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Frankfurter Freßgass: Für das Café Paris kommt Monchis

Gastronom Lior Ehrlich

eröffnet ein modernes

Wirtshaus

 

Wechsel auf Frankfurts bekannter Flaniermeile: Nach nur 14 Monaten hat das Café Paris die Frankfurter Freßgass verlassen und übergibt an den Gastronomen Lior Ehrlich, der unter anderem Imbisslokale am Römerberg und dem Paulsplatz führt. Das Café Paris konnte sich trotz Pole Position nicht behaupten. Die Betreiber Hans Jürgen Laumeister und Daniela Schwarz signalisierten bereits im Sommer letzten Jahres, dass sie die Freude an der Freßgass verloren hätten, weil sie große Probleme hatten, gutes Personal zu finden. Seitdem gab es viele Verhandlungen mit Interessenten, wobei die Wahl auf Lior Ehrlich fiel, der das Lokal Monchis gemeinsam mit seinem Partner Almir Osnanovic aufziehen möchte. Es soll ein „modernes Wirtshaus“ geben. Derzeit wird im Lokal auf der Freßgass ordentlich gehämmert und gebohrt, das neue Monchis soll schließlich Anfang Februar fertig werden. Hans-Jürgen Laumeister wollte dazu keine Auskunft geben, aber es gibt ja noch andere Quellen.

Monchi´s

Das Restaurant Café Paris konnte sich weder als Hotspot, noch als kulinarische Adresse etablieren. Nach Ansicht des ehemaligen Betreibers  Hans-Jürgen Laumeister lag dies vor allem daran, dass er kein gutes Personal für Küche und Service finden konnte. Der letzte Tag vor der Räumung war symptomatisch: Auf dem Schild vor der Tür standen als „Tagesempfehlung“ Wiener Würstchen.

Café Paris

Hans-Jürgen Laumeister und seine Partnerin Daniela Schwarz starteten mit Enthusiasmus. Das Café Paris in Hamburg, dessen Franchise-Partner sie waren, lief so gut, dass man sich vom Erfolg anstecken und begeistern ließ. Laumeister zahlte dem Vorbesitzer auf der Freßgass, Hans-Peter Zarges, eine stattliche Abfindung – in einen auslaufenden Mietvertrag und damit im Grunde recht verschwenderisch. Aber er wollte das Lokal in der Frankfurter 1a-Lage unbedingt haben und pokerte hoch. Bei Mietkosten von rund 18.000 €, plus hohen Personalkosten und anderen Investitionen des täglichen Betriebs, muss man schon ein extrem schlüssiges Konzept haben, um wirtschaftlich erfolgreich arbeiten und überleben zu können. Das Konzept mit französischer Klassik war auch nicht schlecht und funktioniert im gleichnamigen Hauptbetrieb in Hamburg sehr gut, doch in Frankfurt knirschte es von Anfang an, weil Küche und Service nicht gut genug besetzt wurden, um selbst das gastronomisch relativ einfache Konzept umzusetzen zu können.

Eröffnungsfeier Café Paris

Das Hauptproblem war im Grunde hausgemacht: Laumeister und Schwarz betreiben noch das Schlosshotel Rettershof in Kelkheim, was für sich bereits anspruchsvoll ist und viel Zeit und Einsatz bedarf. Zudem bekam das Paar Zwillinge, was noch mehr Einsatz bedeutete. Laumeister konnte in Frankfurt nicht so präsent sein, wie dies gerade in der Anfangsphase zwingend notwendig gewesen wäre. Er konnte auch zu keinem Zeitpunkt einen guten Betriebsleiter finden und verfügte über einen eher schwachen Service.

Hans-Jürgen Laumeister und Daniela Schwarz bringen sich jetzt wieder intensiver in ihrem Schlosshotel Rettershof in Kelkheim ein, dessen Restaurantbereich renoviert wird und künftig etwas luftiger und moderner erscheinen soll.

