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Gourmet im Schnee: St. Moritz Festival 2019 startet mit vielen Starköchen

Alpine Avantgarde

& kühne Naturküche

 

Beim kommenden St. Moritz Gourmet Festival vom 11. bis 19. Januar 2019 werden hochkarätige Köche und 40 Gourmetpräsentationen zu erleben sein. Mit dabei Drei-Sterne-Koch Sergio Hermann aus den Niederlanden. Inzwischen führt er insgesamt vier ausgefallene Spitzenrestaurants und eine florierende Gourmet-Pommes-frites-Kette mit Outlets in Belgien und Holland. Ungewöhnliches tischt der dänische Zwei-Sterne-Koch Nicolai Nørregaard von der Insel Bornholm auf. Dort sammelt er pro Saison rund sieben Tonnen Natur ein und macht daraus eingelegten Kürbis, Holzameisen und fermentierten weißen Spargel mit gegrillten Rosen in Feigenblatt-Öl. Spitzenköche aus Europa und Asien, die Kultstatus genießen oder zu den Geheimtipps in der aktuellen Fine-Dining-Szene zählen, wollen mit einem ein Programm der Extraklasse überraschen. Der Vorverkauf für die Eventtickets hat begonnen.  

Sergio Herman

Von Freitag bis einschließlich Dienstag, 11. bis 15. Januar, wird im Badrutt’s Palace Hotel (im Bild oben) bei Küchenchef Dirk Haltenhof Sergio Herman aus den Niederlanden als Gastkoch am Herd stehen. Herman erkochte sich bekanntlich in seinem ehemaligen Restaurant Oud Sluis die sagenhafte Höchstnote von 20 Gault&Millau-Punkten, nebst drei Michelin-Sternen. Auf einen experimentierfreudigen Grand Chef aus Frankreich an seiner Seite freut sich der neue Küchenchef im Carlton Hotel St. Moritz, Graziano Caccioppoli: Zwei-Sterne-Koch Philippe Mille aus dem Le Parc im Grandhotel Domaine Les Crayères in Reims ist bekannt für seine „kulinarischen Kindheitserinnerungen“. Küchenchef Fabrizio Zanetti begrüßt im Suvretta House mit Zwei-Sterne-Koch Guillaume Galliot ebenfalls einen Franzosen als Gastkoch, der allerdings aus Asien eingeflogen wird: Galliot fasziniert im Restaurant Caprice des Hotels Four Seasons in Hongkong mit Kreationen wie Racan-Taube aus dem Hause Bellorr, gekocht in der Kakaoschote, mit Feigenmarmelade, Schwarzwurzeln und Kakao-Jus.

Nicolai Norregaard

Im Kulm Country Club will Sven Wassmer aus dem Grand Hotel Quellenhof in Bad Ragaz mit seiner alpinen Avantgarde-Küche begeistern. Zu seinen Signature-Gerichten gehören etwa Alpen-Dim-Sum mit Schweizer Dashi aus gerösteten Kartoffelschalen oder Saibling mit gebranntem Rahm und Fichten. Dies sind nur einige Appetithappen zur Anregung, das ganze Programm findet man auf der Festival-Webseite.

Die Tickets für das St. Moritz Gourmet Festival sind online auf der Website www.stmoritz-gourmetfestival.ch zu bekommen. Einige der Festival-Partnerhotels bieten individuelle Arrangements an. Darin enthalten sind Eventtickets und Übernachtungen sowie Extras, die einen Aufenthalt im jeweiligen Partnerhotel in der Festivalzeit besonders attraktiv machen sollen. Die Angebote sind ebenfalls auf der Website unter den einzelnen Hotelporträts zu finden und direkt bei den Partnerhotels buchbar.

Photocredit: St. Moritz Gourmet Festival

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Panne beim Gault & Millau 2019

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick

 

Peinlich: Der Gault & Millau, der seine Ergebnisse vor der Veröffentlichung streng hütet, wurde bereits teilweise vom Münchner ZS Verlag ausgeliefert und war schon drei Tage vor dem Erscheinungstermin kein Geheimnis mehr. Der Guide wurde erst am 12. November präsentiert, geisterte aber längst davor heftig durchs Internet, oft begleitet von einer gewissen Häme. Es gibt nichts Spektakuläres, allenfalls ein paar unverständliche Auf- und Abwertungen, begleitet von stilistischen Schwächen. Der Verlust an sprachlicher Finesse erscheint beim Gault & Millau stellenweise beängstigend. 

