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Degustation Deluxe: Hochwertiges für Weinfreunde

Beispielhaft: Hausmesse

von Frankfurt/Wein

im Restaurant Gustav

 

Ein guter Trend: Weinproben werden immer hochwertiger und individueller. Bestes Beispiel war die Weinprobe im Sterne-Restaurant Gustav in Frankfurt. Die Weinhändler von Frankfurt/Wein hatten damit eine perfekte Bühne für ihre hochwertigen Erzeugnisse gefunden. Es gab über 100 Weine zu probieren, wobei viele Winzer persönlich dabei waren. Gustav-Küchenchef Jochim Busch und sein Team präsentierten wunderbare Delikatessen dazu, die gleich am Pass bereit standen, wobei ein enorm flinker Service auch das Abräumen im Blick hatte.

Jochim Busch richtet an

Jochim Busch richtet an

Das Sekthaus Raumland aus Rheinhessen war mit sechs Perlen vertreten und hätte das Kommen schon gelohnt.  Der Blanc de Blancs Prestige Brut 2009 ragte unter den Sekten als unser Favorit hervor, weil er all Qualität mit Finesse, Dichte und Ausdruck bündelt. Simone Adams aus Ingelheim schafft durchweg gute Weine, ihr Spätburgunder Kaliber 15/3 zeigt dies jedoch besonders deutlich. Der GG Riesling Kallstädter Saumagen aus dem Jahr 2012 von Rings aus der Pfalz begeisterte durch Tiefe und perfekte Reife. Das Weingut Clemens Busch von der Mosel dokumentierte, dass man auch in dieser Region sehr wohl höchst trockene und gleichzeitig feine Weine erzeugen kann. Top-Weingüter wie Friedrich Becker, Rudolf Fürst, J.J. Prüm hatten ebenfalls gleich ein ganzes Sortiment dabei. Die Betreiber von Frankfurt/Wein, Gernot Dorsch und Wolfgang Feierfeil, konnten ein gutes Dutzend prominenter Namen und Jungwinzer zusammentrommeln, um daraus einen genussvollen Event zu machen.

Weinhändler Gernot Dorsch

Weinhändler Gernot Dorsch

Trotz der hohen Besucherzahl von über 150 Gästen gab es nur punktuell Gedränge. Immerhin lief die Veranstaltung von 15 bis 20 Uhr, wobei man auch danach noch munter weiter probieren konnte. Es ließ sich jedenfalls über weite Strecken entspannt mit den Winzern unterhalten und austauschen. Küchenchef Jochim Busch schickte nicht irgendwelches Fingerfood, sondern durchweg Gustav-typische erstklassige Tellerchen. Solche Weinproben gibt es selten, wobei diese kulinarisch unterfütterte Degustation Schule machen dürfte. Die geeistem Frankfurter Kräuter mit Vogelbeeren, Wacholder und Schmand sowie die Lachsforelle waren einige der Highlights, selbst das Mini-Radieschen-Brot schmeckte klasse.

Gipfeltreffen Gustav - 5Der Ticketpreis von 49 € für alles war angesichts der Leistungen sehr sozial, wobei dieser Betrag bei einem Wein-Einkauf von 250 € sogar noch verrechnet wurde. Die kulinarische Weinmesse von Gustav und Frankfurt/Wein soll kein einmaliges Ereignis bleiben und im nächsten Jahr wiederholt werden.

LF

 

 

Photocredit: Barbara Fienhold




Atelier Wilma: Insolvenz

Der Fall des Michael Riemenschneider

 

Ein unwürdiges gastronomisches Schauspiel geht langsam zu Ende. Nachdem Michael Riemenschneider bereits seine Lokale Tischlerwirt in Kitzbühel und Reinholds Enkel in Bad Homburg schließen musste, ging nun am 1. Mai auch sein Atelier Wilma in die Insolvenz.

