1

Tel Aviv im Frankfurter Bahnhofsviertel: Das neue Lokal Bar Shuka

Restaurant & Sake Bar von den Ardinast-Brüdern

im Frankfurter 25hours Hotel The Trip hat eröffnet

 

Frischgebackenes Pitabrot aus dem Ofen, Jerusalem-Kebap auf offenem Feuer, Grüne Soße aus Mittelmeerkräutern, Za’atar von den Bergen, eine Showküche und ein bisschen Chaos: Das neue Restaurant Bar Shuka ist eine Hommage an den orientalischen Markt. „Shuk“ steht für „Marktplatz“. Gelegen im neueröffneten 25hours Hotel The Trip in der Frankfurter Niddastrasse ist das Bar Shuka nach Chez Ima, Maxie Eisen und Stanley Diamond das vierte Konzept der Gastronomen David und James Ardinast im Bahnhofsviertel. Die beiden Brüder gehen mit ihrem neuen Restaurant mehr als je zuvor auf ihre Wurzeln ein und zitieren daraus: Bekannte Gerichte und Aromen aus der Nahost- Küche treffen auf regionale Frankfurter Zutaten, hier und da mit Akzenten aus der jiddischen Küche. „Wir nennen es Neue Tel Aviv Küche. Tel Aviv’s Esskultur ist ein Konglomerat aus arabischen Gerichten, Erinnerungen an Rezepte der jüdischen Großeltern und kulinarischen Moden aus aller Welt. Genau das machen wir hier, nur eben auf unsere Weise, aus der Frankfurtbrille betrachtet. Eins haben wir gelernt: Es soll vor allem Spaß machen“, meint James Ardinast.

Verantwortlich für die Küche ist der israelische Spitzenkoch und Gastronom Yossi „Papi“ Elad (Machneyuda, Jerusalem und Palomar, London), der für das Bar Shuka nach Frankfurt kam und gemeinsam mit dem Küchenchef Stephan Kaiser (ehemals Chez Ima) die Gerichte entwickelt. Der 70jährige Koch legt Wert auf ein internationales Team und beschäftigt Köche und Köchinnen aus Palästina, Pakistan oder Ghana. „Mein ewiges Motto beim Kochen: All you need is Chuzpe. Je bunter desto besser“, sagt Yossi Elad. Als Ritual wird vor dem Service gemeinsam Arrak getrunken, ein Anisschnaps, der als israelisches Nationalgetränk gilt und im Bar Shuka eine tragende Rolle spielt. Die Weine stammen u.a. aus dem Libanon, Israel und Syrien. Wenn Yossi Elad Lust hat, legt er einen Tanz auf der Theke ein oder trommelt auf Töpfen. Balagan für alle! Die meisten Gerichte sind zum Teilen geeignet. Mal auf Keramik aus Portugal (Motel A Mio), mal direkt auf den Tischen serviert. Die Karte teilt sich in vier Hauptrubriken, mittags und abends:

The Shuka – die Marktsektion mit hausgemachten Pasten, Gewürzen vom ShukHaCarmel, ofenfrischen Pitasorten und fermentiertem Gemüse. Beispiele: Hausgemachtes Harissa, scharfer grüner Zhoug, Weisse Tahina, Sumac – ein rotes Pulver mit Zitrusnoten.

The Butcher – Fleischgerichte vom Lavagrill, über dem offenen Feuer gebraten. Beispiel: Lammhüfte 25h geschmort / Okraschoten / Cous Cous Jerusalem-Kebab / Tahina / gegrillte Tomaten / Peperoncino.

The Fisherman – Fisch und Meeresfrüchte, 
z. B. Babaganoush “Negro”/ Oktopus / gegrillte Tomate / Zwiebel Wolfsbarsch / rohe Tahina / Tomaten / Challahbrot.

The Farmer – Vegetarische Gerichte: Knusprige Aubergine / Mangopüree / Ei / Babykartoffeln Buntes Bete Carpaccio / Ziegenkäse / Reis / Belugalinse.

Zum Frühstück gibt es ein Buffet und eine gesonderte Karte mit Bowls, Smoothies und Brotzeit.

