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Restaurant Medici: Letzte Chance für Raritäten-Dinner mit Romanée-Conti

Sechs Jahrgänge von

der Toplage La Tâche

 

Die großen Burgunder der Domaine de la Romanée-Conti gehören zu den teuersten und begehrtesten Weinen der Welt. Das Restaurant Medici in Frankfurt veranstaltet nun zum dritten Mal ein Raritäten-Dinner mit diesen besonderen Burgunderweinen, diesmal ausschließlich mit der Toplage La Tâche. Hier die genauen Daten:

Datum: Sonntag, 2. Oktober 2022  – Beginn  12.30 Uhr

6 Jahrgänge La Tâche 2012-2017, Domaine de la Romanée-Conti,

je 0,1 l

7 Gang Menü mit Champagner und Süßwein

Preis 2.300 €

Die Großkaliber von Romanée-Conti findet man kaum auf den Weinkarten der Restaurants und auch sonst äußerst selten im Handel. Allein der La Tâche 2014 kostet zwischen  6000 und 9000 €, sofern man ihn überhaupt bekommt. Aus der kleinen Monopollage La Tâche entsprangen im Jahr 2014 gerade einmal 11.574 Flaschen. Veranstaltet wird das einzigartige Wein-Event vom Restaurant Medici in Frankfurt, deren Gastronomen mit ihrer Wein Cloud auch einen Weinhandel betreiben. Es ist bereits ihr drittes Raritäten-Dinner mit Romanée-Conti. Bei den vorherigen kamen Gäste aus ganz Deutschland angereist, die sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten.

Hier mit einem Klick zum kompletten Menü

mit allen Weinen und Gerichten

 

Restaurant Medici

info@restaurantmedici.de

Tel. 069 – 21 99 07 94

www.restaurantmedici.de

 

 




Bistro Frischeparadies: Markthalle des Leichtsinns

Weine & Küche wissen

große Lust zu machen

 

Das Bistro im Frischeparadies wird meist zum Füllhorn. Man trinkt und isst mehr als man sollte, weil es einfach Freude macht, diese ganzen guten flüssigen und festen Delikatessen erleben zu können. Sommelier Kai Schattner weiß bei jedem Besuch Neues und Unentdecktes aus dem Weinsortiment anzubieten. Küchenchef Patrick Schmidt animiert mit Wonneproppen und Finessen aus seinem Repertoire. Eine lockere Atmosphäre und ein ebensolcher Service verschaffen eine unkomplizierte gute Stimmung. Wenn die Sonne die Stadt hitzig werden lässt, flüchtet man sich gerne in die kühle Markthalle des Frischeparadieses nach Frankfurt-Griesheim.

Sommelier Kai Schattner

Auf die Frage, was es denn Neues gibt wird Kai Schattner ganz gewiss nicht irgendeinen Tratsch auftischen, sondern zu seinen aktuellen Favoriten greifen. Etwa einen umwerfend guten und saftigen Grünen Veltliner Federspiel (Lage Supperin/Äbtissin) vom Weingut Schmidl aus der Wachau. Eine köstliche Kombination aus Apfel, Zitrus und Marille mit zarter Würze, alles fein verwoben und von animierendem Trinkfluss. Die mineralische und dezent fruchtige Cuvée Weißer Schotter vom Weingut Strehn aus dem Burgenlang ist wie für den Sommer geschaffen. Diese verwegen anmutende und doch perfekt gelungene Melange aus Grünem Veltliner, Sauvignon Blanc, Welschriesling und einem Teil Gemischter Satz ist von großer Frische und Harmonie.

Bei Friedrich Becker, dem Weltklasseweingut aus der Pfalz, kann man nichts falsch machen. Beckers Rotweine sind grandios, aber er begeistert auch mit Weißweinen. Ein frischer Weißburgunder und ein feincremiger Chardonnay finden bei Friedrich Beckers Cuvée in schwungvoller Balance zueinander. Ziemlich Großes für fast kleines Geld. Der Jahrgang 2020 wurde in Zusammenarbeit mit Kai Schattner exklusiv fürs Frischeparadies erzeugt.

