Neues Hotel Roomers Park View für Frankfurt

Hotelturm mit Skyline-Bar

am Grüneburgpark

 

Im noblen Frankfurter Westend, direkt am Grüneburgpark, soll ein zweites Roomers entstehen. Nach den Worten der Betreiber, Micky Rosen und Alex Urseanu, ist die Eröffnung für Ende 2020 geplant. Das Roomers Park View soll 136 Zimmer und Suiten bekommen und mit Parkblick im Grüneburgweg 102 entstehen. Das Hotel will sich auf Suiten fokussieren und ein nicht alltägliches Gastronomiekonzept präsentieren. Die Bar in der 19. Etage bietet einen Blick auf die Skyline, im 18. Stockwerk entsteht ein exklusiver Spa. Wie bereits im Roomers in Baden-Baden, konnte die Gekko Group für das Interior Design den Mailänder Designer und langjährigen Freund der Gruppe Piero Lissoni verpflichten.

Das Gesamtprojekt umfasst zwei Gebäude, der Hotelturm wird dabei 19 Stockwerke umfassen und ein weiterer Turm 26 Stockwerke. Hier entstehen Eigentumswohnungen, die den Service des Roomers in Anspruch nehmen können. Projektentwickler und Vermieter ist ein Joint Venture der RFR Gruppe der Immobilienriesen Aby Rosen und Michael Fuchs (New York) und dem Immobilienkonzern Hines (Housten). Mit Aby Rosen und Michael Fuchs arbeiten Alex Urseanu und Micky Rosen bereits seit dem ersten Roomers in der Gutleutstraße in Frankfurt zusammen.

Die Gekko Group mit Hauptsitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2001 von Micky Rosen und Alex Urseanu gegründet. Zum Portfolio gehören in Frankfurt das Hotel Roomers, das Bristol Hotel sowie die Design Hotels The Pure und Gerbermühle. Darüber hinaus zählen 300 möblierte Apartments, die Bristol Bar, die Gekkos Bar sowie das Restaurant Moriki in den Deutsche-Bank-Türmen zur Gekko Group. Seit 2016 expandiert das Unternehmen in Deutschland und so eröffnete im November 2016 das Roomers in Baden-Baden, im März 2017 das Provocateur in Berlin und zuletzt im Oktober 2017 das Roomers in München. Die neue Hotelbrand „Gekko House“ wird in Frankfurt Ende 2019 seine Türen öffnen und das Roomers Park View im Frankfurter Westend voraussichtlich Ende des Jahres 2020 die ersten Gäste empfangen.

Das Gekko House wird eine völlig neue Brand im Portfolio der Gekko Group. Das erste Haus soll auf der Mainzer Landstraße Ende nächsten Jahres eröffnen, ein Neubau mit 130 Zimmern. Gekko House wird eine junge coole Brand, ein Lifestyle-Hotel mit der gleichen DNA und gleichen Philosophie wie Roomers, aber jünger und noch unkomplizierter, meint Micky Rosen. Es wird ohne Spa, Portier, 24h Roomservice oder Tagungsbereich auskommen. Im Blickpunkt stehen aber auch hier Food & Beverage, mit Bar, Restaurant und Dachterrasse. Das Restaurant im Erdgeschoss wird ein Chicago Williams, ein BBQ-Restaurant Konzept, wie es bereits in Berlin-Mitte existiert.




Die Sterne von Amsterdam: Restaurant Ciel Bleu

Das Hotel Okura hat gleich drei Sterne-Restaurants

 

Die lässigste Stadt Europas

 

Alles gut von

Imbiss bis Gourmet

 

Von Ludwig Fienhold

 

Erotik-Museum, Sex-Museum, Haschisch-Museum – das schafft nur Amsterdam. Im Gegensatz zu Frankfurt oder Berlin sind dort sogar die Radfahrer erträglich. Mit dem Okura hat die Stadt ein einmaliges Gourmet-Hotel zu bieten, in dem gleich drei Sterne-Restaurants zu Hause sind. Die beiden japanischen Lokale sind schon gut, aber das 2-Sterne-Restaurant Ciel Bleu von Onno Kokmeijer verführt noch mehr. Gänseleber-Eis, Earl Grey Mousse und Bier-Granité mögen nach Effekthascherei klingen, werden aber geschmacklich subtil wie alles hier zubereitet. Einige ehemalige Amsterdamer Sterne-Köche wollen nur noch Spaß haben und Geld verdienen. In der Ron Gastrobar tischen bildhübsche Mädels beste Bistroküche und gerne auch Weine und Champagner aus der Magnum auf. Ron Blaauw führt außerdem The Fat Dog, einen sympathischen Imbiss mit richtig guten Hot Dogs. Der Laden ist immer brummvoll. Amsterdam ist eine der ganz wenigen Weltstädte, die sehr entspannt sind. Und das liegt nicht am allgegenwärtigen Cannabis.

Onno Kokmeijer

Onno Kokmeijer

Das Hotel Okura in Amsterdam ist nun wirklich mal ein Gourmet-Tempel, mit gleich drei Spitzenrestaurants. Wie bei japanischen Adressen nicht unüblich, erscheint vieles recht sachlich, doch die ausgezeichnete Weinkarte vom Belgier Noël Vanwittenbergh im Restaurant Ciel Bleu verhilft dem Namen entsprechend in eine blaue Himmelsstimmung. Im 23. Stock schwebt man ohnehin schon in den Wolken, was die spannende Küche von Onno Kokmeijer deutlich verstärkt. Das Restaurant ist seit Jahren jeden Abend ausgebucht (60 Plätze + Chefs Table), 80 Prozent der Gäste sind Externe.

