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Gourmet-Hotel Giardino in neuem Look

Puristische Aromaküche

am Wasserteich

 

 

Das Hotel Giardino in Ascona gehört zu den schönsten und besten Hideaways in Europa und hat seit seinem Bestehen im Jahr 1986 viele exzellente Köche hervorgebracht. Wir erinnern uns noch gut und gerne an den fabelhaften Armin Röttele und seine Cucina della Passione, der dort zehn Jahre wirkte und maßgeblich die kulinarischen Entwicklung der gesamten Region und darüber hinaus in der Schweiz antrieb. Aktuell konnte der bayerisch-schwäbische Chefkoch Rolf Fliegauf für die Giardino-Hotels in Ascona und St. Moritz im Restaurant Ecco je zwei Michelin-Sterne erkochen. Fliegauf wurde außerdem 2019 mit 18 Punkten vom Gault & Millau Schweiz als Aufsteiger des Jahres ausgezeichnet. Er arbeitete unter anderem bei Harald Wohlfahrt in der Traube Tonbach und steht für eine puristische Aromaküche.

Das Hotel Giardino in Ascona ist aber auch ein optischer Leckerbissen. Gerade wurden Garten und Poolbereich mit Terrasse, Bar, Wintergarten, Lobby sowie der Yoga-Pavillon mit Unterstützung des Pariser Designers Daniel Pouzet neu gestaltet. Seine Projekte auf der ganzen Welt reichen vom Hotelresort auf den Philippinen bis hin zu Villen in Griechenland und auf Ibiza, einem ökologischen Haus in Mexiko oder schwebenden Möbeln des Herstellers Dedon.

Für Daniel Pouzet sind es die verschiedenen Stile, die dem Hotel Leben geben und die Organisation um den zentralen Wasserteich, die Terrassen, den Pool und Garten, die dafür sorgen, dass man sich sofort wohlfühlt. Bei der Neugestaltung war der Name „Giardino“ für den Designer eine große Quelle der Inspiration: „Man kann damit auf so viele Arten spielen. Was wir gemacht haben, ist ein kurzer Eingriff zur Auffrischung, der die Seele des Hauses beibehält.“ Leichtigkeit war das Ziel. Viel Weiß und helle Beigetöne überlassen der Natur die Bühne.




Bahnhofsviertel Frankfurt: Freudig erregt im Yaldy

Zwischen Suff

und Sinnlichkeit

 

Eine Lebenskulturmeile

mit Schandflecken

 

Von Ludwig Fienhold

 

Manchmal denkt man, dass so die Suff-Society aussieht. Das Nebeneinander von Kaputt und Charakter macht das  Bahnhofsviertel noch immer aus. Die Corona-Krise hat die Situation leider deutlich verschlechtert und das Quartier noch mehr ins Elend driften lassen. Umso mehr muss man die Gastronomen schätzen, die nicht aufgeben und weiterhin engagiert präsent sind. Ganz oben Stanley Diamond, Bar Shuka, Pik Dame, Kinley Bar und das noch relativ neue Yaldy (siehe BISS-Artikel Bahnhofsviertel: Ist der Zug abgefahren?). Das einst viel gefeierte Viertel nimmt Schaden, der immer schwerer zu beseitigen ist. Die Politik lässt einen besonders interessanten und vibrierenden Stadtteil im Stich und muss endlich verstehen, dass die totale Verwahrlosung droht. Die wurde nicht durch läppische und zu kurz greifende Maßnahmen aufgehalten, sondern bislang vor allem durch die Gegenwart einer Gastronomie, die internationales und gutes Publikum anzog und immer noch anzieht. Das sind die Leuchttürme in der Düsternis, die im Grunde subventioniert gehörten.

Andrei Lipan

Andrei Lipan

Im ebenso beliebten wie gefürchteten Moseleck trinken abenteuerliche Typen so lange an ihrem Bier, bis es warm wird. Im Yaldy kann man nur wenige Meter weiter auf den hohen Hockertischen der Straßenterrasse einen großartigen Gevrey-Chambertin von der Domaine Trapet trinken. Genau das macht nicht den Unterschied aus, genau das macht die Verbindung dieses so besonderen Quartiers aus. Das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen, auch der Ess- und Trinkkulturen.

Wenn man die Moselstraße entlanggeht und das Yaldy gleich neben dem Waschsalon sieht, glaubt man nicht, dass hinter den brüchigen Fassaden auch gute Weine aus Riedel-Gläsern getrunken werden. Einen großen Burgunder wie den von Trapet oder einen erstklassigen Chablis Montée Tonnerre von Laroche. Es gibt auch keinen livrierten Sommelier, sondern den saloppen Andrei Lipan, der sich mit T-Shirt und Sneakers wohl fühlt. Der Mitbetreiber des Yaldy hat ein Näschen für gute Weine und verfährt nach dem Motto „Learning by Drinking“.

