1

Golden Kron: Wo sich Champagner & Apfelwein umarmen

Ein Edelwirtshaus,

wie es kein Zweites gibt

 

Im Innenhof der Golden Kron kommt man schnell ins Schwelgen. Das windschiefe Fachwerkgemäuer, das Weinlaub und andere wild den Stein umschlingende Pflanzen schaffen eine Idylle, die zur Poesie und zum Trinken anregt. Auf den ersten Blick wähnt man sich in einem Apfelweinlokal. Doch die Sonnenschirme des Champagnerhauses Bollinger lassen erahnen, dass man es mit einem Edelwirtshaus zu tun hat. Apfelwein und Champagner leben dort in seliger Koexistenz beisammen, wie man es so nirgendwo findet.

Allein mit der Getränkekarte könnte man schon glücklich werden. Den Weltklasse-Sekt von Alexander Danner aus Durbach muss man probiert haben, man findet ihn nirgendwo in der Stadt. Allerbestens zur Innenhofatmosphäre und der Küche des Österreichers Alfred Friedrich passt der Grüne Veltliner Am Berg (Jahrgang 2020), den der Großmeister dieser Spezies, Bernhard Ott, derart geschliffen und präzise auf die Flasche bringt, dass man vor Begeisterung ins Unendliche driftet. Dazu das grandiose Wiener Schnitzel mit wunderbarem lauwarmem Kartoffelsalat und feinherben Gebirgspreiselbeeren, und man glaubt, dass Gott ein Österreicher sein muss. Natürlich gibt es auch erstklassige Champagner sowie Apfelwein von Andreas Schneider und Jörg Stier. Die Weinkarte favorisiert kompromisslos Deutschland und Österreich, es gibt nur Weine, die Patron Alfred Friedrich selbst gerne trinkt.

Das famose Wiener

Das Wiener in der Golden Kron gehört auf die Liste der „Ten Dishes To Try Before You Die“. Ein Must have aber auch Backhuhnsalat, confierter Kalbstafelspitz oder Zwiebelrostbraten vom Angusrind. Wann immer ein Kalbshaxenraviolo auf der Karte steht, sollte man es bestellen. Und wer glaubt, dass hinter der Vorspeise „Unser Tomatensalat“ nur das steckt, was es herkömmlich gibt, wird auch überrascht sein: Wir kennen jedenfalls keine bessere und aromatischere Tomate als die japanische „Amela“, die ihren Preis hat, aber jeden Cent wert ist.

Kalbshaxenraviolo

Chantal Friedrich, die ihren Mann durch viele Spitzenrestaurants wie das Humperdinck in Frankfurt oder das Marcobrunn auf Schloss Reinhartshausen im Rheingau begleitet hat, steht auch in der Golden Kron wieder an seiner Seite. Erstaunlich gut entwickelt hat sich ihr Restaurantleiter Vincenzo. Er fiel bereits in der Emma Metzler bei Jackie Strenz und Markus Ebner sowie in der Frankfurter Botschaft durch seine offene freundliche Art auf. Aber längst hat er sich auch in das Thema Wein hineingefuchst und weiß zu beraten.

Japanische Tomate

Das über 350 Jahre alte Fachwerkhaus der Golden Kron im dörflichen Stadtteil Alt-Eschersheim zieht die unterschiedlichsten Gäste an, die meisten kommen nicht aus dem lokalen Umfeld, sondern aus anderen Ecken der Stadt und dem gesamten Rhein-Main-Gebiet. Sie alle lieben die lauschige und lässige Atmosphäre und ein Edelwirtshaus, wie es kein Zweites bei uns gibt.

Alfred Friedrich muss sich nicht verstecken

Ludwig Fienhold

 

Zur Golden Kron, Frankfurt. Alt-Eschersheim 58, Tel. 069 9510 6886.

Mittwoch – Samstag 17 – 22 Uhr, Sonntag 12 – 21 Uhr, Montag + Dienstag geschlossen.

www.goldenkron.de

Photokredit: Barbara Fienhold

 




Nyetimber: Der Rolls Royce unter den Sparkling Wines in England

Schaumwein aus

dem Königreich

 

Champagner, Spumante, Cava, Sekt –  und jetzt auch noch Sparkling Wine aus England? Können die das überhaupt? Während die halbe Welt mit dem britischen Königshaus beschäftigt ist, haben wir uns mit dem Rolls Royce unter den englischen Schaumweinen beschäftigt: Nyetimber. Er heimst weltweit Preise ein und hat sich einen guten Namen gemacht, nicht zuletzt wegen der ambitionierten Winemakerin Cherie Spriggs. Karl Thögersen, Export Manager für Europa und Dubai, kam für eine Trinkvisite nach Frankfurt, um gemeinsam mit Franck Mouzon in der Winebank im kleinen Fachkreis die Sparkling Wines vorzustellen.