Es gibt inzwischen so viele Signature Gerichte im Ciel Bleu, weshalb die Küche diese immer wieder auf die Karte bringen muss. Eine der schönsten Delikatessen sind dabei die ätherischen zartknackigen Langustinen mit einem Hauch Granny Smith in seidiger Gänselebersauce. Als elegantes, geschmeidiges und komprimiertes Stück Lebensfreude begeistert King Crab mit Kaviar vom sibirischen Stör und Eiscreme von Beurre Blanc nebst  Limette. Fein, aromatisch, leicht – die Küche vom Ciel Bleu hat eine ganz beschwingte Handschrift. Ein wenig Entertainment am Tisch gehört auch dazu. Beim Seebarsch mit Tintenfisch und Yuzu-Öl in Pulpo-Boullion schwebt eine frische Brise mit dem Teller ein, die Consommé wird in einer Kaffeemaschine serviert.

Le Ciel bleu

Le Ciel bleu

Rücken und Sattel vom britischen Dorset Lamm werden in einem Miniaturgrill am Tisch nachbereitet und mit geröstetem Quinoa bereichert. Dieser perfekt zubereitete und eher rustikale Teller passt sich als Fleischgang gut in die sonst mehr kreativen Kapriolen ein und verhilft zu einer willkommenen Deftigkeit. Das Ciel Bleu beschert einen Reigen von Highlights, bis hin zu den Desserts: Gänseleber-Eis mit einer Sherry- und Kaffee-Emulsion, das Earl Grey Mousse mit Lychee-Granité wird mit dem hoteleignen Imperial Stout Bier serviert.

Amuse Thai

Amuse Thai

Im Restaurant wird der sogenannte französische Service gepflegt: Immer präsent, nie aufdringlich. Maître Pasquinel Kolk und sein Team treten nicht formell, sondern locker gastfreundlich auf. Sommelier Noël Vanwittenbergh ähnelt ein wenig dem verschmitzten Albert Einstein und kann viele geniale Weine anbieten. Der Chefs Table, der wie eine Bar um die Küche aufgebaut ist, gibt einen besonders guten Einblick in die Arbeit von Onno Kokmeijer und seiner rechten Hand Arjan Speelmann. Man sieht oft, dass die beiden richtig Spaß an ihrer Arbeit haben und gute Vertreter der lässigsten Stadt Europas sind.

Ciel Bleu im Hotel Okura, Amsterdam, Ferdinand Bolstraat 333.

Tel. 0031 206787450. www.okura.nl

Preise: 150 – 240 € (ab 5 Gänge)

Täglich 18.30 – 22 Uhr, Sontag geschlossen

 

Japan Deluxe

Yamazato Sake-Dinner

 

Küchenchef Tomikawa

Küchenchef Tomikawa

Ein besonders hochwertiges Gourmet-Erlebnis der japanischen Art bietet das Yamazato im Hotel Okura. Küche im Kaiseki-Menü-Stil (1 Michelin Stern), klassisches Japan-Ambiente am Seerosenteich mit Koi-Fischen und die einzige Sake-Sommeliére Hollands formen eine erfreulich entspannte Genusswelt. Die mild lächelnden Servicedamen im Kimono schlurfen anmutig und Teekännchen schwenkend von Tisch zu Tisch. Der ebenfalls sichtbar gut gelaunte Küchenchef Tomikawa stammt aus Tokio und lebt seit 19 Jahren in Amsterdam. In seiner Brigade arbeiten 20 Mitarbeiter, alle kommen aus Japan.

„Unser Gemüse kommt aus Holland und ist gut“, meint Tomikawa, „doch ein Großteil des Fischs wird jede Woche frisch dem Süden Japans geliefert.“ Für ein anspruchsvolles japanisches Restaurant wie das Yamazato bildet gute Rohware das Rückgrat der Küche. Daraus entstehen messerscharfe Sashimi-Gerichte, blitzsaubere Fischsuppen und feine Meeresfrüchte. Küchenchef Tomikawa liebt die Kinome Leafs vom japanischen Pfefferbaum und setzt die hauchzart nach Pfeffer, Minze und Limone schmeckenden Blätter auch gerne ein. Und er mag Kirschblüten, die ebenfalls Verwendung finden. Zum Beispiel bei der Kirschblütenessenz, die mit Sekt aufgegossen wird und ein ganz sanftes Aroma entfaltet. OkuraDer Back Cod ist ein Must-eat. Der saftige buttrige Fisch, mariniert und gegrillt, wird mit Kirschblüten, zimtigen Soyabohnen, Eiweiß mit Wasabi sowie Sakehefe-Schaum on top sinnlich kombiniert. Ob gedämpfter Aal mit süßen Reiskuchen oder Hühnchen mit Sansho-Pfeffer, die Küche arbeitet geschmacklich ungemein sensibel und präzise. Normalerweise wird wenig Fleisch im Menü angeboten, zumal dies beim Sazanka nebenan mehr im Vordergrund steht, dem einzigen Teppanyaki-Restaurant in Europa mit einem Michelin-Stern.

OkuraSake-Sommelière Saskia Smeenk setzt im Restaurant Yamazato, wenn es denn der Gast wünscht, zu jedem Gang Wein und Sake nebeneinander ein. Obwohl die Weine gut passen, harmonieren die Sake stets eine Spur besser zu den Gerichten. Japan meets Japan. Eine solch noble Mariage von Sake und Speisen findet man selten auf der Welt. Der Sake Soma no Tengu, der „Waldgeist“ aus Shiga, ist ein unfiltrierter Stoff, wolkig wie die Japaner sagen. Er ist rund, cremig, dicht strukturiert und wird von einer noblen Süße getragen, die einen Hauch Kokos spüren lässt. „Das ist so etwas wie der Chardonnay unter den Sake, aber ein sehr guter“, wie Saskia Smeenk meint. Sie und ihre Sake allein machen einen Restaurantbesuch zu einer heiteren und genussvollen Lehrstunde.

