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Weltrekord: 2,5 Millionen Euro für eine Flasche Whisky

Der schottische Macallan

1926 Adami erreicht Höchstpreis

 

Noch nie wurde so viel Geld für eine Flasche Whisky, eine andere Spirituose oder eine Flasche Wein ausgegeben. Bei einer Versteigerung von Sotheby´s in London erreichte der schottische Macallan 1926 Adami den Höchstpreis von 2,5 Millionen Euro. Für Whiskykenner ein Weltereignis. Alle anderen fragen sich: Wer hat denn so viel Geld? Zum Vergleich: Ein Zweispitz von Napoleon kam gerade für 1,932 Millionen Euro unter den Hammer. Whisky steht höher in der Gunst als der Hut eines Kriegsherrn.

Nur ein Mensch hat bislang den wertvollsten Whisky der Welt probiert und nur er weiß, wie er schmeckt: Jonny Fowle, der Whisky-Experte von Sotheby´s, konnte sich einen kleinen Tropfen vom Macallan 1926 Adami  auf der Zunge zergehen lassen, genau einen Milliliter.

Macallan Rarität

Der Macallan 1926 galt schon immer als der begehrteste schottische Whisky. 2019 wurde ein Flasche der Fine & Rare Version für 1,5 Pfund versteigert, ein Aktionsrekord, egal ob bei Wein oder Whisky. Einige Whisky-Raritäten von The Macallan 1926 wurden von verschiedenen Künstlern gestaltet, ein Etikett stammt vom italienischen Maler Valerio Adami. Insgesamt existieren vom Macallan 1926 nur 40 Flaschen, lediglich 12 davon wurden von Adami etikettiert. Die Flaschen kamen aber nie in den Handel und wurden nur ausgewählten Kunden der schottischen Distillery aus Easter Elchies angeboten. Eine der Adami-Flaschen wurde vermutlich bei einem Erdbeben in Japan im Jahre 2011 zerstört wurde, was für noch mehr Seltenheit sorgte.

Der sechs Jahrzehnte in Sherryfässern gereifte Whisky wurde vor der Auktion aufbereitet, was erstmalig bei Macallan geschehen ist. Kapsel und Korken wurden ausgetauscht. Außerdem verklebte man die Ecken des Etiketts neu. Ein Aufwand, der Fingerspitzengefühl erfordert, denn eine solche millionenschwere Flasche muss mit Glacehandschuhen angefasst werden – was auch tatsächlich bei der Auktion geschehen ist.

Fotos: Macallan




Durst de Luxe: Große Champagner-Verkostung mit 100 Sorten

Geheimtipps, Entdeckungen, Überraschungen

 

Man kann munter drauf los trinken oder sich und das Angebot sortieren, damit man den Parcours unbeschwert übersteht. Lustig und sinnenfroh wird es so oder so. 20 Aussteller hatten rund 100 verschiedene Flaschen mitgebracht. Die Falstaff-Gala fand in Frankfurt, Düsseldorf und Berlin statt. Fachbesucher hatten den Vorteil, sich ganz unbehelligt dem Champagner widmen zu können und frei von den Parfüms und Rasierwassern anderer Gäste nur das Odeur der schäumenden Weine wahrzunehmen.

Boris Blary von wine not?

Ein Highlight waren die Champagner von AR Lenoble. Sie haben durchweg eine straffe, dichte und persistente Perlage und sind Meisterwerke an Präzision und Finesse. Der harmonische und in sich ruhende Grundcharakter ist bereits beim Einstiegschampagner Intense zu erleben. Er hinterlässt als Duft des Meeres eine dezente Salzspur, die zum nächsten Glas animiert. Auch die Assemblage ist bemerkenswert: Mit fast der Hälfte scheint ein Pinot Meunier als Rebsorte den Ton anzugeben, wird aber von Pinot Noir und Chardonnay so eskortiert, das alles reintönig und an keiner Stelle überdreht wirkt. Obendrein ist dieser Champagner durch eine sehr niedrige Dosage (2 Gramm pro Liter) wunderbar trocken. Der Blanc de Noirs Jahrgangschampagner 2012 begeistert durch Feinwürzigkeit, Raffinesse und cremigen Schmelz. Die Aromen von Kirsche, Erdbeere und Kaffee halten sich diskret im Hintergrund.