Karl Thögersen (r.), Franck Mouzon von Veritable

Weinbau wird schon seit dem 7. Jahrhundert in England betrieben, doch erst die letzten zwanzig Jahre befindet man sich dort auf einem interessanten Niveau. Der Klimawandel hat den englischen Winzern Vorteile gebracht und die Wachstumsbedingungen verbessert. Nytember wurde 1988 in West Sussex als Weingut gegründet, doch das Anwesen ist viel älter. Es gehörte neben anderen Heinrich VIII. , der weniger als Weinliebhaber bekannt war und mehr dafür, dass er zwei von seinen sechs Ehefrauen hinrichten ließ.  Als erstes Weingut im Land pflanzte man bei Nyetimber die drei klassischen Champagner-Traubensorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier und verfolgte von Anfang an das ehrgeizige Ziel, den besten Sparkling Wine Englands zu erzeugen und auch sonst ganz oben in der Welt mitzuspielen. Die klassische Herstellungsmethode ist die gleiche wie in der Champagne, auch die Kreideböden der 170 Hektar Rebland ähneln einander. Man verwendet nur die eigenen Reben und verkauft auch nichts davon an andere.

Die Verkostung zeigte ein insgesamt klares Geschmacksbild, doch der Einstieg mit der Classic Cuvee überzeugte nicht so ganz. Zu viel Hefe in der Nase, nervöse Struktur, nicht trocken genug. Der Blanc de Blancs war schon besser, aber erst der ganz dezent nach Himbeere und etwas Kirsche schmeckende, frisch duftige und feinperlige Rosé zeigte noch mehr Qualität. Eine Etage höher logiert der Rosé 1086 Prestige Cuvee, der deutlich seidiger, eleganter und feinfruchtiger ausfällt – und auch preislich höher liegt. Doch solche Top-Erzeugnisse sind es, die ein Weingut glänzen lassen und ins Bild rücken. Spannend auch die Prestige Cuvee Blanc Jahrgang 2010 aus den drei klassischen Champagnerrebsorten. Schön cremig und delikat nach Brioche duftend, offenbart sich hier ein englischer Sparkling Wine mit Champagner-Habitus.

Weingut Nyetimber

Der mit Abstand aufregendste, feinsinnigste und luxuriöseste Sparkling Wine aber ist der Tillington Single Vineyard 2013 (Chardonnay, Pinot Noir). Er entfaltet ein hinreißendes Potpourri aus Creme brûlée mit Orangenschale und Mandelmilch sowie Toast, Baiser, ein wenig Vanille, Haselnuss und Erdbeere. Die strammen kleinen Perlen transportieren das wunderschöne Gesamtpaket in all seinen Nuancen in jeden Mundwinkel. Von diesem Göttertrunk gibt es nur 3000 Flaschen, eine solche Rarität kostet 132 €. Die Preise für die Sparklings liegen insgesamt zwischen 48 und 200 Euro. Man muss mit Nyetimber nicht unbedingt auf den Geburtstag der Queen anstoßen, man kann damit auch manche überraschen, die Sparkling Wine aus England nicht kennen oder für nicht bedeutend genug halten. Bei einer verdeckten Verkostung wird es kaum jemand geben, der seine Herkunft identifiziert.

Ludwig Fienhold




Das Tantris in München verdoppelt sich

Und wird zum

Maison Culinaire

 

50 Jahre und noch immer mutig. Die deutsche Gastronomie-Legende wird nach seiner Wiedereröffnung mit gleich zwei  Restaurants an den Start gehen: Mit dem Menü-Restaurant Tantris und dem neuen À-la-carte-Restaurant DNA. Küchenchefin im Zuwachslokal wird die Französin Virginie Protat. Der Nachfolger von Hans Haas wird (wie in BISS berichtet) Benjamin Chmura. Bei der Eröffnung will man sich nicht festlegen und bestimmt sie lediglich auf die zweite Hälfte des Jahres, die allerdings bereits begonnen hat.

