1

Forever Summer: Diese Rosé-Weine muss man haben

Viel Frankreich und

eine Überraschung

 

Sommer im Glas. Das kann kaum etwas so gut wie Rosé-Wein. Es sollte aber der richtige sein. Mirabeau Rosé sind Sehnsuchtsweine aus der Provence. Das Bilderbuchweingut liegt in Contignac unweit von St. Tropez. Im Glas schimmert genau jenes Zartrosa, das man sich von einem Rosé-Wein wünscht und dem der Duft und die Sinnlichkeit der Provence entspringt. Die verschiedenen Rosés weichen voneinander ab, tragen jedoch alle die gleiche Handschrift: Duftig, geschmeidig, elegant und so harmonisch, wie man sich das ganze Leben wünscht. Sie lächeln freundlich, aber in einer erfreulich trockenen Art, denn alle Weine haben unter einem Gramm Restzucker, was Geschmack und Bekömmlichkeit steigert.

Es gibt verschiedene Sorten, den Basis-Rosé Forever Summer, den frischen Nude Pink oder den fruchtbeerigen Azure. Den Pure und den Etoile finden wir ganz wunderbar, aber wenn wir nur einen auswählen müssten, dann wäre unser Favorit der fabelhafte Mirabeau Rosé Classic, der alles zeigt, was ein erstklassiger Wein dieser Provenienz an Eigenschaften mitbringen sollte. Er ist feinsinnig und anregend, seidig und saftig, blitzblank sauber und so anschmiegsam, dass er lange im Mund bleibt. Über allem schwebt ein Hauch von Pfirsich, Himbeere und Erdbeere, pointiert durch frische Kräuter und einen Touch Minze. Ein armer Tropf, wer davon nicht mehr als ein Glas haben möchte. Der Pure fällt ähnlich aus und gestaltet sich doch etwas anders. Bei ihm dominiert trotz seines zarten Blütendufts eine salzige Mineralität. Nuancen von rosa Grapefruit und Pfirsich bereichern den Wein auf ganz dezente Weise. Der Mirabeau Etoile ist seelenverwand mit dem Classic. Insgesamt wirkt er jedoch etwas kräftiger und dichter, bleibt aber ebenfalls ein Ästhet. Die Mirabeau Rosés sind emotionale Geschöpfe, die unsere Sinne berühren und ungemein Lust machen. Alle Rosés (12,5% Alc.) lassen sich lässig solo genießen, passen aber auch zu leichten Gerichten, wie Garnelen mit Tagliatelle und Estragon oder grundsätzlich Sushi. Die Weine kosten zwischen 9,90 und 18,90 €. Neu im Programm sind die Canettes, Belle Année Rosé-Weine in der Dose. Bislang sind diese nur auf dem englischen und amerikanischen Markt zu bekommen, doch wird gerade darüber nachgedacht, sie auch nach Deutschland zu bringen. Fürs Picknick im Grünen oder am Strand, den schnellen Drink zwischendurch oder Hoteliers, die ihre Minibars originell bestücken möchten, vielleicht die richtige Idee.

www.maisonmirabeau.com

https://www.mirabeauwine-shop.de

 

Der zarte Provence-Rosé Clos Beylesse von der Domaine l´Abbaye schwebt federleicht über die Zunge und hinterlässt durch seine komplexe Art dennoch einen bleibenden Eindruck. Fein, frisch, harmonisch, elegant und so mediterran, dass er überall ein Meer vors Auge zaubert. Sublime Aromen von Kräutern, Zitrus, Blaubeeren und Melone verweben sich sanft ineinander. Die Assemblage aus Syrah, Grenache, Cinsault haut nicht auf die Pauke, sondern will mit bedächtiger Ausgeglichenheit überzeugen. Die auffällige blaue Flasche soll vor schädlichen UV-Einflüssen schützen und länger frisch halten sowie die Nähe des Weinguts zum Meer widerspiegeln.