Lamm

Oliver Selzer

Im Yaldy findet man auch gute und szenetaugliche Weine, wie den Bruno vom Karthäuserhof. Dahinter stecken Matthieu Kauffmann und Richard Grosche (Ex Reichsrat von Buhl), die von der Pfalz an die Mosel wechselten. Der Riesling Bruno flitzt saftig, mineralisch und spritzig über die Zunge und macht auch solo Spaß. Eine Weinkarte ist in Arbeit, bis dahin kann man sich Andrei Lipan anvertrauen.

Yaldy hat sich gut in Position gebracht. Mit seiner deutsch-französische Küche, die sich auch gerne orientalisch beeinflussen lässt, konnte Oliver Selzer inzwischen seinen eigenen Stil finden. Leicht dekorativ, vor allem aber produktbezogen. Die Lammhüfte mit Mais, Zimt und Pflaume gehört zu jenen Leckerbissen, auf die man immer Lust hat. Bei der feinen Polentaschnitte mit marinierten Flusskrebsen, Pfirsich, Sauerampfer und Ricotta freut man sich, einen Bruno im Glas zu haben und keinen Hugo. Tadellos auch die gebratenen Pfifferlinge, mit grünen Bohnen, Ingwer, Schafskäse und Kapuzinerkresse. Leichte, nicht überladene Tellergerichte, pfiffig präsentiert. Solche Gerichte machen Lust auf einen weiteren Teller und noch ein Glas Wein.

Flußkrebs-Polenta

Betrieben wird das Yaldy von Andrei Lipan und Michele Heinrich (Kinley Bar). Deshalb gibt es auch einige sehr gute gemachte Longdrinks und Cocktails. Das Team ist von der ersten Minute an gleich geblieben und eingespielt. Yaldy ist nicht nur ein bunter Vogel, sondern steht im Schottischen für freudige Erregung.

 

 

Yaldy, Moselstr. 15. Tel. 069 2400 5716, Di-Do 18-1 Uhr, Fr & Sa 18-2 Uhr.  www.yaldy.bar.de

Photocredit: Barbara Fienhold




Frankfurts neuer Hotspot: Das Freigut-Schiff am Eisernen Steg

Trinken & Essen

mit Skyline-Blick

 

Gibt es einen schöneren

Platz in der Stadt?

 

Jahrelang dümpelte das fade Schiff leblos am Mainufer, jetzt wurde eine schicke Yacht daraus. Wenn man dort unterhalb des Eisernen Stegs in der Abenddämmerung auf die Silhouette der markanten Brücke und der zackigen Skyline blickt und eine Silberwelle über den Main schaukelt, glaubt man am schönsten Platz der Stadt zu sitzen. Es bedarf nicht viel, um sich hier wohl zu fühlen, ein gutes Glas Wein und ein netter Bissen genügen, alles wird mit opulenter Optik garniert.

Captain Zied Idoudi

Thomas Klüber, der sehr erfolgreich das Walden in der City und das Oosten am Mainufer betreibt, hat sein Schiff nie so richtig in Gang bekommen und eher vernachlässigt. Jetzt hat Zied Idoudi das Ruder übernommen und Segel gesetzt. Er hat viel gelernt in seinen Jahren in der Gerbermühle und dem Küchenchef Jörg Ludwig. Ein paar Palmen, neues Dekor und maritimes Mobiliar geben dem ein Schiff ein Gesicht, unten sitzt man unmittelbar am Wasser, auf dem Oberdeck fühlt man sich den Sternen näher. Der Service ist überall gleich nett.

Das Freigut will Weinbar und Eventlocation sein. Durstig verlässt niemand das Schiff. Bei den offenen Offerten wird man fündig beim Grauburgunder von Emil Bauer aus der Pfalz, einem Weißburgunder von Leitz aus dem Rheingau oder einer Rotweincuveé vom Pfälzer Becker. Bei den Flaschenweinen spielt man in der oberen Liga mit Wittmann, Dönnhoff, Becker und Keller. Gut, dass auch Österreich mit ein paar guten Grünen Veltlinern vertreten ist. Das Freigut will kein Restaurant sein, aber die Bissen, die es gibt, sind gut: Kalbsbratwürstchen im Baguette mit Estragonsenf, Merguez in Harissasauce, Hausfritten mit Knoblauch, Rosmarin und Spenglers Ketchup, Franz Kellers Presskopf vom Falkenhof. Auch der Main gluckst zufrieden dazu. Man denkt, der Sommer habe gerade erst begonnen.