DNA Küchenchefin Virginie Protat

Im Restaurant Tantris wird es zukünftig wechselnde Menüs geben. Eine Küche, die sich auf die besten Produkte der Saison konzentriert. Mittags in vier oder sechs, abends in sechs oder acht Gängen. Benjamin Chmura wurde geprägt von der klassischen französischen Küche und ihrem tiefen Verständnis für Produkte und deren Zubereitung. „Ich möchte das Restaurant Tantris mit viel Respekt für seine Geschichte weiterentwickeln“, sagt der 32-Jährige. „Dazu gehört für mich, nur mit handwerklich produzierten Lebensmitteln von Menschen zu arbeiten, denen ich vertraue.“

Das neue Restaurant Tantris DNA soll ein À-la-carte Restaurant für mittags und abends werden. Man will sich auf Klassiker besinnen, etwa Milchlammkeule im Ganzen zubereitet in der eigenen Rotisserie. Ein Bresse-Huhn, gegart in der Schweinsblase. Und Gerichten aus fünf Jahrzehnten Tantris, wie dem Kalbsbries Rumohr. Alle aber sollen sie die Handschrift einer Frau tragen: von Virginie Protat, der Küchenchefin im Restaurant Tantris DNA. Die 29-Jährige stammt aus Lyon, ihre Ausbildung hat sie gemeinsam mit Benjamin Chmura am Institut Paul Bocuse absolviert und anschließend in Restaurants in Frankreich, Australien und Neuseeland gearbeitet.

Benjamin Chmura, Tantris Küchenchef

Zwei Restaurants heißt auch: Es wird zwei Küchen, zwei Molteni-Herde, zwei Pässe geben. Doch die selben Produkte. Ein gemeinsames Team. Mona Röthig, langjährige Servicechefin im Restaurant Tantris, wird die Leitung des gesamten Servicebereichs und der Ausbildung im Maison Tantris übernehmen. Nicolas Spanier wird als Wine Director den ge- samten Weinbereich leiten. Mathieu Mermelstein wird als Restaurantleiter und Sommelier für den Service im Restaurant Tantris DNA zuständig sein. Es wird eine Vorbereitungsküche im Untergeschoss geben, eine eigene Bäckerei und Patisserie. „Tantris wird mehr denn je eine Manufaktur sein, in der viele Hände ineinandergreifen, die Produkte im Ganzen verarbeitet und viele Dinge selbst herstellt: Brot, Fonds, Pralinen“, sagt Tantris-Eigentümerin Sabine Eichbauer.

Auch die denkmalgeschützte Architektur des Tantris soll nach der Renovierung wieder ihre ursprüngliche Wirkung entfalten können. Das gesamte Raumerlebnis soll wieder den Geist der 70er Jahre atmen. Der Tagesweinkeller wird in die Mitte des Restaurants Tantris rücken, wo früher gegrillt wurde. Damit wird der Wein auch räumlich seine zentrale Rolle im Tantris einnehmen. Gleichzeitig erhält die Tantris-Bar dadurch ihre Bedeutung als eigener Raum zurück. Die Erweiterung des Restaurants Tantris DNA macht aus ihm einen Gartensalon.




Mitten in der Markthalle zwischen Schinken und Champagner an blanken Tischen tafeln

Immer wieder anders,

immer wieder gut:

Frischeparadies Frankfurt

 

Von Ludwig Fienhold

Ein Glas vom umwerfend guten spanischen Verdejo El Quinto Paraje oder eine Flasche vom grandiosen Le Grand Blanc Brut Nature vom fränkischen Schloss Sommerhausen, der weit mehr Champagner als Sekt darstellt, macht aus jedem normalen Mittag ein Fest. Man sitzt neben prallen Schinkenkeulen, die von der Decke baumeln und Gesichter wie Oran Utans haben, und man ist umringt von Weinen, Sekten und Champagner, die adrett die Regale säumen. Als Gast hat man das Vergnügen mitten in der Markthalle zu sitzen und beim Essen und Trinken auch noch Lust aufs Essen und Trinken für zu Hause zu bekommen, denn alles hier kann man natürlich auch kaufen. Eine ziemlich raffinierte Atmosphäre, jedenfalls eine, die ungemein animiert und gute Laune macht. Das Frischeparadies in Frankfurt-Griesheim ist von außen eine alte Schachtel, innen aber eine kulinarische Wundertüte.