Die Milliardärs-Witwe Flora Mascalo, mit der Riemenschneider während seiner Zeit in London privat und geschäftlich verbunden war, gab nicht eher Ruhe, bis sie ihren Expartner zur Strecke bringen konnte. Es ging immerhin um die Summe von über zwei Millionen Pfund. Schließlich konnte Flora Mascolo glaubhaft machen, dass Riemenschneider von ihr geliehenes Geld nicht nur in das Restaurant Atelier Wilma investierte, sondern auch in seinen protzigen Lebensstil. Bereits im Dezember letzten Jahres wurde Flora Mascolo vom Landgericht Frankfurt ein Schadenersatzanspruch in Höhe von 2,13 Millionen Pfund zuerkannt. Schon seit Februar 2017 steht Riemenschneider unter Insolvenzverwaltung, am 1. Mai wurde das Insolvenzverfahren eröffnet (Geschäftsnummer: 8 IN 48/17). Zum Insolvenzverwalter wurde der Frankfurter Rechtsanwalt Christian Feketija bestellt.

Damit geht ein unappetitliches Gastronovenstück zu Ende. Die Blamage trifft aber nicht allein Michael Riemenschneider, den man schnell als Blender hätte entlarven können und der dreist vorgaukelte bei großen Sterneköchen wie Pierre Gagnaire gearbeitet zu haben. Das weit größere Unbehagen entsteht durch das Unvermögen des Michelin, ein gesundes Urteilsvermögen zu zeigen. Als im März 2016 das Atelier Wilma in Frankfurt eröffnete, blieben dem Michelin bis Redaktionsschluss nur höchstens sieben Monate Zeit. Der verantwortliche Chef-Tester Ralf Flinkenflügel hätte wissen müssen, dass sich bei Riemenschneider die Köche die Klinke in die Hand geben und man einem solch variablen und instabilen Restaurant nicht eilfertig einen Stern verleihen kann. Es gehört zum Verhaltenskodex des Michelin, so erklärte das auch deren Chef-Tester Ralf Flinkenflügel in einem Interview, dass man ein bislang unbekanntes Restaurant oder einen nicht bekannten Koch erst einmal über einen längeren Zeitraum von mindestens einem Jahr beobachtet, bevor man zu einer Wertung beziehungsweise der Vergabe eines Sterns kommt. Michael Riemenschneider war bislang ein völlig unbeschriebenes Blatt, zumindest was etwaige herausragende gastronomische Leistungen anbelangt. Ganz im Gegenteil hätte man aufhorchen können, denn wenn etwas über Riemenschneider bekannt gewesen ist, dann höchstens, dass er in England verbrannte Erde hinterließ und gastronomisch nichts zustande brachte. Wäre der Michelin nicht schon der Guide Rouge, müsste er rot vor Scham werden.

Ludwig Fienhold

Siehe auch BISS Artikel:

Außer Spesen nichts gewesen

Michael Riemenschneider verliert zwei Lokale

PS: Unter den Medien begleiteten nur das Handelsblatt sowie die Frankfurter Neue Presse und deren Regionalausgabe Taunus-Zeitung den Fall Michael Riemenschneider auf kritische Weise. FNP-Redakteur Marc Kolbe widmete dem Skandal gleich eine ganze Seite: Hier klicken Michael Riemenschneider, der Felix Krull der Sterneküche

Artikel FNP




Muss die Ente in Wiesbaden Federn lassen?

Das Grandhotel Nassauer Hof stellt sich neu auf

 

Cem Yoldas löst Egbert Engelhardt

beim Consortium ab

 

Das Restaurant Ente im Grandhotel Nassauer Hof in Wiesbaden gehört zu den Wegbereitern des deutschen Küchenwunders, das vor über 40 Jahren begann. Der ingeniöse Marketingmeister Hans-Peter Wodarz, der im Nebenberuf auch Küchenchef war, brachte den Betrieb einst zum Laufen, den gerade die letzten Jahre Michael Kammermeier mit bemerkenswerten Gerichten kulinarisch unterfütterte. Der Nassauer Hof befindet sich im Umbruch, es stehen Veränderungen ins Haus, die nicht nur die Logis, sondern auch die Gastronomie betreffen. Der langjährige Restaurantleiter der Ente und jetzige Food & Beverage Manager, Cem Yoldas, verlässt das Hotel und tritt ab Mai als Geschäftsführer die Nachfolge von Egbert Engelhardt bei der Consortium Gastronomie in Wiesbaden an. Dieses vielseitige Unternehmen ist bei weitem kein gewöhnlicher Caterer und Eventgestalter und arbeitet mit einem herausragenden Team von teilweise ehemaligen Sterneköchen, wobei Egbert Engelhardt als Spitzenkoch einst mit dem Grauen Haus im Rheingau das seinerzeit beste Restaurant der Region betrieb. Cem Yoldas hinterlässt beinahe schon so etwas wie eine Fangemeinde, denn er war mehr als ein Restaurantchef und nicht selten Seelentröster. Das Restaurant „Ente“ bekräftigt jedoch den festen Willen auch weiterhin herausragende Leistungen zu zeigen: „Wir wollen mit der Ente Höhenflüge unternehmen und sind in der Küche und im Service nach wie vor sehr gut aufgestellt“, meint Küchenchef Michael Kammermeier. Die noch relativ neue Sommeliere Marcella Pickeleien hat mit Gastfreundlichkeit und Kompetenz die Gäste auf ihre Seite bringen können, wobei sie immerhin in die großen Fußstapfen von erstklassigen Vorgängern wie Kai Schattner und Sebastian Mac Lachlan Müller treten musste.