Das kreative italienische Restaurant Biancalani in Frankfurt wurde gleich von 16 auf 14 Punkte gestutzt. Ein höchst seltener Vorgang, wobei er durch die Kritik nicht glaubhaft begründet wird. Dass mit Mario Lohninger einer der besten Köche Deutschlands vom Michelin sträflich vernachlässigt wird, ist schon zur Gewohnheit geworden, dass Lohninger nun aber auch beim Gault & Millau nach vielen Jahren hochsolider Küchenleistungen eine Abstrafung erfährt und von 17 auf 16 Punkte fällt, kann man nur als verwirrt quittieren. Wir haben gerade in diesem Jahr famos bei ihm gegessen, und das nicht nur einmal. Lohninger ist eben kein Blender und gehört wie etwa Hans Haas vom Münchner Tantris zu den Geschmackstalenten, die ohne Tamtam auf dem Teller für echte Glücksgefühle sorgen.

Aufsteiger des Jahres, Daniel Schimkowitsch, Ketschauer Hof

Weit merkwürdiger erscheinen die Vorgänge beim  Tigerpalast. Nach dem Weggang von Christoph Rainer wurde dessen Nachfolger Coskun Yurdakul letztes Jahr von 17 auf 14 Punkte in den Keller gestürzt. Im neuen Guide darf er wieder das Penthouse beziehen, und das gleich mit 17 Punkten. Kaum zu verstehen, zumal solche drastischen Entscheidungen deutlich und fundiert begründet sein wollen, was hier nicht geschieht. Die wenigen Gerichte, die für diesen unglaublichen und unglaubhaften Aufstieg als Grundlage dienen, bilden keine professionelle Grundlage. Die Kritik ist ohnehin so leidenschaftslos und unterwürzt, das man keine Lust auf den Tigerpalast zu bekommen vermag. Ganz im Gegenteil dazu, belegte der äußerst kritische Text im letzten Gault & Millau sehr plausibel, warum das Gourmet-Restaurant im Tigerpalast zu den großen Verlierern gehören musste. Diese Diskrepanz ist mehr als auffällig. 

Erfreulich ist der „Aufsteiger des Jahres“ Daniel Schimkowitsch vom L.A. Jordan im Ketschauer Hof im pfälzischen Deidesheim, der schon viele Jahre auf hohem Niveau kocht und längst auch zwei Michelin-Sterne verdient hätte. Gespür für junge Talente zeigt die Beförderung von Dennis Aukili und seinem Chairs in Frankfurt, das nun 15 Punkte bekommen hat.

 

Koch des Jahres

Johannes King und Jan Philipp Berner (im Bild oben r.), Söl’ring Hof, Rantum auf Sylt, 18 Punkte. Die erhielten sie für „ihre authentische norddeutsche Küche, die auf die Qualität hochwertiger und vergessener regionaler Produkte setzt.“

Entdeckung des Jahres

Torben Schuster vom Gut Lärchenhof in Pulheim bei Köln, der „mit virtuosem Aromenspiel und feinsinnig-ideenreichen Kompositionen im Menü beeindruckt und die klassische Lehre ebenso wie die Vielfalt asiatischer Gewürze, Produkte und Techniken beherrscht“,

Sommelier des Jahres

Stephanie Hehn vom Lakeside in Hamburg, die „mit Bravour die seltene Chance nutzte, einen Keller von null aufzubauen, und ihre Gäste mit ebenso großem Sachverstand wie Feingefühl und Charme berät.“

Gastgeber des Jahres

Nils Blümke, Francais, Frankfurt

Aufsteiger des Jahres

Daniel Schimkowitsch, L.A. Jordan, Deidesheim

Sommelière 2019

Stephanie Hehn, Lakeside, Hamburg

Pâtissier des Jahres

Tatsuya Shimizu, Steinheuers, Bad Neuenahr-Ahrweiler

Bester Deutscher Koch im Ausland

Peter Knogl, Cheval Blanc, Basel, 19 Punkte

Gastronom des Jahres

Frank Marrenbach, Brenners  Park-Hotel & Spa, Baden-Baden, Restaurant Fritz & Felix. Im Toprestaurant eines der traditionsreichsten deutschen Hotels habe er mit Innovationsgeist, Gestaltungsfreude und Mut eine Gourmet-Zeitenwende bewirkt, so der Guide. Alles Überkommene sei zeitgemäßer Lockerheit auf weltstädtischem Niveau gewichen.