Die Innenarchitektur von Morgen Interiorsund Michael Dreher spiegelt den „harmonischen Clash“ zwischen alten und modernen Kulturen wider. Das Restaurant bietet Platz für 90 Personen, der Patio Rosso (Innenhof) für 60 Personen. Kontrastreiche Materialien wollen Programm sein: Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die große, offene Showküche, außen mit spanischen Ornamentziegelsteinen bekleidet, Arbeitsplatten aus Marmor Verde Guatemala. Daran angeschlossen ein Chefstable aus 400 Jahre alter Eiche, an dem Barhocker aus dem Atelier Haussmann Berlin stehen. Die Wände roh aus Ziegelsteinen mit verputzter Patina, die Decke in Resedagrün (die Farbe alter Maschinen aus den 60ern), der Boden mit sechseckigen Zementfliesen aus Indien in Blautönen gefliest. Im Raum verteilt stehen Betonsäulen als Fragment des Bauwerks. Als Lampenschirme fungieren Körbe aus Tunesien und mundgeblasene Glasobjekte aus Tschechien. Die Esstische kommen aus eigener Produktion von Morgen Interiors, die Holzstühle stammen vom Designer Richard Lampert. Ein großes Neon Artwork an der Wand schreibt „Freunde“ auf hebräisch und arabisch. „Unsere Inspiration? Leben in Tel Aviv, ein großes Durcheinander echter Werte und Dramen, Farben des Meeres und des Himmels, das Unfertige als Status Quo, kommentiert Thommy Tritsch von Morgen Interiors.

Hinter einer geheimen Tür am Innenhof liegt die Shuka Bar, die Speakeasy Sake Bar des Restaurants. Eine gut kuratierte Auswahl exklusiver Sakesorten, japanischer Whiskey und Sake-Cocktails stehen auf der kleinen Karte, in Cooperation mit Richie Hawtin’s „Enter Sake“. Eröffnung: Ende Oktober 2018.

Bar Shuka Shuka Bar im 25hours Hotel The Trip, Frankfurt.

Niddastrasse 56
,Tel. 069 2566772280.

www.barshuka.com

Öffnungszeiten (Frühstück, Mittag, Abend):

Mo – Fr 6.30 – 10.30 | 12.00 – 15.00 | 18.00 – 23.00 Uhr Sa 7 – 12 | 12 – 15 | 18 – 23 Uhr
So 7 – 12 | 18 – 23 Uhr

Eröffnung Soft Opening ab sofort, offizielles Opening Ende Oktober.

Bild oben und unten: James & David Ardinast mit Koch Yossi Elad

Photocredit: Letterman & Fuentes




Restaurant-Kritik: Goldman Restaurant in Frankfurt

Ein Klassiker

mit frischen Ideen

 

Die Hanauer Landstraße hat viele Gastronomen kommen und gehen gesehen, doch Thomas Haus und sein Goldman Restaurant sind seit über zehn Jahren die feste Gourmetgröße in diesem Quartier. Gute Küche, lebensfrohe Atmosphäre, netter Service, moderate Preise – das Gesamtpaket stimmt einfach.

Seit sich Thomas Haus um seinen Zweitbetrieb, die adrett-rustikale und ebenfalls empfehlenswerte Werkskantine kümmern muss, überlässt er im Goldman seinem Küchenchef Sebastian Gonzalez Rivera die Führung. Er kann sich auf ihn und das gute eingespielte Team verlassen. Der Südamerikaner Rivera hat unter anderem bei Dirk Maus gearbeitet, der in Heidesheim am Rhein das hervorragende Gourmetrestaurant und Landgasthaus Sandhof betreibt. Die Küche im Restaurant Goldman versteht sich auf verfeinerte Klassik, die jung und modern ausgelegt wird. Ein mustergültiges Highlight: Flusskrebs-Ravioli in feiner Krustentiernage mit krossem Bauch vom Biolandschwein im Süßholzpfefferlack nebst Blumenkohlcreme. Ein Amuse soll leicht und appetitanregend ins Menü führen. Die schöne Forellencreme mit Forellenkaviar im zarten Knuspermantel mit Gelee von Roter Bete ist so wölkchenleicht und elegant, das man sie sich als richtige Vorspeise wünschen wird. Lachs kann langweilen, das gebratene norwegische Lachs-Sashimi in der Sesam-Gewürzkruste mit Sesammayonnaise, Passionsfrucht und Avocadocreme bietet dagegen unterhaltsame kulinarische Qualität.

Küchenchef Rivera

Den großen Klassiker, das Beef Wellington (im Bild oben), bekommt man nicht mehr so häufig. Und wenn, dann mitunter in eher schwacher Ausführung. Im Goldman Restaurant erlebten wir das butterzarte Rinderfilet in Gänseleberjus mit Kartoffelespuma und Blattspinat in Bestform. Am Ende soll es nicht noch etwas Fülliges und zu Süßes geben. Als kein plumpes, sondern schlankes Dessert erweist sich der zerlegte Apfelstrudel aus Granny Smith Sorbet, Quarkmousse, Apfelgel und Rum-Rosinen.  Es kommen gerne Weine auf die Karte, die nicht allzu kompliziert zu trinken sind und auch preislich nicht überfordern. Ein wenig mehr Mut und Zugriff auf die junge, deutsche talentierte Weinszene wäre vorteilhaft.

