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Sparkling Festival: Einzigartiges Champagner & Sekt-Ereignis 

Über 70 Weingüter aus aller Welt, mehr als 160 Schaumweine

 

 

Das 4. Internationale Sparkling Festival wird noch besser. Allein, was es an Champagner gibt, macht die Verkostung zu einem Ereignis. Neben Spitzen dieser Spezies werden spannende Entdeckungen und Newcomer vertreten sein. Insgesamt präsentieren über 70 Spitzenweingüter aus 12 Nationen eine Auswahl von mehr als 160 traditionell hergestellte Schaumweinen. Das Großereignis wird am 19. Juni 2022 im Kloster Eberbach in Eltville stattfinden und Gäste aus ganz Deutschland anziehen, denn diese Offensive von Spitzenschaumweinen ist einzigartig in Europa.

Aus der Champagne sind ein Dutzend Winzer und Kellereien vertreten, darunter Jacquesson, Roederer, Charles Heidsieck und Pierre Gimonnet. Eine der spannendsten Entdeckungen in der Champagne ist André Clouet, der bislang nur in der Fachwelt bekannt ist. Wir sind nahezu vom ganzen Sortiment begeistert, das preislich von 29 bis 400 € reicht, wobei bereits der lukrative Einstiegschampagner fabelhaft ausfällt. Der junge selbstbewusste Champagnerwinzer sieht sich unter den Top Five, was keineswegs übermütig erscheint. Die Grande Reserve Bouzy Grand Cru (Pinot Noir) ist für uns der preiswerteste Einstieg in die Welt der erstklassigen Champagner (29,80 €). Feinste Perlage, dichte Cremigkeit, Briochenote zum Anbeißen, frisch-fruchtige Aromen von Apfel und Birne mit einem nussigen Touch. Es ist aber vor allem diese süffige persistente Mousseux, die zum ewigen Weitertrinken anregt.

In er Champions League spielen auch die Champagner von Leclerc Briant, von denen einige absolutes Weltklasseniveau erreichen. Und das bei Preisen, die man gerade in dieser Liga als moderat empfinden muss. Die Champagner begeistern durch eine vibrierende Mineralität und Dichte, die den Gaumen flutet. Konstante Perlage, feine Cremigkeit, leise Aromatik. und doch ein Champagner mit Biss. Jede Flasche eine Persönlichkeit. Reserve Brut, Rosé Extra Brut und Premier Cru Extra Brut – einer besser als der andere. Vom Champagner darf man sich immer einiges erwarten, aber auch andere Länder bieten Gutes und überraschen deshalb um so mehr. Beispielsweise Nyetimber aus England und noch mehr Holset aus den Niederlanden.

Ob Champagner, italienische Klassiker wie Franciacorta oder Trentodoc, Spaniens Cava, Sparklings aus Argentinien, England, Kalifornien, Südafrika und Portugal, Crémants aus Frankreich und Luxemburg, Slowenien, Niederlande, Österreich und aus dem Gastgeberland Deutschland – sie alle zeigen den weltweiten Facettenreichtum prickelnder Weine. Die Weingüter werden für das Festival gezielt ausgewählt und repräsentieren nach den Worten der Veranstalterin, Gerhild Burkard, einen exklusiven Zirkel bester internationaler Schaumweinhäuser.

Veranstalterin Gerhild Burkard

Es sind nur Schaumweine nach der traditionellen Methode zugelassen. Hier erfolgt die zweite Gärung in der Flasche. Diese Methode bringt deutlich komplexere und eindrucksvollere Geschmackserlebnisse ins Glas, als die Mainstream Sekte in Tankgärung. Das Sparkling Festival ist ein Ort zum Entdecken, Verkosten und Genießen. „Nirgendwo sonst lässt sich die Vielfalt von Schaumweinen besser erfahren, nirgendwo sonst ist die Chance auf Neuentdeckungen größer“, meint Gerhild Burkard. Die meisten Winzer sind persönlich anwesend, was den Austausch noch intensiver macht.

Die Messe findet bereits zum vierten Mal in Deutschland statt. In keinem anderen Land scheint die Begeisterung für den prickelnden Wein größer: Mehr als drei Liter Schaumwein jährlich trinken die Deutschen pro Kopf und sind damit Weltmeister. Allerdings stammen die meisten getrunkenen Sekte aus der Massenproduktion durch Tankgärung. Das Sparkling Festival ist somit eine einzigartige Anlaufstelle der gehobenen Schaumweinproduktion.