In er Champions League spielen auch die Champagner von Leclerc Briant, bei Preisen, die man gerade in dieser Liga als moderat empfinden muss. Die Champagner begeeindruckt durch eine vibrierende Mineralität und Dichte, die den Gaumen flutet. Konstante Perlage, feine Cremigkeit, leise Aromatik. Champagner zum Anbeißen. Jede Flasche eine Persönlichkeit. Réserve Brut, Rosé Extra Brut und Premier Cru Extra Brut – einer besser als der andere. Keine Marketingidee, sondern ein ingeniöser Einfall war die Versenkung einer limitierten Anzahl von Flaschen im Atlantik, 60 Meter tief und durch spezielle Körbe geschützt. Auf der Flasche haben sich kleine Muscheln und Salzkristalle geradezu angeklebt, aber auch im Inneren hat das Meer seine Abdrücke hinterlassen. Der Champagner mit dem tiefgründigen Namen Abyss wurde aus der Ernte des Jahrgangs 2012 hergestellt, im Juni 2013 in Flaschen abgefüllt, im Februar 2016 degorgiert und noch im März gleichen Jahres an den Meeresgrund abgesenkt, um im Mai 2017 wieder das Tageslicht zu erblicken. Man geht davon aus, dass die in der Flasche praktisch neutralen Druckverhältnisse bei der Lagerung in 60 Metern Wassertiefe positiven Einfluss auf die Hefen und somit auf die Reifung des Champagners haben. Der Abyss ist von einer druckvollen Frische, die Wind und Meer spüren lässt. Messerscharf präziser Ausdruck von Kreide, Limette, ein wenig Jod und einem Hauch grünem Tee.

Die Champagner von Le Brun de Neuville machen allesamt Spaß, der Blanc de Blancs Autolyse glänzt geschmacklich mit einem Aromenspektrum aus Tarte Tatin, Mandeln, prickelndem Szechuan-Pfeffer und belebt durch schöne Salzigkeit im Abgang. Stets von solider und ansprechender Art sind die klassischen Champagner von Drappier, bei dieser Verkostung war der relativ preiswerte Clarevallis der mit dem besten Frischekick und dem temperamentvollsten Charakter. Laurent-Perrier war gleich mit fünf hervorragenden Qualitäten präsent, darunter der exquisite Grand Siècle Itèration No 26 – mit 185 € der teuerste Champagner der Verkostung. Lässige Eleganz, feinstes Mousseux, superber Trinkfluss. Größe ohne Schwere. Piper-Heidsieck trinken wir selten. Den Essentiel, ein Blanc de Blancs aus 100% Chardonnay,  überraschte uns mit seiner unbekümmerten und nicht wichtigtuerischen Art, großen Heiterkeit und lebendigen Frische. Dieser Champagner hätte es fast geschafft, dass man am liebsten wieder von vorne angefangen hätte.

Ludwig Fienhold




Die wunderbare Weinwelt von Edi Simčič

Vinotheque Briedé

feiert ein Ausnahmeweingut

 

Von Ludwig Fienhold

 

Michel Briedé hat sich dermaßen in das Weingut Edi Simčič verliebt, dass er gleich zehn Flaschen davon in sein umfangreiches und großartiges Sortiment geholt hat. Damit Gäste leichter Bekanntschaft machen können, bietet er bei einem Flight glasweise vier verschiedene Weine von Simčič zum Freundschaftspreis von 32 € an.