Thomas Haus und seine Frau Kirsten, die das Lokal gemeinsam führen, packen immer wieder selbst an, können sich aber auf ein gutes Service-Team stützen. Restaurantleiter Pino di Palma und der allgegenwärtige Carsten Friese sind gutgelaunte Gastgeber. Charlotte Chevallier nahm einen ungewöhnlichen Weg und betreute Giraffen im Osnabrücker Zoo, bevor sie eine Ausbildung in der Gastronomie startete und zum Goldman Restaurant wechselte.

Raviolo mit Schweinebauch

Das quicke und preiswerte East Side Lunch (3 Gänge für 26,50 €) ist sicher für viele interessant, die mittags auf der Suche nach einer guten Adresse sind. Abend bekommt man ein aufwendigeres Menü, kann aber auch à la carte bestellen. Den Marktleiter vom nahen Scheck-in, Peter Splettstößer, und Thomas Haus verbindet eine langjährige freundschaftliche Partnerschaft. Daraus entstehen interessante gemeinsame Veranstaltungen (Affaire Culinaire), wie das Champagner-Dinner mit 4 Gängen und 5 begleitenden Champagner für barmherzige 79 € als Inklusivpreis. Man sollte den Check-in-Markt und das Goldman auch übers Internet im Auge behalten, um auf solche besonderen Offerten stoßen zu können.

Ludwig Fienhold

Goldman Restaurant, 25hours Hotel, Frankfurt, Hanauer Landstraße. 127, Tel. 069 405 8689 806.

Geöffnet/Küche: Mo – Sa 12-14.30 Uhr, 18.30-22.30 Uhr, So zu.

www.goldman-restaurant.com

 

Anzeige




Neueröffnung: Restaurant & Bar Fritz & Felix im Brenners Park-Hotel

Neues Food Konzept mit

Mut zu Würze & Grillglut

 

 

Mit dem Fritz & Felix Restaurant will das Brenners Park-Hotel & Spa in ein neues kulinarisches Zeitalter starten – jenseits formaler Atmosphäre und großer Menüs, wie es offiziell heißt. Die Food-Location soll für urbane Lebensart, entspannte Kommunikation und eine ebenso authentische wie originelle Küche stehen

Eingeheizt: Kreatives vom Designer-Grill       
Mittelpunkt des Fritz & Felix ist der große Designer-Grill als Blickfang. Das gusseiserne Prunkstück der englischen Firma Charcoa wurde im nordspanischen La Coruña hergestellt, wo bodenständige und gleichzeitig hochprofessionelle Grillkunst eine lange Tradition hat. Befeuert wird der Premium-Holzkohlengrill mit verschiedenen Holzsorten aus dem Schwarzwald – von Tanne und Fichte bis hin zu Buche und Birke, damit ganz unterschiedliche Geschmacksnuancen erreicht werden. Über der aromatischen Glut bereiten die Köche dann nicht nur Fleisch und Fisch zu, sondern auch Gemüsegerichte, die direkt über dem offenen Feuer oder auch in gusseisernen Töpfen brutzeln. Das kulinarische Konzept der neuen Genuss-Oase stammt aus der Feder des Schweizer Spitzenkochs Nenad Mlinarevic. Erstklassige und immer wieder überraschende Speisen sind ihm ebenso wichtig wie eine lässige Atmosphäre, die Kontakt und Kommunikation fördert. Im Fritz & Felix setzt der kreative Kopf auf neuartige Geschmackserlebnisse. Damit die Gäste viele unterschiedliche Aromen kosten können, gibt es keine umfangreichen Menüs, sondern ein Mosaik auf Basis erstklassiger Zutaten: Viele unterschiedliche Kleinigkeiten werden in der Mitte des Tisches serviert, wodurch können alle zugreifen können.

Kreatives Konzept

Restaurant Fritz & Felix

Umgesetzt wird das neue Konzept von Küchenchef Sebastian Mattis. „Wir wollen keine verkopften Kunstwerke kreieren“, betont der gebürtige Nordrhein-Westfale. „Die Produkte sollen nach dem schmecken, was sie sind – egal ob sie aus der Region kommen oder aus anderen Ländern. Außerdem wollen wir mutig würzen. Unser Essen soll Charakter, Seele und eine Geschichte haben.“ Sebastian Mattis setzt die oft stiefmütterlich behandelten Beilagen ganz neu in Szene: „Wir wollen zeigen, dass Gemüse und andere Beilagen sich nicht nur als Begleiter eignen, sondern tatsächlich auch die Hauptrolle spielen können.“ So kombiniert er beispielsweise Muskatkürbis mit Hanfsaat und Buchweizen, geröstetes Lauchherz mit Haselnuss oder Polenta mit Blauschimmelkäse.

