiligen Standort selbst mitbieten – im Brighella werden fünf Alba-Trüffel & Wein-Pakete versteigert – für einen wohltätigen Zweck. Das Menü mit fünf Gängen und fünf Weinen aus dem Piemont zum Komplettpreis von 220 € war sofort ausverkauft, mit etwas Glück kann man vielleicht noch über eine Warteliste Eingang finden. Auch das Trüffelfest im Brighella vom 7. bis 12. November ist immer schnell ausgebucht, auch hierfür gibt es nur noch eine Warteliste.

Die Preise für Alba-Trüffel werden wie an der Börse gehandelt und verändern sich stetig. Sie lagen in den Vorjahren schon bei 6000 € für das Kilo, in diesem Jahr bewegen sich die Preise zwischen 3.200 und 3.800 €, je nach Größe der jeweiligen Trüffel. Wichtig ist es einen Händler oder ein Restaurant des Vertrauens zu kennen, denn die teuerste Delikatesse der Welt wird auch gerne gefälscht.

 

Brighella, Restaurant & Hotel, Frankfurt, Eschersheimer Landstraße 442, Tel. (069) 53 39 92.

www.ristorante-brighella.de

 

Fotos: Barbara Fienhold, Brighella

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Schloss mit Sternerestaurant und Weinbergen zu verkaufen

Das Kleinod Eberstein bei Baden-Baden

hat für viel Geld viel zu bieten

 

Ein gutes Tagesgeldkonto wird auch bei steigenden Zinsen kaum reichen, doch das Angebot ist sehr verlockend: Schloss Eberstein nahe Bade-Baden steht zum Verkauf. Mitsamt Hotel und 19 Zimmern, Sternerestaurant, ehemaligem Weinkeller, Rittersaal, Bibliothek, Weinbergen, botanischem Garten und Wald. Das Anwesen umfasst eine  Grundstücksfläche von insgesamt rund 423.000 Quadratmeter. Kaufpreis: 19,5 Millionen.

Sotheby´s International Realty, die weltweite Marke für Luxusimmobilien, vermarktet derzeit das Schloss Eberstein in Gernsbach nahe Baden-Baden. Zu dem Anwesen mit einer Grundstücksfläche von insgesamt rund 423.000 Quadratmetern gehören das Schloss, in dem sich aktuell ein exklusives Superior-Hotel mit 19 Zimmern, ein Restaurant, ein ehemaliger Weinkeller, ein Rittersaal, der Ebersteinsaal, der Weinbrennerbau und eine Bibliothek befinden, sowie die umliegenden Weinberge, ein botanischer Garten und ein Wald. Die Wohn- und Nutzfläche umfasst rund 3.500 Quadratmeter, der Weinberg hat eine Fläche von circa 80.000 Quadratmeter. Der Kaufpreis für die gesamte Anlage beträgt 19,5 Millionen Euro.

Derzeit wird das obere Schloss mit u.a. Bibliothek, Ritter- und Ebersteinsaal, Weinbrennerbau, ehemaligem Weinkeller und vielen weiteren Räumlichkeiten vom Eigentümer genutzt. Verpachtet sind das Hotel mit Saal, die Torburg, das dreigeschossige Restaurantgebäude, Außenflächen und der Weinberg. Die weitere Nutzung des privaten Bereichs obliegt dem zukünftigen Käufer. Der verpachtete Bereich soll in Form der derzeitigen Nutzung fortbestehen.

Kevin Merz von Sotheby´s International Realty in Baden-Württemberg: „Das Schloss Eberstein ist eines der schönsten im neogotischen Stil erbauten Anwesen in Deutschland, im malerischen Gernsbach, umgeben von üppig grünen Weinbergen. Ein Ort von zeitloser Schönheit, der in der unmittelbaren Umgebung der weltbekannten Kur-, Kultur- und Genussstadt Baden-Baden liegt.“

Das Schloss wurde 1272 erstmals urkundlich erwähnt und von 2001 bis 2008 saniert. Die Geschichte des Schlosses Eberstein ist eng mit der Familie der Markgrafen von Baden verbunden. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und diente ursprünglich als Festung und Wohnsitz der Grafen von Eberstein. Eine besondere Rolle in der Geschichte spielte Markgraf Berthold von Baden. Im 15. Jahrhundert war er der Herrscher der Region und verliebte sich in eine ungewöhnliche Frau – ihre Liebe wurde jedoch von gesellschaftlichen Konventionen und politischen Zwängen überschattet, die Beziehung musste geheim gehalten werden. Schloss Eberstein wurde zum Ort heimlicher Treffen und zum Mittelpunkt einer Romanze.