Die Nähe zu Italien und Österreich ist für Slowenien charakterbildend, die salzige Luft von der Adria und die kühlen Winde von den Alpen prägen den Wein. Das spürt man bei allen Weinen von Simčič. Vielleicht eine Prise mehr noch beim großartigen Tokata (ein Friulano alias Sauvignonasse) Jahrgang 2019, der mit einem faunischen Aromenreichtum begeistert. Frische Mineralität, Zitrusnoten und feine Salzigkeit lassen ihn schlank im Auftritt erscheinen. Sommer und Sinnlichkeit im Glas.

Rebula (italienisch Ribolla) ist die wichtigste Rebsorte Sloweniens. Mit dem Rebula 2020 aus der Einzellage Fojana hat  Simčič einen saftig-satten und extraktreichen Wein geschaffen, der sich elegant cremig anschmiegt und eine animierende Salzspur hinterlässt, die zum weitertrinken animiert. Ein wenig opulenter, aber keineswegs fett, präsentiert sich der diskret buttrige und bestens balancierte Kozana Chardonnay als schön definierter Burgunderbody. Ein Sauvignon Blanc kann durch penetrant grasige Stachelbeere nerven, der fabelhafte Sauvignon 2018 von Simčič holt aber das Beste aus dieser problematischen Rebsorte heraus und lässt ein Elixier aus Aprikose, Cassis, Pfirsich, Holunder und Stachelbeere aufblühen.

Der Einstiegsrotwein Duet aus Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc ist ein freundliches Samtkissen, das aber nicht dumpf einlullt, sondern unverstellt heiteres Trinkvergnügen bereitet. Man kann diesen beschwingten Rotwein auch gerne leicht gekühlt trinken, sein Duft von Brombeeren und Kirschen bleibt spürbar.

Edi Simčič hat das Weingut hochgezogen, sein Sohn Aleks bestimmt aber längst prägend den Weinkurs, wobei dessen Söhne Jure und Jakob ebenfalls großes Talent zeigen. Ihr grandioses Debüt aus der autochthonen Rebsorte Friulano,   nennt sich I can´t stop, weil man sich einfach beim Trinken nicht bremsen will. Reife Früchte verwirbeln sich mit mediterranen Kräutern. Ein Duft von Wiesenblumen schwingt bei jedem Schluck mit, der zarte Geschmack von Orangenschale gibt eine leicht bittersüße Pointe. Vibrierend, spannend, dabei aber nicht nervös, sondern ungemein ausgeglichen. Jugendlicher Elan und viel Weisheit in einer Flasche. Ein Wein von Tiefe und Finesse, typisch Simčič. Diesen Wein gibt es nur in stark limitierter Auflage, nach Deutschland kamen gerade einmal 100 Flaschen. In Michel Briedés Vinotheque gibt es ihn.

Jure & Jakob

Die Simčič-Verkostung (jeweils im Glas mit 0,1l) beschert diese 4 Weine: Rebula Fojana, Chardonnay Kozana, Friulano I can´t stop, Red Duet. Angesichts der hochpreisigen Qualitäten ein sehr gastfreundlicher Preis. Wer kann sich da noch bremsen?

Fotos: Barbara Fienhold

Vinothèque Briedé, Frankfurt, Vogtstr. 43,

Tel. 069 0171 410 5853.

Täglich 18-23 Uhr, Di + Mi geschlossen.

www.vinotheque-briede.de

 




Das neue KMH: Halunken-Austern & deftige Schmankerl-Küche

Edel-rustikaler Schick an der Frankfurter Kleinmarkthalle

 

Der Bauch von Frankfurt, die Kleinmarkthalle, wird noch runder. Das neue Bistro KMH bietet deftige Schmankerl-Küche in turbulenter Atmosphäre. Manches ist hausgemacht, einiges wird unter dem Titel „Das Beste aus der Kleinmarkthalle“ angeboten. Es gibt dabei schöne Ideen wie die „Austern „Drei Halunken“, die mit Sake, Nori-Seetangblättern, Granny Smith oder Forellenkaviar aufgepimpt werden.