Dass Nenad Mlinarevic, der kulinarische Vater des Restaurants, ein wahrer Veggie-Fan ist, zeigt sich auch bei Vorspeisen wie Brokkoli mit Ponzu, Schalottencrème und Sesam oder Artischocke mit Trüffel, Ricotta und Petersilie. Aber auch Fisch und Fleischliches gibt’s „vorneweg, am liebsten geteilt, aber auch allein“, so Sebastian Mattis. Beispielsweise Rindertatar mit Foie Gras, Champignons und Feige oder Aal vom Grill mit Aubergine, Miso und Bonito-Flakes. Bei den Hauptspeisen dürfen sich die Gäste dekorativ angerichtete Überraschungen freuen. So bringt der Chef Rotbarsch mit Chorizo auf den Teller oder ein ganzes Stubenküken mit Ananas und Salsa. Und statt der altbekannten Tellerdesserts gibt’s im Fritz & Felix süße Kleinigkeiten aus der Candy Bar.

Bar im Brenners Park-Hotel

Für die Umsetzung des neuartigen Gastro-Konzepts wird Sebastian Mattis zudem von Restaurant Manager Julius Hilger unterstützt, der einst seine Ausbildung im Brenners Park-Hotel absolvierte. Seitdem sammelte er umfangreiche Erfahrung in der gehobenen Gastronomie mit Stationen in Berlin, London, St. Moritz und Hamburg.

Coole Kreationen an der Bar       
Als ganz eigener neuer Publikumsmagnet glänzt die Bar des Fritz & Felix – inspiriert durch Design und Lifestyle der Roaring Twenties mit ihrer überbordenden Lebenslust. In heiterem Ambiente, das Naturelemente des Schwarzwalds mit technischen Details verbindet, komponiert Barchef Jean-Pierre Muyombano eigene Drinks und interpretiert Klassiker auf moderne Weise. Ins Glas kommen unter anderem hausgemachte Wermuts sowie eine der größten Sammlungen deutscher Gins & Whiskys.

Küchenchef Sebastian Mattis, Brenners Park-Hotel

Das kreative Konzept von Fritz & Felix setzt sich bei der Weinkarte fort: Statt in einer langweiligen Liste blättern die Gäste in einem vierteljährlich neu aufgelegten Weinmagazin mit Artikeln, Winzerportraits, Illustrationen und Beschreibungen der Weine. Bei der Weinauswahl von Berater Konstantin Baum, einem von nur acht deutschen „Masters of Wine“, dominieren Baden und Deutschland – ergänzt durch eine Zusammenstellung von Tropfen aus aller Welt. Viele Weine werden auch glasweise ausgeschenkt, so dass Liebhaber sogar rare und gereifte Weine nach Herzenslust probieren können.

Fritz & Felix, Brenners Park-Hotel & Spa, Baden-Baden,
Schillerstraße 4/6.
Geöffnet: Dienstag bis Samstag von 18 -1 Uhr.
www.fritzxfelix.com

Photocredit: Brenners Park-Hotel

 




Marbella: Drei Topadressen für Beach-Gourmets

Das Hotel Puente Romano

und die spannende Küche

von Thomas Stork

 

Das Hotel Puente Romano ist das kulinarische Gewissen von Marbella. Niemand bietet mehr anspruchsvolle Restaurants unter einem Dach. Das liegt aber weniger an Sternekoch Dani Garcia und seinen zwei Restaurants oder Nobu, der dort jüngst eine weitere Filiale eröffnete. Es war der Heinz Winkler-Mitstreiter Thomas Stork (im Bild rechts), der vor gut fünf Jahren das Hoteldörfchen aus dem Schlaf wachrüttelte und mit neuen Konzepten belebte. Wer sonst zeigt im wechselhaften Marbella eine beständigere Qualität als er und die von ihm geleiteten Lokale im Puente Romano? Sein erstklassiger Sea Grill wurde jetzt mit dem Petit Sea Grill als Wein- und Tapas-Bar erweitert. Außerdem gehört inzwischen eine Chiringuito direkt am Strand zu den Outlets, eine feinere Version dieser typischen rustikalen Strandlokale.