19,5 Punkte

  • Schwarzwaldstube, Baiersbronn
  • Vendôme, Bergisch Gladbach
  • Restaurant Tim Raue, Berlin
  • Victor’s Fine Dining by Christian Bau, Perl
  • Althoff Seehotel Überfahrt, Rottach-Egern
  • GästeHaus Klaus Erfort, Saarbrücken
  • Waldhotel Sonnora, Wittlich
  • Aqua Restaurant, Wolfsburg

 

19 Punkte

  • Hotel Bareiss im Schwarzwald, Baiersbronn
  • Restaurant Haerlin, Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten, Hamburg
  • Falco, Leipzig
  • Steinheuers Restaurant „Zur Alten Post“, Bad Neuenahr-Ahrweiler

 

18 Punkte

  • Gourmet Restaurant Friedrich Franz, Bad Doberan
  • Restaurant Facil, Berlin
  • Restaurant Horváth, Berlin
  • Lorenz Adlon Esszimmer, Berlin
  • Restaurant Reinstoff, Berlin
  • Hotel & Restaurant Ole Deele, Burgwedel
  • A. Jordan, Deidesheim
  • Luce d’Oro im Schloss Elmau
  • Restaurant Lafleur, Frankfurt
  • Restaurant Schwarzenstein, Geisenheim
  • Meierei Dirk Luther, Glücksburg
  • The Table Kevin Fehling, Hamburg
  • Le Moissonnier, Köln
  • Restaurant Ophelia, Konstanz
  • Restaurant Opus V, Mannheim
  • Jan Hartwig – Restaurant Atelier, München
  • EssZimmer, München
  • Hotel Königshof München by Geisel, München
  • Restaurant Tantris, München
  • Werneckhof by Geisel, München
  • Rüssels Landhaus, Naurath/Wald
  • Essigbrätlein, Nürnberg
  • restaurant.weinhaus.schanz, Piesport
  • Bodendorf’s restaurant, Sylt
  • Söl’ring Hof, Sylt
  • Beckers Hotel & Restaurant Trier
  • Courtier Restaurant, Wangels

 

17 Punkte

  • La Becasse, Aachen
  • Residenz Heinz Winkler in Aschau
  • Purs Restaurant, Andernach
  • Keilings, Bad Bentheim
  • Schlossberg, Baiersbronn
  • Restaurant Einsunternull, Berlin
  • Frühsammers Restaurant, Berlin
  • Hugos Restaurant, Berlin
  • Rutz, Berlin
  • Volt Restaurant, Berlin
  • Halbedels Gasthaus, Bonn
  • Yunico, Bonn
  • Ostseelounge, Dierhagen
  • Bean & Beluga, Dresden
  • Caroussel, Dresden
  • Nagaya, Düsseldorf
  • Landhaus Feckl, Ehingen
  • Merkles, Endingen am Kaiserstuhl
  • Klassenzimmer, Feldberges Seenlandschaft
  • Francais, Frankfurt
  • Tiger Gourmetrestaurant, Frankfurt
  • Schillingshof, Friedland
  • Jacobs, Hamburg
  • Lakeside, Hamburg
  • Piment, Hamburg
  • Seven Seas, Hamburg
  • Die Insel, Hannover
  • Titus, Hannover
  • Le Gourmet, Heidelberg
  • Sosein., Heroldsberg
  • Kilian Stuba, Kleinwalsertal
  • Maitre, Köln
  • Maximilian Lorenz, Köln
  • Adler, Lahr
  • Stadtpfeiffer, Leipzig
  • 360°, Limburg
  • Casala, Meersburg
  • Alois, München
  • Les Deux, München
  • Restaurant Pageou, München
  • Schuhbecks Fine Dining, München
  • Obendorfers Restaurant Eisvogel, Neuburg vorm Wald
  • Zur Post, Odenthal
  • Falconera, Öhningen
  • Le Cerf im Schlosshotel Friedrichsruhe, Öhringen
  • Balthasar, Paderborn
  • Gut Lärchenhof, Pulheim
  • Der Butt, Rostock
  • Ammolite, Rust
  • Eisenbahn, Schwäbisch Hall
  • Jungborn, Bad Sobernheim
  • Die Zirbelstube, Stuttgart
  • Hirschen, Sulzburg
  • Berlins Krone, Bad Teinach
  • Orangerie, Timmendorf Strand
  • Haus Stemberg, Velbert
  • Schwarzer Adler, Vogtsburg
  • Landhaus Köpp, Xanten
  • Restaurant Apicius, Bad Zwischenahn

 