Mehr Urlaub in einem Glas kann es kaum geben: Die Domaine de Marchandise schenkt uns einen so köstlichen, nach praller Lebensfreude und Sinnlichkeit schmeckenden Rosé-Wein ein, wie er kaum besser sein kann. Er zeigt sich frisch, saftig, dicht und präzise in Ausdruck und Aromatik, wobei ihn ein Hauch Waldbeeren und ein Touch Grapefruit abrundet.

Der Rosé Cuvée Prestige von Féraud entfaltet die Düfte der Provence. Klassisch, aromatisch, finessenreich, diskret kräuterwürzig, umweht von Limone und Pfirsich und mit leichtem knackfrischen Biss.

Der lachsrosa schimmernde Miraflors von Lavage aus der Region Roussillon bringt viel Sommer ins Glas: Saftig, frisch, floral, zurückhaltende und doch spürbare Aromen von Granatapfel, Limette und Orange. Eine sensible salzige Mineralität macht den Rosé ausgesprochen faunisch und animierend. Rebsorten: Grenache Gris und Mourvedre.

Château Minuty befindet sich über dem Golf von Saint-Tropez und wird von üppigen Palmen, Platanen und Rosen romantisch verzaubert. Der elegante Rosé M schimmert lachsrosa im Glas und ist von seidiger Struktur. Der Wein ist animierend trocken, ungemein frisch und wird dezent von einer feinen Fruchtigkeit begleitet. Der zarte Duft von Beeren und Kräutern ist so präsent wie nötig und so zurückhaltend wie möglich.

Einen Rosé mussten wir einfach einschmuggeln, der hier zwar von der Provenienz nicht passt, aber durch seine Qualität einfach dazugehört. Außerdem ist es sehr sehr selten einen guten deutschen Rosé zu finden. Der Rosé Unterm Radar aus Spätburgunder und etwas Blaufränkisch von Alexander Laible aus dem badischen Durbach ist brillant. Er vibriert mit seiner kühlen Aromatik aus Walderdbeeren, Kräutern und einem Hauch von Estragon. Ganz fein verwoben, nicht üppig oder gar kitschig. Druckvoller Trinkfluss, mit viel Frische, Mineralität und Saftigkeit. Alexander Laible will zeigen, dass nicht nur Franzosen einen guten Rosé machen können. Es ist ihm gelungen. Man sollte seinen Rosé unbedingt auf dem Radar haben.

Ludwig Fienhold

 

 

 

Photocredit: Mirabeau, Laible




Adieu: Restaurant schauMahl hat geschlossen

Offenbachs einzige Gourmetadresse ist insolvent

 

Von Ludwig Fienhold

Die einzige Gourmetadresse in Offenbach musste nach 15 Jahren schließen. Der Pächter Stefan Lang hat bis zuletzt versucht, den Lokalbetrieb aufrechtzuerhalten. Obwohl noch eine geschlossene Gesellschaft für das Restaurant gebucht war, machte der Insolvenzverwalter Artur Naujok-Rühl kurzen Prozess und gab dem schauMahl keine Chance.

Was ist geschehen? Inhaber Stefan Lang hoffte auf die dritte Überbrückungshilfe, mit der er nach seinen Worten Verbindlichkeiten leicht hätte erfüllen können. Doch die Coronahilfe blieb aus, die zu erwartenden 80.000 wurden nicht genehmigt. Die Gastronomie ist ein Spiel mit dem Feuer, in diesen Tagen mehr denn je (Bild oben: Sommerparty im schauMahl mit Stefan Lang).