Ludwig Fienhold

 

Photocredit: Barbara Fienhold

Soul Food

Soul Food




Newcomer & Klassiker: Großes Tasting mit 500 Weinen

Jubiläumsmesse der Weinagentur Beesdo & Cap

in der Kameha Suite in Frankfurt

 

Festival der flüssigen Genüsse: Mehr als 40 Winzer werden in der Kameha Suite in Frankfurt am 1. März von 13 bis 19 Uhr über 500 Weine präsentieren. Die große Jubiläumsmesse wird von der Handelsagentur Beesdo & Cap veranstaltet, die ihr sechsjähriges Bestehen feiert. Dafür ist die ganze obere Etage der Kameha Suite reserviert, die bequem für 300 Gäste Platz bietet und sich so zentral nahe der Alten Oper befindet, dass man zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen kann. Die Großoffensive bringt vor allem Winzer aus Deutschland auf den Plan, aber auch andere aus der ganzen Welt.

Weinprobe Kameha Suite

Das Weingut Corvers-Kauter aus dem Rheingau, gerade vom Gault & Millau Weinguide zum „Aufsteiger des Jahres“ gekürt, hat in diesem Jahr mit ungewöhnlichen Weinen auf sich aufmerksam gemacht, Riesling und Pinot Noir stehen im Vordergrund. Vom universellen Riesling Rauenthaler Baiken bis zum hochspeziellen Riesling Rüdesheimer Berg Rottland sind alle Weißweine interessant, ebenso die Pinot Noirs aus den Spitzenlagen Assmannshäuser Höllenberg und Rüdesheimer Drachenstein. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung beim Weingut St. Antony aus dem rheinhessischen Nierstein, dem bislang trotz guter Leistungen nicht wirklich so etwas wie ein Durchbruch geglückt ist. Inzwischen ist dort der zielbewusste Netzwerker Dirk Würtz Betriebsleiter und dürfte unter anderem für ein offensiveres Marketing sorgen. Mit dem Riesling Niersteiner Brudersberg, dem Blaufränkisch und den Pinot Noirs hat das Weingut St. Antony ausreichend Trümpfe für einen Aufstieg in der Hand. Das Weingut Schloss Reinhartshausen im Rheingau hat eine bewegte Geschichte hinter sich, noch längst nicht hinreichend bekannt ist aber, wie sehr sich die Qualität verbessert hat. Auch davon kann man sich an diesem Tag selbst ein Bild machen.

Es gibt nur wenige Winzer, die viele gute Weine und sogar Lagenweine für spürbar unter 10 € anbieten, wie Markus Pfaffmann (Weingut Karl Pfaffmann) aus der Pfalz. Die Kollektion reicht von saftig-süffigen Bankettweinen bis zu hochwertigen Réserve-Weinen. Das Weingut Dr. Wehrheim aus dem pfälzischen Birkweiler gehört zur Spitze in Deutschland und begeistert vor allem mit Riesling und Weißburgunder. Es wird das Tasting in jedem Fall bereichern.

Jochen Dreissigacker

Freuen darf man sich auch auf Pfannebecker und Dreissigacker aus Rheinhessen, Dreissigacker zeigt schon bei seinen Guts- und Ortsweinen Qualität und auch Pfannebecker überzeugt mit seinen Basisweinen, aktuell mit Weiß- und Grauburgunder. Das Weingut Spreitzer aus dem Rheingau, wird ebenfalls mit einigen guten Flaschen vertreten sein und gehört schon zum Inventar bei den Verkostungen von Beesdo & Cap. Die Winzerfamilie Topf aus dem Kamptal, deren regionaltypische Sorten Grüner Veltliner und Riesling animieren, wird Österreich würdig vertreten.

Das Vorzeige-Sektgut Raumland, Josef Rosch von der Mosel, Emrich-Schönleber von der Nahe und andere mehr verstärken das vielseitige Programm, das eine große Bandbreite zeigt. Gérard Bertrand aus Südfrankreich hat eine enorme Palette an Weinen zu bieten, weltbekannt ist der Rosé Hampton Water, der in Zusammenarbeit mit Rockstar Bon Jovi entstand und nicht allein durch ein schönes Etikett überzeugt.

Unter den ausländischen Weingütern ist das Chateau Changyu Moser sicher das exotischste. Der österreichische Weinexperte Lenz M. Moser führt hierbei Regie und will Changyu zum besten Weingut Chinas machen. Das nach französischem Vorbild gebaute Weinschloss liegt in der Weinregion Ningxia am Rande der Wüste Gobi.