Gleichzeitig will das Festival eine Plattform sein, auf der internationale Trends der Schaumweinkunst deutlich werden. „Immer mehr Weingüter gehen beispielsweise dazu über, ihre Schaumweine länger reifen zu lassen und damit komplexe Aromenspiele zu schaffen“, sagt Gerhild Burkard, Sommelière und Organisatorin des Festivals. Auch der Holzeinsatz bei den Grundweinen und das Spiel mit niedrigen Dosagen gehöre zu den derzeit prägenden Entwicklungen der Branche.

Die meisten Winzer kommen aus Deutschland. Mit 25 Ausstellern zeigt das Gastgeberland, dass hierzulande immer mehr Weingüter auf Spitzensekt setzen. Zu den aufsteigenden Sekt-Kometen zählt Niko Brandner von Griesel, der von Anfang an beim Sparkling Festival dabei ist. „Das Sparkling Festival ist eine der wichtigsten Veranstaltungen für alle Kenner von Premiumschaumweinen. Die Dichte von Qualität ist in der europäischen Schaumweinbranche einmalig“, meint der Sektmacher von Griesel & Compagnie von der hessischen Bergstraße.

 

Informationen zum Internationalen Sparkling Festival  

Veranstaltungsort: Kloster Eberbach Laiendormitorium, Eltville im Rheingau

Datum: Sonntag, 19. Juni 2022
ab 10.30 Uhr

Einlass für Fachbesucher: 12.30 Uhr, Einlass für

Endverbraucher: 15.30 Uhr

Ende der Veranstaltung: 18 Uhr

 

Endverbraucher: 65 €, Frühbucher 55 €

Eintrittspreis für Fachbesucher gegen Nachweis ermäßigt, Anfrage unter

info@sparklingfestival.de

Informationen & Tickets: www.sparklingfestival.de

 

Internationales SchaumweinFachsymposium am 20. Juni, Hochschule Geisenheim, 10 – 17.30 Uhr

Am 20. Juni kommt die Branche zum zweiten Schaumwein‐Fachsymposium an der Hochschule Geisenheim zusammen. In verschiedenen Workshops, Seminaren und Diskussionspanels werden Experten über aktuelle Themen der Branche diskutieren.

Informationen & Tickets: www.sparklingfestival.de




Wieder Schließungen in Frankfurt: Das Gastro-Drama hat erst begonnen

Schluss, aus fertig: Der schönste Platz

in Frankfurt-Sachsenhausen

wirkt wie leergefegt

 

Frankfurt gehört zu den großen Verlierern der Corona-Krise. Die Luxushotels Villa Kennedy und Hessischer Hof sind Geschichte und auch die grandiose Villa Rothschild im nahen Königstein hat geschlossen (wie von uns Anfang März berichtet). Viele Lokale haben bereits dicht gemacht, noch mehr werden in diesem Jahr aufgeben. Die Liste der Insolventen wird immer länger. Der einst so lebhafte Walther-von-Cronberg-Platz ist nicht wiederzuerkennen und wirkt wie versteinert. Das Weinlokal Gang & Gäbe ist nicht mehr. Von der italienischen Armada aus Biancalani, A Casa di Tomilaia, Demarchi Bar und Eissalon Firenze ist nicht mehr viel übrig. Einzig der Eissalon ist noch aktiv.

Weinlokal Gang & Gäbe

Es ist bestürzend, wie aus dem lebendigen Walther-von-Cronberg-Platz am Mainufer so schnell eine Ödnis werden konnte. Das italienische Flair, das Lustwandeln mit einem guten Glas Wein am Main, alles vorbei. Das Lokal Gang & Gäbe unterhalb des schon länger müden Hotels Main Plaza zeigte gerade die Jahre vor der Corona-Krise mit einer bemerkenswerten und individuellen Weinauswahl, pfiffigen Tellergerichten und einer legeren Liegestuhlatmosphäre mit Mainblick, wie schön und entspannt es auf dieser Seite des Mains zugehen kann. Das Gang & Gäbe war ein richtiger kleiner Familienbetrieb, der vor allem vom übergeordneten Cateringunternehmen Cooking Ape gespeist wurde. Juan Weinhold und sein Bruder Oscar waren bis zur letzten Minute engagiert und haben zu retten versucht, was nur möglich war. Ideen gab es genug, die Kraft reichte nicht. Der Verlust des ambitionierten Lokals Gang & Gäbe ist eines der traurigsten Beispiele in der Geschichte der Frankfurter Gastronomie.