Short Ribs

Der Chasselat (Gutedel) steht noch immer im Ruf ein netter harmloser Wein zu sein, was er auch oft ist.  Ganz anders und doch sympathisch zeigt sich der trockene Chasselas vom badischen Weingut Walz. Ein im Holzfass gereifter, sahniger Mundschmeichler von zartem Charakter und mit langem Nachschnalzen. Sublime Käuteraromatik, ein Hauch Brioche und ein klein wenig Mandarine mit Frischekick. Wer es gerne schlank, knackig und juicy mag, sollte sich mit den Weinen von Corvers Kauter aus dem Rheingau beschäftigen, die einen kometenhaften Aufstieg genommen haben. Der mineralische Riesling Hattenheimer Mannberg sorgt für Erfrischung auf hohem Niveau. Im Frischeparadies gibt es über ein Dutzend Weine im offenen Ausschank, die stetig wechseln. Kai Schattner steht meist von einer lange Schürze umhüllt neben dem Bistro an einem massiven Block mit vielen Flaschen, der wie ein sakraler Altar erscheint. Dort wird reiner Wein eingeschenkt, finden die Kunden segensreiche Weinberatung. Alle Weine, die im Bistro serviert werden, kann man natürlich auch für Zuhause kaufen. Es sind so gut wie immer Weine mit einem besonders guten Geschmacks-Preis-Verhältnis.

Entrecote

Neben der Standardkarte werden auf einer großen Tafel die Tagesangebote gezeigt. Das wunderbar würzige, leicht angeschärfte und kräuterstarke Grüne Soße Gazpacho mit Buttermilch und Nordseekrabben ist nicht nur für Frankfurter ein Must-eat. Jetzt im Hochsommer schmeckt so etwas besonders gut. Die famose Tafelspitzsülze mit Radieschen-Vinaigrette läuft unter Vorspeisen, reicht dem schlanken Feinschmecker aber aus (ganz oben im Bild). Wer es größer und deftiger mag, dem sei das satte Entrecôte empfohlen. Große Klasse auch die saftig-zarten Rinder Short Ribs in kraftvoller Sauce. In diesem Bistro „Leichtsinn“ wird man zu vielem verführt.

Ludwig Fienhold

 

Bistro im Frischeparadies, Frankfurt, Lärchenstr. 101,

Mo-Sa 11.30-16 Uhr, warme Küche bis 15.30 Uhr.

Tel. 069 380 323-86. Da der Service immer busy ist, besser über die Webseite reservieren.

www.frischeparadies.de

Photocredit: Barbara Fienhold

Grüne Soße Gazpacho




Steigenberger Hotel Frankfurter Hof: Das Restaurant Francais schließt

Nach über 20 Jahren

muss Küchenchef

Patrick Bittner aufgeben

 

Nach uns vorliegenden Informationen aus Steigenbergerkreisen wird das Restaurant Francais im Hotel Frankfurter Hof im August schließen und sich von Patrick Bittner als Küchenchef trennen. Nachdem in Frankfurt der Hessische Hof und die Villa Kennedy aufgeben mussten und die Villa Rothschild im Taunus stillgelegt wurde, ist diese gastronomische Amputation ein weiterer Rückschlag für die Hotel & Gastronomieszene der Stadt. Vor allem aber für den Frankfurter Hof selbst bedeutet die Aufgabe einen Imageverlust. Das Restaurant selbst war zwar kein Profitbetrieb, konnte aber als einziges Hotelrestaurant der Stadt mit einem Stern im Michelin glänzen. Wie das Restaurant Francais weiterhin genutzt wird, steht nicht im Michelin, aber in den Sternen.

Kommt dieser Schritt von Steigenberger überraschend? Die Gründe sind vielfältig, münden aber letztlich in der mangelnden Wirtschaftlichkeit des Restaurants.

Das Restaurant hatte schon immer mit einigen Handicaps zu kämpfen:

Der Gast musste jahrzehntelang durchs ganze Hotel laufen, um zum Restauranteingang zu gelangen, eine Hürde, die einen Besuch für viele umständlich und gar hinderlich machte.

