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Caviar House: Das beste Lokal am Frankfurter Flughafen

Last call, please proceed immediately to Caviar House!

 

Der Frankfurter Flughafen ist verbrezeltes Gelände. Die allgegenwärtigen Teigwaren sind allerdings auch oft letzte Rettung vor mäßigem und überteuertem Essen. Als Gast erlebt man am Rhein-Main Airport meist Turbulenzen. Einen sicheren Landeplatz bietet Anspruchsvollen jedoch das Caviar House. Zaren-Lachs, Kaviar und Champagner sowie leckere Sandwichs verschaffen einen guten Start.

Es gibt tatsächlich ein Lokal am Frankfurter Flughafen, bei dem man sich Flugverspätung fast schon wünscht, nur um ein wenig mehr Zeit dort verbringen zu können. Eigentlich sind es drei Adressen, denn das Caviar House ist gut an verschiedenen Stellen vertreten – zwei im Terminal 1, eine besonders sympathische im Terminal 2.

Lachs Tatar

Lachs Tatar

Der Balik Lachs gehört zum Feinsten, was es in diesem Genre gibt. Genauer das Tsar Nikolaj Filet, das man nicht dünn geschnitten, sondern in fingerdicken Tranchen genießt. Für 35 € kann man glücklich werden, ab 50 € auch zwei Personen. Wer weniger Zeit hat, für den ist das Balik Tatar Sandwich eine gute Alternative. Es ist saftig, gut gewürzt und passt ebenfalls zum Champagner. Für sechs Euro gibt es nichts Besseres am Frankfurter Flughafen.

Die Balik-Farm in den Toggenburger Bergen in der Schweiz hat kulinarisch Geschichte geschrieben. Ende der siebziger Jahre wurde sie vom Schauspieler und Lebenskünstler Hans Gerd Kübel aufgebaut, einem modernen Gargantua, der in seiner barocken Art ewig auf der Suche nach besonderen Genussmitteln war. „Balik“ steht im Russischen für den mittleren Teil entlang des Rückgrats vom Lachs. Das wahre Balik-Geheimnis aber steckt in einem speziellen Räucherverfahren.  Der selige Hans Gerd Kübel hat es seinerzeit einem Russen entlockt, nach dessen Vorgaben er auch einen ganz besonderen Räucherofen fabrizierte. Die vor allem aus Norwegen stammenden Lachse erhalten ihr fein-würziges Aroma von drei verschiedenen geheim gehaltenen Holzarten.

Balik Lachs Tsar Nikolaj

Balik Lachs Tsar Nikolaj

Außer dem Lachstatar-Sandwich werden auch noch andere Happen im Caviar House am Frankfurter Flughafen angeboten: Sandwichs mit Pata Negra Schinken, Beef, Baby Lobster, Entenleber, Flusskrebsen, Gravlax und Kaviar. Kaviar in allen Größen und Qualitätsstufen ist Standard, wobei sich die kleinen Shots für den fliegenden Konsum am besten eignen. Eine weitere schöne Offerte: Ein Glas Champagner und 10 Gramm Kaviar für 28 €. Neben dem guten Caviar House Champagner stehen Bollinger und andere Sorten parat, den Hauschampagner gibt es bereits für 50 € die Flasche. Glasweise passen die Champagner ebenfalls ins Budget (12 – 15 €). Zudem machen die Weißweine von Künstler, Stigler und Dönnoff Spaß.

Das Shop-Lokal bietet nur wenige Plätze, meist am Bartresen. Das stört überhaupt nicht, zumal sich ein netter Service professionell um die Gäste kümmert. Die Caviar House Filialen befinden sich leider nicht im öffentlichen Bereich und sind erst nach der Passkontrolle zu besuchen. Es gibt aber auch einen cleveren und gut funktionierenden Gate-Service, der nach Absprache alle Produkte an jeden x-beliebigen Ort am Flughafen bringt.

Ludwig Fienhold

 

Caviar HouseCaviar House & Prunier, Frankfurt Flughafen, Terminal 1, Departure B. Tel. (069) 695 97808.

Terminal 1, Departure Z. Tel. (069) 697 13022.

Terminal 2, Departure D-E. Tel. (069) 690 30041.

Alle Adressen sind täglich von 6 – 22 Uhr geöffnet.

www.caviarhouse-prunier.com

  

 

 

Titel: Caviar House, Fotos: Barbara Fienhold




Guide Michelin Frankreich: Garin löst Caspar ab

Gilbert Garin übernimmt die Chefredaktion

der Deutschen Juliane Caspar

 

Von Jörg Zipprick

 

Vielleicht mehr als nur ein Personalwechsel: Gilbert Garin (55) ist neuer Chefredakteur des französischen Guide Michelin und löst damit die Deutsche Juliane Caspar ab. Auch sonst geht der Michelin neue Wege