Das Restaurant schauMahl war noch nie eine Goldgrube, die Location in Offenbach galt als problematisch. Umso beachtlicher war das Engagement der Mannschaft. Das Ecklokal in dem windschiefen Haus wurde attraktiv und gemütvoll gestaltet, die Toiletten glichen einem kleinen Spa. Die Küche bewegte sich vom Start weg auf einem hohen und kreativen Niveau. Christoph Kubenz kochte in den ersten Jahren des schauMahl großartig und überraschte mit feinsinnigen und phantasievollen Gerichten. Sein Souschef Björn Andreas übernahm die Führung und konnte sich mit seinen asiatisch inspirierten Gerichten auf dem gleichen Level bewegen. Der Michelin ignorierte die Leistungen beider Topköche, der Gault & Millau bewertete sie mit glänzenden 16 Punkten. Auch die Weinkarte war stets spannend, jahrelang sorgte Pit Punda für eine solide Auswahl und viele Neuentdeckungen.

Restaurantleiterin Esra Egner führte die Gäste herzhaft heiter durch den Abend. Pit Pundas Nachfolger als Sommelier Raffaele Fazio verabschiedete sich bereits vor Monaten aus dem schauMahl und bleibt auch wegen seiner Zuneigung zu griechischen Weinen gut in Erinnerung. Der letzte Küchenchef Sascha Ferstl war erst gut ein Jahr im Betrieb und zeigte ein Faible für die Küche Österreichs, was seiner Zeit bei Altmeister Alfred Friedrich zu verdanken war.

Wieder ein gutes Lokal weniger im Rhein-Main-Gebiet, wieder eine verlorene Adresse in Deutschland. Esra Egner und Sascha Ferstl haben noch keine neue Bleibe gefunden.

Der ehemalige Küchenchef vom schauMahl Björn Andreas heuerte erst vor knapp einem Jahr im neu eröffneten Iimori Kaiseki auf der Mainzer Landstraße im Bahnhofsviertel an, um dort mit kreativen asiatischen Gerichten Gäste zu gewinnen. Diese blieben aber wohl aus, das Restaurant hat schon wieder geschlossen. Die Lage war auch alles andere als gut und passte nicht zu einem solch hochpreisigen Restaurant.




Ibiza: Neue Höhlen-Suiten im Six Senses

Schlafen, Dinnieren und Flanieren on the rocks

 

Das Six Senses liegt oberhalb der Xarraca-Bucht im Norden der Insel und will Entertainment und Entspannung zusammenbringen. Das Hotel hat sich mit lokalen Künstlern und internationalen Talenten zusammengetan, um ein jährliches Programm von Veranstaltungen und Aktivitäten zu erstellen. Hierzu gehören Live-Performances, Kunstinstallationen, ein Artist-in-Residence-Programm und eine Reihe von Vorträgen und Workshops. Die Wände der Beach Caves dienen bereits als Leinwand für Kreative der Insel: Ein Gemälde des Künstlers Carlito Dalceggio, dessen goldene Striche sich erst im Licht der späten Nachmittagssonne entfalten, soll den Spirit Ibizas verkörpern.

Beach Caves Restaurant und Terrasse: Dieses neue Konzept offeriert lokal bezogene, saisonale Zutaten sowie lateinamerikanische Aromen, die von Peru und Mexiko inspiriert sind. Das Restaurant und seine Terrasse liegen direkt am Meer mit Blick auf die Bucht von Xarraca.

On The Rocks: Direkt an der zerklüfteten Küste liegen zehn Sitzbereiche zwischen den Felsen, die einen unglaublichen Blick auf den Sonnenuntergang und einen direkten Zugang zum Wasser haben.

Xarraca-Room: Das Herzstück von The Beach Caves ist ein intimer Veranstaltungsort für das Nachtleben, der in Zusammenarbeit mit der in Barcelona lebenden Künstlerin und Designerin Lydia Delgado verschiedene Kunst- und Musikprogramme anbietet. Dort werden lokale und bekannte DJs, Künstler, Performer und Musiker aus aller Welt auftreten.