Peyman Far

Das Konzept ist stimmig, die Atmosphäre lebendig, das Interieur edel-rustikal. Das Lokal ist noch jung und muss sich erst in Balance bringen. Aber: Es macht hier schon jetzt Spaß Gast zu sein. Die Plätze an der Theke sind besonders beliebt, weil man dem kleinen Küchenteam hautnah bei der Arbeit zusehen kann. Der kulinarische Kopf ist Peyman Far, der zuvor jahrelang das gemütvolle Landwehrstübchen betrieb. Im Februar kommt noch Nunzio Autiero hinzu, den man vom Restaurant Carmelo Greco kennt.

Porchetta

Es gibt viel Deftiges aus Deutschland, aber auch Schmankerl der italienischen Küche – eine schöne Schweinerei wie die gute und würzige Porchetta oder ein tadelloses Steinpilz-Risotto. Zum „Besten aus der Kleinmarkthalle“ gehören Kalbsfrikadelle mit Zwiebelmarmelade, Rindertatar und italienischer Aufschnitte mit San Daniele Schinken, Abruzzo Salami und Bresaola oder Handkästatar mit ausgehobenen Brot von der Bäckerei Huck mit cremiger Hüttenthaler Butter. Es gibt eine Standardkarte, die Tagesempfehlungen stehen auf großen Tafeln vor dem Eingang.

Risotto mit Steinpilzen

Bei den Weinen findet man zwar einen Riesling von Flick oder einen passablen Roero Arneis. Aber auch einen Naturwein, der nach fadem Apfelwein schmeckt. Hier darf noch deutlich nachgebessert werden, gerade bei den offenen.

Hinter dem KMH steht das Unternehmen Morgen Interieurs von Tischler Thomas Tritsch, der auch das Bistro an der Kleinmarkthalle als Geschäftsführer verwaltet. Das Bistro KMH (so nennt man als Kürzel die Kleinmarkthalle) befindet sich unmittelbar am Eingang in der Hasengasse. Auf der ersten Etage existiert noch ein Showroom, der auch für Küchenpartys genutzt wird. Im Keller entsteht eine Weinhandlung. Samstags ist das neue KMH Bistro ein Hotspot, unter der Woche geht es etwas ruhiger zu. Das KMH-Team hat noch viele gute Ideen. Schon jetzt aber gibt es in Frankfurt an zentraler und beliebter Stelle einen Neuzugang, der Appetit zu machen versteht.

Ludwig Fienhold

 

KMH, Kleinmarkthalle Frankfurt, Hasengasse 5-7, Tel. 069 2474 1360

Mi – Sa 10 – 23 Uhr

www.kmh.world

Fotos: Barbara Fienhold




100 Jahre Hotel Mamounia in Marrakesch

Der Duft Marokkos und der Hotelgärten als Macaron

 

Das La Mamounia Marrakesch sieht sich als Stilikone unter den Luxushotels in dieser Welt. Sympathisch: Die für ihre Gastfreundschaft gerühmten Portiers, Bawabs genannt, gibt es jetzt als Puppen. Keine läppische Personalie, sondern eine besondere Ehrung für diesen Berufsstand.

Das legendäre Hotel La Mamounia in Marrakesch feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung im Jahre 1923 gilt das Palasthotel mit seinem parkartigen Garten als eine der bemerkenswertesten Adressen der Luxushotellerie. Winston Churchill bezeichnete das Mamounia einst als „schönsten Ort der Welt“. Das Palasthotel in Marrakesch verfügt über 136 Gästezimmern, 71 Suiten,  marokkanische Salons sowie eine private Terrasse mit Ozon-Pool und zählt zu den bekanntesten Luxus-Adressen der Welt. Die Geschichte des Hotels reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück und ist wie in einem Zauberteppich eng mit der marokkanischen Kultur verwoben. Der Charme aus 1001 Nacht scheint ungebrochen geblieben. Neben der einzigartigen Atmosphäre und den prächtigen Gärten will das Hotel vor allem mit kulinarischen Genüssen und einem 2.500 Quadratmeter großen Spa beindrucken.