 

OkuraYamazoto, täglich von 18 – 21.30 Uhr, Samstag + Sonntag 12 – 14 Uhr. Tel. 00 31 20 6787 450.

 

Photocredit: Barbara Fienhold

 




Robuchon: Erinnerungen an einen der letzten der großen Köche

Geniestreiche mit Kartoffelbrei,

Ravioli und Schweinskopf

 

Von unserem

Frankreich-Korrespondenten

Jörg Zipprick

 

Der französische Jahrhundertkoch Joël Robuchon starb mit 73 Jahren an Krebs. Sein Name steht für ein weltumspannendes Imperium mit Restaurants in Paris, Bangkok, Hong Kong, Las Vegas, London, Macao, Monaco, Montréal, New York, Shanghai, Taipei und Tokio. Doch jenseits allen Erfolgs steht Robuchon auch für eine Küche der Intelligenz und Präzision, die uns heute bitter fehlt. 

Robuchon hatte streng genommen zwei Küchenleben, und beide stellte er unter das Motto „Konsequenz und Effizienz“. Das erste Leben begann mit 15 Jahren, als er das elterliche Heim verließ, um die „Tour de France des Compagnons“ zu beginnen, die härteste und schwierigste Ausbildung von ganz Frankreich: Als Wandergeselle müssen die Berufsanfänger dabei jahrelang für einen Hungerlohn von Compagnon zu Compagnon ziehen um ihr Metier zu erlernen. Für den letzten Schliff sorgten bei Robuchon einige Jahre im Berkeley, damals eine der Top-Adressen, in der sich das vornehme Paris flambierte Kalbsnieren, Pfeffersteak und Pistazienkuchen schmecken ließ. 1970 unterschrieb der zukünftige Jahrhundertkoch seinen ersten Vertrag als Küchenchef – auf dem Seine-Boot „Ile de France“. Vier Jahre lang bewirtete er dort Touristen, bevor er den Herd des Pariser Hotels Concorde-Lafayette an der Porte Maillot übernahm. Die drei Restaurants des 1000-Zimmer-Hauses und die kulinarische Tagesarbeit vom Frühstücksservice bis zum Bankettbetrieb hielten den jungen Joël schwer in Atem. „Dabei lernt man Disziplin“ sagte er mir einmal. Eine Qualität die auch sein nächster Arbeitgeber, das Hotel Nikko, zu schätzen wusste: Robuchon durfte hier zum ersten Mal zeigen was er kann und kochte die triste Betonburg in Rekordzeit in die Riege der begehrten Schlemmeradressen. Gäste und Kritiker wurden auf den Mann aus dem westfranzösischen Poitiers aufmerksam, das neue Küchentalent beteiligte sich an Kochwettbewerben wie dem Prix Taittinger – und gewann. Die zwei Sterne, mit dem der Michelin seine Arbeit würdigte, durfte er 1981 beim Umzug in sein eigenes Restaurant, nach dem Vorbesitzer „Jamin“ genannt, mitnehmen.

Robuchon & Team

Anfang der achtziger Jahre verdaute die französische Gastronomie die Exzesse der Nouvelle-Cuisine-Zeit. Die Cuisiniers der Grande Nation begannen gerade, die ersten Kiwi-Lieferungen abzulehnen und sich die Frage zu stellen, was man den Gästen außer Brokkolimousse denn sonst noch anbieten könnte. Und dann eröffnete das Jamin, ein Lokal mit klaren schnörkellosen Gerichten ohne Firlefanz und störendes Beiwerk, immer bestens durchdacht, realisiert und präsentiert. Als einer der Ersten schmückte Robuchon die Karte seines neuen Restaurants mit verfeinerten Versionen klassischer und ländlicher Gerichte, ließ Lammbraten in Salzkruste, Merlan Colbertoder Schweinskopf Ile de Franceservieren. „Ich habe einfach das Gegenteil der anderen gemacht“ erklärte Robuchon. So wurde das Jamin zu einem der „Geburtsorte“ der französischen Küche von heute, mit feiner, raffinierter Cuisine, die dennoch von der ländlich-rustikalen „Cuisine du terroir“ inspiriert blieb. „Zu kochen wie Robuchon“ lautete schnell der Traum einer ganzen Generation junger Küchenchefs. Die wenigen Plätze für Lehren und Stagen waren heiß begehrt – obwohl über die Arbeitsbedingungen die wildesten Gerüchte kursierten. „Im Jamin gibt es nicht einmal genug Bestecke fürs Personalessen, wer nicht gut arbeitet bleibt hungrig“, lautete eines davon. „Wer den berühmten Kartoffelbrei nicht richtig anrührt, muss die Töpfe mit dem verkorksten Püree selber auslöffeln“, ein anderes. Aber eine Lehre bei Robuchon öffnete die Tür zur ganz großen Karriere. 