Sea Grill mit Blick auf Chiringuito

Chiringuitos sind Spaniens einzigartiger Hüttenzauber. Meist Bretterbuden auf Imbissniveau, doch eine kulthafte Institution, so wie die Trinkhallen in Frankfurt. Sardinen am Spieß, Gäste in Flip Flops oder barfuß, in ein Handtuch geschlungen oder nur im knappen Badedress. Manchmal aber auch ganz schick, denn längst gibt es die unterschiedlichsten Strandbar-Varianten, bei denen mitunter auch Hummer und Champagner serviert wird. Eine besonders gute und sympathische Chiringuito findet man am Strand vom Puente Romano. Von der Sonnenliege zum Tisch sind es nur zwei Schritte. Es ist gut, diesen Vorteil zu nutzen, denn die Plätze werden rasend schnell besetzt. Vor allem am Wochenende. Laut, lebendig, vibrierend, alle sehen ziemlich happy aus. Sogar die Servicemitarbeiter, obwohl sie heftig zu schleppen haben. Fisch in der Salzkruste ist der Renner, mit einem Fisch vom Holzkohlengrill ist man ebenso glücklich. Oktopus, Spaghettini mit Crab, Tatar vom Wolfsbarsch auf gegrilltem Brot oder Fisch-Shawarma sind durchweg gut. Allein das tolle Brot macht Freude, die Salate sind so frisch und gehaltvoll, wie man sie in Deutschland eher selten bekommt. Oft genügt für eine schöne Mahlzeit auch der erstklassige, nussige, handgeschnittene Jamón de Bellota Puro. Thomas Stork und sein Team servieren am Strand 850 Couverts am Tag. „Wir bieten viel und wollen, dass die Gäste das Resort nicht verlassen“, meint der Executive Chef, „und die meisten bleiben auch.“

Petit Sea Grill mit Aussicht auf den Sea Grill und das Meer

Zum Bleiben animiert auch der famose Sea Grill mit seiner Terrasse, auf dem die Teller der Gäste mit einem azurblauen Meerblick garniert werden. Zart gegrillte Carabinero, knackige Jumbo King Prawns und King Crab in spicy Kimuchi Sauce sind einige von vielen Highlights (siehe BISS-Artikel Thomas Stork grillt Marbella). Der neue Petit Sea Grill gleich nebenan forciert Tapas und Meeresfrüchte. Man soll auf einen Teller und ein Glas Wein einkehren und weniger aufwendig tafeln. Dass es bei vielen Gästen anders kommt, liegt an der spannenden Speisekarte. Saftiges, süßes und zugleich würziges Aloe Vera Ceviche in tollem Tomatensud, Mojama mit dünngeschnittenem, in grobem Meersalz eingelegten und sonnengetrocknetem Tuna von Cadiz und Salmojero, wie man es in den traditionellen Küchen von Cordoba findet, gehören zu den Leckerbissen. Wunderbar, was aus pürierten andalusischen Tomaten, Weißbrotkrumen, Knoblauch und Olivenöl sowie krossem Iberico-Schinken werden kann. Die samtig-sämige Salmorejo-Suppe im Petit Sea Grill schmeckt um so vieles besser als die verwandte und allgegenwärtige Gazpacho. Salmojero wird nahezu das ganze Jahr über in Andalusien serviert, gehört zu den kulinarischen Beststellern überhaupt und wird hin und wieder auch mit Lobster und Chorizo geadelt.

Seafood Tower im Petit Sea Grill

Der Petit Seafood Grill ist kulinarisch minimalistischer im Auftritt, und das mit Absicht: „Wir haben viel optischen Müll entsorgt und wollen uns auf das Wesentliche konzentrieren“, kommentiert Thomas Stork das neue Konzept. Das Seafood Buffet beschert Fisch und Meeresfrüchte im Überfluss, auch an der Qualität gemessen für 79 € ein durchaus rücksichtsvoller Preis. Der täglich auf der Karte stehende Seafood Tower (96 €) ist ebenfalls von Topqualität und reicht für zwei Personen: Halber Hummer, Schneekrabben, King Crabs, Gambas, Austern – alles on Crashed Ice. Der Cava „Subtil“ von Recaredo passt bestens. Originelles unter den Desserts: Die Ananas wird wie ein Döner am Spieß gegrillt. Man kann sie pur essen, mit Paprikapulver oder Kokos-Eis bestellen. Großes Plus: Der Petit Sea Grill hat von 12 Uhr bis Mitternacht durchgängig geöffnet, es ist sonst schwierig in Marbella ein Lokal zwischen 16 und 19 Uhr zu finden.

Ludwig Fienhold

 

Sea Grill, Petit Sea Grill, El Chiringuito, Hotel Puente Romano, Marbella.

www.puenteromano.com

Seafood

 

 

 

 

 

 

 

Octopus

 

 

 

 

 

 

 

Salat

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Salmorejo

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sea Grill

 

 

 

 

 

 

 

Chiringuito

 

 

 

 

 

 

 

 

Photocredit: Barbara Fienhold

 




Weinmesse Grandissima: Erotische Weine und rote Tropfen mit Dracula-Biss

Nachlese einer famosen Weinfachmesse

 

Allein das erstklassige Weingut Prunotto aus dem Piemont und der sensationelle Barbera Costamiòle aus dem Jahr 2001 hätten den Besuch der Weinmesse Grandissima im Gesellschaftshaus des Frankfurter Palmengartens gelohnt, aber es gab noch weitere 700 Weine zu verkosten. Jeder Fachbesucher, vom Pizzabäcker bis zum Sternegastronom, konnte seinen Wein finden. Insgesamt kamen gut 550 Gäste in den festlichen Saal, der so viel Platz bot, dass zu keiner Minute Gedränge herrschte. Die Grandissima richtet sich nur an Fachbesucher aus Handel und Gastronomie.