Sacollops & Garnelen

Kai Schattner hat als Sommelier einst der legendären Ente in Wiesbaden Flügel verliehen und gibt nun als Weingeist dem Frischeparadies den nötigen Schwung. Inzwischen existiert eine kleine Wein/Champagner/Sekt-Karte, auf der jede Position eine Aussage hat und von individuellem Charakter ist. Wer dort nichts findet, findet nirgendwo etwas. Es gibt nur wenige, ganz wenige Lokale, in der Stadt und anderswo, die zudem solche Qualitätsweine auch glasweise anbieten. Der handfeste Service ist so leger, wie es zu einer Markthalle eben passt, versteht aber auch sein Handwerk, wie alle hier. Die charmante und sachkundige Bistrochefin Céline Dahmen und ihre ebenso engagierte Kollegin Lavinia Kubenz, die beide einst bei Juan Amador arbeiteten, vermissen wir dennoch ganz besonders. Im Gegensatz zu einigen Unternehmern sind wir der Überzeugung, dass niemand ersetzbar ist, jedenfalls niemand, der richtig gut ist.

Küchenchef Patrick Schmidt

Es gab einige Veränderungen in den Besitzverhältnissen des Frischeparadieses und in der Bistro-Küche, was man aber als normaler Gast und Kunde nicht unbedingt merkt. Patrick Schmidt führt jetzt die Küche,  souverän und mit lustvollen Gerichten, die vielleicht einfach klingen, aber von intensiver Spannkraft sind: Kalbskotlette und Bouillabaisse muss man haben, der Fischgrillteller ist nicht wegzudenken, genauso wenig wie die Backfischgerichte oder 2 und 2 Spezial mit Scallops, Garnelen, Limette, Chili und Knoblauch. Wenn man Glück hat, findet man Froschschenkel, die es sonst kaum noch in Deutschland gibt, und schon gar nicht in dieser Qualität. Fleischige Bissen aus Vietnam in bestem Kräuter-Knoblauch-Sud, der die bis dahin ignorierten Weißbrotscheiben vehement zum Einsatz bringt.

Froschschenkel

An der großen Fischtheke gibt es Steinbutt, Wolfsbarsch, Seezunge, Dorade, Kabeljau und 70 weitere Fische und Meeresfrüchte, die man sich aussuchen und an Ort und Stelle im Bistro gleich nebenan zubereiten lassen kann. Wo sonst bekommt man einen ganzen Steinbutt, dessen Fang keine 30 Stunden zurückliegt? Zum Einkaufspreis kommt jeweils ein Zubereitungsaufschlag von 12 € hinzu.

Fischgrillteller

Das Frischeparadies Frankfurt hat ein Konzept, wie man es künftig weit häufiger erleben wird. Gutes Essen allein ist dabei die Grundvoraussetzung, eine besondere Atmosphäre mit Erlebnischarakter und gute Weine, auch glasweise, machen den Unterschied. Noch gibt es eine solch hochwertige Markthalle mit Bistro nur im auswärtigen Stadtteil Griesheim. Es ist längst überfällig, dass jemand diese Idee auch in der Innenstadt umsetzt.

Sommelier Kai Schattner

Frischeparadies, Frankfurt, Lerchenstr. 101. Tel. 069 380 323 0.

www.frischeparadies.de

Reservierung ist immer notwendig, vor allem freitags und samstags aber zwingend, wenn das Fass zum Überlaufen voll wird.

Photocredit: Barbara Fienhold




Firenze: Frankfurts Eis-Salon Nr. 1 neu aufgestellt

Unser Favorit: Eis aus

gerösteten Mandeln

mit Pistazien-Salsa

 

Frankfurts bester und schönster Eissalon ist umgezogen. Zwar nur einige Meter, aber dadurch mehr in die Sonne. Das Firenze ist nun Teil der Demarchi-Bar, die gleich neben dem Lokal A Casa di Tomilaia liegt. Zusammen ergibt das alles ein kleines italienisches Quartier am Walther-von-Cronberg-Platz in Sachsenhausen. Die Veränderung bringt mehr Licht und Nähe zum Main, aber an der sehr guten Qualität der Eissorten hat sich nichts geändert.