Mit zunehmendem Erfolg wurde Robuchon zum Berater des Nahrungsmittelunternehmens Fleury-Michon. Neue Kreationen aus den Töpfen und Pfannen des Meisters wurden unterdessen im ganzem Land kopiert: Mit seinen „Ravioli von Langustinos und Kohl“ löste Robuchon eine regelrechte Ravioliwelle aus, die jahrelang in den Küchen der Hauptstadt tobte. Variationen seines weltberühmten Purée de Pommes de Terre – einem wunderbar geschmeidigen Kartoffelbrei, der zur Hälfte aus Butter besteht – schmücken bis heute die Karten zahlreicher Restaurants. Die Imitatoren beißen sich an dem vermeintlich einfachen Gericht buchstäblich die Zähne aus. Nicht allein die Butter macht nämlich die pürierten Erdäpfel zum Feinschmeckergericht, sondern vor allem die richtige Kartoffelsorte. Robuchon hatte, bevor er seine Neuschöpfung lancierte, endlose Versuchsreihen mit allen bekannten Varianten gestartet und entschied sich für die Agria. Ein intensives Verfahren, das typisch für seine Küche war. Während einige Köche fast schon „aus dem Herzen heraus“ kochten und andere mit Chemikern paktieren, praktizierte der Drei-Sterne-Koch aus Paris eine „Küche der Intelligenz“, in der Zufall keinen Platz hatte. Selbstverständlich hatte „J R“ – wie ihn der Schriftzug auf seinem Kochhabit damals diskret benannte – die besten Lieferanten, beschäftigte eigene Fischer in der Bretagne und verfügte sogar über ein eigenes Kartoffelfeld beim Produzenten Clot im Pariser Umland. Aber um jeden Tag dieselbe Qualität zu gewährleisten, wurde jedes Rezept aufs Gramm genau gewogen und vermessen. Damals war das neu. Neue Gerichte testete und verfeinerte Robuchon manchmal monatelang: So entstanden zum Beispiel die Jakobsmuscheln à la Quiberonnaise – in der Schale gekocht, um schonend den Eigengeschmack zu bewahren, und vor dem Servieren mit einer fantastischen Sauce aus Orangensaft, Butter, Dill, Gurken, Karotten und grüner Zitrone geschmacklich abgerundet. Oder ein „Turban von Langustinos“, tatsächlich ein Ring aus Krustentierfarce, bei dem ein Mantel aus Spaghetti im Mund für den richtigen Biss sorgte.

Robuchons zweites Leben begann in einem Alter, in dem andere sich auf die Rente vorbereiten oder definitiv abtreten. Der große Alain Chapel starb schließlich 1990 mit nur 53 Jahren nach dem abendlichen Service an einem Herzinfarkt. „Am 50. Geburtstag mache ich Schluss, ich möchte auf dem Höhepunkt meiner Laufbahn abtreten!“ sagte Robuchon. Er hielt ein Jahr länger durch, betätigte sich als Fernsehkoch und bereitete danach ein furioses Comeback vor. Als einer der ersten Köche glaubte er fest an den asiatischen Markt und gründete mit Jean-Claude Vrinat das Luxusrestaurant Taillevent-Robuchon in Tokio. Im Land der aufgehenden Sonne, wo er in seiner zweiten Lebenshälfte nochmal eine Familie gründete, ließ er sich für ein neues Restaurantkonzept inspirieren. Japanische Restaurants sind oft klein, acht bis zwölf Gäste sitzen an einer Theke und lassen sich vom Chef bekochen. So etwas, sagte sich Robuchon, sollte doch auch anderswo möglich sein. Im Jahr 2003 lancierte er das erste Atelier de Joel Robuchon. Und das war so ganz anders als seine bisherigen Lokale: Kein Superluxus am Tisch, keine Reservierungen, stattdessen offene Küchen, frische, simple Gerichte, die direkt vor den Gästen zubereitet wurden, lockerer Service. L’Atelier war nie ein intimes Lokal für Rendezvous oder Eindruck schindende Geschäftsessen. Aber ein Restaurant, das unseren Alltag um hervorragendes Essen bereichert: Ob Langustinos in Filo-Teig, Gemüse-Tempura, Kalbsbries mit Lorbeer oder Foie Gras Spieß mit Paprika – jedes Gericht wurde und wird noch immer mit der berüchtigten Robuchon-Perfektion zubereitet. Beste Zutaten und sekundengenaue Garzeiten waren selbstverständlich, auch wenn die Zubereitungen deutlich einfacher als früher ausfielen. Gerade weil man nicht reservieren konnte, standen in der ersten Filiale in der Pariser Rue de Bac manchmal 50 bis 80 Pariser für einen Platz an der Bar Schlange. Bald gab es Ateliers auch in London, Hongkong, Las Vegas, Tokio und New York. Robuchon eroberte Asien, feierte mit Casino-Inhabern auf Macao und wurde ganz nebenbei zum Koch mit den meisten Sternen auf der Welt. Sein Name wurde zur Marke, doch niemand konnte sich beschweren, dass die Qualität nicht stimmte. Robuchons zahlreiche Schüler galten immer als eine verschworene Bande, viele machten große Karriere. Doch er hatte auch Gegner und Neider, die gerne ihre Kumpels von der Presse motivierten, öffentlich zu erklären, seine Küche sei jetzt obsolet, heute müsse man in den Chemietopf greifen oder Gerichte mit schnellen Effekten Instagram-tauglich machen. Beides tat Robuchon nie. 

Wenn große Köche abtreten, werden sie im besten Fall zur Legende. Auguste Escoffier richtete man in seinem Geburtsort Villeneuve-Loubet ein Museum ein. Fernand Points „Pyramide“ wurde jahrzehntelang von seiner Witwe als „Gedenkstätte“ weitergeführt. Und auch bei „Dumaine“ in Saulieu wurden jahrelang nur Gerichte gekocht, die der große Meister noch persönlich ersonnen hatte. Robuchon trat heute ab, und wir werden sehen, was aus seinem weltumspannenden Imperium mit Restaurants in Bangkok, Tokio, Montreal, Paris, New York und anderswo wird. Vielleicht wird sein kulinarisches Reich zur Legende, vielleicht wird es von der jüngeren, besonders ambitionierten Generation zerlegt. Allen, die ihn gekannt haben, bleibt er als der Koch in Erinnerung, der ein simples Kartoffelpüree in eine Delikatesse verwandeln konnte.