Nachdem das Mamounia bereits 2020 grundlegend renoviert wurde, überrascht es zum 100. Geburtstag mit weiteren Neugestaltungen. Highlight ist der „Bijou de la Grand Dame“, ein opulenter Kronleuchter in der Lobby, dem Herz des Hauses. Er fügt sich harmonisch in die pyramidenförmige Decke ein und ist eine eindrucksvolle Hommage an die marokkanische Kunstfertigkeit. Der einzigartige Leuchter erinnert an zwei Halsketten, die von der Decke hängen, und ist angelehnt an den noblen Schmuck der Berber.

Das Hotel feiert sein großes Jubiläum mit kulturellen und kulinarischen Events. Dabei wird eines der symbolträchtigsten Berufsbilder geehrt: Der Portier, im lokalen Dialekt Bawab genannt, steht seit 100 Jahren für bedingungslose Gastfreundschaft und den herzlichen Geist des Hotels. Die Doormen selbst sind im Laufe der Geschichte des Hauses zu bekannten Persönlichkeiten geworden. Zu Ehren der Bawabs kann man zum Jubiläum des Palasthotels kleine Figuren in Form der Portiers erwerben.

Nicht zuletzt wird das Jubiläum auch kulinarisch gefeiert: Seit Jahren arbeitet das Mamounia mit Pierre Hermé zusammen – zum Geburtstag hat sich der berühmte französische Patisserie-Chef nun etwas einfallen lassen. Er entwarf aus traditionellen marokkanischen Aromen den neuen Macaron „Eternelle Mamounia“ mit Noten von Rose, Jasmin, Honig und Safran. Damit sollen auch die betörenden Düfte des exotischen Hotel-Gartens eingefangen werden.




Sterne-Köche & Topwinzer verabschieden Peter Splettstößer

Scheck-in: Ein Lebensmittelmarkt

mit Hang zur Spitzengastronomie

 

Von Barbara Fienhold

 

Kein großer Lebensmittelmarkt in Deutschland kann sich so schnell in einen Gourmettempel verwandeln wie das Scheck-in-Center in Frankfurt im Ostend. Bei ausverkauftem Haus tischten Harald Wohlfahrt, Johann Lafer, Carmelo Greco, Mario Lohninger und andere Köche Feines und Rustikales auf. Dazu gab es Weine von Ernst Loosen, Alexander Laible oder August Kessler sowie Lambard Champagner, wobei einige Winzer persönlich ihre Flaschen öffneten.

André Großfeld und sein neuer zweiter Küchenchef René Postel (im Bild) ließen die Gäste Lachs mit Kürbis schmecken, bei Harald Wohlfahrt gab es Ravioli mit Bergkäsefüllung und schwarzen Scorzone-Trüffeln, Carmelo Greco präsentierte seinen Klassiker Parmesan-Royale mit Espresso-Orangen-Sugo und Erbsencreme, bei Hiro Sakai konnte man Sushi probieren. Der Imperial-Kaviar mit Wodka Crème-fraîche auf Pinzgauer Erdäpfel-Bladln von Mario Lohninger war das Sahnehäubchen des kulinarischen Events.

Mario Lohninger

Der bisherige Marktleiter Peter Splettstößer übergab an diesem besonderen Tag an seinen Nachfolger Markus Vogel (oben im Bild) Peter Splettstößer war weit mehr als ein herkömmlicher Marktleiter, er war gut vernetzt in der Feinschmeckerszene und immer auf der Suche nach neuen und anderen Produkten, wobei er gerne Lokales und Regionales einsetzte. Inspiration holte er sich aber auch bei Restaurantbesuchen und Gesprächen mit Köchen, Kritikern und Erzeugern. Peter Splettstößer wird aber nicht vollends verschwinden, sondern weiter beratend für die Scheck-in-Gruppe tätig sein, vor allem wenn es um Events und die Produktion mit Harald Wohlfahrt geht.