Emanuele Baldi von Prunotto

Emanuele Baldi von Prunotto sah zufrieden aus und konnte an seinem Stand aus dem Vollen schöpfen. 15 verschiedene Flaschen galt es zu verkosten, nicht eine Niete dabei, die ganze Kollektion überzeugte. Es gibt kein anderes hochwertiges Weingut im Piemont, das ein so ausgewogenes Preis/Genussverhältnis zeigt, wie Prunotto. Den Barbera Costamiòle gab es aus den Jahrgängen 2015 und 2001, wobei der ältere Jahrgang eindrucksvoll dokumentierte, wie wunderbar dieser Wein reifen kann. Dem Jahrgang 2001 entströmte ein faunischer Duft aus dunklen Beeren, Leder, Trüffeln und Kräutern, wie man ihn derart erotisch nicht oft erlebt. Weitere Highlights waren der Barbera Pian Romualdo sowie die Barolos aus den Einzellagen Bric Turot und vor allem Bussia.

Das Imperium von Antinori war mit seinem Dutzend von Weingütern stattlich vertreten. Ein Tignanello war auch dabei, doch vor allem der weniger bekannte Pinot Nero Umbria vom Castello della Sala beeindruckte mit einem verführerischen Spiel aus Röstaromen, Tabak, Waldboden und roten Beeren. Südafrika ist immer eine Weinreise wert. Das Weingut Anthonij Rupert aus Franschoek präsentierte die stark französische Seite des Landes mit ausgezeichneten und typischen Blends und reinsortig ausgebauten Weinen aus Merlot, Syrah, Cabernet Sauvignon oder Cabernet Franc.

Eine Weinverkostung ist immer auch ein Einblick in die unterschiedlichsten Persönlichkeiten der Weinwelt. Jede hatte ihre eigenen Qualitäten. Angela Velenosi sah so umwerfend gut aus, dass man ihr jeden Wein abgekauft hätte. Adolph Huesgen, der an den Schauspieler Sky du Mont erinnert, wirkte nobel und elegant wie die von ihm vertretenen Weine von San Leonardo aus dem Trentin. Und Bernd Wegener verkaufte sein Castle of Dracula wahrhaftig mit Biss. Die Story ist einfach gut. Ottomar Rudolphe Vlad Dracula Prinz Kretzulesco verband eine lange Freundschaft mit dem italienischen König Umberto I. Jedenfalls wollte Dracula seine Freundschaft mit einem roten Frizzante aus der seltenen Marzemino-Traube symbolisieren. Das Schloss des Prinzen Dracula und das Weingut gehören Bernd Wegener, der mit seinem Frizzante Marsecco Red delle Venezie einen auffälligen Schaumwein produziert, der mit einem blutroten Siegel versehen ist. Der Semisecco ist entgegen den Erwartungen kein Blubberlutsch und lässt sich stark gekühlt gut trinken. In New York, Monaco und anderen It-Destinations hat sich der rote Schaumwein als Partygetränk einen Namen gemacht und wird in Longdrinkgläsern serviert. Stefano Motta hat ihn für die Demarchi-Bar in Frankfurt entdeckt und sieht darin einen idealen Event-Drink.

Die Mitveranstalter Raik Beesdo, Esther Cap und Dennis Linke (v.l.)

Enorme Vielfalt mit Entdeckungspotential zeichnet solche Weinmessen aus. Aber auch ein reibungsloser Verlauf ist die Grundvoraussetzung für eine gelungene Weinmesse, was keineswegs der Normalfall ist. Im Gesellschaftshaus des Palmengartens funktionierte alles, waren die Weine gut temperiert, der Service unermüdlich im Einsatz, um frisches Brot zu bringen, das Wasser nachzuladen und volle Spuckgefäße auszutauschen. Es gab sogar ein pralles Buffet, das gerade nach einer großen Degustation willkommen ist. Die Veranstalter, das Weinland Ariane Abayan in Hamburg und die Weinhandelsgesellschaft Beesdo & Cap in Wertheim, waren sehr zufrieden mit dieser Messe, die viele Monate im Voraus geplant und organisiert wurde. Frankfurt muss hoffentlich nicht wieder viele Jahre auf eine Grandissima warten. Frankfurt hat Durst.