Menü von Robuchon aus den 80er Jahren, als Jörg Zipprick das erste Ma(h)l dort tafelte

Photocredit: Robuchon




Top Lounge: Smoked Beef & Essbare Magazine

Sommerparty im Le Panther

 

Nur nicht die Nase rümpfen, Mais-Tacos mit einem in Apfelwein eingelegten Handkästatar, Jalapeños und Radieschen darf man gerade in Frankfurt servieren. Vor allem, wenn sie so gut sind, wie beim Event Top Lounge vom Top Magazin Frankfurt, der diesmal in der einzigartigen Location Le Panther inszeniert wurde. Schon früher war die schöne Villa als Ballhaus Odeon, Fantasy Garden, Odeon und Plastik bekannt, woran sich viele der Gäste auch noch gut erinnern konnten. Doch niemand der Gäste war so alt, dass er noch den Museumspavillon des Bankiers Bethmann gekannt hätte, denn dieser wurde 1808 erbaut. An einem solchen historischen Ort und seinem hübschen Garten kann eigentlich nichts schief gehen, hätte der Veranstalter auch Frankfurter Würstchen auftischen können, ohne die Laune der über 400 Gäste zu verderben. Darunter auch Gerd Schüler, der an gleicher Stelle das Plastik Ende der 80er Jahre betrieben hatte.

Für das Catering war Peyman Far vom Landwehrstübchen verantwortlich, der einige gute Gerichte, wie das Handkäs-Taco, an seinen Stationen im Garten zubereitete. Wie immer ausgezeichnet präsentierte sich der Grill von Otto Gourmet, wo es famoses Smoked Brisket vom US Beef und Mini Beef Burger gab. Firenze, der beste Eissalon der Stadt, brachte schönste Erfrischungen mit, unter denen auch unser Favorit Fior di Latte war. Eine Bereicherung war die Hütte von der Holy Cross Brewing Society, die ja eines der besten Cafés der Stadt betreibt. Zudem gab es eine schöne Bescherung: Eine riesige Torte mit essbaren Oblaten-Titelbildern des Top Magazins. Zubereitet von der Patisserie des Sonnenhofs am Park, die der Gourmet Dietrich Eilers betreibt. Ein super Service, freundlich und effizient, machte den Abend perfekt. 

Gut & Schön: Eissalon Firenze mit Doris, Samir + Lea (r.n.l.)

Magazin als Torte




Restaurant-Kritik 360 Grad in Limburg:
Gibt es für diesen Preis etwas Besseres?

Alexander Hohlwein serviert famose Küche

im Penthouse-Restaurant

 

Von Ludwig Fienhold

Es gab bislang kaum Gründe nach Limburg zu fahren, mit dem Restaurant 360 Grad hat sich dies grundlegend geändert. Es existiert in Deutschland kaum ein anderes Restaurant, dass derart viel intelligente Geschmackserlebnisse zum gastfreundlichen Preis bietet wie dieses. Also nichts wie hin, am besten mit dem Zug, der fast bis vor die Tür fährt und entspanntes Weintrinken möglich macht.

360 GradDie profane Lage hat man gleich vergessen, das Penthouse-Restaurant beschert einen strahlenden Panoramablick über die Dächer der Stadt. Aber auch die Einsicht in die offene Küche kann spannend sein, denn man darf beobachten wie jeder Handgriff sitzt. Küchenchef Alexander Hohlwein, der sich mit seiner Lebensgefährtin Rebekka Weickert in Limburg selbständig machte, hatte große Lehrmeister wie Kevin Fehling (3 Sterne) und Christoph Rainer (2 Sterne) und arbeitete bei beiden als Souschef. Im Restaurant 360 Grad wird man ungebremst zum Menü greifen, denn die sympathischen Preise animieren dazu förmlich (4 – 6 Gänge 70 – 90 €). Vorsicht: Das hausgebackene Sauerteigbrot ist dermaßen gut, dass man es leicht damit übertreiben kann. Zu jedem Menü gibt es zudem als Prolog und Epilog verschiedene Delikatessen en miniature, etwa japanisch inspirierten Nabemono-Tontopf mit Hummer Dim Sum, Garnele und Chawanmushi-Eierstich im Krustentier-Sud. Die Küche wagt sich in dramaturgisch gewagtem Gefälle auch an heimatlichen Handkäs, der so cremig, leicht und gut ausfällt, wie wir das noch nie erlebt haben.

Rum, Traube, Nuss, kreativ mit Gänseleber umgesetzt

Rum, Traube, Nuss, kreativ mit Gänseleber umgesetzt

Alexander Hohlwein und sein Team stehen für eine finessenreiche Hochküche, die aber nie affektiert, sondern aufrichtig und zwanglos erscheint. Ausdrucksvolle Aromen und energische Herzhaftigkeit gehören zu den Parametern. Der saftige Wolfsbarsch mit krosser Kruste begeistert durch einen flamboyanten Sud aus grünen Bohnen, Granny Smith Apfel, Rauch-Öl, Bauchspeck und Röstzwiebel. Auch beim perfekten Kabeljau mit gewürfeltem Kalbskopf und Beluga-Linsen brilliert eine samtige Dal-Kokos-Sauce. Die Gänseleber „Rum, Traube, Nuss“ ist ein grandioses Potpourri aus marinierter und pochierter zartcremiger Gänseleber mit Walnuss, Muskateller-Trauben und Walnuss-Brioche. Besser und vor allem leichter kann man Gänseleber kaum zubereiten. Längst zum Signature Dish geworden, erinnert Rum, Traube, Nuss an die Lieblingsschokolade von Alexander Hohlwein.