Das Restaurant war stets viel zu formell, auch in Zeiten, als man schon längst Anzug und Krawatte ablegte. Man hätte den Staub längst aus dem ganzen Haus schütteln müssen.

Die Küche des Sterne-Restaurants bot Haute Cuisine, was schon lange nicht mehr ausreicht, um Gäste zu begeistern oder gar neue gewinnen zu können, schon gar nicht jüngere. Es wurde versäumt, das ganze Konzept zu modernisieren.

Die Preise für Essen und Weine bewegten sich ganz weit oben. Für ein ähnliches Budget kann man spannender an der Mosel in der Schanz oder im Waldhotel Sonnora tafeln oder in Frankfurt in Erno´s Bistro glücklich werden.

Es gab einmal den für Steigenbergerverhältnisse kühnen Plan den langjährigen Küchenchef Patrick Bittner durch Juan Amador abzulösen, was aber scheiterte. Es hätte auf Dauer auch nicht viel gebracht, denn die Strukturen bei Steigenberger im Allgemeinen und im Frankfurter Hof im Besonderen sind so verkrustet, dass einzelne Personalwechsel nicht viel bewirken. Man schaue sich nur einmal das Kommen und Gehen der Hoteldirektoren an, die hier in den letzten Jahren nicht für ausreichend Kontinuität und Stabilität sorgen konnten.

Im Grunde herrscht seit dem Ende der Ära des Direktors Bernd O. Ludwig (1981 – 1992) eine schwindelerregende Karussellfahrt in den oberen Etagen. Den besten Gastronomiedirektor aller Steigenbergerzeiten fand das Unternehmen mit der Weinkoryphäe Guy Bonnefoit. Der Feingeist aus Paris lebte französisch und dachte und schrieb deutsch. Er war von 1976 bis 1988 verantwortlich für die Qualität aller seinerzeit 30 Hotels der Gruppe. Er konnte einiges bewirken, manches gar verbessern, musste aber letztlich an der Ignoranz und einem anderen Qualitätsbewusstsein der Steigenbergerführung scheitern. Kurzum: Er war viel zu anspruchsvoll und galt deshalb als kompliziert und letztlich auch als zu teuer bei seinen Konzepten. Dabei hatte er beispielsweise für das Personal ein ganz einfaches kostenfreies Rezept. Auf die Frage, was das wichtigste beim Service wäre, sagte er nur: Lächeln, lächeln, lächeln.

Auch der Wechsel der Besitzverhältnisse brachte keine Verbesserungen. Der Familie Steigenberger gehört die Hotelgruppe seit dem Verkauf im Jahr 2009 nicht mehr, zuletzt übergaben die ägyptischen an chinesische Besitzer, seit 2020 gehören die Steigenberger Hotels AG der chinesischen Huazhu Group.

Küchenchef Patrick Bittner arbeitete über 20 Jahre im Frankfurter Hof. Das Steigenberger Flaggschiff war das einzige Hotel der Stadt mit einer ambitionierten Küche und hat jetzt nur noch das Bistro Oscars zu bieten. Die Tragik des Restaurant Francais liegt auch darin, dass es nicht allzu viele vermissen werden.

Ludwig Fienhold

Fotos: Barbara Fienhold




Goodbye Trares: Wieder ein gutes Lokal weniger

Nach 14 Monaten

ist schon Schluss

 

Frankfurt verliert erneut eine gute Adresse. Das Restaurant Trares war erst im Mai 2021 an den Start gegangen und schließt jetzt am 24. Juli. Christopher Crell, den es nach Portugal zog, übergab letztes Jahr an Thierry Felden(im Bild oben). Dieser holte sich mit René Postel einen talentierten Küchenchef ins Boot. Der Anfang war vielversprechend, das Lokal war der Shooting Star des letzten Jahres. Was lief schief?