16 Punkte

  • Le Jardin de France, Baden-Baden
  • Bauernstube, Baiersbronn
  • Kaminstube, Baiersbronn
  • Köhlerstube, Baiersbronn
  • Le Ciel, Berchtesgaden
  • Am Steinplatz, Berlin
  • Bandol sur Mer, Berlin
  • Cookies Cream, Berlin
  • Ernst, Berlin
  • Golvet, Berlin
  • Nobelhart & Schmutzig, Berlin
  • Pauly Saal, Berlin
  • Richard, Berlin
  • Skykitchen, Berlin
  • Speiselokal tulus lotrek, Berlin
  • Maerz, Bietigheim-Bissingen
  • Wild X Berg, Birkenau
  • Barrique, Blieskastel
  • Kaspars, Bonn
  • Das Alte Haus, Braunschweig
  • Das kleine Lokal, Bremen
  • Landhaus Rössle, Bretzfeld
  • 17Fuffzig, Burg/Spreewald
  • Gasthaus Lege, Burgwedel
  • Navigare NSBhotel N° 4, Buxtehude
  • Palio, Celle- Sterneck, Cuxhaven
  • Schwarzer Hahn, Deidesheim
  • Rebstock Stube, Denzlingen
  • Rosin, Dorsten
  • Palmgarden, Dortmund
  • Akazienhof, Duisburg
  • Wilder Ritter, Durbach
  • Berens amKai, Düsseldorf
  • Fritzes Frau Franzi, Düsseldorf
  • Im Schiffchen bei Enzo, Düsseldorf
  • Nenio, Düsseldorf
  • Tafelspitz 1876, Düsseldorf
  • Hannappel, Düsseldorf
  • La Grappa, Essen
  • Erbprinz, Ettlingen
  • Bembergs Häuschen, Euskirchen
  • Oettingers, Fellbach
  • Goldener Hahn, Finsterwalde
  • Philipp Soldan, Frankenberg
  • Carmelo Greco, Franfurt Main
  • Ernos Bistro, Frankfurt Main
  • Gustav, Frankfurt Main
  • Lohninger, Frankfurt Main
  • Villa Merton, Frankfurt Main
  • Wolfshöhle, Freiburg
  • Genießer Stube, Friedland
  • Eckert, Grenzach-Wyhlen
  • Anna Sgroi, Hamburg
  • Bianc, Hamburg
  • Landhaus Scherrer, Hamburg
  • Trüffelschwein, Hamburg
  • Weinbasis, Hannover
  • Scharffs Schlossweinstube, Heidelberg
  • Gourmetrestaurant Dirk Maus, Heidesheim
  • Jacques, Heinsberg
  • L’étable, Bad Hersfeld
  • Schellers, Bad Homburg
  • Rabenstube, Horben
  • Scala, Jena
  • Helbigs Gasthaus, Johannesberg
  • Intense, Kallstadt
  • Sein, Karlsruhe
  • Christians, Kirchdorf
  • Laudensacks Parkhotel, Bad Kissingen
  • Da Vinci, Koblenz
  • Schillers, Koblenz
  • Alfredo, Köln
  • La Société, Köln
  • Ox & Klee, Köln
  • Pure White, Köln
  • Taku, Köln
  • San Martino Gourmet, Konstanz
  • Storchen, Bad Krozingen
  • Raubs Landgasthof, Kuppenheim
  • Gasthof zum Bad, Langenau
  • Keidenzeller Hof, Langenzenn
  • Buddenbrooks, Lübeck
  • Atable, Ludwigshafen
  • Favorite, Mainz
  • Dobler’s, Mannheim
  • Emma Wolf Since 1920, Mannheim
  • Le Corange, Mannheim
  • Marly, Mannheim
  • Kurlbaum, Moers
  • Amtskeller, Mulfingen
  • Am Kamin, Mühlheim an der Ruhr
  • Acetaia München
  • Restaurant Huber, München
  • Jin Restaurant, München
  • Tian München
  • experience taste
  • Landgasthof Poststuben, Bad Neuenahr-Ahrweiler
  • Le Temple, Neuhütten
  • Moro, Neustadt an der Weinstraße
  • Urgestein, Neustadt an der Weinstraße
  • Klostermanns Le Gourmet, Niederkassel
  • Novalis, Nörten-Hardenberg
  • Wonka, Nürnberg
  • Würzhaus, Nürnberg
  • Schlössl, Oberotterbach
  • Das Maximilians, Oberstdrof
  • Ess Atelier Strauss, Oberstdorf
  • Schaumahl, Offenbach
  • Silberdistel, Ofterschwang
  • Le Pavillon, Bad Petersthal
  • Zehners Stube, Pfaffenweiler
  • Villa Hammerschmiede, Pfinztal
  • Falkenstein, Pfronten- Huberwirt, Pleiskirchen
  • Friedrich Wilhelm, Potsdam
  • Kochzimmer, Potsdam
  • Atelier Sanssouci, Radebeul
  • Storstad, Regensburg
  • Ballebäuschen, Reichshof
  • Heldmann, Remscheid
  • Reuter, Rheda-Wiedenbrück
  • Gourmetrestaurant Dichterstub’n, Rottach-Egern
  • Freustil, Rügen
  • Louis, Saarlouis
  • Genuss-Apotheke, Bad Säckingen
  • Fallert, Sasbachwalden
  • Juwel, Schirgiswalde-Kirschgau
  • Hofstube, Schmallenberg
  • Rebers Pflug, Schwäbisch Hall
  • Weinhaus Uhle, Schwerin
  • Kaspers im Kapellenhof, Selzen
  • Philipp, Sommerhausen
  • Gourmet, St. Wendel
  • Torschreiberhaus, Stadthagen
  • Le Val d’Or, Stromberg
  • Délice, Stuttgart
  • Olivo restaurant, Stuttgart
  • Top Air, Stuttgart
  • Wielandshöhe, Stuttgart
  • Yosh, Stuttgart
  • Hardy’s, Sylt
  • JM, Sylt
  • Wein- und Tafelhaus, Trittenheim
  • Seehalde, Uhldingen-Mühlhofen
  • Siedepunkt, Ulm
  • O’Room, Usedom
  • Lamm Rosswag, Vaihingen an der Enz
  • Schwitzers, Waldbronn
  • Restaurant Johanns, Waldkirchen
  • Landwerk, Wallerfangen
  • Laurentius, Weikersheim
  • Gourmetrestaurant im Walk’schen Haus, Weingarten
  • Ente, Wiesbaden
  • Gourmetrestaurant Alexander Herrmann, Wirsberg
  • La Fontaine, Wolfsburg