Tom Bock in seinem Firenze

Einer unserer Favoriten bleibt nach wie vor Fior di Latte, das sonst nirgendwo in Frankfurt zu finden ist. Fast noch besser gefällt uns Amore Tosco Siciliano, Eis aus gerösteten Mandeln mit Pistazien-Salsa. Haben muss man auch Pistachio di Bronte aus sizilianischen Pistazien, den Klassiker Amarena, Amo la Fiorentina aus Joghurt und Heidelbeere sowie Forte del Marmi, Mandeleis, Mandelgebäck und Karamellsauce. Der italienische Eismacher versteht jedenfalls ausgezeichnet sein Handwerk, hält sich aber bescheiden im Hintergrund, wo sein Arbeitsplatz ist. Das Eis wird nach alter Sitte gespachtelt, die Sorten kosten zwischen 1,50 (1 Sorte) und 3,50 € (4 Sorten)

Ein Teil vom ehemaligen Eissalon ist mit umgezogen, das Plüschsofa und die markanten Leuchter sind noch vertraut. Neu sind die wunderschönen handgefertigten und glasierten Keramik-Kacheln, die den Fußboden des Salons hinter der Eis-Theke zieren. Der Eissalon hat eine neue Perspektive gewonnen. Man sieht neben der Siebträger-Kaffeemaschine an der Theke auch die Weine, die der Betreiber Tom Bock auf seinem Weingut in der Toskana erzeugt. Eis und Wein? Zu irgendeinem Zeitpunkt am Tag kann dies eine gute Ergänzung sein. Oder ein Hineinfließen vom einen zum anderen.

LF

Firenze, Frankfurt, Walther-von-Cronberg-Platz 13,

Dienstag – Sonntag 12 – 20 Uhr.

Photocredit: Barbara Fienhold




Das neue Lokal Gugelhupf: Den ganzen Tag Frühstück

Café, Restaurant, Bakery in Frankfurts schönem Palais

 

Das neue Café Gugelhupf im Palais Thurn & Taxis weiß, was Gäste wünschen: Den ganzen Tag Frühstück. Die meisten Hotels verschlafen das Thema und bieten in der Regel nur bis 11 Uhr Frühstück an. Eine unnötige Limitierung, zumal die internationalen Gäste aus verschiedenen Zeitzonen kommen und unterschiedlich Appetit verspüren. Egal, wir haben ja jetzt den Gugelhupf, der zu Füßen des Hotels Jumeirah eröffnete. Aber auch sonst hat das neue Allround-Lokal einiges zu bieten.

Der Gugelhupf hüpft tatsächlich unermüdlich durch die ganze Speisekarte, selbst die Bio-Margarine kommt in Gugelform auf den Tisch (auf Wunsch bekommt man auch Butter). Zum guten Cappuccino (3,90 €) wird ein köstlicher Mini-Gugelhupf serviert. Das Wahrzeichen des Hauses ist in süßer und salziger Form präsent. Es gibt ihn als „Armen Ritter“ mit gebratenen Hefe-Gugelhupfscheiben mit Zimt, Rübensirup und Zwetschengeröster. Und es gibt ihn als „Ei Benedikt“ mit pochiertem Ei, frischem Schnittlauch und Sauce Hollandaise. An den Handkäs-Gugelhupf haben wir uns noch nicht getraut. Verschiedene originelle Pausenbrot-Kombos, Salate oder Suppen, wie die Erbsensuppe mit Gugelhupft-Croutons, sind auch zu finden, der Gugelhopf ist fast immer dabei. Der Himbeer-Gugelhupf aus Butter-Hefeteig, geschichtet mit frischen Himbeeren und aufgeschlagener Mascarpone-Sahne und verfeinert mit echter Bourbon Vanille ist nicht nur ein Hingucker. Das „Kleine Klassik Frühstück (8,50 €) reicht auch für zwei: Hausgebackenes Kartoffelbrötchen und Buttercroissant, Bio-Margarine, Bergkäse in Scheiben und Brie, Fenchelsalami, Wacholderschinken und selbstgemachter Brotaufstrich, z.B. sehr gute Erdbeerkonfitüre. Das sieht alles aus wie vom Hotelbuffet geholt und ist keineswegs schlecht, wobei man die Käseauswahl etwas verbessern könnte.

Bei den Getränken freut man sich über die hausgemachten Limonaden (Holunder, Himbeer, Minze, Lavendel, Traube/Grapefruit etc.) und die Biere von Braufactum (Progusta, Pale Ale, Brown Ale). Die Schaumwein/Weinauswahl überzeugt uns nicht. Henkell Sekt, Freixenet oder Mionetto Prosecco passen nicht zu einem anspruchsvollen Lokal. Doch der Gugelhupf gehört nun einmal zur Dr. Oetker Hospitaly GmbH und greift gerne auf eigene Erzeugnisse zurück.