Küche und Service waren gut aufgestellt. René Postel legte einige großartige Gerichte seiner neuen deutschen Küche vor, mit denen er schon im Lokal Frankfurter Botschaft glänzen konnte. Thierry Felden sorgte für eine kleine und gute Weinkarte. Das zeitlose Gaststubenambiente und die Atmosphäre waren salopp, auch junge Nachwuchsfeinschmecker mussten zumindest emotional keine Hürden überwinden. Dennoch muss es ja für das schnelle Ende Gründe geben und die sind wie meist vielfältig. Klar ist: Das Restaurant ist wirtschaftlich nicht mehr zu halten gewesen.

René Postel (l.), Thierry Felden

Das Nordend und die parallel zur Luisenstraße verlaufende Berger Straße sind zwar von den Mieten her beachtlich, doch geht man in diesem Viertel eher preiswert zum Essen und Trinken aus. Das Trares ist gemessen an den Leistungen zwar nicht (zu) teuer, aber eben viel mehr ein richtiges Restaurant als alle anderen Lokale ringsum. Die Corona-Krise, die politisch noch lange nicht vorbei ist und weitere wirtschaftliche Opfer kosten wird, hat Spuren hinterlassen. Die Gastronomen ringen um Personal und zahlungsfähige Gäste. Dramatisch wirkt sich auch die ständige Verunsicherung durch Angst und Panik aus, die dem Volk zugemutet wird. Lebensmittel, Mieten, Heizkosten Benzin und vieles mehr werden teurer, wobei das Ende der Preisspirale noch nicht abzusehen ist. Die Menschen halten ihr Geld mehr zusammen denn je, einige haben gar keins mehr zum zusammenhalten.

Die Eröffnung des Trares fiel in eine äußerst ungünstige Zeit, um so mehr muss man den Wagemut von Thierry Felden und seiner Mannschaft bewundern, unter diesen Umständen ein Lokal zu eröffnen – es war das erste eigene von Thierry Felden. Der Franzose, den man unter anderem aus Erno´s Bistro und Lohningers Micro kannte, wird sich neu orientieren. René Postel hat bereits für August einen neuen Posten als Küchenchef, den wir mit Rücksicht auf die laufenden Verhandlungen erst später nennen wollen. Alle Gäste und jene, die es noch ein letztes Mal sein möchten, haben noch bis zum 23. Juli Gelegenheit das Trares zu besuchen.

Ludwig Fienhold




Neue Spitze: Nina Mihilli führt jetzt den Service in der Schwarzwaldstube

Die erste weibliche Restaurantchefin

im 3-Sterne-Restaurant

 

Die 29 Jahre alte Nina Mihilli wird die erste weibliche Restaurantleiterin in der Geschichte des Drei-Sterne-Restaurants Schwarzwaldstube in Baiersbronn. Bereits seit 2019 arbeitet die gebürtige Münchnerin an der Seite von Maître David Breuer als dessen Stellvertreterin und teilt sich mit ihm sowie Sommelier Stéphane Gass die Verantwortung für den Gästeservice in der Schwarzwaldstube. Im August verlässt David Breuer den Schwarzwald, will seine neue Aufgabe jedoch noch nicht verraten, bleibt aber in der Branche.

Nina Mihilli freut sich auf ihre neue Position: „Für mich wird damit ein Traum wahr.“ Gelernt hat sie ihr Handwerk von der Pike auf. Nach ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau im Posthotel Achenkirch in Österreich heuerte sie zunächst für eine Wintersaison im Trofana Royal in Ischgl an, gefolgt von einer Sommersaison bei Holger Bodendorf auf Sylt. 2015 bewarb sie sich direkt in der Traube Tonbach – ohne langjährige Erfahrung. „Ich hatte Respekt vor der Herausforderung, denn das Team der Schwarzwaldstube war damals bereits mehrfach als Deutschlands beste Servicebrigade ausgezeichnet worden.“

Nina Mihilli

Nach zwei Jahren in Baiersbronn führte Mihilli ihr wachsendes Interesse an Wein nochmals nach Sylt ins Zwei-Sterne-Restaurant Söl`ring Hof und ins Serviceteam von Sommelière Bärbel Ring. „Dort habe ich mein Weinwissen wunderbar vertiefen können und parallel die Weinfachausbildung „WSET Level 3“ abgeschlossen“, sagt Mihilli. Nach einem Jahr tauschte sie die Nordsee erneut gegen den Schwarzwald und kam 2019 als stellvertretende Restaurantleiterin zurück ins Team von Küchenchef Torsten Michel, Maître David Breuer und Sommelier Stéphane Gass.