Beesdo & Cap Tasting

Eintritt nur für Besucher aus Gastronomie und Fachhandel. Anmeldung unbedingt erforderlich über Email: info@beesdo-cap.de

Jubiläums-Tasting der Weinhandelsagentur Beesdo & Cap, Kameha Suite in Frankfurt, 1. März von 13 – 19 Uhr.

Die Weinhändler Esther Martin Cap & Raik Beesdo sind seit über 20 Jahren im Geschäft und vor allem in der Rhein-Main-Region sehr aktiv. 




Nach dem Brand: So geht es mit der Traube Tonbach weiter

Aber: Wie wird der Michelin die Schwarzwaldstube bewerten?

 

Der erste Schock habe sich ein wenig gelegt, meint Patron Heiner Finkbeiner, und hat bereits die ersten Schritten für die Zukunftspläne der Traube Tonbach und der bis auf die Grundmauern niedergebrannten Restaurants unternommen. Die Zwischenlösung erinnert an die Idee eines begrenzten Pop-up-Projekts. Einem Rohentwurf nach soll die Gastronomie mit der Schwarzwaldstube und der Köhlerstube auf dem Flachdach der Garage aufgezogen werden. Das Ambiente soll wie gewohnt hochwertig ausfallen, die Qualität von Küche und Service auf dem bislang hohen Niveau erlebbar bleiben. Bei dieser Übergangsphase werden mit behutsamen Blick auf das Haus und die Landschaft spezielle Container eingesetzt. Heiner Finkbeiner hofft, dass schon im April die ersten Gäste in den Interimslokalen begrüßt werden können.

Zwei unklare Sachverhalte regen indes weiter zu Spekulation an. Obwohl die Ermittlungen vor Ort abgeschlossen sind, ist die Brandursache noch nicht geklärt, wenn auch der Brandherd nahe der Schwarzwaldstube vermutet wird. Warum der Brand entstand, bewegt weiter die Untersuchungen. Für die Betreiberfamilie noch wichtiger: Wie wird der Michelin die Vorkommnisse bewerten, der jetzt am 3. März präsentiert werden soll? Die Schwarzwaldstube wurde bislang mit drei Sternen und die Köhlerstube mit einem Stern ausgezeichnet, nach dem Brand aber herrscht Ungewissheit. Einen solchen Fall hat es bisher nicht gegeben, die Frage dabei: Kann man zwei zerstörte und damit nicht mehr existierende Restaurants mit Sternen würdigen? Der Verlag hält sich bedeckt. Dem Michelin bleiben ohnehin nur zwei Möglichkeiten: Die Wertung für 2020 aussetzen oder so bewerten, wie es der Testverlauf im Jahre 2019 an Leistungen festhielt. Kritisch würde es nur, wenn der Michelin zu dem Ergebnis gekommen sein sollte, dass die Schwarzwaldstube nur noch zwei Sterne wert wäre. Würde er dann dieses Urteil angesichts der prekären Lage der Traube Tonbach wirklich vollziehen?

Siehe auch BISS Artikel 3-Sterne-Restaurant der Traube Tonbach durch Brand zerstört

Das Bild oben zeigt die Bauernstube, den ältesten und schönsten Teil der Traube Tonbach. „Wir haben unser Herzstück verloren“, klagt Patron Heiner Finkbeiner. 




Vom Lafleur ins Favorite: Tobias Schmitt wird Küchenchef

Mainz hat ein hoffnungsvolles Talent gewinnen können

 

Jetzt singt und lacht Mainz noch mehr: Tobias Schmitt, zuvor Souschef im 2-Sterne-Restaurant Lafleur in Frankfurt, wird Ende Februar Küchenchef im Favorite Parkhotel, das mit einem Stern im Michelin ausgezeichnet wurde. Der bisherige Küchenchef Daniele Tortomasi aus Freiburg bot nur ein überraschend kurzes Gastspiel.

Tobias Schmitt, Typ Happy-Go-Lucky, wird sich mit seiner positiven Art auch in Mainz viele Freunde bei Kollegen und Gästen machen. Charakter und Talent kommen nicht von ungefähr, sein Vater Harald ist selbst ein gelernter und hoch talentierter Koch, der viele Jahre in den Restaurants Ente und Orangerie im Hotel Nassauer Hof in Wiesbaden Regie führte.