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Große Riesling-Gala mit mutigen Kochtalenten

Ungewöhnliche Kreationen

& sehr viel Wein

 

Die große Riesling-Gala im ehemaligen Schlafsaal der Mönche im Kloster Eberbach ist alles andere als eine müde Veranstaltung. Es galt 698 Gäste zu bewirten, die recht schnell lebhaft wurden. Sehr gut zu Fuß unterwegs sein musste der flinke Service, der über sieben Stunden lang den 90 Meter langen Gewölbegang entlang zu sausen hatte, um das erwartungsvolle Publikum zu bewirten – mit sechs Gängen von jungen und kühnen Talenten, die sich bereits einen guten Namen gemacht haben und von Michelin-Sternen umglänzt werden , wie etwa Jochim Busch vom Frankfurter Restaurant Gustav.

Wagyu Flanksteak

Jochim Busch, der in seinem Lokal für einen entspannten, regionalen Farmhaus-Stil sorgt, servierte auch im Kloster Eberbach so etwas wie essbare Heimat. Seine gedämpfte Bete mit Johannisbeerstrauch, geräuchertem Joghurt und Leindotter war ein ausgezeichnetes vegetarisches Gericht, polarisierte aber (rechts oben im Bild). Für Gesprächsstoff sorgte auch der Müritzsaibling mit süßlichen Zwiebeln und Dillblüten von Micha Schäfer aus dem Nobelhart & Schmutzig in Berlin. Zart, fein und puristisch, japanische Askese in Reinform. Jakobsmuschel kann langweilen, nicht aber wenn sie so geschickt und animierend mit geröstetem Mais, Rettich und Jalapeno kombiniert wird, wie von Dennis Maier aus dem Restaurant Emma Wolf in Mannheim.

Schmidts Ente

Matthias Schmidt, wurde einst in der Frankfurter Villa Merton mit zwei Michelin-Sternen geehrt und arbeitet jetzt für das Consortium in Wiesbaden, das auch den kulinarischen Part bei dieser Riesling-Gala verantwortet. Sein Beitrag, saftige Ente im Steinklee gebraten und mit Spitzkohl, Bärlauch und Sauerrahm serviert, beruhigte all jene Gäste, denen nach etwas mehr Deftigkeit gelüstete. Das galt noch mehr für das vitale Wagyu-Flanksteak mit Pflaumen-Miso und Bergamotte, das Michael Kempf und Joachim Gerner vom Facil in Berlin auftischten. Andy Vorbusch, Patissier im Weltklasse-Hotel The Dolder Grand in Zürich, wollte nicht klotzen und schickte ein Wolken-Dessert aus Milchschaum, Datteln, Rum und Pumpernickel nach. In Zürich arbeitet er pointierter, aber man darf nicht vergessen, dass hier im Kloster Eberbach für fast 700 Gäste gearbeitet und gekocht wurde. Dafür war das Niveau erstaunlich hoch und letztliche eine riesige Leistung. Zu loben ist auch das emsig nachgereichte und hervorragende Brot vom modernen Bio-Betrieb „Zeit für Brot“, was man auf der Speisekarte ruhig hätte erwähnen sollen.