Tom Bock in seinem Firenze

Gegenüber hat Tom Bock sein kleines feines italienisch-toskanisches Imperium aus verschiedenen Lokalen aufgebaut. Das bereits vor drei Jahren geschlossene Biancalani zählte zu den besten italienischen Restaurants in Deutschland, eine solche kreative Küche gab es nur bei Altmeister Carmelo Greco. Das Lokal mit der schönsten offenen Küche der Stadt und der formschönen Riva-Bar konnte zwar 16 Punkte im Gault & Millau verbuchen, hätte aber sonst mehr Wertschätzung verdient gehabt. Inzwischen hat auch das benachbarte und der hochwertigen Volksspeisung zuzuordnende Lokal A Casa di Tomilaia geschlossen (Bild ganz oben). Dem Lokal ist, wie einigen anderen auch, das Personal ausgegangen. Sollten sich wieder ein Küchenchef und ein gutes Team finden, soll A Casa di Tomilaia auch wieder eröffnet werden. In diesen Zeiten sehr schwer, aber Tom Bock will erst erneut an den Start gehen, wenn er auch Qualität liefern kann.

Der zum italienischen Ensemble gehörende Eissalon Firenze ist nach wie vor top und bringt etwas südliches Flair ins Quartier. Für die erstklassigen Sorten Fior di Latte und Amore Tosco Siciliano, Eis aus gerösteten Mandeln mit Pistazien-Salsa, lohnt sich auch eine Anfahrt von weiter her. Am Wochenende stehen die Leute Schlange, wie früher. Wenigstens an dieser Stelle lebt der Walther-von-Cronberg-Platz noch.

LF




Sekt sells? Deutsche Schaumweine schwanken bei ihren Leistungen

Tops, Flops & spannende Entdeckungen

 

Von Ludwig Fienhold

 

Was eigentlich ist Sekt? Und was kann er überhaupt? Es gibt keine wirkliche qualitative Definition für deutschen Sekt und leider definiert er sich auch nicht von selbst. Zu unterschiedlich ist das Ergebnis. Mal ist er ein blubbernder Ballermann mit Lizenz zum Sodbrennen, mal eine feingeschliffene Perle. Eine größere Sektprobe in der Vinotheque Briedé in Frankfurt spiegelte die Wirklichkeit ziemlich genau: Es gab viel albernen Blubberlutsch zu verkosten, aber auch einige bemerkenswerte Vertreter der schäumenden Weine.

Katya & Michel Briedé, Nicole Wolbers, Christine Scharrer

Wir wollen uns nicht mit den vielen Nieten abgeben. Selbst Namen, die sonst beim Wein für Qualität bürgen, schwächelten beim Sekt. Die Weinexpertinnen Christine Scharrer und Nicole Wolbers hatten vor allem Flaschen aus der Pfalz zusammengetragen. Es gingen ihnen dabei durchaus um einen repräsentativen Querschnitt, der die Bandbreite des schäumenden Weins darstellen sollte, mit all seinen Schwächen. Die Proben warfen auch grundsätzliche Fragen auf. Wer will barock gereifte, schwere oder gar petrolige Rieslingsekte? Riesling steht für Frische, was sich im besten Fall auch beim Sekt finden sollte. Einer der ganz wenigen bemerkenswerten Sekte bei der Verkostung war der Patina vom Pfälzer Wein & Sekthof  Wilhelmshof: Feine Perlage, ein Duft aus Brioche und Birne, sehr animierend, nah am Champagner, ohne ihn zu kopieren. Überraschung auch beim eingeschmuggelten „Pirat“, einem holländischer Sekt Brut Nature Classic (Chardonnay & Pinot Noir) von Van Holset, der frisch, fröhlich und frei daherkam und das Fachpanel überzeugte.