Recording Studio: Ob Produzieren, Abmischen oder Aufnehmen – das Tonstudio ist für die kreative Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Tontechniker gedacht. Es befindet sich irekt neben dem Xarraca Room und ist auch über eine Geheimtür von der exklusiven Cave Royale Suite aus zu erreichen. Cave Royale Suite: Diese großzügige Unterkunft mit Meerblick verfügt über ein übergroßes Bett, ein geräumiges Badezimmer, eine voll ausgestattete Bar und eine Badewanne im Freien. Die Cave Suites (ab 1.300 € die Nacht) wurden in den zerklüfteten Steilhang eingebaut und haben eine große Außenterrasse, von der aus man einen uneingeschränkten Blick auf die Bucht hat.

Photocredit: Six Senses




Bis zum letzten Tropfen: Die Weine von Alexander Danner wird es nie wieder geben

Wie ein Topwinzer seine Weinberge verlor

und jetzt die letzten Flaschen verkauft

 

Von Ludwig Fienhold

 

Weine, die keine Gefühle erzeugen, können seltsam leer bleiben. Der Sekt von Alexander Danner berührt. Er lässt uns über eine Sommerwiese laufen, beinahe wie in kindlicher Frühzeit, als wir einfach nicht nach Hause wollten, um diese sinnliche Stimmung weiter erleben zu können. Danners Sekt ist einzigartig und wurde prall mit Leben gefüllt. Ob Grauburgunder, Riesling, Chardonnay oder Rosé, die ganze Palette zeigt Charakter. Aber: Diese Weine wird es nie wieder geben. Alexander Danner hat auf tragische Weise seine Weinberge in Durbach verloren. Die gute Nachricht: Er öffnet ein letztes Mal seine Schatzkammer mit vielen Raritäten und alten Jahrgängen.

Dieser Sekt scheint nicht von dieser Welt und hat etwas Sphärisches, als ob man Spiritualität schmecken könnte. Eine solche Elastizität, Finesse und lustvolle Art erlebt man nicht oft bei einem deutschen Sekt. Die Entstehung dieser Perle ist auch ungewöhnlich: Die Assemblage aus fünf verschiedenen Rebsorten durchlebte neun Jahre auf der Hefe in der Flasche (die Mindestreife für einen Champagner beträgt 15 Monate, für einen Jahrgangschampagner drei Jahre). Das Ergebnis im Glas: Feinste Perlage mit langanhaltender Persistenz, seidig geschmeidige Textur, extraktreich und doch von schwungvoller Leichtigkeit, Duft von reifem Obst und leichten Kräuternoten. Der Preis von 22 € für diesen grandiosen Sekt erscheint grundgütig. Wir mögen den Vergleich zwischen Sekt und Champagner eigentlich nicht, aber dieser Sekt spielt für uns in jeder Kategorie ganz weit oben mit. Ein Dannerhall.

Inzwischen nehmen sich immer mehr gute Winzer, gerade die Jungen, dem in die Jahre gekommenen Müller-Thurgau an. Dieser scheinbar ergraute Langweiler wird aber längst von einigen Weingütern erstaunlich gut umgesetzt. Was aber Alexander Danner aus dem braven Müller gemacht hat, ist schon etwas ganz anderes. Derart ungewöhnlich, dichtgewoben und exaltiert kennt man die Ergebnisse aus dieser Rebsorte nicht. Der Wein begeistert mit ganz viel Stoff, Intensität, Saftigkeit und zupackender Kraft. Natural Wine at its Best. Man sollte ihn karaffieren und aus einem großen Burgunderglas trinken.

Brauchen wir einen deutschen Chardonnay? Ja, den von Danner brauchen wir. Sehr fein, blitzsauber, leise und nicht so laut wie viele der Neuen Weinwelt. Diese Eleganz und Geschmeidigkeit verführt von einem zum nächsten Glas, der Wein transportiert etwas Obst und einen Vanille-Glimmer über die Zunge, bleibt aber immer ein klarer ungeschminkter Typus dieser Spezies. Der Jahrgang 2015 gefiel uns besonders.