Privatbereich

Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Schloss mehrmals umgebaut und erweitert. Eine der bedeutendsten Bauphasen fand im beginnenden 19. Jahrhundert statt, als der Architekt Friedrich Weinbrenner damit beauftragt wurde, das Schloss im klassizistischen Stil umzugestalten. Weinbrenner verlieh dem Schloss seine charakteristische Eleganz.

„Aufgrund seiner eindrucksvollen Architektur und der idyllischen Umgebung ist das Schloss Eberstein ein gefragter Veranstaltungsort für Hochzeiten, Firmenevents, Konferenzen und kulturelle Veranstaltungen. Die historischen Säle und der Garten bieten den perfekten Rahmen für unvergessliche Feiern und Zusammenkünfte“, meint Kevin Merz von Sotheby´s.




Raffles: Neues Hotel & kulinarisches Viertel in London

Aus Churchills Kriegsministerium

wurde eine mondäne Luxusherberge

 

Das neue Raffles Hotel in London ist ein Meisterstück voller Geschichte. Aus dem ehemaligen britischen Kriegsministerium von 1906, in dem Winston Churchill Politik machte, wurde das Raffles Hotel OWO (steht für Old War Office). Eröffnung soll am 29. September sein. Neben 120 Zimmern und Suiten wird es ein Restaurant geben, dessen Konzept gemeinsam mit Mauro Colagreco entstand, der an der Côte d´Azur das spektakuläre 3-Sternerestaurant Mirazur betreibt.

Das Raffles Hotel liegt im Regierungsviertel Westminster nahe Trafalgar Square und wird gleich neun Restaurants und drei Bars haben, darunter eine Dachterrasse mit Panoramablick über den St. James Park und Aussicht auf den Buckingham Palace. Es soll, so heißt es ganz unbescheiden und doch nicht realitätsfern, ein neues kulinarisches Viertel in London entstehen. Neben weiteren 85 Residences by Raffles werden ein Guerlain Spa und Pillar Wellbeing eröffnet.

Mit Hilfe von Hunderten von Kunsthandwerkern wurden historische Innenelemente wiederhergestellt, darunter handverlegte Mosaikböden, Eichenvertäfelungen, glitzernde Kronleuchter und eine prächtige Marmortreppe. Von der schillernden Schönheit der großen Treppe, die sich elegant um einen gigantischen zweistöckigen Kronleuchter windet, bis hin zu den Mosaikfliesenböden ist das neue Raffles London eine Hommage an die Geschichte des Gebäudes.  Das Hotel entsprang der Vision des Designers Thierry Despont, der Wahrzeichen wie die Freiheitsstatue umgestaltete.

Die historisch bedeutendsten Bereiche des Gebäudes sind die Heritage Suites, ehemalige Büros einflussreicher politischer und militärischer Führer, darunter Winston Churchill, David Lloyd George und Sir Richard Haldane. Einige davon werden als „The Whitehall Wing“ exklusiv buchbar sein. Diese Suite mit sechs Schlafzimmern befindet sich im Westflügel des Gebäudes und bietet Platz für bis zu zwölf Gäste – einer der größten Luxushotelflügel in London.

Raffles London hat sich mit Küchenchef Mauro Colagreco zusammengetan, um drei einzigartige kulinarische Erlebnisse zu schaffen. In seinem Signature-Restaurant Mauro Colagreco im Raffles London sollen die Gäste an Mauros kulinarischen Kreationen teilhaben. Besonderen Wert legt er auf die Vielfalt einheimischer britischer Gemüsesorten, die hier im Mittelpunkt der Gerichte stehen. Nebenan befindet sich Mauro’s Table, ein intimer Raum rund um einen beeindruckenden Esstisch mit dahinter liegender Showküche.

In den letzten acht Jahren wurde das Old War Office in Großbritannien sorgfältig mit Glanz und Gloria wiederhergestellt, in Zusammenarbeit zwischen der familiengeführten Hinduja Group und Accor.

 

Fotos: Accor