Nach der Sommerpause im August wird Mihilli nun verantwortliche Gastgeberin des Spitzenrestaurants der Traube Tonbach. Ihr Vorgänger und Mentor David Breuer zählt zu den besten seines Metiers und wurde 2020 vom Gault Millau als „Gastgeber des Jahres“ geehrt. „Von David habe ich viel gelernt. Vor allem, dass es für die herzliche Atmosphäre in der Schwarzwaldstube und ein besonderes Gasterlebnis auf Authentizität ankommt“, meint Nina Mihilli. Die entspannte, doch stets auf den Gast fokussierte Servicekultur hat Tradition in der Schwarzwaldstube und wurde bereits durch den früheren Maître Ansgar Fischer kultiviert. „In meiner Anfangszeit war ich so versteift darauf, alles perfekt machen zu wollen, dass ich ganz vergessen habe, es richtig zu machen“, erklärt sie. „Heute weiß ich, dass es beim Gastgeben nicht auf Etikette oder Regeln ankommt, sondern auf gelebte Großzügigkeit, Aufmerksamkeit und Persönlichkeit. Wir achten auf jedes Detail, aber lachen auch mit unseren Gästen.




Gourmet-Festival eat! berlin

Es gibt nichts Besseres

als was Gutes

 

Mit dem Feinschmeckerfestival „eat“ will Berlin zeigen, dass sie mehr ist als die Currywurst-Hauptstadt Deutschlands. An elf Festivaltagen werden vom 27. Oktober bis 6. November über 80 Köche/innenaus dem In- und Ausland auf rund 70 Veranstaltungender „eat! Berlin“ in Aktion zu erleben sein. Zur elften Ausgabe erwarten die Besucher einige der besten regionalen, nationalen und internationalen Namen, um in exklusiven Locations wie dem Humboldt Forum oder Schloss Friedrichsfeldezu kochen. Die Berliner Sternegastronomie wird in diesem Jahr unter anderem vertreten durch Marco Müller***(Rutz), Thomas Bühner, Dieter Müller**(POTS), Michael Kempf** (Facil), Hendrik Otto (Sterne im Glas), Fabian Fiedler (Wilhelm Alexander), Christoph Rüffer** (Haerlin), Yannic Stockhausen* (Cordo) und Max Strohe* (Tulus Lotrek) und viele mehr.

Aus Italien reist Dario Cecchini (Officina della Bistecca) an, aus Israel kommt Adar Lotan (JUS bar à vin) nach Berlin und aus Frankreich der Ducasse-Schüler Vivien Durand* (Le Prince Noir). Ein Land steht in diesem Jahr ganz besonders im Fokus: Die Serie „Es gibt nichts Besseres als was Gutes“  (frei nach Nietzsche) ist eine kulinarische Reise durch Österreich und würdigt an neun Abenden seine Küche in all ihren Facetten.

Die passende Begleitung im Glas liefern in diesem Jahr über 30 Weingüter, davon mehr als die Hälfte VDP-Weingüter, die den Gästen besondere und exklusive Qualitätsweine ausschenken wollen. „Noch nie war die eat! berlin so wichtig wie in diesem Jahr“, sagt Festivalleiter Bernhard Moser: „Wir zeigen der Welt, dass Berlin noch lebt. Dass wir nach über zwei Jahren Pandemie gestärkt und motiviert in die Zukunft gehen. Die Berliner Gastronomie war noch nie vielfältiger, spannender und internationaler“, meint Moser.