Ludwig Fienhold

Erfrischung mit Ferrari

Wer dieses großartige Wein-Event verpasst hat, kann sich mit dem Fachbesucher-Katalog der Messe noch nachträglich Lust machen oder sich diesen als PDF mailen lassen und auch Wein-Bestellungen aufgeben über: info@beesdo-cap.de oder Tel. 0 93 42-9346892. 

Die Grandissima 2018 gastiert noch in Hamburg (22. Oktober), Berlin (28. Oktober), Köln (29. Oktober). Eintritt frei.  Nur für Fachbesucher auf Voranmeldung

 

Photocredit: Barbara Fienhold




Christoph Hesse ist neuer Küchenchef im Schlosshotel Kronberg

Wird er mehr Fortune haben als seine Vorgänger?

 

Christoph Hesse (im Bild unten) ist neuer Küchenchef im Schlosshotel Kronberg und tritt damit die Nachfolge von Florian Hartmann an, der gerade einmal ein Jahr dort am Herd stand.  Hesse ist zuständig für das Schlossrestaurant und die vielfältigen Veranstaltungen des Fünf-Sterne-Hotels im Taunus. Zuvor wirkte der 35jährige in gleicher Funktion in Schellers Restaurant im Hardtwaldhotel in Bad Homburg. Christoph Hesse bringt mehrere Jahre Erfahrung in der Sternegastronomie mit. Vor seiner Anstellung in Schellers Restaurant, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist, war er unter anderem Demichef de Partie im Gourmetrestaurant des Tigerpalasts in Frankfurt.                                     

Kathrin Klouth, Resident Managerin im Schlosshotel Kronberg, ist vom Neuzugang überzeugt: „Wir freuen uns sehr, mit Christoph Hesse einen erfolgreichen Sternekoch an Bord zu haben. Wir profitieren schon heute von seinem Talent, Veränderung zielstrebig umzusetzen.“ In den Restaurantführern spielt das Schlosshotel Kronberg bislang keine große Rolle. Hesse kann seinen in Bad Homburg erworbenen Michelin-Stern auch nicht mitnehmen und muss sich seine Auszeichnungen wieder neu verdienen. Dem schönen Schlosshotel würde eine kulinarische Verbesserung jedenfalls gut zu Gesicht stehen.  

 




Giulia Super: Die neue Bar im Frankfurter Bahnhofsviertel

Radu Rosetti relauncht

Ex Black Dog

 

Radu Rosetti schenkt nach: Aus dem geisterhaft kurzzeitigen Black Dog wurde das neue Giulia Super. Die Bar wollte Coolness statt Seele servieren und erreichte damit nicht genügend Gäste. Was ist nun anders? Vor allem wurde die ganze Mannschaft ausgetauscht, damit überhaupt ein Neuanfang möglich war.

Radu Rosetti schenkt nach

Die puristisch gestylte Bar ist nach wie vor die am Wiesenhüttenplatz im Méridien Hotel, erhält aber durch ein neues Team einen anderen Auftritt. Das kommt vor allem aus dem Sullivan und ist für seinen offensiven Charme bekannt. Statt vier Bärten hinter dem Tresen gibt es nur noch einen. Es geht jetzt freundlicher und lockerer als vorher zu, zudem versteht man sich nicht nur als Cocktail-Bar, es werden auch einige der toskanischen Weine und Spumante von Tom Bock und seinen Weingütern in der Toskana serviert, die viele von seinen Restaurants Biancalani und A Casa di Tomilia  kennen. Damit erklärt sich auch die italienische Verbindung und die Namensgebung, der Alfa Romeo Giulia Super ist einer der großen Klassiker der automobilen Kultur. Ob damit wirklich der Alfa oder vielleicht eine gemeinsame Freundin gemeint ist, wollen die beiden kryptisch halten. „Ein bißchen Geheimnis muss sein“, meint Radu Rosetti. Mit der gegenüberliegenden Trinkhalle am Wiesenhüttenplatz, soll an diesem Ort ein neuer Meetingpoint entstehen. Die Stadt Frankfurt ist sehr  daran interessiert, aus dem heruntergekommenen Halunken-Platz ein ansehnliches Fleckchen zu machen. Gastronomie erfüllt eben auch eine soziale Aufgabe.

 

PS: Die Bar Giulia Super wurde am 2. Oktober mit einer Feier eröffnet. Klar, dass es dazu Musik gibt. Aber: Eine Bar ist ein Kommunikationszentrum, bei dem Gespräche mindestens so wichtig sind wie Drinks. Warum aber glauben DJs , dass Musik nur dann gut ist, wenn sie Tinnitus-Emission erreicht?

Giulia Super, Frankfurt, Wiesenhüttenplatz 28-38. Geöffnet: Täglich 18 – 2 Uhr.