Tobias Schmitt

Für den 32 Jahre alten Tobias Schmitt ist dies die erste Position als Küchenchef. Seine Ausbildung zum Koch hat er in „Brenners Park Hotel & Spa“ in Baden-Baden absolviert. Danach arbeitete er in Hamburg, zunächst an der Seite von Cornelia Poletto und anschließend als Demi Chef in „Jacobs Gourmetrestaurant“ im „Hotel Louis C. Jacob“.

Ein Jahr lang stand Schmitt in Australien am Herd – zuletzt im „Orpheus Island Resort“ am Great Barrier Reef. Es folgte ein Jahr in Amsterdam im „Intercontinental Hotel Amsterdam“, im Sterne-Restaurant „La Rive“ bei Küchenchef Roger Rassin. Zwei Michelin Sterne leuchteten über der „Villa Merton“, als Tobias Schmitt bei Matthias Schmidt in Frankfurt auf dem Posten des Gardemanger und Poissonier anheuerte. Er blieb Frankfurt treu als er im Januar 2015 als Souschef und Chef Patissier ins „Lafleur“ zu Andreas Krolik wechselte und dort fünf Jahre blieb.

Daniele Tortomasi, sein Vorgänger am Herd in Mainz,  zog nach einem „wilden“ Jahr weiter, wie es offiziell heißt. Zum Jahresbeginn verließ er das Restaurant Favorite mit unbekanntem Ziel. Daniele Tortomasi war mit seinen 26 Jahren sicher etwas ungestüm und noch nicht so berufserfahren. Sein Talent aber ist unbestritten, als Chef Poissonnier im 3-Sterne-Restaurant Schwarzwaldstube in der Traube Tonbach konnte er sein handwerkliches Niveau ebenso beweisen, wie bei manchem Talentwettbewerb.

 

Photocredit: Thorsten Zimmermann, Favorite Hotel




Michelin kippt um: Paul Bocuse vom Sockel gestürzt

Auch drei Sterne gelten

nicht für die Ewigkeit

 

Es ist kein Zufall, dass Paul Bocuse die Abwertung seines Restaurants L’Auberge du Pont de Collonges bei Lyon nicht mehr erleben muss. Zwei Jahre nach seinem Tod wagt sich der Guide Hand anzulegen und das Denkmal zu stürzen. Dies hätte schon früher geschehen können, denn das Restaurant ist schon sehr lange weit mehr eine Pilgerstätte für Sternetouristen als eine Stätte kulinarischen Offenbarungen. Im Grunde ist das Restaurant des seligen Bocuse ein kulinarisches Museum, dass von seinen Nachfolgern kuratiert wird und der Bildung und dem Studium dient, weil es zeigt, wie der Großmeister einst arbeitete. Die Rezepturen sind unverändert geblieben, doch die Ansprüche haben sich geändert.

In diesem Sinn begründet auch Michelin-Direktor Gwendal Poullennec das einstimmige Urteil der Inspektoren, wonach das Restaurant nach wie vor ausgezeichnet sei, aber nicht mehr auf dem Niveau des dritten Sterns wäre. Das Votum basiere auf Besuchen aus dem Jahr 2019 und gäbe die gegenwärtige Qualität wieder, heißt es offiziell. „Die Sterne müssen jedes Jahr neu verdient werden“, meint Gwendal Poullennec. Immerhin hatte das Restaurant von Paul Bocuse 55 Jahre lang drei Sterne.

Die Entscheidung muss man getrennt von der großen Bedeutung des französischen Küchenhelden Paul Bocuse und dem jetzigen Zustand seines Restaurants sehen. Ein Restaurantführer darf nicht die Asche weitertragen, sondern muss die aktuellen Leistungen bewerten. Dieser Grundsatz gilt für alle Restaurantführer und für alle Kritiken. Dass der recht geduldige und mitunter bis zur Trägheit neigende Michelin auch angriffslustig aufwacht, konnte man bereits im letzten Jahr an den Abwertungen der Drei-Sterne-Köche Marc Veyrat (La Maison de Bois, Manigod), Marc Haeberlin (Auberge de L´ill, Illhäusern) und Pascal Barbot (l’Astrance, Paris) erleben.