Das ganze Programm und weitere Informationen

www.eat-berlin.de

Photo: eat! berlin

 




A New Sushi in Town: Schicke Lifestyle-Häppchen

Gaumenglut: Neues Konzept

To go & Delivery in Frankfurt

 

Die Umgebung im alten Bordellrevier von Frankfurt, dem Allerheiligenviertel, ist etwas garstig. Die schicken Sushi, die es dort im neuen „Gaumenglut“ gibt, erscheinen als wundersame Zierde. Bei diesem Sushi-Betrieb handelt es sich aber nicht um ein Lokal, das Geschäft dient nur als Food-Werkstatt und Station für Selbstabholer und Lieferservice.

Die Kreationen, so heißt es, sind in enger Zusammenarbeit mit Fritz Benson, dem Sous Chef des 3-Sterne Restaurants „Schanz“ an der Mosel entstanden, das einen kometenhaften Aufstieg feiert. „Gaumenglut“ setzt auf Design und andersartige Kombinationen. Sie werden stylisch inszeniert und mit Trüffel, Popcorn oder Chorizo Crunch garniert.

„Italien Summer“ (8 Stück 15,90 €) besteht aus gegrilltem Pulpo, Rucola sowie Avocado und wird durch flambierten Parmaschinken und wildem Minibrokkoli getoppt. „Genie in an Bottle“ ist eine heiter stimmende und gute Kombination aus Hamachi-Tatar, Rucola, geschmorter Süßkartoffel, Ceviche, Jalapeño und einer Kichererbse obenauf, die wie eine Weihnachtsmandel schmeckt. Noch eine Prise extravaganter erscheinen die Dessert-Sushis, vor allem der „Pineapple Express“: Ananas mit Basilikum umhüllt, Ziegenfrischkäse, getoppt mit flambierter Ananas, Eierlikör, knusprigen Walnussstückchen und Salzkaramell-Sauce.

Es gibt zwar auch puristische Sushi, doch gerade die kreativen Varianten  wecken  Interesse. Man kann damit jedenfalls ganz unterhaltsam sich und seine Gäste überraschen.

Der neue Frankfurter Sushi-Betrieb hat erst vor wenigen Tagen eröffnet und wird noch an Routine und Raffinesse gewinnen. Der Begriff „Gaumenglut“ erscheint vielleicht abwegig und würde eher zu Grillsteaks als zu Sushi passen, aber man kann ihn sich wegen seiner Absonderlichkeit auch recht gut merken. Die Sushi mögen unterschiedlich auf der Zufriedenheitsskala ausfallen, aber keines langweilt oder erscheint unnötig. Ganz im Gegenteil, die ersten Kostproben animieren zu weiteren.

 

Gaumenglut, Pick-up und Delivery Service, Frankfurt, Allerheiligenstr. 13.

Täglich von 17 – 21.30 geöffnet. Tel. 069 300 788 61.

www.gaumenglut.com

Photocredit: Barbara Fienhold




Revival: Sommerfest im Ristorante Brighella

Am Sonntag: Lustvolle Leckerbissen

& Magnum-Spumante

auf der Terrasse

 

Während es in der Stadt vor Hitze brodelte, wehte über die geschützte Terrasse im Brighella nur ein laues Lüftchen. Da konnten viel leichter Sommergefühle aufkommen. Erfrischungen auf hohem Niveau gab es ohnehin: Schönste Spumanti, eisgekühlt und Weißwein vom Gardasee. Sieben Teller, fünf Weine und Spumanti, Wasser und Kaffee zum freundlichen Pauschalpreis von 118 €. Wegen der starken Nachfrage wird das kleine feine Sommerfest auf der Brighella-Terrasse am kommenden Sonntag, 10. Juli, 12 – 16 Uhr, erneut stattfinden.

 

Das Essen

Pasta macht glücklich, die von Chef Leo ganz besonders. Cannelloni alla genovese kann man vielleicht so nebenbei essen, aber die Zubereitung ist aufwendiger als man denkt. Die Füllung: Weiße, leicht süßliche Cipolla-Zwiebeln, die acht Stunden gekocht und dann karamellisiert werden, sowie ein wenig Ragout von Kalb und Rind. Die feinwürzige soßige Begleitung besteht aus Basilkum, Tomate, Olivenöl und Lorbeerblättern. Dieses aromatische und bekömmliche Gericht kennt man außerhalb Neapels eher weniger.