Die letzten Tickets: Dinner & Kunst im Schlosshotel Friedrichsruhe

Mit Werken von Yoko Ono, Günter Grass,

Hundertwasser und anderen Künstlern am 28. Oktober

 

Letzte Möglichkeit

für eine Reservierung

 

Yoko Ono, Günter Grass, Elvira Bach (Bild in der Mitte), Friedensreich Hundertwasser und andere weltberühmte Künstler haben die Etiketten des Weinguts Nittardi in der Toskana gestaltet, in dem einst Michelangelo wohnte. Jetzt wird es im Schlosshotel Friedrichsruhe eine einzigartige Kunstaustellung mit allen 90 Originalexponaten aus 40 Jahren geben. Begleitet von einem Dinner und ausgesuchten Weinen von Nittardi. Das Ereignis findet am 28. Oktober statt.

Die Idee, Wein und Kunst zusammenzubringen, wird kaum so effektvoll und konsequent umgesetzt wie bei dem Weingut Nittardi in der Toskana, in dessen Gemäuern der legendäre Maler, Bildhauer, Baumeister und Dichter Michelangelo wohnte. Die Nittardi-Etiketten sowie das Einschlagpapier für die Weinflaschen haben illustre Künstler aus aller Welt gestaltet, etwa die inzwischen 90 Jahre alte Yoko Ono, Friedensreich Hundertwasser und Tomi Ungerer. Alle 90 Unikate der Sammlung wird es im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe zu sehen geben, begleitet von einem Dinner mit Weinen von Nittardi.

Das Wein-Dinner

Carpaccio vom Hohenloher Rinderfilet
mit Wachtelei und Trüffelvinaigrette
Dazu: Ad Astra 2020, Maremma Toscana (der „kleine“ Supertuscan aus der Maremma)
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Butternutsüppchen mit Curry und gebratener Jakobsmuschel
Dazu: Belcanto 2020, Chianti Classico
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Gegrillter Saibling mit Austernsauce, Gartengurke und Zitrone
Dazu: Casanuova di Nittardi La Doghessa 2020, Chianti Classico

Kalbsfilet mit Thymianjus, Sellerie-Nussbutter, Püree- und Kartoffelkrapfen
Dazu: Nittardi Riserva Selezionata 2019, Chianti Classico
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Abinaro Schokolade von Valrhona, mit Feige und Portwein

Das Dinner kostet inklusive Weine, Aperitif, Wasser und Kaffee 225 € pro Person. Einen gastfreundlichen Pauschalpreis mit Übernachtung und anderem mehr weiter unten.

Es gibt kein Hotel in Deutschland, bei dem Kunst und Kulinarisches so selbstverständlich und phantasievoll zu Hause sind wie im Schlosshotel Friedrichsruhe, das zum Unternehmen von Reinhold Würth gehört, dessen bedeutende Kunstsammlungen und Ausstellungen weltweit bekannt sind.

Hundertwasser

Der Frankfurter Galerist Peter Femfert und seine Frau Stefania Canali besitzen in der Toskana auch ein Weingut, das von Sohn Léon önologisch geführt wird. Im 12. Jahrhundert erzeugten dort Benediktiner Mönche in der „Villa Nectar Dei“ in Siena bereits Wein. 1540 kaufte das Anwesen Michelangelo Buonarroti. Heute werden dort von Nittardi viele bemerkenswerte Rotweine erzeugt, aber auch sehr gute Weißweine, wie der „Ben“, ein Vermentino Maremma mit einem Duft aus Zitrusfrüchten und Gewürzen sowie einer aparten Salzspur, die das Meer spüren lässt.

Die Kunst und der Wein, die bei Nittardi ineinanderfließen, sind  lustvoll, exzentrisch und nie langweilig. Das Schlosshotel Friedrichsruhe ist dafür genau der passende Rahmen.