Bestellt wird digital, wie in einem Internet-Shop. Die Mini-Tablets dazu liegen auf jedem Tisch, wenn die Sonne blendet, lässt sich der Bildschirm schwer einsehen. Aber sonst funktioniert alles bestens, die Bestellungen kommen sofort am Tresen an und werden überraschend flink ausgeführt. Die Service-Mitarbeiter/innen sind engagiert und freundlich im Einsatz. Alles funktioniert bargeldlos, auch das Trinkgeld.

Systemgastronomie? Vor allem eine Gastronomie mit System. Der Prototyp seiner Art, zunächst in Frankfurt, später auch in anderen Städten, nicht nur in Deutschland.Vom Vorgänger-Restaurant TNT  ist nichts mehr übrig geblieben, alle Gasträume und die große Terrasse wurden neu gestaltet. Ein schönes samtiges Design von streichelzartes Optik zeichnet vor allem das Innenleben aus. Die Terrasse, eine der angenehmsten und ruhigsten Plätze in der Stadt, wirkt nur auf den ersten Blick etwas übermöbliert. Der freudige Einsatz von positiv stimmenden Farben und die Bequemlichkeit der Stühle verhelfen zu einer angenehmen Atmosphäre. Die obere Galerie lädt zu ungestörtem Arbeiten ein, man kann sich mit seinem Laptop zurückziehen, eine kreative Kaffeepause einlegen und googeln oder gugeln.

Ludwig Fienhold

Photocredit: Barbara Fienhold

Gugelhupf & Du, Café, Restaurant & Bakery, Frankfurt, Thurn und Taxis Platz 1, Tel. 069 3339 777.

Mo-Sa 8-21 Uhr, So 9-21 Uhr.

www.gugelhupf-und-du.com

Dr. Oetker ist eines der größten deutschen Familienunternehmen. Derzeit macht es Schlagzeilen, weil es nach jahrelangem Erbstreit aufgeteilt und unter acht Erben der Oetker-Dynastie aufgeteilt wurde. Zur Oetker-Gruppe gehören rund 400 Firmen verschiedener Branchen, so auch die Sekt/Spirituosenhersteller Henkell/Freixenet und Deutschlands größte Brauereigruppe Radeberger, die auch die Braufactum-Biere vertreibt.




Großes Bier-Festival in Hamburg

Beer Week startet mit

neuen Ideen & Konzepten

 

Hamburg schäumt über. Über 30 Brauereien, Brew Pubs, Brauprojekte, Bierbars und rund 100 Veranstaltungen sollen während der Hamburg Beer Week vom 25. bis 29. August zeigen, was die Stadt zum Thema Braukunst beizutragen hat. Tickets für einzelne Veranstaltungen sind ab sofort reservierbar, ein Festival Guide steht zum Download bereit.

Harte Monate liegen hinter den Brauereien und Gastronomen in Deutschland. Mit der Hamburg Beer Week 2021 schaut man nun in die Zukunft und feiert eine tausendjährige Tradition der Bierkultur in der Hansestadt: Die Hamburg Beer Week 2021 wird von Mittwoch, 25. bis Sonntag, 29. August 2021 dezentral überall in der Stadt veranstaltet. Flüssiger Stargast wird der „HHBW Festival-Sud“ sein, ein gemeinschaftlich von 18 Hamburger Brauereien gebrautes Pale Ale, das an allen Locations während der Beer Week ausgeschenkt wird und seit Anfang August auch im Handel erhältlich ist.

Pegelturm an der Elbe im Hafen

Zu den über 30 teilnehmenden Locations zählen sowohl moderne Klassiker der Hamburger Gastronomiekultur als auch Newcomer, Bars, moderne Pubs und innovative Taproom-Konzepte. Eröffnet wird das flüssige Spektakel mit einer ganz besonderen Bootsfahrt, der „Brewers Cruise“ am 25. August. Ein kleiner Auszug aus dem weiteren Programm: Im „Hobenköök“ werden ab dem 26. August Bier-Food-Pairings angeboten. Welches Bier schmeckt zu Käse, Huhn, Fisch oder Schokolade? Im „Elbschloss“ können Gäste ab dem 26. August selbst Hand anlegen und mitbrauen, im „Bunthaus Schankraum“ findet am 29. August ein großer Hobbybrauer-Wettbewerb statt.