Restaurant Ente

Restaurant Ente

Das Grandhotel Nassauer Hof befindet sich in dem größten Umbruch seiner Geschichte. Die Visitenkarte war stets das Restaurant „Ente“, anfangs noch „Ente vom Lehel“ genannt, weil HP Wodarz dort im Münchner Viertel einst zu Hause war. An diesem Aushängeschild Hand an zu legen, wäre sicher der größte Fehler des Hotels überhaupt.  Die anderen beiden Outlets im Haus, die Orangerie und das Enten-Bistro, haben nicht die gleiche Wertigkeit und stehen derzeit auch durchaus zur Disposition. Der Bismarck unter den Hoteliers, Karl Nüser, ist als Lotse schon 2013 von Bord gegangen und hat sich aus dem operativen Geschäft verabschiedet. Er mag zwar mit gewisser Strenge regiert haben, ließ aber gerade der Gastronomie viel Freiraum, zumal er sich insbesondere in diesem Bereich auf hoch ambitionierte Mitarbeiter verlassen konnte, unter denen der Food & Beverage Manager Harald Schmitt stellvertretend genannt sei.

Michael Kammermeier

Michael Kammermeier

Der Nassauer Hof wird Ende des Jahres umgestaltet. Statt 159 Zimmern und Suiten soll es nur noch 100 Suiten sowie 12 Luxus-Apartments als Eigentumswohnungen mit Hotelservice geben. Die Führungsebene beim Nassauer Hof hat sich inzwischen verschoben. Maßgebend beteiligt ist der Kölner Unternehmer Dirk Iserlohe, der auch die Mehrheit an der Dorint-Gruppe hält. Seit Anfang des Jahres führt beim Grandhotel Nassauer Hof Constantin von Deines die Geschäfte, der zuvor in leitender Position verschiedene Dorint-Hotels führte. Im Gegensatz zum Nassauer Hof steht der Name Dorint nicht für herausragende kulinarische Leistungen. Karl Nüser macht dabei deutlich, dass der Nassauer Hof eigenständig bleibe und nicht als Dorint-Hotel geführt werde. Angesichts der Entwicklung beim Parkhotel Bremen auch die einzig richtige Entscheidung – seit der Übernahme durch Dorint wurde es kulinarisch ins Abseits geführt.

Ludwig Fienhold

 




Alfred Friedrich & Pit Punda eröffnen eigenes Lokal

Das alte Gasthaus Zur Golden Kron wird wieder belebt

 

Zwei Rolling Stones der Frankfurter Gastronomie machen jetzt gemeinsame Sache:  Der Koch Alfred Friedrich und der Sommelier Pit Punda werden Ende März die ehemalige Apfelweinwirtschaft Zur Golden Kron in Frankfurt Alt-Eschersheim eröffnen. Die Urgesteine sind schon lange befreundet und haben bereits zusammen im Lokal Zarges auf der Frankfurter Freßgass gearbeitet, dessen jetziger Küchenchef Johannes Ballmann für kurze Zeit wiederum in der Golden Kron am Herd stand. Friedrich und Punda wollen in dem Fachwerkhaus kein Edelrestaurant etablieren, erheben jedoch Anspruch auf Qualität. „Eine hochwertige Gasthausküche“ soll es werden, wie beide meinen. Pit Punda sorgt dabei für eine kleine individuelle Weinkarte, der passende Apfelwein ist noch nicht gefunden.