Einen normalen Rosé darf man von Alexander Danner nicht erwarten. Auch hier beansprucht er unsere Sinne wieder mit einem Sonderling, den er deshalb „Exot“ nennt. Der Rosé aus Pinot Noir ist ein „Sponti“ und wurde im großen Eichenfass vergoren. Die Spontanvergärung, richtig eingesetzt, entfacht einfach spannendere Aromen. Danners Rosé ist kein dünnhäutiges Tröpfchen, sondern ein richtiger Wein, fleischig, vital, kraftvoll. Die anderen Pinot Noirs von Danner sind nicht quietschig, süßlich oder gar marmeladig. Diese ewig penetrante Frucht in vielen deutschen Spätburgundern findet man bei ihm nicht, seine Rotweine sind ausgesprochen trocken und kantig. Aber eben auch tiefsinnig wie der Pinot Noir Typ 3.

Auch die Rieslinge sind so ganz anders und erfordern Erfahrung, vor allem Reife bei den Weinen und Geduld von den Weintrinkern. Das ist nichts für den schnellen Schluck auf der Terrasse, manche Rieslinge öffnen sich erst nach Stunden nach dem Entkorken der Flasche, einige benötigen viele Jahre der Lagerung. Manche bleiben ganz verschlossen, wollen oder können nicht anders. Einige irritieren durch ihre stoische Verweigerung gefallen zu wollen. Das erleben auch wir bei aller Begeisterung.

Danner ging mit seinen Weinen immer sehr viel später auf den Markt, jetzt sind vor allem gut gereifte Jahrgänge zu bekommen. Auch deshalb sind diese Weine von großer Bekömmlichkeit, ein schöner althergebrachter Begriff, der aber gleichzeitig auf das Unbehagen und die Leiden der Bauchspeicheldrüse und des Magens hinweist, den nicht wenige Weine und gerade unausgereifte Rieslinge verursachen können. Der Riesling 2015 „Vertrauen“ ist einer unserer Favoriten.

Alexander Danner in der Golden Kron in Frankfurt

Alexander Danner hat in sein Weinleben so viel hineingepackt, dass einem schwindelig wird. Den ultra-puristischen Grauburgunder (2016, Typ „Vertrauen“) schätzen wir besonders. Danner-Weine kennen keine Lagen, sondern nur Merkmale, die der Winzer persönlich damit verbindet: Vertrauen, Leidenschaft, Liebe. Das ganze System erscheint ungewohnt und zwingt zu einer neuen Orientierung. So einfach trinken geht trotzdem, dabei ein wenig nachdenken schadet aber auch nicht. Noch eine letzte Empfehlung: Der Port von Danner ist umwerfend gut, er nennt diesen Göttertrunk „Chriäse Wiin“. Seine Holzfassreife erlangte der Likörwein, der nach dem Portweinverfahren hergestellt wurde, durch die einjährige Lagerung im Barrique-Fass. Abgefüllt wurde er in lichtundurchlässigen Steingutflaschen, wodurch auf eine Zugabe von Schwefel verzichtet werden konnte.

Jürgen Fendt, der ehemalige und herausragende Sommelier unter den vielen guten Weinberatern im Drei Sterne-Restaurant Bareiss in Baiersbronn, hat eine klare Meinung zu Danners Erzeugnissen: „Das Weingut Danner bringt seit Anfang an sehr präzise, geschliffene Juwelen auf die Flasche. Mineralisch, würzige Rieslinge, saftige, trinkfreudige Burgunder-Sorten, elegante Rotweine sowie Exoten der Extraklasse. Kaum ein Weingut der Ortenau hat mich die letzten zwanzig Jahren durch solch fulminante, lagerfähige Weine beeindruckt!“ Bareiss war eine der ersten Topadressen, die sich für Danners Weine begeisterten. So sehr diese von Fachautoren und Gastronomen geschätzt wurden, die Eltern von Alexander Danner konnten mit den andersartigen Erzeugnissen nichts anfangen, hielten ihren Sohn gar für krank. Sie verkauften die Weinberge, raubten ihrem Sohn die Lebensgrundlage und sein Dasein als Winzer. Es ist erstaunlich, wie viel Kraft und Mut dennoch in ihm stecken. Genau das findet sich aber auch in seinen Weinen – und vielleicht hat er das wiederum auch von seinen Weinen gelernt.