Der Guide Michelin Frankreich 2020 erscheint am 27. Januar.

Ludwig Fienhold

Siehe auch BISS-Artikel „Der berühmteste Koch der Welt ist tot“

Digitale Illustration: Francesco Strazzanti

 




Gastro News: Top Pasta, Frauenpower im Weinberg & Astor Film Lounge

Saro Barbagallo kocht im neuen Greco

Hingucker Astor Film Lounge

Frauenpower beim Gourmet Festival 

 

Saro Barbagallo (l. im Bild), einer der besten italienischen Köche und Pasta-Spezialisten in Frankfurt, wechselte nach dem unglücklichen Ende seiner Trattoria Promis ins neueröffnete Greco auf der Berger Straße. Der Inhaber heißt zwar Giuseppe Greco, doch hätte er besser einen anderen Namen wählen sollen, denn „Greco“ steht seit Jahrzehnten für Frankfurts besten Italiener, Carmelo Greco. Im ehemaligen Promis in Sachsenhausen ist der prunkvolle Kronleuchter ebenso verschwunden wie die knalligen Bilder und das andere schöne Dekor. An gleicher Stelle wird Ende Januar ein neues Isoletta Ristorante einziehen.

Astor Film Lounge

Das neu inszenierte Shopping Center My Zeil in Frankfurt hat sich partiell verbessert, einer der Glanzpunkte ist die Astor Film Lounge mit ihrer Bar. Das Kino mit Service direkt am Platz ist für sich schon eine Bereicherung , doch auch die große Bar macht durch optische Reize auf sich aufmerksam. Mit geräucherter Entenbrust, Serranoschinken und Parmesanhäppchen will man etwas mehr als Popcorn, Chips und Nüsse bieten. Beim Wein bleibt man cineastisch, es gibt Flaschen von Regie-Legende Francis Ford Coppola und den Provence-Rosé Miraval von Brad Pitt und Angelina Jolie.

Ingrid Groiss

Beim Rheingau Gourmet Festival (20. Februar – 8. März) sind wieder viele Spitzenköche vertreten, wobei sich der Blick auch auf jene lohnt, die famos sind, aber sich weniger ins Rampenlicht drängen. Moses Ceylan und Sebastian Zier führen das Einstein Gourmet Restaurant in St. Gallen in der Schweiz als gleichberechtigte Doppelspitze. Der klassisch französische Kochstil von Zier verschmilzt mit dem avantgardistisch orientalisch geprägtem von Ceylan. Moses Ceylan war Küchenchef bei Juan Amador in Mannheim, Sebastian Zier arbeitete in der Traube Tonbach bei Harald Wohlfahrt und später als Küchenchef im La Mer auf Sylt. Eine Armada an Top-Winzerinnen/Winzern aus aller Welt rollt ebenfalls wieder aufs Weindörfchen Hattenheim zu. Beachtlich dabei ist die vertretene Frauenpower, darunter Schönheiten wie aus dem Model-Katalog. Auch hier lohnt wieder das Hinsehen und Hinschmecken auf die weniger Bekannten, beispielsweise Ingrid Groiss aus dem Weinviertel in Österreich, die ganz wunderbare Grüne Veltliner erzeugt. www.rheingau-gourmet-festival.de

Soul Food

Soul Food

 

 

 

 




Madrid: Neues Four Seasons Hotel mit Drei-Sterne-Koch Dani Garcia

Rooftop-Restaurant & das größte Spa der Stadt

 

Die kanadische Luxushotelgruppe Four Seasons eröffnet im Mai in Madrid ein Juwel ihrer Kollektion. Highlights sind der größte Spa der Stadt und die Dachterrasse mit dem Restaurant Dani. Dort wird der spanische Drei-Sterne-Koch Dani Garcia aus Marbella eine kreative andalusische Küche bieten. Den Sternen ganz nah sind Gäste im Four Seasons Madrid nicht nur aus kulinarischer Sicht. So serviert der spanische Drei-Sterne-Koch Dani Garcia mit seinem neuen Restaurantkonzept Dani kreative andalusische Küche (im Bild) direkt auf dem atemberaubenden Rooftop des Hotels. Beim Setup für die außergewöhnliche Kulisse legte der in London und New York lebende schwedische Interior-Designer Martin Brudnizki Hand an, der viele Hotels in der Welt mitgestalten konnte. Auch die spanischen Tapas sollen nicht fehlen. In der Four Seasons Gastro-Bar können Gäste die kleinen Happen allerdings mit kreativ-asiatischem Twist erleben.