Zur golden KronDie Golden Kron in Alt-Eschersheim stand nach dem Gastspiel von Thorsten Silz und Johannes Ballmann viele Monate leer. Das Fachwerkhaus, in dem noch ein Tanzboden aus vergangenen Tagen vorhanden ist und Mieter hin und wieder durch den lauschigen Sommergarten zu ihren Wohnungen laufen, ist von besonderer Eigenheit. Das Gasthaus Zur Golden Kron ist eines der ältesten Lokale Frankfurts und liegt ganz in der Nähe der unvergessenen und ebenso wunderlichen wie großartigen Apfelweinkneipe Scherer, in dem heute eine Polsterwerkstätte ihr Zuhause hat.

Alfred Friedrich

Alfred Friedrich

Alfred Friedrich hatte erst kürzlich das pfälzische Weindorf Deidesheim verlassen, wo er das Lokal 1718 im Ketschauer Hof führte und für ein prächtiges Schnitzel und andere schöne Deftigkeiten sorgte. Der Österreicher ist schon lange mit Frankfurt verbunden und wurde einst im Brückenkeller mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Nach einigen Jahren mit eigenen Restaurants (Humperdinck in Frankfurt, Marcobrunn auf Schloss Reinhartshausen in Erbach im Rheingau) ging Alfred Friedrich als Küchenchef zu Heinz Winkler in dessen Residenz nach Aschau. In Frankfurt arbeitete er in den letzten Jahren noch in den Restaurants Lafleur und Tigerpalast. Jetzt macht sich Friedrich erneut in Frankfurt selbständig, aber erstmals mit einem rustikalen Lokal. Seine Österreich-Klassiker wird es in jedem Fall geben, Wiener Schnitzel, Backhendl-Salat oder Tafelspitz.

Pit Punda

Pit Punda

Der rasende Mundschenk Pit Punda, der mit dem Cyrano ein tolles Wohnzimmerrestaurant in Frankfurt betrieb, war über sechs Jahre als Restaurantleiter & Sommelier im schauMahl in Offenbach tätig und wechselte erst Anfang 2017 ins Lokal Zum Schiffchen in den Offenbacher Stadtteil Rumpenheim. Pit Punda und Alfred Friedrich richten sich bereits in ihrer Golden Kron ein und wollen Ende April die ersten Gäste bewirten.

Ludwig Fienhold

Zur Golden Kron, Frankfurt, Alt-Eschersheim 58, Tel. (069) 26941174. Dienstag bis Samstag ab 17 Uhr geöffnet, Sonntag durchgängig von 12 bis 22 Uhr, Montag geschlossen.

 

 




Neueröffnung: The Legacy Bar & Grill

Steaks & Ribs

aus dem Smoker

 

Das Meridien Parkhotel

gibt Rauchzeichen

 

Das Frankfurter Bahnhofsviertel wird Zug um Zug aufgefrischt und verändert zusehends sein Image vom Schmuddel-Revier zum Trend-Viertel. Im frisch renovierten Meridien Parkhotel am Wiesenhüttenplatz eröffnet jetzt am 5. März The Legacy Bar & Grill mit Barbecue- und Steak-Gerichten. Das neue Restaurant bietet als Besonderheit Smoked-Spezialitäten: Spare Ribs und Pulled Pork werden in einem eigens aus den USA eingeschifften Smoker geräuchert, ihr Raucharoma bekommen sie von würzigem Hickory-Holz. In der angegliederten Bar mixt Barkeeper Ahmet Ayberk klassische und individuelle Drinks, die er mit ausgefallenen Smokey Cocktails ergänzt.

