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Udo Lindenberg: Vom Liftboy zum Rocker

Der Musiker begann im Hotel

Breidenbacher Hof

in Düsseldorf

 

Wenn Udo Lindenberg in Düsseldorf Konzerte gibt, wie kürzlich, dann wohnt er im Breidenbacher Hof. Und das hat seinen guten Grund: Der Panikrocker begann dort im zarten Alter von 16 Jahren als Liftboy: „Das war mein erstes Fenster in die große weite Welt, Düsseldorf war damals Mekka und Medina des deutschen Wirtschaftswunders, und der Breidenbacher Hof sein Tempel.“ Im Grunde sah klein Udo in der schicken glitzernden Pagenuniform schon ein wenig wie ein Popstar aus. Anfangs störte ihn auch nicht, dass er silberne Aschenbecher und goldene Kronleuchter putzen und polieren musste. Doch schon bald verlor er das Interesse und bot mit voller Absicht einen Kündigungsgrund: Er ließ kurzerhand eine Reihe mundgeblasener Kristallgläser vom Tablett rutschen.

Udo Lindenberg mit Hoteldirektor Cyrus Heydarian und Pagenköpfen

Udo Lindenberg mit Hoteldirektor Cyrus Heydarian und Pagenköpfen

Udo Lindenberg wollte berühmt werden und eines Tages in der Präsidentensuite logieren und Champagner trinken und Kaviar löffeln. 1975 steht er dann auch mit seinem Panikorchester an der Rezeption des Breidenbacher Hofs und verlangt nach der Präsidentensuite. Man verwehrt ihm diese, denn ehemalige Angestellte haben kein Recht auf Logis, schon gar nicht in Lack und Leder gekleidete. Fortan ist der ihn verbannende Breidenbacher Hof für Udo Lindenberg eine „Plunder- und Plüschherberge aus marmoriertem Gips und gezinktem Gold“.  Inzwischen ist der Musiker längst ein gern gesehener Stammgast geworden, der stets in der Präsidentensuite wohnt, für 9000 Euro die Nacht. Hoteldirektor Cyrus Heydarian freut sich regelrecht Lindenberg als Gast zu haben, auch wenn das mit viel Trubel verbunden ist. Udo Lindenberg schätzt am Breidenbacher Hof die imposante und dennoch amüsante Atmosphäre, den herzlichen Service, das gute Essen und die erstklassige Champagner- und Weinauswahl. Und die Zigarren-Lounge – den letzten Raucherschutzbereich in ganz Düsseldorf.

 

Photocredit: Breidenbacher Hof