 

Ludwig Fienhold

 Photocredit: Barbara Fienhold

Freigut Frankfurt, Eiserner Steg, Sachsenhäuser Mainufer. Tel. 069 153 259 420.

 

 

 

 




Großes Bier-Festival in Hamburg

Beer Week startet mit

neuen Ideen & Konzepten

 

Hamburg schäumt über. Über 30 Brauereien, Brew Pubs, Brauprojekte, Bierbars und rund 100 Veranstaltungen sollen während der Hamburg Beer Week vom 25. bis 29. August zeigen, was die Stadt zum Thema Braukunst beizutragen hat. Tickets für einzelne Veranstaltungen sind ab sofort reservierbar, ein Festival Guide steht zum Download bereit.

Harte Monate liegen hinter den Brauereien und Gastronomen in Deutschland. Mit der Hamburg Beer Week 2021 schaut man nun in die Zukunft und feiert eine tausendjährige Tradition der Bierkultur in der Hansestadt: Die Hamburg Beer Week 2021 wird von Mittwoch, 25. bis Sonntag, 29. August 2021 dezentral überall in der Stadt veranstaltet. Flüssiger Stargast wird der „HHBW Festival-Sud“ sein, ein gemeinschaftlich von 18 Hamburger Brauereien gebrautes Pale Ale, das an allen Locations während der Beer Week ausgeschenkt wird und seit Anfang August auch im Handel erhältlich ist.

Pegelturm an der Elbe im Hafen

Zu den über 30 teilnehmenden Locations zählen sowohl moderne Klassiker der Hamburger Gastronomiekultur als auch Newcomer, Bars, moderne Pubs und innovative Taproom-Konzepte. Eröffnet wird das flüssige Spektakel mit einer ganz besonderen Bootsfahrt, der „Brewers Cruise“ am 25. August. Ein kleiner Auszug aus dem weiteren Programm: Im „Hobenköök“ werden ab dem 26. August Bier-Food-Pairings angeboten. Welches Bier schmeckt zu Käse, Huhn, Fisch oder Schokolade? Im „Elbschloss“ können Gäste ab dem 26. August selbst Hand anlegen und mitbrauen, im „Bunthaus Schankraum“ findet am 29. August ein großer Hobbybrauer-Wettbewerb statt.

Hamburgs Bierszene hat sich in den letzten zehn Jahren außergewöhnlich vielfältig entwickelt: Neben den bekannten großen Brauereien wie Astra und Holsten haben sich über 30 Brauereien, Brew Pubs, Brauprojekte, Bierbars und Biershops in der Hansestadt niedergelassen. Mit Brauereiführungen, Braukursen, Bierfesten, Bier-Yoga und Verkostungs-Events mit über 300 verschiedenen Bieren, bietet die aktuelle hanseatische Brauszene ein bisher so nie dagewesenes Potenzial.

Die heutigen Craftbiere basieren auf einer langen fast 1.000 Jahre alten Bier-Tradition, die ihren Höhepunkt Mitte des 16. Jahrhunderts erreichte. Damals zählte Hamburg über 500 Brauereien. Pro Kopf lag der Bier-Konsum bei über 500 Liter im Jahr (Im Vergleich: Heute ca. 100 Liter/ Kopf). Das Grundnahrungsmittel war seinerzeit wesentlich gesünder als das damalige Wasser, hatte aber auch nur moderate 1-2 %

Informationen zum Programm unter www.beerweek.hamburg




Sölring Hof auf Sylt: Johannis King übergibt an Jan-Philipp Berner

Luxushotel mit 2-Sterne-Restaurant

 

Johannes King, Patron des Söl’ring Hofs in Rantum auf Sylt, wird am 1. Januar 2022 das Zepter an seinen Küchenchef Jan-Philipp Berner übergeben. Seit 2013 leitet Berner die Küche des Söl’ring Hofs, seit 2018 verantwortet er als Küchenchef gemeinsam mit der Restaurantleiterin und Sommelière Bärbel Ring das 2-Sterne-Restaurant.

Jan-Philipp Berner (oben links) wird als Geschäftsführer und Gesellschafter der Söl’ring Hof Betriebs GmbH die Geschicke auf der Düne lenken.
 Johannes King (oben rechts) will dem Haus als Freund und Ratgeber zur Seite stehen und bleibt der Insel erhalten. Er konzentriert sich nach wie vor auf seinen Genuss-Shop in Keitum und wird vor allem seine eigene Marke weiter entwickeln, die er als „Sylter Manufaktur – Johannes King“ Feinkost und Schönes für Kulinarik-Liebhaber vertreibt.

 

Photocredit: Yodo Sol