360 Grad

Iberico Schwein

Ein ätherisches und sehr akkurat abgestimmtes Highlight ist das Gericht „Krustentier japanisch“ aus Taschenkrebs & Yuzu (in halber Zitrone auf Eis serviert), Hummer & Kokos Chil sowie Roter Garnele & Som Tam Papayasalat. Klare Feinabstimmung, beste Produktqualität und elegante Kombination machen daraus japanisch Nouvelle. Als Schweinchen von nobel gebremster Deftigkeit präsentiert sich das Iberico Bavaria – saftiger Rücken und zarte Backe, Brezenknödel und Bayrischkraut in schöner Schwarzbier-Jus.

360 Grad

Makrele nouvelle

Die Gerichte à la carte zeigen ebenfalls große Klasse. Der vielleicht in manchen Ohren gewöhnlich klingende Fischeintopf ist eine besonders elegante Version mit Edelfischen, Krustentierschaum, Zuckerschote und Estragon. Auch am Kabeljau mit brauner Butter erkennt man meisterliches Handwerk. Es gibt nicht wenige Restaurants, bei denen man die Desserts vernachlässigen darf, im 360 Grad aber nicht. Tonka-Eis, Bohnenkraut, Speck, Birne, Birnen-Creme und Whisky-Gelee in einer Manschette aus Manjari-Schokolade verbrüdern sich zu einem harmonischen Patisserie-Glücksfall. Nicht dem plumpen Credo der bloßen Süßigkeit gehorcht auch Spicy Pumpkin (kalt & warm) mit Kürbis, Quitte, Kardamom, Tamarinde und Chai Latte. Viele Komponenten und Gewürze sorgen oft für geschmackliche Irrungen, hier fließt alles wunderbar zusammen.

360 Grad

Dessert aus Birne, Bohne, Speck

Rebekka Weickert ist der verlängerte Arm der Küche im Service und auch deshalb gut in der Abstimmung zum Wein, weil sie den Aufbau der Gerichte ihres Partners bestens kennt. Auf der Karte stehen rund 90 Positionen, wobei deutsche Weine favorisiert werden. Es gibt viele trinkfreudige und bezahlbare Weine, wie den Weißburgunder von Manz aus Rheinhessen oder einen Sauvignon Blanc vom Pfälzer Philipp Kuhn. Man kann getrost ein Menü mit Weinbegleitung bestellen, wie alles hier vertrauenswürdig und alles andere als gierig.

BISS Wertung

BISS Bewertung 360°

 

RESTAURANT 360 °

Limburg an der Lahn

Bahnhofsplatz 1 A

T: +49 (0)6431 2113360

Di – Sa 12 – 15 Uhr, 18.30 – 23 Uhr

So + Mo geschlossen

www.restaurant360grad.de

Menü Weltreise 4-6 Gänge 70-90 €

Menü Entdeckungsreise 4 Gänge 70 €

Lunch 2-4 Gänge 22-39 E

Korrespondierende Weinbegleitung

Bei 4-7 Gängen 28-49 €

Photocredit: Barbara Fienhold




Neues Hotel mit Sky-Bar und First Class Restaurants für Frankfurt

Hotspot, Foodhall & Sky Bar

 

Aus dem einst glanzlosen, aber mächtigen Gebäude der Deutschen Bank in der Frankfurter Junghofstraße soll ein luxuriöses Hotel mit zwei Restaurants und einer Sky-Bar werden. Außerdem entsteht im gleichen Komplex eine Foodhall, die noch in Planung ist. Eine Foodhall, etwa nach Art von Harrods in London, würde vielen Lokalen, aber auch Kaufhäusern in der Innenstadt erheblich Konkurrenz machen. In dem riesigen Hochhausquartier entstehen daneben Wohnungen und Büros. Das Hotel soll 2022/2023 eröffnen.

Die neue Frankfurter Luxusherberge ist ein Kimpton-Hotel und das erste der Gruppe in Deutschland. Die Marke ist ein Unternehmen der InterContinental Hotels, der größten Hotelkette der Welt. Kimpton wird den gesamten Gebäudekomplex in der Junghofstraße 7-11 belegen, hinter dessen denkmalgeschützter Fassade der Neubau entstehen soll. Geplant sind 155 Zimmer unterschiedlicher Kategorien, die sich auf der 9.500 qm großen Fläche über sechs Etagen verteilen. Das klassische 50er Jahre Foyer in der Junghofstraße wird dem Hotel als Haupteingang dienen. Ein paar Meter weiter in Richtung Taunusanlage wird der Eingang zur zukünftigen Foodhall des Quartiers liegen.

Essen und Trinken über den Dächern Frankfurts

Kimpton Frankfurt

Die Kimpton-Hotels legen nach eigener Darstellung besonderen Wert auf hochwertige Gastronomie und anspruchsvolles Design. Neben einem Restaurant und einer Bar im Erdgeschoss soll es noch ein weiteres Restaurant auf der fünften Etage geben. Clou dürfte die Sky-Bar auf der Dachterrasse werden, außer dem Fleming´s am Eschenheimer Turm hat so etwas kein Hotel in Frankfurt zu bieten.

„Frankfurt kann sich auf eine neue, internationale Hotelmarke der Extraklasse freuen“, meint Nikolaus Bieber, Managing Director des Projektentwicklers Groß & Partner in Frankfurt, der das Four genannte Hochhausquartier plant.

