Wein-Quiz: Wer wird Millionär? Aldi & Jauch! | BISS

Kategorie | 2018, Aktuelles, Archiv, März 2018

Wein-Quiz: Wer wird Millionär? Aldi & Jauch!

Jauch Wein

Günther Jauch verkauft

jetzt noch mehr Wein

 

Günther Jauch ist in Deutschland so beliebt, dass ihn das Volk gerne als Bundeskanzler sehen würde. Mit einem solch guten Ruf kann man sich viel leisten. Offenbar auch Weine, die niemand braucht. Jauch, der Besitzer des Weinguts von Othegraven an der Mosel ist, hat mit dem Discounter Aldi einen Deal gemacht, an dem beide zumindest wirtschaftlich gewinnen. Eine gute Reputation kann man sich damit nicht verdienen. Es gibt bei Aldi zwei Jauch-Weine, eine weiße und eine rote Cuvée. Vom Weingut Othegraven von der Mosel beziehungsweise Saar scheinen sie nicht zu stammen, als Herkunftsort wird ganz allgemein Deutschland angegeben. Auch aus welchen Rebsorten die Cuvée jeweils entstand, bleibt im Dunkeln. Man darf also annehmen, dass es sich um zugekaufte Trauben (Most, Wein) irgendwo aus Deutschland handelt, die Günther Jauch unter seinem Namen verkauft. Original verkorkst von Günther Jauch und abgefüllt in Bernkastel-Kues. Der Abfüllort besagt aber nichts über die wahre Herkunft, über die Qualität ohnehin nicht.

Der Rotwein „Günther Jauch“ lässt glauben, dass der Fernsehmoderator weit mehr als das Zeug zum Bundeskanzler hätte. Er kann wohl auch Jesus gleich Wasser in Wein verwandeln, wobei man seinem Wein anmerkt, dass er sehr nah am Wasser gebaut ist. Ein solch dünnes Rotweintröpfchen muss man zum Glück nur selten erleben. Kein Charakter, kein Aroma, keine Berechtigung auf der Welt zu sein. Der Weißwein von Jauch vermag immerhin noch als passabler Pizza-Wein durchzugehen.

Aldi Wein

Leo Hillinger bei Aldi

Die Kommentare auf der Aldi-Webseite sind ein Witz. Ein Marco aus Düsseldorf meint „sehr elegant“, Willi aus Neumarkt sagt „ein echter Jauch“ und Karla aus Duisburg glaubt sogar einen „hochwertigen Wein“ getrunken zu haben. So viel zum Thema Internet-Bewertungen und Fake News. Die Jauch-Weine kosten jeweils 5,99 €. Scheint preiswert, doch für das Geld bekommt man in Deutschland, vor allem in Rheinhessen, weit bessere Weine.

Günther Jauch, der das einst wenig bemerkenswerte Weingut von Othegraven zumindest aus der untersten Tiefe des Kellers holte, könnte den Rest seines Lebens von der Rendite seiner vielfältigen Unternehmungen leben und müsste keineswegs mehr auf diese Weise anschaffen gehen. Doch er steht zu seinen Weinen, wie man immer wieder live auf Weinmessen und ähnlichen Veranstaltungen erleben kann.

Leitz hat einen guten Ruf, doch der Leitz-Riesling aus dem Rheingau bei Aldi zeigt sich seltsam flach. Der Grüne Veltliner Reserve von Leo Hillinger aus dem Burgenland in Österreich ist dagegen durchaus sein Geld wert, kostet indes etwas mehr als die üblichen Weine bei Aldi. In Ordnung gehen aber auch die preiswerteren Weine von Leo Hillinger, der Grüne Veltliner (4,99 €) und weit eher noch die rote Cuvée aus Zweigelt, Blaufränkisch, St. Laurent (4,29€). Wer sich in der Weinwelt umsieht und beim Winzer einkauft, wird aber auch für kleine Preise immer fündig werden.

Ludwig Fienhold

 

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