Hamburgs Bierszene hat sich in den letzten zehn Jahren außergewöhnlich vielfältig entwickelt: Neben den bekannten großen Brauereien wie Astra und Holsten haben sich über 30 Brauereien, Brew Pubs, Brauprojekte, Bierbars und Biershops in der Hansestadt niedergelassen. Mit Brauereiführungen, Braukursen, Bierfesten, Bier-Yoga und Verkostungs-Events mit über 300 verschiedenen Bieren, bietet die aktuelle hanseatische Brauszene ein bisher so nie dagewesenes Potenzial.

Die heutigen Craftbiere basieren auf einer langen fast 1.000 Jahre alten Bier-Tradition, die ihren Höhepunkt Mitte des 16. Jahrhunderts erreichte. Damals zählte Hamburg über 500 Brauereien. Pro Kopf lag der Bier-Konsum bei über 500 Liter im Jahr (Im Vergleich: Heute ca. 100 Liter/ Kopf). Das Grundnahrungsmittel war seinerzeit wesentlich gesünder als das damalige Wasser, hatte aber auch nur moderate 1-2 %

Informationen zum Programm unter www.beerweek.hamburg




3-Sterne-Koch Jan Hartwig verlässt den Bayerischen Hof

Einer der besten Köche Deutschlands

will sich selbständig machen

 

Jan Hartwig ist einer der besten und höchstdekorierten Köche in Deutschland: 3 Michelin-Sterne, 19 Punkte im Gault & Millau. Nun will er sich selbständig machen. In normalen Zeiten kein überraschender Entschluss, in diesen sehr unsicheren Tagen allerdings schon. Mit einem großen und gut laufenden Hotel im Rücken darf man sich auf der sicheren Seite fühlen, die Selbständigkeit birgt mehr denn je enorme Risiken.

Gerade einmal zehn Köche hat der Michelin in Deutschland mit drei Sternen ausgezeichnet. Jan Hartwig ist einer davon. Seit 2014 Chef de Cuisine im Restaurant Atelier des Münchener Hotel Bayerischer Hof, erhielt er 2015 seinen zweiten und 2017 seinen dritten Stern. Im Herbst verlässt Jan Hartwig nach über sieben äußerst erfolgreichen Jahren das Hotel in München und erfüllt sich den langgehegten Wunsch nach beruflicher Selbständigkeit. Zunächst einmal will er eine kurze kreative Pause einlegen. „Es ist mir wichtig, mich mit freiem Kopf ganz auf meine neue berufliche Zukunft vorzubereiten und eine geeignete Location zu finden. Meiner Philosophie und Küchenlinie sowie meiner Wahlheimat München werde ich auf jeden Fall treu bleiben.“

Seine Ausbildung absolvierte Jan Hartwig im Restaurant Dannenfeld in Braunschweig. Seine wichtigsten Stationen erlebte er bei den Spitzenköchen Christian Jürgens, (Restaurant Kastell in Wernberg-Köblitz), Klaus Erfort (GästeHaus Erfort in Saarbrücken) und Sven Elverfeld (Restaurant Aqua, Ritz-Carlton Wolfsburg).

Nachfolger von Jan Hartwig im 3-Sterne-Restaurant Atelier wird Anton Gschwendtner, der im Olivio in Stuttgart für seine Arbeit mit 2 Sternen belohnt wurde. Davor machte er unter anderem bei Christian Jürgens im Restaurant Überfahrt und bei Harald Wohlfahrt in der Schwarzwaldstube Station (beide 3 Michelin-Sterne).

 




Restaurant Medici: Raritäten-Dinner mit Romanée-Conti

Letzte Gelegenheit für das

große Weinereignis in Frankfurt

 

Rare und hochpreisige Burgunder

 

Die großen Burgunder der Domaine de la Romanée-Conti gehören zu den teuersten und begehrtesten Weinen der Welt. Sie sind auch bei Luxusgüter-Dieben sehr beliebt, denen es immer wieder gelingt, diese aus gut verschlossenen Kellern zu stehlen, wie jüngst aus dem Kronenschlösschen im Rheingau. Man muss kein Langfinger sein und kann diese Raritäten auch ganz legal beim großen Dinner im Restaurant Medici erleben, wo es gleich sechs Weine vom Weltklasse-Weingut geben wird. Der große Wein-Event findet jetzt am 25. September statt, die letzte Chance sich noch einen Platz zu sichern.