The Legacy„Wir wollen mit The Legacy einen legeren Ort schaffen, an dem Freunde sich zum Essen, zum Cocktail oder zum Wein trinken treffen und einfach eine gute Zeit haben“, erklärt Restaurantmanager Javier Villacampa, der zuvor in Erno´s Bistro sowie den Restaurants Roomers, Gusto in der Villa Kennedy und Lafleur arbeitete. „Wir bieten im The Legacy gastronomische Erlebnisse, die über das herkömmliche Steakhouse-Thema weit hinausgehen“, meint Küchenchef Sven Frambach. „Das beginnt bei der Qualität des verwendeten Fleisches und geht bis zur Präsentation der Speisen.“ Für die Spare Ribs kommt bei Frambach ausschließlich der St. Louis Cut genannte Teil der Schweinerippchen in den Smoker. Er stammt vom Bauch des Tieres; das Fleisch ist langfaseriger und bissfester als das der typischerweise verwendeten Baby Back Ribs. „Insgesamt haben die Rippchen mehr Fleisch am Knochen“, weiß Sven Frambach.. Die Ribs mariniert die Küche für 24 Stunden in einer haugemachten Barbecue-Marinade. Für das Pulled Pork wird das Fleisch der Schweineschulter verwendet, das ebenfalls einen hausgemachen Rub bekommt, eine Gewürzmischung, die dem Pulled Pork einen besonderen Geschmack verleihen soll und 24 Stunden in das Fleisch einzieht.

Ribs und Pulled Pork garen dann für mindestens acht Stunden in dem mit Holzpellets beheizten Fire Magic Smoker, einem Import aus den USA. Zum Heizen verwendet Frambach Pellets aus 100 Prozent Hickory-Holz aus den Wäldern Nordamerikas – bei Smoking-Experten ist das Holz wegen seines charakteristisch-scharfen Aromas beliebt. Hausgemachte Barbecue-Saucen und Dips begleiten das Fleisch. Bei den Zutaten und Rezepten für diese Saucen lässt sich Sven Frambach von der multikulturellen Vielfalt des Frankfurter Bahnhofsviertels inspirieren.

The Legacy FrankfurtDamit Gäste das Thema Smoke nicht nur geschmacklich erleben, setzt Restaurantmanager Javier Villacampa es auch optisch um. Die Spare Ribs serviert er unter einer mit Rauch gefüllten Cloche, die beim Anheben den Rauch und dessen Aroma entweichen lässt. Fleischliebhaber finden auf der Karte des The Legacy neben den typischen Barbecue-Spezialitäten auch Filets und Rib-Eye-Steaks vom US-Black-Angus- und Hereford-Rind sowie vom argentinischen Black Angus-Rind. Fischgerichte wie Thunfischsteak und Black Cod vom Salzstein ergänzen die Auswahl, aber auch vegetarische und vegane Gerichte haben ihren festen Platz auf der Karte. Das neue Restaurant verfügt über 130 Sitzplätze, an der Bar finden gut 50 Gäste Platz.

Bei der Auswahl der Weine legt Gastgeber Javier Villacampa einen Schwerpunkt auf Gewächse aus Europa, allen voran aus Frankreich. „Die Weine sollen Spaß machen und verlangen nach einem Abend in guter Gesellschaft“, erklärt er sein Konzept. Auf Reisen lässt er sich immer wieder von auch unbekannten, kleinen Winzern anregen. Die Weinhändler Beesdo & Cap haben übrigens die neue Location gleich für ihre nächste Weinprobe am 13. März ausgesucht, bei dem Christian Dreißigacker, Gérard Bertrand und viele andere mit dabei sind. Auch die nächste Top Lounge des Frankfurter Top Magazins am 27. März wird im Legacy stattfinden.

The Legacy Bar & Grill, Meridien Parkhotel Frankfurt, 18 bis 1 Uhr, Küche bis 23 Uhr. Tel. (069) 2697 888
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Photocredit: The Legacy Frankfurt




Drinksmith Bar: Sechs Craft Biere vom Fass

Großartiges vom Getränkeschmied Stefan Schmidt

 

Das Frankfurter Brückenviertel in Sachsenhausen wird immer mehr zu einem munteren Ausgehrevier. Mit der „Drinksmith Neighbourhood Bar“ in der Wallstraße gegenüber vom „Markt im Hof“ ist ein guter Neuzugang zu verzeichnen. Die Barbarossa-Schänke hatte so einen Bart und musste auch aus Altersgründen abdanken. Von der alten Pilsstube ist nur noch die Theke geblieben, doch mit sehr schönen handgefertigten Kacheln wurde Farbe in die düstere Pilsstube gebracht.