Jochim Busch (l.) vom Gustav mit Team

Der Wein stand aber ebenso im Mittelpunkt wie das Essen, immerhin waren wieder viele namhafte Güter vertreten. Auch mit Raritäten und Tropfen aus der Neun-Liter-Flasche. Von den Wein-Granden Weil und Dr. Loosen gab es viel flüssiges Gold. Viel Freude brachten auch die Weingüter Diefenhardt, Flick, Spreitzer, Leitz, Breuer, Rings und viele andere. Ein Fass ohne Boden. Es gab sehr viele Weine mit Restsüße, was ziemlich schnell satt macht. Der Lebendigste von allen war der feingliedrige, ungemein frische und animierend salzige trockene Riesling, Blauschiefer 2017, vom famosen Mosel-Loosen.

Ludwig Fienhold

Vorher

Nachher




Marktparty: 5 Sterne im Frischeparadies

Finale des Frankfurter Restaurant Festivals

 

Mitten im Markt wird gekocht, flanieren über 100 Gäste von Weinstand zu Weinstand. Das Frankfurter Frischeparadies ist immer eine kulinarische Destination, bei solchen Events aber besonders. Mit Valéry Mathis (Ernos Bistro), André Großfeld (Villa Merton), Ricky Saward (Seven Swans), Carmelo Greco vom gleichnamigen Restaurant sowie Patrick Spieß vom L´étable in Bad Hersfeld waren fünf bekannte Chefs mit von der Partie, begleitet von ausgesuchten Winzern und Weinen, die generös ausgeschenkt wurden.

Sommelier Kai Schattner

Dass ein Dessert mehr begeistern kann, als andere Gerichte, kommt eher selten vor (Bild oben rechts). Doch was Patrick Schmidt und Jürgen Mahlmann vom Frankfurter Bistro Frischepardies aus Vanilleknödel, Birne und Haselnuss zauberten, war so harmonisch, delikat und fein abgestimmt, dass es eine wahre Freude war. André Großfeld sorgte mit seinem Lamm für eine sehr gute und gehaltvolle Grundlage, denn es gab wirklich viele Weine zu probieren. Sommelier Kai Schattner und der muntere Mundschenk Harry H. Hochheimer schenkten unermüdlich nach. Andreas Spreitzer aus dem Rheingau hatte einige Flaschen am Stand, wobei der trockene Riesling Mittelheimer Edelmann auch solo ohne Essensbegleitung einfach animierend den Trinkfluss erhöhte. Die Gänseleber von Valery Mathis mit der famosen Auslese von Schloss Reinhartshausen aus dem Jahr 2003 musste man  zur gleichen Zeit im Mund zusammenführen, um die volle Prachtentwicklung von Speise und Wein zu erleben.

Lamm von André Großfeld

Die Köche und die Gäste schienen ziemlich happy, man hätte sich ledigleich etwas mehr Sitzgelegenheiten gewünscht, und sei es nur Sitzhocker an Stehtischen. Es war dies das Finale des „Frankfurter Restaurant Festivals“, das Daniel Tobias Etzel von der Agentur „Waoh“ auf die Beine stellte und auch im nächsten Jahr wieder arrangieren will,

Ob Küchenpartys oder Events im Lebensmittel- und Wein-Markt, es geht nicht allein um Essen und Trinken, solche Veranstaltungen sind auch ein großes Get-together mit Networking-Absichten, um Verbindungen zu schaffen oder zu vertiefen.

Valery Mathis, Ernos Bistro

André Großfeld, Villa Merton

Andreas Spreitzer

 

Patrick Schmidt, Bistro Frischeparadies

 

Ricky Saward, Seven Swans

Harry H. Hochheimer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Rouladen & Knödel am Kachelofen: Landwehrstübchen

Ein schöner Zufluchtsort

für kalte Tage

 

Ein solches Knusperhäuschen kennt man eher aus Märchen. Kachelofenbehaglichkeit breitet sich aus. In der Stadt gibt es kaum einen schöneren Zufluchtsort für Herbst und Winter. Das Wohnzimmerlokal wurde liebenswert eingerichtet und wird genau so auch von Peyman Far geführt. Seit fünf Jahren nunmehr. Das Landwehrstübchen ist ein wahres Hideaway, denn es liegt etwas versteckt am Rand von Sachsenhausen. Unbedingt mit Navi starten.

Das Landwehrstübchen war einst das zweite Wohnzimmer von Verleger Vito von Eichborn und ist schon seit jeher Stammsitz vieler Lerchesbergbewohner. 60 Jahre existiert das kleine Lokal nun schon, war aber nie so hübsch und gut wie in den letzten Jahren. Der Platz mit dem Lampenschirm aus Messern, Gabeln und Löffeln ist besonders beliebt, der am Kachelofen aber auch. Gerne gebucht werden außerdem die zwei Plätze an der Theke. Die Sommer-Terrasse, auf die sich schon alle wieder freuen, ist ein Schmuckstück. 