Four Seasons Madrid

Sieben historische Gebäude – sieben Jahre sorgfältiger Restaurierung: Das neue Four Seasons Hotel Madrid ist ein Prestigeprojekt für die Marke, die mit der Eröffnung am 15. Mai 2020 ihr Debüt auf dem spanischen Markt feiert. „Madrid boomt und das neue Four Seasons Hotel befindet sich mitten in Zentrum des Geschehens“, so Simon Casson, Four Seasons President, Hotel Operations – Europe, Middle East and Africa. „Unsere Partner auf Eigentümerseite, OHL Desarrollos und Mohari Hospitality, teilen unseren Ansatz genauso wie unser Staraufgebot an Kunsthandwerkern, Kulinarik-Experten und Hoteliers: Die Vision, ein maßgeschneidertes Four-Seasons-Erlebnis in einem wahrhaft einzigartigen Ambiente in diese aufregende Stadt zu bringen.“ 

Insgesamt verfügt das Four Seasons Hotel Madrid über 200 Zimmer und Suiten, darunter die Royal Suite mit doppelter Deckenhöhe und historischen Details. Zudem erwartet Hotelgäste und Locals ein vierstöckiger Spa-Bereich mit beleuchtetem Hallenbad und Sonnenterrasse über den Dächern Madrids. Mit acht Behandlungsräumen inklusive eigenem Salon und separatem Fitness-Center ist er der größte Spa der Stadt. Hinzu kommt ein flexibel nutzbarer Event-Bereich mit mehr als 1.400 Quadratmetern und Platz für bis 500 Personen.

Four Seasons Madrid Royal Suite

Zentraler geht es dabei kaum: Mit seiner Lage am bekannten Centro Canalejas liegt das Hotel fußläufig zu zahlreichen Attraktionen der Stadt. So ist etwa der 125 Hektar große Retiro-Park mit seinem beeindruckenden Glaspalast gleich ums Eck, ebenso wie der Kilómetro Cero, von dem aus alle Entfernungen im Land gemessen werden. Und mit dem Prado, dem Thyssen-Bornemisza und dem Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía befinden sich drei der berühmtesten Museen der Welt in direkter Nachbarschaft zum Hotel.

Das noble Hotel-Ensemble selbst ist auch sehenswert, es beherbergt neben den Gästezimmern noch 22 Four Seasons Private Residences und die luxuriöse Shopping-Mall Galería Canalejas.  „In die Restaurierungsarbeiten wurde viel Leidenschaft gesteckt, um für diese einzigartigen historischen Gebäude einen neuen Rahmen zu schaffen“, so General Manager Christoph Schmidinger. „Ob zum Afterwork mit den Kollegen, zur Pause nach einer ausgiebigen Shopping- oder Museums-Tour oder auf ein Glas Wein unter Freunden: Mit unseren Bars und Restaurants haben wir Orte geschaffen, an denen sich unsere Gäste unter die Madrileños mischen können.“ Das Hotel nimmt bereits Reservierungen entgegen, mit 20% Rabatt auf den regulären Zimmerpreis. 

 




3-Sterne-Restaurant in der Traube Tonbach durch Brand zerstört

Die legendäre Schwarzwaldstube in Baiersbronn

versinkt in Schutt und Asche

 

Schwarze Wolken über Baiersbronn: Die Flammen im 230 Jahre historischen Herzstück des Hotels Traube Tonbach zerstörten das weltbekannte 3-Sterne-Restaurant Schwarzwaldstube sowie die ebenfalls ambitionierten Lokale Köhlerstube und Bauernstube. Der Brand, der in der Nacht zum 5. Januar ausbrach, verursachte einen Millionenschaden, dessen genaues Ausmaß zur Zeit niemand beziffern kann und dessen Ursache noch geklärt werden muss. Menschen wurden nicht verletzt, es mussten lediglich 63 Hausgäste des benachbarten Hoteltrakts evakuiert werden. Der Brandherd wird in der Küche der Schwarzwaldstube vermutet, das Feuer konnte schnell um sich greifen, weil das viele Holz, das im ganzen Haus verbaut wurde, eine leichte Angriffsfläche bot.