Jannis

Jannis

Besonders bemerkenswert: Es gibt gleich sechs frisch gezapfte Craft-Biere, die richtig gut sind. Vor allem das Drinksmith Helle aus der Kronberger Getränkeschmiede von Stefan Schmidt –  großartig! Gehaltvoll und doch süffig, würzig und voll praller Lebensfreude springt es nur so über die Zunge und verlangt nach mehr. Das Taunus-Bier ist ohnehin eine Entdeckung, denn der Meister verzapft auch noch andere erstklassige Sorten (Rauchbier, Märzen, Festbier und mehr). Im Drink Smith gibt es indes nur das Helle. Dafür aber noch weitere gute Sorten von anderen Bier-Handwerkern, etwa das malzig-schwere Dolden Porter. So macht Bier wieder Spaß. Spannend sind zudem die Bier-Cocktails, wobei der pfälzische Winterling-Sekt auch gut ist. Betrieben wird die neue Kneipen-Bar von Zachary Smith, der zuvor im Walon & Rosetti in der Moselstraße arbeitete. Samstags steht Jannis Artemis hinterm Tresen, ein kundiger Charaktertyp und cooler Barkeeper.

Drinksmith, Frankfurt, Wallstr. 14, Mo – Do 18 – 1 Uhr, Fr 18 – 3 Uhr, Sa 13 – 3 Uhr, So 18 – 1 Uhr.   




Atelier Wilma: Außer Spesen nichts gewesen?

Michael Riemenschneider ist nicht auf dem Damm

 

Nachdem der Gastronom Michael Riemenschneider seine Lokale in Kitzbühel und Bad Homburg aufgeben musste (siehe BISS-Artikel Michael Riemenschneider verliert zwei Lokale), existiert nur noch sein Frankfurter Lokal Atelier Wilma. Dort ist er seit vielen Wochen nicht mehr anzutreffen. Stattdessen kocht der Restaurantleiter – so schnell wird man vom Kellner zum Koch. Versuche mittags zu reservieren, verlaufen ins Leere. Offenbar läuft das Mittagsgeschäft nicht gut genug.

Ein Besuch unseres Mitarbeiters Jeffe Mangold verlief, sagen wir einmal,  aufschlussreich. Er erlebte den sichtlich gut gelaunten Restaurantleiter Max Schnell, der im Handumdrehen zum Küchenchef wurde, weil der ehemalige Küchenchef Alexander Sadowczyk seit 31. Dezember 2016 nicht mehr am Herd steht und Michael Riemenschneider nicht so ganz gesund ist. Der Herr Riemenschneider, so hieß es bei dem Besuch unseres Autoren, wäre krank. Genau deshalb kocht ganz flink der Herr Schnell, der zuvor noch die Gäste als Servicechef bediente. Eine Speisekarte wird unserem Tester nicht vorgelegt, die Küche arbeitet freihändig. Damit bleibt aber auch die Preisgestaltung nicht transparent.

Offenbar macht die Küche nach wie vor vieles, was schon zuvor praktiziert wurde: Schlichte Sous Vide Zubereitung, die auch wegen der leichten Praktizierung um sich greift. Manchen Gerichten tut dies indes nicht gut, denn unser Tester Jeffe Mangold bekam ausgerechnet sein Lamm (mit Porridge) nur lauwarm serviert. Jus oder andere Saucen gab es nicht, das macht ja Arbeit und könnte auch leicht fehlendes Talent offenbaren. Das Wildbret vom Taunushirsch irritierte, da bei dem Besuch im März noch Schonzeit herrschte. Später wurde eingeräumt, dass es sich wahrscheinlich um Damhirsch aus dem Zuchtgehege handeln würde. Bei Wachtel mit Bulgur gab es keine Probleme, auch der Skrei einwandfrei.  Insgesamt aber „keine kreativen Überraschungen und nur allseits bekannte Kombinationen“ notiert unser Tester. Endpreis: 215,50 €, für 2 Personen, 4 Gänge, sechs offene Weine und Wasser. Es wird, wie schon bei der Reservierung mitgeteilt, nur Bargeld akzeptiert, was gerade für derlei hochpreisige Restaurants keineswegs üblich ist, aber den Schelm Böses denken lässt. Fazit unseres Testers: Trotz entsprechender Auszeichnung kein Sterne-Niveau und schon gar nicht vergleichbar mit anderen Sternerestaurants in Frankfurt.