Verkostungspanel: Christine Scharrer, Nicole Wolbers, Klaus Kneib, Oliver Maria Schmitt, Fienhold & Fienhold

Verkostungspanel: Nicole Wolbers, Klaus Kneib, Christine Scharrer, Oliver Maria Schmitt

Was macht einen guten Sekt aus? Für Niko Brandner (Bild oben) ist die Antwort glasklar: „Finesse, Leichtigkeit, Frische und Vielschichtigkeit.“ Er ist der voll Ideen sprudelnde Kopf von Griesel & Compagnie, der kometenhaft aufsteigenden Sektmanufaktur in Bensheim an der hessischen Bergstraße. Seiner Meinung nach hat man sich in Deutschland zu viele Jahre um Billigprodukte gekümmert und nicht um Qualität. Der Unterschied zwischen industriell hergestellten und handwerklich gemachten Sekten ist groß. „Wir haben in die Champagne geschaut und denken, dass wir dieses Niveau auch können, eben auf unsere Weise.“ Ein langes Hefelager verleihen dem Sekt komplexe Aromen und feinperlige Geschmeidigkeit. Bei Griesel dürfen sich die Spitzenprodukte zwischen 30 Monaten und sechs Jahren derart einbetten, in der Champagne ist eine Mindestzeit von 15 Monaten vorgeschrieben, die Spitzen reifen deutlich länger.

Von Griesel gibt es ein Dutzend Sorten, in verschiedenen Qualitäten zu unterschiedlichen Preisen (15 – 35 €). Der Blanc de Noirs Brut, ein Sekt aus den roten Trauben Pinot Noir und Pinot Meunier, die jedoch weiß gekeltert werden, ist ein Charmeur der Extraklasse. Cremig und beschwingt, weich perlend, mit saftigem Trinkfluss und den für viele Champagner typischen Noten von Nussbutter und Brioche, weckt er gleich beim ersten Schluck Begeisterung. Der Blanc de Blancs, eine Cuvée aus Chardonnay und Weißburgunder, animiert mit viel Stoffigkeit, zartem Schmelz und feiner Salzigkeit zu einem Glas mehr. Der würzig-wollüstige Rosé aus Spätburgunder und Schwarzriesling ist nach den Worten von Niko Brandner die „Cash Cow“ des Hauses, aber „ohne Kitsch“, wie so viele andere dieser Art. Die Grande Cuvée Zero Dosage bietet mit den Rebsorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier eine Melange nach Vorbild aus der Champagne, wobei dieses feinsinnige Meisterwerk viele Franzosen in den Schatten stellt.

Alexander Danner

Griesel, Krack, Barth oder Raumland zählen heute zu den besten deutschen Sektwinzern. Wie bei allen Spezies, machen aber vor allem die Entdeckungen abseits der Rebzeilen besondere Freude. Ganz oben dabei der Sekt vom Weingut Idler (den Christine Scharrer zu einer anderen Sektprobe mitbrachte). Der 2017 (!) Pinot Brut Nature aus Burgundertrauben ist ein Bio-Schaumweit erster Klasse – frisch, feinperlend, schöne filigrane Frucht bei geradliniger trockener Art. Jedes Glas macht Lust auf das nächste, gerade für die Gastronomie ein Must-have, weil man seine Gäste bei Laune halten und nicht schon beim ersten Glas satt machen sollte.

Einer unserer absoluten Winzer-Lieblinge ist Alexander Danner aus Durbach, der bei Fachtrinkern bekannt ist, aber aus privaten Gründen pausieren musste und vielleicht deshalb bei vielen aus dem Blickfeld geriet. Dieser seelenvolle Naturbursche macht herausragende Weiß & Rotweine und einen ganz besonderen Sekt. Er bringt so viel Geist aus der Champagne auf die Flasche, dass er bei einer Blindverkostung eher als Franzose wahrgenommen wird. Cuvée aus fünf Rebsorten, 70 Monate Reife auf der Hefe in der Flasche. Tiefsinnig, ausdrucksvoll, wollüstig. Nichts für Nipper, in großen Schlucken ein Ereignis.

 

Top Five

Sekt-Favoriten

 

Griesel, Bensheim an der Hessischen Bergstraße

www.griesel-sekt.de

 

Sekthaus Krack, Pfalz

www.krack-sekt.de

 

Wein & Sektgut Barth, Rheingau

www.weingut-barth.de

 

Reichsrat von Buhl, Pfalz

www.von-buhl.de

 

Sekthaus Raumland, Rheinhessen

www.raumland.de

 

Entdeckungen

 

Alexander Danner, Baden

www.danner-weingut.de

 

Marcel Idler, Württemberg

www.weingut-idler.de

 

Fotos: Barbara Fienhold

 

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