Peyman Far wirbelt als freundlicher Gastgeber durchs Stübchen, die meisten Besucher kennt er seit langem persönlich. Unterstützt wird er im Service von der zauberhaften Nazi (Nāsi gesprochen, bedeutet im Persischen die Niedliche, Süße). Neu im Team ist Oliver Selzer (zuvor Biancalani, Walhofs, Gickelschlag, Villa Merton), der sich auf französische Klassik und deutsche Gasthausküche versteht. Die Speisekarte vermag Lust zu machen. Auf Rinderroulade hat man oft Gusto, Wiener Schnitzel kann es immer geben. Gebratene Blutwurst ist auch etwas Schönes, und gebratener Pulpo animiert genauso wie Serviettenknödel mit Waldpilzen. Handkäs variiert das Landwehrstübchen immer wieder, derzeit kommt es mit krossem Brot, Birne, roten Zwiebeln, Soja, Limette und Chili gut gewürzt an den Tisch. Die mürbe geschmorte Rinderroulade duftet schon wunderbar weihnachtlich und wird mit Kürbispüree, Rotkohl und Cranberry serviert. Auf einer separaten Snack-Karte kann man leckere Kleinigkeiten als Vorspeise, Zwischengericht und auch als Beilage wählen oder als eigenständiges Essen Happen für Happen zusammenstellen, beispielsweise Stübchens Grüne Soße mit grobem Meersalz, Rettichsprossen; Tafelspitz, kalt gepresstes Kürbiskernöl und geschrotete Kürbiskerne; Garnele in Tempura-Wasabi-Teig mit Miso und Wasabi getoppt; Süßkartoffel-Pommes mit einer Trüffelmayonnaise.

Eine Weinkarte gibt es (noch) nicht, bislang fehlte dafür die Zeit. Im Keller liegen rund 80 verschiedene Sorten, die immer wieder ergänzt werden. Peyman Far gibt die sprechende Weinkarte, empfiehlt und lässt gerne probieren, bevor das Glas gefüllt wird. Fast jede Flasche ist im offenen Ausschank zum bekommen. Riesling, Grauburgunder und Weißburgunder sind hier gut trinkbare, leicht zugängliche Weine, die keinen geschmacklich oder finanziell überstrapazieren. „Ich schenke nur das aus, was auch mir selbst gefällt“, mein Peyman Far, „zumal ich das auch besser erklären und verkaufen kann.“ Neu im Sortiment ist ein Arneis von Ugo Lequio aus dem Piemont, der kraftvoll, leicht kräuterwürzig und säurearm den Trinkfluss geschmeidig hält.

Pulpo

Peyman Far kocht selbst auch, und zwar so gut, dass er als Caterer sehr gefragt ist und in seinem eigenen Lokal die kleine Küche anderen überlassen muss. Falls aber sein Küchenchef Oliver Selzer mal abwesend sein sollte, kann er einspringen. Jetzt beginnt die Zeit des Gänsebratens, wofür das Landwehrstübchen wie geschaffen ist.

Ludwig Fienhold

 

 

Peyman Far

Landwehrstübchen, Frankfurt, Sachsenhäuser Landwehrweg 371,  Tel. 069 635440.

Mittwoch – Samstag 17.30 – 24 Uhr, Sonntag 17.30 – 23 Uhr. Montag und Dienstag geschlossen. Keine Kreditkarten.

Preise: Vorspeisen 7,90 – 18,90 €, Hauptgerichte 16,90 – 29,90 €,

Desserts 8 – 13,90 €. Snack-Karte 4-6 €.

Photocredit: Barbara Fienhold




Weinguide Gault & Millau 2019: Fritz & Friedrich Keller sind Winzer des Jahres

Der neue Weinguide lobt

viele gute Winzer,

ist aber nicht immer geschmacksicher

 

Zu „Winzern des Jahres“ kürt der am 13. November erscheinende Gault & Millau Weinguide Fritz und Friedrich Keller aus Baden. Sieben Weine erhalten außerdem in diesem Jahr die Höchstnote von 100 Punkten. Dass Simone Adams aus Rheinhessen als „Entdeckung des Jahres“ gelobt wird, geht in Ordnung, kommt aber einige Jahre zu spät und wirkt verschnarcht. Es ist eine Tendenz des Weinguide wahrzunehmen,  designten und mopsigen Weinen den Vorzug vor schlankem, filigranen und leichten Tropfen zu geben. Ein deutscher Parker ist aber genau das, was wir hier nicht brauchen. Insgesamt setzt der Gault & Millau Weinguide auf  die üblichen Verdächtigen und zu wenig auf Newcomer. Der Weinführer wurde im Schwarzen Adler der Kellers im badischen Oberbergen präsentiert.