Alexander Danner wirkt wie ein zupackender Naturbursche, ist aber vor allem ein hochsensibler Winzer mit Fingerspitzengefühl. Er hat seine Weinberge verloren und seinen Heimatort Durbach verlassen. Jetzt ist er in Gaggenau angekommen und öffnet dort seine Schatzkammer, um die letzten 70.000 Flaschen zu verkaufen, sein ganzes Kapital. Er hat kein Weingut mehr, will auch nie wieder eines haben. Die Weine und den Sekt von Danner wird es nie wieder geben. Das macht traurig, doch sollten wir froh sein, dass es sie überhaupt gegeben hat – und nun ein letztes Mal noch geben wird. Im Hotel Ritter in Durbach sind noch Danner-Weine zu haben, man sollte danach fragen. Alfred Friedrich von der Golden Kron in Frankfurt liebt den Sekt, hat aber auch noch anderes von Danner im Weinkeller.

Rein sensorisch zeichnen sich Danners Weine durch Intensität, Finesse, Würze und faunische Lustbarkeit aus. Darüber hinaus sind sie sokratische Querdenker, Anderseinwollende. Wir empfinden sie als angenehm rauschig. Kein Sprit, sondern Spiritualität. Spiritus sanctus, ein heiliger Flaschengeist. Wir sind selig.

 

Weingut Danner
Hofgut Amalienberg 3

Gaggenau

info@danner-weingut.de
www.danner-weingut.de




Der Sekt von Danner ist ein Weltereignis

Aber: Es wird nur noch diese letzten Flaschen geben

 

Weine, die keine Gefühle erzeugen, können seltsam leer bleiben. Der Sekt von Alexander Danner berührt. Er lässt uns über eine Sommerwiese laufen, beinahe wie in kindlicher Frühzeit, als wir einfach nicht nach Hause wollten, um diese sinnliche Stimmung weiter erleben zu können. Danners Sekt ist einzigartig und wurde prall mit Leben gefüllt.

Dieser Sekt scheint nicht von dieser Welt und hat etwas Sphärisches, als ob man Spiritualität schmecken könnte. Eine solche Elastizität, Finesse und lustvolle Art erlebt man nicht oft bei einem deutschen Sekt. Die Entstehung dieser Perle ist auch ungewöhnlich: Die Assemblage aus fünf verschiedenen Rebsorten durchlebte neun Jahre auf der Hefe in der Flasche (die Mindestreife für einen Champagner beträgt 15 Monate, für einen Jahrgangschampagner drei Jahre). Das Ergebnis im Glas: Feinste Perlage mit langanhaltender Persistenz, seidig geschmeidige Textur, extraktreich und doch von schwungvoller Leichtigkeit, Duft von reifem Obst und leichten Kräuternoten. Der Preis von 22 € für diesen grandiosen Sekt erscheint grundgütig. Wir mögen den Vergleich zwischen Sekt und Champagner eigentlich nicht, aber dieser Sekt spielt für uns in jeder Kategorie ganz weit oben mit. Ein Dannerhall.

Ob Grauburgunder, Riesling, Chardonnay oder Rosé, die ganze Palette von Danner zeigt Charakter. Aber: Diese Weine wird es nie wieder geben. Alexander Danner hat auf tragische Weise seine Weinberge in Durbach verloren. Die gute Nachricht: Er öffnet ein letztes Mal seine Schatzkammer mit vielen Raritäten und alten Jahrgängen.

Ludwig Fienhold

 

Weingut Danner
Hofgut Amalienberg 3, Gaggenau

info@danner-weingut.de
www.danner-weingut.de