Ludwig Fienhold

Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe
Kärcherstraße 11
Zweiflingen-Friedrichsruhe

 

Tel+49 7941 6087 0
E-Mail: hotel@schlosshotel-friedrichsruhe.de

www.schlosshotel-friedrichsruhe.de

Eine Übernachtung im Doppelzimmer 

Inklusivleistungen:

    • reichhaltiges Frühstück vom Büffet
    • je 1 Glas Crèmant zur Begrüßung
    • Vitalsnack im Spa-Bistro „Genussmomente”
    • Eintritt in den SPA mit Pools, Saunalandschaft und vielfältigen Fitness-Angeboten
    • Das SPA können die Gäste bereits auch am Anreisetag schon ab vormittags und am Abreisetag bis 20:00 Uhr nutzen
    • Getränke der Minibar
  • Nittardi  Wine & Dine und eine faszinierende Nittardi-Kunstausstellung von Künstlern, wie Günter Grass, Hundertwasser, Yoko Ono uvm. :
  • 1 x außergewöhnliches 5-Gang Menü, korrespondierend mit exklusiven Weinen aus dem renommierten Hause Nittardi,
  • inkl. Aperitif, Wasser und Kaffee
  • der Preis pro Person im DZ beträgt 425 EUR, mit allen obenstehenden Leistungen.



Gourmet-Festival im Scheck-in Center

Mit vielen Spitzenköchen

und Topwinzern

 

Viele Spitzenköche wie Mario Lohninger, Carmelo Greco und Johann Lafer sowie Topwinzer à la August Kessler, Alexander Laible oder Ernst Loosen werden das Frankfurter Scheck-in-Center in einen Genuss-Tempel verwandeln. Von Austern bis Dry Aged Beef können die Gäste zudem an zahlreichen Stationen ihr Essen wählen. Die Weinabteilung und weite Teile des Marktes sollen festlich eingedeckt werden. Am 5. November geht es bereits um 11.30 Uhr los. Kostenpunkt für das ganze Vergnügen: 129 € pro Person.

Peter Splettstößer (l.), Harry Hochheimer

Neben 10 Weingütern und 10 Köchen steht ein interessantes Cocktail-Sortiment von Barkeeper Maxim Kilian bereit. Wir haben viele von seinen  Cocktails probiert, die To go in Flaschen abgefüllt werden, und waren durchweg von Qualität und Kombinationsstärke überzeugt. Besonders gut „Amalfi Negroni“ aus Gin, Red Vermouth, Orange und Lemon. Und sogar noch besser „Golden Hour in Portofino“ mit Gin, Aprikose, Holunderblüte, getrockneten Wiesenkräutern, Bitters und spritziger Zitrone. Auch diese Boutique Drinks gibt es beim Gourmet-Festival zu probieren.

Mario Lohninger

Außer der reinen Feier & Genuss-Freude gibt es einen weiteren Grund für das Markt-Festival: Peter Splettstößer, der langjährige Leiter des Scheck-in Center in Frankfurt, wird verabschiedet. Nach 15 Jahren in Frankfurt und nach insgesamt 50 Jahren im Handel. Er hat es schließlich geschafft aus dem riesigen Center einen persönlich geführten Markt mit vielen individuellen Angeboten zu machen, mit einer enormen Weinabteilung und sehr bemerkenswerten Fisch-, Fleisch- und Käsetheken.

Gourmet-Festival im Scheck-in Center, Frankfurt, Ferdinand-Happ-Str. 59, Tel. 069 94 94 76 30. Email: frankfurt@scheck-in-center.de

Sonntag, 5. November, 11.30 – 15 Uhr. Preis pro Person für Essen und Weine 129 € p.P.