Kimpton Hotel Frankfurt

Four Frankfurt ist ein europaweit einzigartiges Hochhausquartier inmitten der Frankfurter Innenstadt. Nach einem Entwurf des Amsterdamer Architekturbüros UNStudio entstehen im Zentrum der Skyline, zwischen Junghofstraße, Große Gallusstraße und Neue Schlesingergasse, auf rund 219.000 Quadratmeter Geschossfläche vier neue Hochhäuser auf einem verbundenen, mehrgeschossigen Gebäudefundament. In dem Quartier werden bis zu 1.000 Menschen wohnen und zirka 4.000 Beschäftigte arbeiten. Mit Four Frankfurtentsteht neuer, öffentlicher Raum an einem Standort der Innenstadt, der über 45 Jahre nicht allgemein zugänglich war. Etwa die Hälfte der entstehenden Flächen ist für neuen Büroraum vorgesehen, daneben werden um die 650 Wohnungen sowie Hotels, Gastronomie, Einzelhandel, Nahversorgung und öffentliche Erlebnisflächen entstehen. Aktuell laufen die Abrissarbeiten, die Fertigstellung des Quartiers soll vier bis fünf Jahre betragen.

Photocredit: Groß & Partner




Carla Lopes: Das Grandhotel Nassauer Hof in Wiesbaden wird erstmals von einer Frau geführt

Die Portugiesin kommt vom Kempinski Marbella

 
Zum ersten Mal in seiner langen Geschichte wird das Grandhotel Nassauer Hof in Wiesbaden von einer Frau als Direktorin geleitet. Carla Lopes soll ihren Posten am 1. August antreten. Sie gilt als humorvoll, luxuserfahren und elegant. Carla Lopes kommt aus
dem spanischen Estepona, wo sie seit 2015 das
Kempinski Hotel Bahia leitete, das im Schriftzug Marbella trägt, obwohl es weit näher an Estepona liegt. Davor arbeitete sich die
 gebürtige Portugiesin im Kempinski Grand Hotel des
 Bains, St. Moritz von 2004 bis 2015 zur Hotel-Managerin hoch. Vor ihren insgesamt 16 Jahren bei den
Kempinski Hotels startete ihre damals noch junge Karriere mit Housekeeping-Positionen in den beiden Schweizer Grandhotels Kronenhof in Pontresina und Kulm Hotel St. Moritz. Carla Lopes spricht fließend fünf Sprachen. „Wir freuen uns sehr über so viel Frauenpower und können uns glücklich schätzen, mit Carla Lopes eine Bestbesetzung für unser Hotel gefunden zu haben“, erklärte Geschäftsführer Dirk Iserlohe.

Die neue Direktorin Carla Lopes

In bester Lage, gegenüber dem historischen Kurhaus und dem Staatstheater, verfügt das traditionsreiche Grandhotel über 159 Zimmer und Suiten. 1813 erstmals eröffnet, ist der Nassauer Hof ein Vorreiter in vielen Bereichen der Luxushotellerie und setzt seither Maßstäbe. Als erstes Haus in Deutschland wurde der Nassauer Hof im Jahr 2005 mit fünf Sternen Superior ausgezeichnet. Er beherbergt die einzige Zigarren-Bar Wiesbadens und mit dem Gourmetrestaurant Ente das einzige Sternerestaurant der Stadt. Seine Auszeichnung mit einem Michelin-Stern trägt das Restaurant – einmalig in Deutschland – schon seit über 38 Jahren in Folge. Der Wellnessbereich Nassauer Hof Therme mit einem aus der hauseigenen Quelle gespeisten Rooftop Pool und ein umfassendes Veranstaltungsangebot runden das facettenreiche Angebot des Hotels ab. Der Nassauer Hof wurde maßgelblich von Karl Nüser geprägt, der das Hotel fast vier Jahrzehnte führte.




At the Top: Neue Dachterrasse am Opernplatz in Frankfurt

Das Sofitel schafft ein exklusives Open Air Erlebnis

 

Frankfurts schönste Dachterrasse hat jetzt mit einer exklusiven Party eröffnet: Der Belvedere Sky Garden auf dem Top Level des Sofitel Opera. Dieser Schauplatz mit Panoramablick ist sonst prominenter Teil der Präsidenten-Suite und wird nun im Juli und August allen Gästen offen stehen. Die Gästezahl ist limitiert, denn Zugang haben höchstens 70 Besucher. Man kann nicht reservieren und muss sich über die Rezeption nach oben lotsen lassen. Wenn die Rooftop-Bar voll ist, muss man warten oder weiterziehen. Dies ist auch der Sicherheit geschuldet.

SofitelDie Aussicht ist prächtig und einzigartig. So hat noch niemand Frankfurt von oben sehen können. Der Blick auf die Alte Oper und die Bankenpaläste ist beeindruckend, was auch die Baukräne ringsum nicht stören kann. Der Name Belvedere steht für Vodka (ohne Sponsor geht wohl nichts mehr), aber vor allem  für „schöne Aussicht“. Bellvederchen nennen die Frankfurter einen begrünten Dachgarten, wie er etwa in der berühmten Goldenen Waage zu finden war und jetzt wieder in der Neuen Altstadt an gleicher Stelle zu finden ist.

Ein derartig individueller Ort hätte bei den Getränken eine passende Begleitung verdient. Diesen Spirit mag man hier leider nicht zu entdecken. Weine und Champagner sind austauschbar, aber man kann ja auch das noch austauschen, die Saison hat erst begonnen. Ein Glas Champagner Moet & Chandon Vintage 2008 Brut kostet 20 € (0,1l)die Mojito schlägt mit 14 € zu Buche. Wasser ist billiger, aber wer mag in dieser Champagnerluft schon so etwas Blasses trinken. Hohe Preise in solchen Höhen sind keineswegs nach unten ziehend, es muss nur Qualität geliefert werden. Der Eintritt zu dieser Location versteht sich auch als Eintritt in die obere Welt, die Rack Rate für die Präsidentensuite beträgt 4.500 €.