Siehe auch Leserbriefe dazu

 




Gastro News Frankfurt

TNT im Palais Thurn & Taxis

 

In das schmucke Palais Thurn & Taxis in der Frankfurter Innenstadt zieht endlich wieder gastronomisches Leben ein: Im Mai will dort TNT die Türen öffnen. Hinter dem explosiven Namen stecken Mohammed Rahimi und Sadi Sanlav, die zudem die Lokale Druckwasserwerk, Harveys, Weidenhof, The Legends, Rinks, Little Italy und Dunkin Donuts betreiben. Vor einigen Monaten war an gleicher Stelle noch das Frohsein (zuvor Frohsinn) zu Hause. Der Innenhof gehört zu den schönsten Plätzen der Stadt. Das hat auch die attraktiv gestaltete Parfümerie Kobberger so gesehen und im Palais gleich gegenüber Quartier bezogen. Der stets präsente und kundenfreundliche Klaus Kobberger freut sich, einen munteren Nachbarn zu bekommen, der den Platz beleben wird.

 

Eis-Kunst-Lauf für die Zunge

FirenzeDer für uns beste Eis-Salon der Stadt, das Firenze am Walther-von-Cronberg-Platz, hatte ja sogar den Winter über geöffnet und startet jetzt die Saison mit neuen Kreationen: Mandel-Krokant und Nougat muss man probiert haben. Selbst die von uns wenig geschätzten Sorten Orange und Erdbeere sind großartig. Man kann jetzt sogar die Waffel- und Bechergröße wählen und dadurch bei kleinerer Portionierung auch mal drei, vier verschiedene Sorten schaffen (siehe Bild). Die Preise sind gemessen an der hohen Qualität und Handwerkskunst extrem kundenfreundlich.

 

 

Riesling-Tage sind gute Tage

Der 3. Frankfurter Riesling-Tag sollte wieder ein schöner Tag werden. Im Horst der Adlerwerke nahe der Galluswarte kommen einige besonders bemerkenswerte Winzerinnen und Winzer zusammen. Allein Juliane Eller und ihre „Juwel“-Tropfen würden den Besuch lohnen. Es gilt aber auch Irene Söngen aus dem Rheingau zu entdecken, die einen hervorragenden Sekt erzeugt. Und den trockenen Philipp Kettern von der Mosel. Neben individuellen Weinmachern stehen handverlesene Weinhändler parat. Insgesamt können über 100 Rieslinge verkostet werden, wobei der Eintritt von 10 € ein Geschenk ist. Samstag, 22. April, 14 – 20 Uhr. www.frankfurter-riesling-tag.de




Weltneuheit Pop-Up-Hotel: Ein Bett im Lifeguard Tower am Strand

Originelle Logis am Meer

 

Originelle Unterkunft direkt am Sandstrand: Am Frishman Beach in der Mittelmeer-Metropole Tel Aviv wird ein Rettungsschwimmerhäuschen zu einer einzigartigen Hotelsuite mit Butler-Service. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung und den „Brown Urban Hotels“ verwandelte das Israelische Tourismusministerium den Rettungsschwimmerturm in eine ungewöhnliche und luxuriöse Unterkunft, die alle Kriterien eines Fünf-Sterne-Hotels erfüllen will. Neben direkter Meernähe genießen die Gäste alle üblichen Annehmlichkeiten, etwa eine Verwöhndusche, Zimmerservice und ein üppiges Frühstück sowie einen persönlichen Butler.

Tel Aviv HotelDie exklusiven Übernachtungen im „Lifeguard Tower“ wurden nur im Rahmen der Aktion „Take me to Tel Aviv“ des Tourismusministeriums und der Stadt Tel Aviv verlost. Auf die Gewinner wartete eine viertägige Reise  inklusive Flügen und drei Übernachtungen, eine davon im Lifeguard Tower am Strand. Doch die Idee, aus einem banalen Rettungsschwimmerhäuschens ein so fabelhaftes Hotelchen zu machen, ist selbst preiswürdig und sollte Anregungen für andere sein.