Der gelernte Koch Gilbert Garin steht seit 2004 im Dienste des Guides. Dort testete er nicht nur, sondern soll sich auch während der strategisch wichtigen Erweiterungen der Guide-Michelin-Familie im Ausland bewährt haben. Garin gehört derzeit zu den dienstältesten Inspektoren. Insider attestieren ihm Zuverlässigkeit, kulinarische Sachkenntnis und großes Fachwissen im Hinblick auf die umfangreiche Datenbank des Guides. Damit bestätigt sich einmal mehr, dass der Posten des Chefredakteurs des Michelin France heute nicht mehr auf Lebenszeit vergeben wird. Unter André Trichot (1968-1985) und Bernard Naegellen (1985-2000) war das anders, doch seit der kurzen Amtsperiode von Derek Brown gibt es keine Dauer-Direktoren mehr. Ob Juliane Caspar aufsteigt oder umsteigt, bleibt abzuwarten, eine Pressemitteilung besagt, dass sie anderweitig Verantwortung im Hause übernehmen wird („appelée à d’autres responsabilités au sein du Groupe“).

Ohne große Verlautbarungen hat sich der Michelin in den letzten Jahren gewandelt. Auswüchse wurden – diskret – beschnitten: Der flamboyante Fausto Arrighi (Michelin Italia), der es mit dem Anonymat nie so genau nahm, gehört heute ebenso wenig zum roten Guide wie ehemalige Inspektoren, denen die Branche eine Nähe zu gewissen großen Köchen nachsagte.

Mit dem Aufkauf von „Bookatable“ und „restaurantes.com“ wurden 2016 zwei Schwergewichte im Bereich Online-Reservierung übernommen. Branchenexperten vermuten eine Investition im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, die sich freilich mittelfristig als lukrativ entpuppen sollte: Zweistellige Umsatzzuwächse pro Jahr gelten als möglich. Smartphone-Apps des Guide werden inzwischen vorrangig behandelt, in Shanghai erschien die Applikation vor der gedruckten Ausgabe. Partnerschaften mit Fremdenverkehrsämtern oder Sponsoren werden jetzt akzeptiert. Und der Guide setzt ganz auf neue und soziale Medien: Vor der Präsentation des nächsten Guide France gab es eine Twitter-Konferenz mit Inspektoren.

Gut möglich, dass Michelin damit ein Mittel gegen den Leserschwund der Guides und den Finanzierungsengpass der Restaurantkritik gefunden hat.

 

Zipprick-Buch

 

 

 

 

 

 

Buch von Jörg Zipprick

 

 




Champagner, Kaviar & Zaren-Lachs beim Gourmet Festival

Mittags schwelgt

es sich am schönsten

 

Kaviar steht für Genuss schlechthin, aber der Wildfang aus dem Kaspischen Meer ist so gut wie ausgetrocknet und zudem verboten. Deshalb kümmern sich viele einstige traditionelle Händler um Züchtungen in Aquakulturen, die immer mehr an Qualität gewinnen. Kaviar zählt nach wie vor zu den teuersten Delikatessen der Welt. Einer der bekanntesten Erzeuger ist die französische Manufaktur Prunier, die 2004 mit Caviar House fusionierte, dem einst größten Importeur iranischen Kaviars.  Caviar House ist außerdem für seinen erstklassigen Balik Lachs bekannt. Kaviar und Balik Lachs stehen als besonders hochwertige Vertreter der Feinkost im Mittelpunkt eines Events beim jetzigen Gourmet & Wein-Festival im Rheingau. Dazu passt ein Champagner erster Güte, wie der Billecart-Salmon, von dem verschiedene Flaschen ausgeschenkt werden.

Frank Brömmelhaus von Caviar House

Frank Brömmelhaus von Caviar House

Nach dem Aperitif mit Champagne Brut Reserve in Magnumflaschen präsentiert Frank Brömmelhaus, Geschäftsführer von Caviar House & Prunier, eine Degustation, bei der sich jeweils vier Personen eine 50gr Dose jeder Kaviarsorte teilen. Zu jeder Sorte serviert Éric Calzolari, Chef von Billecart-Salmon Deutschland, einen speziellen Champagner.

Nach der Kaviar-Verkostung folgt ein 3-Gang-Menü von Simon Stirnal, dem Küchenchef des Kronenschlösschens. Dabei spielt der milde, feine Balik Lachs Tsar Nikolaj die Hauptrolle. Begleitet wird das Essen von den Weinen des Guts Prinz von Hessen. Der Lunch am 6. März im Kronenschlösschen kostet 290 €. „Allein der Warenwert für Kaviar-Tasting, Menü und Getränke liegt bei rund 400 € pro Person“, rechnet Hans B. Ullrich, der Veranstalter des Festivals, das vom 23. Februar bis zum 12. März stattfindet.

 

 

Infos & Buchungen

Kaviar & Balik Lachs Lunch, Montag, 6. März, 12 Uhr, Kronenschlösschen in Hattenheim im Rheingau

Hotel Kronenschlösschen, Eltville-Hattenheim, Tel. 06723-640 

info@kronenschloesschen.de

www.kronenschloesschen.de

 

Gourmet Festival Programm 2017 mit einem Klick

 

Photocredit: Caviar House, Barbara Fienhold