Fotos: Barbara Fienhold




Frankfurter Buchmesse: Gute Adressen für Dichter & Denker

Nahrung und Wein fürs Hirn

 

Die Buchmesse ist bekannt für ihr geselliges Publikum, sie spült mehr Gäste in die Lokale als die meisten anderen Messen. Fine Dining ist weniger gefragt, man will in lockerer Atmosphäre plaudern, gute Weine genießen und ein bezahlbares und doch gutes Essen bekommen. Wir wissen, was die Aussteller und die Messegäste suchen, hier finden sie es:

Das Bidlabu gehört zu den wenigen Topadressen in der Frankfurter Innenstadt, ist aber kein geföhnter Pudel, sondern der Straßenköter unter den Gourmetrestaurants. Tische eng an eng, bitte keine Berührungsängste. Gute Weine, auch glasweise, und kreative Küche. Keine Romane, eher spitzfindige Aphorismen auf dem Teller. Der Kabarettist Georg Kreisler hat viele böse Lieder komponiert, „Gehn mer Tauben vergiften im Park“ und „Bidlabuh“ (mit „h“) gehören zu den schwärzesten.

Dennis Aukili vom Chairs

Dennis Aukili ist der Rimbaud unter den Küchenkünstlern Frankfurts. Sein Chairs im Stadtteil Bornheim erinnert an dessen berühmtes Gedicht „Das trunkene Schiff“. Die Küche und die Atmosphäre haben etwas Ekstatisches und Rauschhaftes. Alles schmeckt nach Leben, sogar die vegetarischen Gerichte. Gute Weine beleben die schrägen Planken, es gibt sogar einige anspruchsvolle Naturweine.

Das beste Steak (Filet bevorzugt) der Stadt bekommt man im Buffalo nahe der Freßgass. Das saftig-zarte Fleisch schmeckt nach Lagerfeuer und Abenteuer. Dazu gibt es passend auch glasweise gute Rotweine aus Südafrika und Australien. Rustikale Atmosphäre, rau und herzlich.

Das Bahnhofsviertel hatte die letzten Jahrzehnte nie Glanz, aber selbst die Schatten werden immer düsterer. Es gibt noch Lichtblicke wie das neue Pizza-Lokal Ciccione, in dem es eckige, andersartige und vor allem leichte Pizza und vor allem wirklich einmal gute Weine gibt, die sonst bei Vertretern dieser Spezies nicht vorkommen. Andrei Lipan ist ein ausgepichter Weinfuchs. Es macht jedenfalls Spaß hier in schlichter Umgebung Überraschendes zu erleben.

Genau gegenüber in der Moselstraße liegt das Yaldys, derzeit das spannendste Lokal im Quartier. Viele gute Weine und Cocktails paaren sich mit unkomplizierter, aber keineswegs anspruchsloser Küche. Tolle Kombination, auch eine selten zu erlebende Gästemischung.

Bidlabu

Das könnte die Weimarer Fürstengruft mit Goethe und Schiller sein, ist aber der Wein-Dünker, dessen uralter Keller auch von faustischer Tiefe ist. Die 13 abenteuerlichen Stufen schafft man nach einszwei Wein besser als nüchtern. Über 300 verschiedene Flaschen stehen parat, darunter sehr viele im offenen Ausschank. Alles zu sozialverträglichen Preisen. Es gibt das, was man in Studentenzeiten besonders mochte – Schmalzbrot, Brot mit Schinken, etwas Käse oder eine Frikadelle.

Die Vinotheque Briedé bietet über 100 handverlesene Weine, die meisten davon im offenen Ausschank, was einmalig ist. Man bekommt erstklassige Pinot Noir und Beaujolais und immer das, was es woanders nicht gibt. Dazu gehören auch die famosen Weine von Simcic aus Slowenien, dem Ehengastland der diesjährigen Buchmesse. Gleich zehn Sorten stehen parat, eine besser als die andere.

Die Weinbar Gregors im Westend bietet die besten Champagner weit und breit und so viele charaktervolle Weine, wie man sie in den meisten Restaurants nicht besser bekommen kann. Die zehn Weine/Schaumweine im offenen Ausschank eröffnen einen guten Einstieg in die Weinwelt von Gregor, der gelernter Winzer ist und etwas anders tickt als andere Gastronomen.

Alles Leben ist Streit um Geschmack und Schmecken (Nietzsche)

Ludwig Fienhold