Photocredit: Guy Yechiely




Gourmet-Festival: Super Saucen & Schicke Sommeliers

Das große Genuss-Festival im Rheingau

will auch Spaß vermitteln

 

Sternekoch Nick Brill (**) schickt in seinem monumentalen Kathedralen-Restaurant The Jane in Antwerpen allabendlich 220 Couverts, stemmt das dank seiner robusten und routinierten Art aber gut. Obwohl es auch beim Rheingau Gourmet & Wein-Festival sportlich zugeht, muss ihm sein Gastspiel fast wie eine Erholung vorgekommen sein. Eines seiner Signature Gerichte ist der pochierte Hummer in Beurre Blanc/Dashibutter mit geräucherter Rote Bete und Lachskaviar. Wegen seiner Ausdruckskraft wahrhaft ein Paradestück, bei dem die wunderbare klassische Beurre Blanc ein Revival erlebt. Bei den Jakobsmuscheln mit Sellerie, Apfel und einem Sorbet aus Mandarinen und Sake wurden die Meeresfrüchte beinahe zur Begleiterscheinung, denn der ausgesprochen harmonische Sud war so finessenreich, dass man sich nur an ihm schon berauschen konnte (beim Dinner mit Meerrettich, beim Lunch ohne, was besser kam).

Nick Bril (r.), Simon Stirnal (M.), Justin Leone (r.)

Nick Bril (r.), Simon Stirnal (M.), Justin Leone (l.)

Das Restaurant The Jane in Antwerpen ist eine der spannendsten und am besten besuchten Adressen Europas. Dieses Lokal gibt einen Ich-will-Spaß-Trend vor, der bald alles andere links und rechts stehen und vergessen lässt. Er basiert auf dem Willen der Gäste größtmögliches Vergnügen in lässiger Atmosphäre erleben zu wollen, bei gutem Essen und ausgesuchten Weinen. Der Küchenchef des Kronenschlösschens Simon Stirnal hatte jedenfalls großen Spaß, gemeinsam mit Nick Bril am Herd zu stehen, der sehr salopp daherkommt, aber ein Arbeitstier ist. Simon Stirnal selbst glänzte mit einem Rehrücken mit Grünkohl, gesüßten Kartoffeln und einer ausgezeichnetem Wacholderjus. Überhaupt geht der Oscar beim Menü an die Saucen.

Justin Leone

Justin Leone

Das Besondere am Rheingau Gourmet & Wein-Festival ist nicht allein das außergewöhnliche Programm mit internationalen Branchengrößen und Newcomern. Beispielhaft ist auch, dass die begleitenden Winzer oder Weingutsbesitzer persönlich dabei sind und mit am Tisch sitzen. Etwa Urban Kaufmann, ein Schweizer Käse-Experte, der vor einigen Jahren das Rheingauer Weingut Hans Lang kaufte. Sein frischer Riesling „Tell“ animierte mit freudigem Trinkfluss und seine feinfruchtige elegante Riesling Auslese 2017 „Schützenhaus“ zeigte, dass auch Weine mit Restsüße nicht satt machen und nach mehr verlangen. Schön auch, wieder einen guten alten Bekannten aus dem Bordeaux zu treffen – Château Cantemerle (2000 und 2005), ein echter Klassiker, der angenehm unmodern geblieben ist. Modern und trotzdem angenehm ist Justin Leone, der das Tantris in München auch mittags zu einem heiteren Weintrinkertreff machen konnte. Er hat zwar zuvor viele Jahre in Chicago bei Grant Achatz im Alinea gearbeitet, ist aber eigentlich Kanadier, was ihm angesichts der USA-Politik derzeit ganz recht ist. Justin Leone moderierte mit gewohnter Lässigkeit im schicken Dress. Solche entspannten Sommeliers wünscht man sich öfter.

Ludwig Fienhold

Menü Nick Bril

Jakobsmuschel & Mandarine * Hummer & Dashibutter * Rehrücken & Wacholderjus * Weiße Schokolade & Paprika

 

Das Gourmet-Festival geht noch bis zum 12. März, hier das Programm dazu:

Gourmet Festival Programm 2017 mit einem Klick

 

Festival-Gründer HB Ullrich

Festival-Gründer HB Ullrich

 

Infos & Buchungen

Hotel Kronenschlösschen

Eltville-Hattenheim, Tel. 06723-640 

info@kronenschloesschen.de

www.kronenschloesschen.de

 

 

 

Photocredit: Barbara Fienhold