Der hausgebeizte zarte Sashimi-Lachs mit Sauercreme und Fluid von Granatapfel, Rucola und Aprikose ist eine Sommerdelikatesse in Reinkultur. Gleiches gilt für das Risotto mit getrockneten Steinpilzen und „flüssigem“ Salat – einem köstlichen Sud aus Feldsalat- und Gemüsesaft.

Ein Gericht von filigraner Schönheit ist der wölkchenhafte Parmesanflan mit Erbsencreme und Balsamico. Das I-Tüpfelchen dabei ist ein Coral aus Crusco Senise, eine hochfeine milde Pepperoni-Spezialität Leos Heimat Basilicata.

Weiter geht der Corso al Gusto mit einer saftigen Steinbuttschnitte auf Kichererbesencreme und gestoßenen Sonnenblumenkernen. Ein Highlight wird auch der Lammrücken in Kartoffelkruste mit dichter Rotweinreduktion sein, ein Evergreen im Brighella. Letzter Leckerbissen: Orientalisch duftendes und hausgemachtes Feigen-Dattel-Brot (ohne Hefe), mit Käse aus dem Piemont, Mostarda und Radicchio mit Sherry-Essig-Vinaigrette.

Gastgeber Mario

Küchenchef Leo

Die Weine & Spumanti

Im Sommer muss es prickeln. Am besten in Big Bottles, die im Brighella gleich dreimal zum Einsatz kommen. Den Spumante von Marramiero gibt es aus der Magnum, was das Vergnügen geschmacklich erhöht. Dieser Rosé ist sinnlich und leicht wild-fruchtig, aber ganz trocken und animierend dabei. Der Ca´del Bosco gehört zum Besten, was italienische Schaumweinkunst hervorzubringen vermag. Beim Sommerfest im Brighella gibt es die Cuvée Prestige (Chardonnay, Pinot Nero, Pinot Blanco), Extra Brut, klassische Flaschengärung, ausgeschenkt wird ebenfalls aus der Magnum. Feine Perlage, cremige Textur,  mineralisch, frisch, aufregend und anregend. Grandezza für den Gaumen. Kein Zufall, dass dies Leos Lieblingsspumante ist. Ein ganz ungewöhnlicher Wein ist der roséfarbene Pinot Grigio Ramé von Cordero San Giorgio. Eine Rarität, denn es gibt heute nur noch sehr selten Pinot Grigio, der bei der Lese so ausgereift war, dass der Wein die natürliche lachsartige Färbung dieser Rebsorte zeigt. Sanfte Frucht, schönes Obst-Aroma, trocken. Ein sommerlicher Kuss ohne Kitsch. Im Brighella gleich in Übergröße aus der Magnum.

Lugana schwimmt in einem Meer der Mittelmäßigkeit, aber es gibt auch erstklassige Vertreter dieser Spezies. L´Lac ist eines der allerkleinsten Lugana-Weingüter, zählt aber qualitativ zur absoluten zur Spitze. Der Wein ist trocken und kommt geschmacklich ohne jegliche Gardasee-Folklore aus. Filigraner Duft von Wiesen und Kräutern, der gute Laune verbreitet und leichtsinnig macht. Überrascht werden manche sein, wie gut leicht gekühlter Rotwein schmecken kann. Dafür wurde der Nebbiolo D´Alba, Mompissano, von Cascina Chicco ausgewählt. Er ist von einer delikaten Leichtigkeit, die sich durch eine niedrige Serviertemperatur noch viel besser entwickelt.

 

Sommergefühle im Brighella

Sonntag, 10. Juli, 12 – 16 Uhr

Weine/Spumanti

Aperitif, Amuse, Wasser, Kaffee

Preis: 118 €.

Ort: Brighella, Frankfurt, Eschersheimer Landstr. 443

Tel. 069 53 39 92

Unbedingt vorher reservieren