 

Winzer des Jahres

Fritz und Friedrich Keller, Weingut Franz Keller, Baden

Fritz & Friedrich Keller

Zu Winzern des Jahres kürte die Redaktion Fritz Keller und seinen Sohn Friedrich aus Vogtsburg-Oberbergen am Kaiserstuhl, Baden. „Zupacken und Loslassen, Fritz Keller kann beides. Mit Herz, Hand und Verstand hat er das Weingut seines Vaters noch größer gemacht. Nun legt er es vertrauensvoll in Sohn Friedrichs Hände. Gemeinsam schreiben die beiden die Geschichte fort – die Weine sind expressiver und persönlicher denn je“, würdigt der Gault&Millau das Duo. Und weiter: „Die hier vorgestellte Kollektion übertrifft in puncto Eleganz und Ausdruck alles auf diesem Traditionsweingut bisher Dagewesene und zeugt von der kundigen wie mutigen Hand von Friedrich, der das in ihn gesetzte Vertrauen und die frühe Verantwortung selbstbewusst und souverän zu nutzen weiß.“ Für diese Leistung erhält das Weingut vier von fünf möglichen Trauben.

Albert Behler

 

Aufsteiger des Jahres

Albert Behler, Weingut Karthäuserhof, Ruwer

Zum Aufsteiger des Jahres wählte der Weinguide den Karthäuserhof in Trier-Eitelsbach an der Ruwer. Das Gut blickt auf über 750 Jahre Weinbautradition zurück und verfügt mit dem Eitelsbacher Karthäuserhofberg über eine Monopollage von Weltruf. In den letzten Jahren hatte es an Strahlkraft verloren. Dank Albert Behler, so die Redaktion, erlebe es nun eine Wiedergeburt: „Mit Umsicht und Weitsicht bringt Albert Behler ein Juwel der deutschen Weinkultur wieder zum Funkeln. Einst waren die Weine des Karthäuserhofs Legende – nun strahlen sie in neuem Glanz. Kristallklar und quellfrisch erzählen sie von ihrer großen Vergangenheit und einer hellen Zukunft.“

Simone Adams

 

Entdeckung des Jahres

Simone Adams, AdamsWein, Rheinhessen

Die Entdeckung des Jahres kommt aus Rheinhessen. Simone Adams übernahm 2010 nach dem Tod des Vaters über Nacht das Familienweingut und stellte es konsequent neu auf. „Mit scharfem Geist, glasklarer Vision und großem Feingefühl gibt Simone Adams den Burgundersorten Profil“, so die Redaktion „Die Kalkböden ihrer Heimat Ingelheim fängt sie authentisch und zugleich mit ganz persönlicher Handschrift ein.“

 

Sieben Mal 100 Punkte

Sieben Weine zeichnet der Weinguide mit der Höchstnote von 100 Punkten aus. „Immer wieder stellt man mir die Frage, ob sich beispielsweise die besten deutschen Spätburgunder wirklich mit den Top-Pinots aus dem Burgund messen können“, so Chefredakteurin Britta Wiegelmann. „Meine Überzeugung ist: ja, absolut. Und zwar gerade, weil es keine Kopien sind. Die Weine, die wir dieses Jahr mit 100 Punkten würdigen, erzählen mit atemberaubender Präzision, Finesse, Harmonie und Emotion von ihrem einmaligen deutschen Terroir. Sie sind unvergleichlich – und reihen sich genau deshalb gleichberechtigt unter die größten Gewächse der Welt ein.“

Die 100-Punkter sind

2017 Birkweiler Kastanienbusch Riesling Großes Gewächs

Weingut Ökonomierat Rebholz, Pfalz

2013 Riesling R

Weingut Peter Jakob Kühn, Rheingau

2015 Gutedel Jaspis 10hochvier

Weingut Ziereisen · Baden

2016 Malterdinger Bienenberg Spätburgunder Wildenstein Großes Gewächs

Weingut Bernhard Huber, Baden

2016 Bürgstadter Hundsrück Spätburgunder Großes Gewächs

Weingut Rudolf Fürst, Franken

2013 Spätburgunder RdP

Weingut Knipser, Baden

2011 Brut Nature

Weingut Aldinger, Württemberg

 

Drei neue 5-Trauben-Güter

Drei Betriebe steigen neu in die 5-Trauben-Gruppe und damit in die Kategorie „Weltklasse“ auf. Es handelt sich um die Weingüter Georg Breuer (Rheingau), Salwey (Baden) und Ziereisen (Baden). Damit umfasst die Spitzengruppe nun insgesamt 20 Betriebe.