Schwarzwaldstube

Schaden genommen haben dürfte außerdem der stattliche wertvolle Weinvorrat der Schwarzwaldstube, wobei sich ein weiteres Lager in der Vinothek auf der anderen Seite befindet, wo alles unbehelligt vom Feuer blieb. Immerhin hat die Traube Tonbach über 750 Positionen auf der Weinkarte und beherbergt rund 40.000 Flaschen, darunter fragile alte Jahrgänge und Kostbarkeiten. Nach einer Meldung der „Badische neueste Nachrichten“ sollen die Weine bereits gerettet und umgelagert worden sein. Dies wirkt merkwürdig, denn bisher durfte wegen Einsturzgefahr ja niemand das Haus betreten.

Das dramatische Geschehen trifft das Hotel und seine 150 Zimmer in der eher ruhigen Nebensaison, wobei sich die Schwarzwaldstube vom 6. Bis 30. Januar ohnehin in die Betriebsferien verabschiedet. In einer ersten Stellungnahme sprach Hotelier Heiner Finkbeiner von einem emotionalen Unglück, zumal hier seine Wiege und die des Hotels Traube Tonbach stand. Dennoch zeigte er sich erleichtert, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind.  „Das Haus und die Schwarzwaldstube werden wieder aufgebaut“, meint Finkbeiner nach vorne schauend. Doch die alte Seele, die dort bis gestern hauste, lässt sich nicht wieder so einfach beleben.

Harald Wohlfahrt (l.), Nachfolger Torsten Michel

Kochlegende Harald Wohlfahrt, der in Baiersbronn lebt und nach einem Rechtsstreit mit der Inhaberfamilie Finkbeiner nach mehr als 40 Jahren gehen und den Herd seinem Nachfolger Torsten Michel überlassen musste, machte sich vom Brand vor Ort persönlich ein Bild (siehe auch BISS-Artikel „Harald Wohlfahrt – kein Nachruf sowie „Traube Tonbach – Streit mit Wohlfahrt beendet“.

 

Photocredit: Barbara Fienhold




Schuh-Kollektion zum Trinken

Winzerin Bettina Schumann

zu Gast im Frankfurter

gang & gäbe

 

Ob Bettina Schumann auch im Weinberg rote Schuhe trägt, wird man sie heute am 31. Januar im Frankfurter gang & gäbe gleich selbst fragen können. Die Winzerin mit dem ausgeprägten Schuhtick reist aus Baden an, um ihre Weine persönlich vorzustellen. Gerade wurde ihr Weingut in Bahlingen am Kaiserstuhl vom Gault & Millau Weinguide als „Aufsteiger“ gefeiert, deshalb ist die Gelegenheit günstig, sich diesem Schluck für Schluck zu nähern. Alle Etiketten ziert ein roter Schuh, „er ist mein Familienwappen“, meint die Winzerin. Die Flaschen tragen Namen wie „Famose Schose“, „Mittenmang“ oder „Achtkantig“. Im Weinbistro gang & gäbe werden fünf verschiedene Qualitäten präsentiert. Der Graue Burgunder namens „Dit is der Clou vont Janze“ zeugt nicht nur von Bettina Schumanns Berliner Herkunft, sondern auch von der eigenen Handschrift: „Der Wein chillt im Rebberg und im Keller. Der Graue Burgunder ist feierfestes Schuhwerk für den Tanz auf dem Vulkan. Dieser Wein ist alles andere als eine graue Maus, sondern eine farbenfrohe Dragqueen. Einschenken – put your shoes on and let them dance“, beschreibt Bettina Schumann ihren Tropfen.

Ort: Weinbistro gang & gäbe

Datum: Frankfurt, Walter-von-Cronberg-Platz 1, 19 – 21 Uhr

Preis: 35 €

Leistung: 5 verschiedene Weine, Käse, Bio-Brötchen, Dips, Wasser

Anmeldung: Tel. 069 58 00 50 517  

oder service@dasgangundgaebe.de

www.dasgangundgaebe.de