Geöffnet ist die neue Dachterrasse als vorerst zweimonatiges Pop-up von 18 Uhr bis Mitternacht. Nur bei gutem Wetter.

Photocredit: Barbara Fienhold, Sofitel Frankfurt




Zarges verlässt die Freßgass, Café Paris folgt

Ein neues Bistro soll

die Innenstadt

französischer machen

 

Menu surprise: Das Lokal Zarges verlässt die Frankfurter Freßgass, an der gleichen Stelle wollen die Betreiber des Schlosshotels Rettershof in Kelkheim bereits im August ein neues Restaurant eröffnen. Daniela Schwarz und Hans-Jürgen Laumeister, die das schöne Hotelschlösschen Rettershof im Vortaunus führen, sehen in der Location ein gute Chance auch in Frankfurt Fuß zu fassen. Das Konzept soll dem des Café Paris in Hamburg entsprechen, das klassische Bistro & Brasserie-Gerichte anbietet, beispielsweise Croques Monsieur, Flammkuchen, Boudin Noir, Bouillabaisse und Steak Frites. Dies wäre indes eine Fortsetzung der bisherigen Zarges-Linie, nur etwas volkstümlicher und preiswerter.

Nach den Worten von Daniela Schwarz will man sich von dem etwas schweren uns plüschigen Mobiliar trennen und das Lokal moderner und offener gestalten. Daniela Schwarz hat trotz des bevorstehenden Termins noch nicht die Mannschaft zusammen und sucht vom Kellner bis zum Küchenchef allerhand Mitarbeiter/innen.

Zarges-Terrasse

Zarges-Terrasse

Der langjährige Pachtvertrag mit der Familie Zarges lief letztendlich aus und wurde nicht mehr verlängert, weshalb diese sich schon seit langem nach anderen Objekten umsah und in der neuen Altstadt fündig wurde. Die Große Bockenheimer Str. 10 gehört streng genommen nicht zur eigentlichen Freßgass, wurde ihr aber längst einverleibt und hält so etwas wie die Pole Position auf der Flaniermeile. Das Restaurant Zarges hat sich stark am Hôtel Costes in Paris und dem Design von Jacques Garcia orientiert und war gewiss die schönste Adresse der Innenstadt. Die letzten Jahre hatte das Lokal Zarges auf der Freßgass aber nachgelassen und gutes Personal (Küche, Service) verloren. Immerhin war dort einmal der ehemalige 2-Sterne-Chef Alfred Friedrich zu Hause, der das Restaurant für zwei Jahre zu ungeahnten Höhen führte.

LF




Rheingau News: Sternekoch Dirk Schroer eröffnet Gutsschänke Groenesteyn

Nach drei Jahren Leerstand ist Leben eingezogen

 

Endlich: In die Gutsschänke Schloss Groenesteyn in Kiedrich im Rheingau ist wieder Leben eingezogen. Neuer Pächter ist der einstige Sternekoch Dirk Schroer, der zuvor auf Burg Schwarzenstein in Geisenheim Küchenchef und somit Vorgänger von Nils Henkel war. Schröer begann seine Karriere in der Ente in Wiesbaden und arbeitete unter anderem bei Hans Haas im Tantris und bei Joachim Wissler im Drei-Sterne-Restaurant Vendôme in Bensberg, wo er Souschef war. Zudem erwarb sich der gebürtige Stuttgarter einen guten Ruf als Küchenchef im Caroussel in Dresden. Das Gastspiel im stark touristischen Gutsausschank auf Schloss Johannisberg währte nicht lang.

In der renovierten Schänke Schloss Groenesteyn wird es indes wie zuvor auch verfeinerte rustikale Küche geben, die der Region geschuldet ist und obendrein Gäste aus dem Umland und vor allem die ewig nach dem Rheingau fiebernden Frankfurter anlocken soll. Die Terrasse gehört den schönsten Plätzen im Rheingau. Gut 100 Weine stehen auf der Karte, selbstredend in erster Linie aus dem Rheingau, aber auch Flaschen aus Frankreich. Eine Bewertung folgt in BISS.

 

Flüssige Flussfahrt mit August Kesseler

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Ein bisschen Sonne und Wein tanken und dabei gemütlich den Rhein entlang cruisen. Zur guten Stimmung werden sechs Weine von August Kesseler beitragen, dessen Rieslinge und Pinot Noir wir wegen ihrer Qualität besonders schätzen. Als Captain Kork mit an Bord ist Sebastian Mac Lachlan Müller, den viele noch als Sommelier aus der Ente in Wiesbaden kennen. Für die Mini-Kreuzfahrt gibt es zwei Termine: 20. Juni und 4. August, jeweils 14.30 bis 18 Uhr. Bei einem Preis von 29 € muss man nicht lange überlegen.

Die Tour startet pünktlich um 14.30 Uhr in Assmannshausen am Anleger 2. Es geht mit der Rössler Linie in Richtung Loreley vorbei an den Weinbergen in Assmannshausen, Lorch und Lorchhausen. Hier genießen die Gäste ihren Aperitif bei schönem Wetter auf dem Sonnendeck. An der berühmten Loreley wendet das Schiff und fährt nach Assmannshausen zurück. Hier werden die Weine nach den Weinbergen entlang probiert. Dazu gibt es eine kleine Vesper. Um 18 Uhr soll wieder in Assmanshausen angelegt werden. Die Buchung geht mit einem Klick über Kesselers Onlineshop: 

LF

 

Photocredit: Barbara Fienhold, Rösslerlinie