Restaurant Medici

Die Großkaliber von Romanée-Conti findet man kaum auf den Weinkarten der Restaurants und auch sonst äußerst selten im Handel. Allein der La Tâche 2014 kostet über 6000 €. Mag man auch hin und wieder eine Flasche erstehen können, ein Dinner mit gleich sechs verschiedenen Flaschen ist eine absolute Ausnahmeerscheinung und gerät zu einem Weltereignis. Präsentiert und getrunken werden die Weine der Lagen Corton, Echézeaux, Grands Echézeaux, Romanée-Saint-Vivant, Richebourg und La Tâche, allesamt aus dem Jahrgang 2014. Begleitet werden die flüssigen Schätze von einem hochwertigen Menü mit Perigord-Gänseleber, geschmorter Lammkeule, Etouffée Taubenbrust, Eifler Rehrücken und anderem mehr (alle Details, Gerichte & Weine siehe unten). Zum Einstieg gibt es den Grand Cru Champagner Terroir Extra Brut Blanc de Blancs von Agrapart & Fils aus der Magnumflasche. Der Gesamtpreis für dieses Raritäten-Dinner beträgt 1.400 €.  Es soll nur eine limitierte Gästezahl geben, die Plätze können ab sofort reserviert werden. Sollte die Veranstaltung aus irgendeinem unvorhergesehenen Grund nicht stattfinden können, versichern die Gastronomen Stamatios und Christos Simiakos vom Restaurant Medici, dass man das Geld in voller Höhe zurückbekommt.

Moderiert wird das Wein-Ereignis von Albert Kierdorf, dem deutschen Exklusiv-Importeur von Romanée-Conti. Die Weine wurden bestens gelagert und haben nur zwei Keller gesehen, den von Romanée-Conti und den von Kierdorf. An diesem Abend sind übrigens die sinnlich bauchigen Gläser der Zwiesel-Linie 1872 mit dem „Sensory Glas by Roberto Conterno“ im Einsatz. Veranstaltet wird das Wein-Event vom Restaurant Medici, deren Gastronomen mit ihrer Wein Cloud auch einen Weinhandel betreiben. Es ist bereits ihr zweites Raritäten-Dinner mit Romanée-Conti, damals aus dem Jahrgang 2012. Es kamen Gäste aus ganz Deutschland angereist, die sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten. Die Veranstaltung war schnell ausgebucht. Nach der langen Zeit der Entbehrungen und dem gastronomischen Stillstand sollten die Weinkenner jetzt noch mehr Lust auf ein solches Ereignis haben als zuvor. Man darf sich ruhig etwas mehr als sonst gönnen.

Ludwig Fienhold

 

Restaurant Medici, Frankfurt, Weißadlergasse 2,

Tel. 069 – 21 99 07 94

info@restaurantmedici.de

www.restaurantmedici.de

Weincloud, Genuss mit Jahrgangstiefe

info@dieweincloud.de

Raritäten-Dinner mit Romanée-Conti zum Vergrößern hier anklicken

 

 

 

 




Sölring Hof auf Sylt: Johannis King übergibt an Jan-Philipp Berner

Luxushotel mit 2-Sterne-Restaurant

 

Johannes King, Patron des Söl’ring Hofs in Rantum auf Sylt, wird am 1. Januar 2022 das Zepter an seinen Küchenchef Jan-Philipp Berner übergeben. Seit 2013 leitet Berner die Küche des Söl’ring Hofs, seit 2018 verantwortet er als Küchenchef gemeinsam mit der Restaurantleiterin und Sommelière Bärbel Ring das 2-Sterne-Restaurant.

Jan-Philipp Berner (oben links) wird als Geschäftsführer und Gesellschafter der Söl’ring Hof Betriebs GmbH die Geschicke auf der Düne lenken.
 Johannes King (oben rechts) will dem Haus als Freund und Ratgeber zur Seite stehen und bleibt der Insel erhalten. Er konzentriert sich nach wie vor auf seinen Genuss-Shop in Keitum und wird vor allem seine eigene Marke weiter entwickeln, die er als „Sylter Manufaktur – Johannes King“ Feinkost und Schönes für Kulinarik-Liebhaber vertreibt.

 

Photocredit: Yodo Sol