 




Grandissima Weinmesse: Großereignis in Frankfurt am Sonntag

Fachbesucher können 700 Weine probieren

 

Jetzt anmelden

 

Ein Großereignis für die Weinwelt: 60 Winzer und Weingüter aus Italien, Deutschland, Spanien, Südafrika, Argentinien und Chile präsentieren am 21. Oktober im festlichen Gesellschaftshaus des Palmengartens rund 700 Erzeugnisse, darunter Raritäten und kostbare Bouteillen. Die Weinmesse ist ausschließlich für Fachbesucher, also vorrangig Gastronomen und Händler.

Chiara Soldati von La Scolca ist auch dabei

Italien ist besonders stark präsent, allein was Antinori und seine verschiedenen Weingüter bieten, ist zum schwindelig werden. Mit dabei auch Tignanello, der erste Supertoskaner, mit dem Marchese Piero Antinori 1971 weltweit für Aufsehen sorgte. Der Tignanello Toskana IGT 2015 ist hochbewertet, 98 Punkte bei James Suckling, 97 Punkte im Wine Spectator, 96 Parker-Punkte. Prunotto aus dem Piemont und seine Barolo, Barbera, Barbaresco und Nebbiolo sind ebenfalls weltbekannt. Der hochdekorierte Barolo Bussia sowie der exzellente Barbaresco Bric Turot werden neben vielen anderen Roten und Weißen von Prunotto zu verkosten sein. An Tisch 1 wird niemand vorbeikommen, die Spumante von Ferrari sind sicher die Bekanntesten ihrer Spezies und bei der Wein-Messe gleich mit 14 Erzeugnissen vertreten, einige Flaschen auch in der Magnum und Doppelmagnum. Ferrari Perlé Nero Trentodoc 2010 und die Riserva Lunelli 2008 (97 Punkte im Decanter) sind nicht oft zu bekommen und können hier verkostet werden. Spannend auch der hochpreisige und hochbewertete Giulio Ferrari Riserva del Fontadore Trentodoc 2007.

Familienweingut San Leonardo

Einen Sagrantino bekommt man beim Italiener in Deutschland nicht allzu häufig, bei der Weinmesse wird er neben anderen Rebsorten von der Tenuta Castelbuono zu probieren sein. Auch dem Lambrusco gehört eine Bühne, die Villa di Corlo aus der Emilia Romagna präsentiert Qualitätsprodukte, die mit den industriellen Verwandten nichts zu tun haben. Das Weingut San Leonardo aus dem Trentino ist für aromatische und saftige Weine mit Tiefgang bekannt. Die spannende Cuvée San Leonardo Trentino IGT aus Carmenère, Cabernet Sauvignon und Merlot ist das Flaggschiff und mit den Jahrgängen 2011 und 2013 vertreten. Welches Potential in den Weinen Apuliens stecken kann, belegt das Weingut Tormaresca. Vom preiswerten Rosso Castel del Monte bis zum hochwertigen Bocca di Lupo gibt es die unterschiedlichsten Qualitäten. Die Cantina Terlan zeigt die ganze Bandbreite Südtirols. Es beginnt beim auch preislich interessanten Weißburgunder und findet einen Höhepunkt im Porphyr Lagrein. Eine Sonderstellung nimmt die limitierte und sehr komplexe Terlaner Primo Grande Cuvée aus Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon Blanc ein, die nur in wenigen Top-Restaurants zu finden ist.   

M. A. Cerda und sein Mallorca Wein

Deutschland ist vertreten mit den Spitzenweingütern Pfannebecker, Rebholz, Dreissigacker, Rosch, Spreitzer, Dr. Koehler und Pfaffmann. Vom gewitzten Markus Pfaffmann aus der Pfalz gibt es allein schon 15 verschiedene Weine zu probieren. Es existieren nicht viele Weingüter, die ein solch erstaunlich gutes Preis/Geschmacksverhältnis bieten.

Immer ein Erlebnis sind Miquel Angel Cerda aus Mallorca und sein Weingut Ànima Negra (Schwarze Seele). Aus einer ehemaligen Molkerei entstand ein Weingut der Spitzenklasse, das zeigt, welche wunderbaren Tropfen man aus der heimischen Rotweinrebe Callet erzeugen kann.

Die Weinmesse Grandissima verspricht ein dem Namen entsprechendes großes Ereignis zu werden. Es sind nur Fachbesucher unter Voranmeldung zugelassen, Eintritt frei. Den fast 100 Seiten starken Degustationskatalog und die Anmeldung für die Frankfurter Fachmesse über: info@beesdo-cap.de

Die Grandissima 2018 beginnt am 21. Oktober in Frankfurt und wird von 13 bis 19 Uhr im Gesellschaftshaus des Palmengartens zu erleben sein. Danach gastiert die große Roadshow vom Weinland Ariane Abayan in Hamburg (22. Oktober), Berlin (28. Oktober), Köln (29. Oktober). Eintritt frei.