Hochzeitsmenü von Alain Ducasse | BISS

Hochzeitsmenü von Alain Ducasse

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Küchen-König ernährt Monaco-Fürsten

 

Alain Ducasse, dem Köchen-König unter den Aristokraten seiner Zunft, fällt kein Zacken aus der Krone, wenn er für 450 Hochzeitsgäste arbeiten muss. Er ist einer der besten Logistiker aller Zeiten und sorgte am 2. Juli in Monte-Carlo auf der Terrasse der Oper für das Menü von Fürst Albert und Charlene Wittstock. Ducasse komponierte ein sehr überlegtes und ökologisch korrektes Menü aus vier  Gängen und orientierte sich damit am Engegement des Fürsten für den Artenschutz. Ducasse bezog dabei „die Kühe und das Gemüse“ von Prinz Alberts Ländereien mit ein. Die Gemüse kamen aus dem monegassischen Fürstengartem, die Kühe wurden in Form von Milch beim Dessert eingesetzt.  Die Fische (ungefährteter Arten wie die Rotbarbe) wurden vor der Tür im Mittelmeer gefangen, aber nicht mit Netzen, sondern geangelt. Zu trinken gab es, wie könnte es anders sein, Champagner – aber zu Ehren der südafrikanischen Braut auch einen Wein aus deren Heimat.

1987 lud Fürst Rainier den Maître de Cuisine nach Monaco ein und bat ihn die Leitung des Hotelrestaurants Louis XV. im Hôtel de Paris zu übernehmen. Klares Ziel: Das Louis XV. sollte das erste Hotelrestaurant mit drei Michelin-Sternen werden – was auch 1990 erreicht wurde. Was dort unter dem bescheidenen Begriff „Mediterrane Hochküche“ geschieht, ist pures Understatement – kaum jemand hat davor und danach eine so natürliche Perfektion erreicht, wie Ducasse im Hôtel de Paris.

Guy Bertaud ist neuer Hoteldirektor im Hôtel de Paris

In den 20 Jahren seiner bisherigen Berufslaufbahn hatte Guy Bertaud Gelegenheit, die Begeisterung, Hartnäckigkeit und Kreativität an den Tag zu legen, ohne die man bei der Führung eines Fünf-Sterne-Hauses von der Größe und Bedeutung des Hôtel de Paris nicht auskommt. Er bekleidete verantwortungsvolle Posten im Management von Hotels der Spitzenklasse, so leitete er etwa das Liban le Vendome in Beirut und das Plaza Athénée in Paris. Der 44 Jahre alte Guy Bertaud will die hohen Standards weiter voranzubringen, insbesondere durch einen noch individueller auf den einzelnen Gast abgestimmten Service. Die Optimierung der Ausbildung für das Personal sieht er dabei als einen Schlüsselfaktor, um dieses Ziel zu erreichen. Ebenso strebt er an, dem monegassischen Palace-Hotel, nachdem es (im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten der entsprechenden Norm im Fürstentum) die 5-Sterne-Einstufung erhalten hat, in den Netzwerken des Luxusreiseverkehrs stärkere Geltung zu verschaffen, um dessen einzigartiges Image auch international besser zu vermarkten.

Kaiserin Sissis Trauerkleid in Monaco

Einblicke in die Lebensformen des Adels

Das Grimaldi-Forum führt in diesem Sommer seine Besucher mit der Ausstellung „Pracht und Glanz der fürstlichen, königlichen und kaiserlichen Höfe in Europa“ auf eine Zeitreise durch Europas Königshäuser. Vom 11. Juli bis 11. September können Monaco-Reisende in der Geschichte berühmter königlicher Paare und anderer Herrscherpersönlichkeiten schwelgen. Etwa 700 prachtvolle Kunstwerke sind aus der ganzen Welt zusammengetragen worden, um das Leben, die Rolle und die Leidenschaften der Royals zu präsentieren. Seit der Eröffnung im Jahre 2000 zeigt das Grimaldi-Forum in jedem Sommer eine kunsthistorische Ausstellung. Viele Kunstwerke stammen dabei aus Privatsammlungen der heutigen Monarchien. Juwelen, das Trauerkleid von Käserin Sissi, das sie nach dem Tod ihres Sohnes Rudolph getragen hat, oder auch das funkelnde Diadem der Großherzogin von Luxemburg sind einige Highlights. Filme, historische Fotografien und zeitgenössische Aufnahmen dokumentieren zudem das Leben des europäischen Adels vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Die Darstellung persönlicher Leidenschaften unter den Königen und Fürsten setzen besondere Akzente. Jeder Raum im Ausstellungsbereich ist einem Hof mit seiner Identität, Geschichte und Kultur gewidmet. Kuratorin Catherine Arminjon beschreibt die Ausstellung so: „Die Besucher werden durch diese Geschichte reisen und manchmal unerwartete Figuren entdecken, aber nicht in einer chronologischen Reihenfolge, sondern eher wie ein Reisender durch das fantastische Europa. Man wird politische Rollen, Heiraten und andere Familienschließungen wiederentdecken, die die Ereignisse beeinflusst haben könnten oder die zu neuen ‚Sitten’ im sozialen, künstlerischen, wissenschaftlichen Bereich geführt haben“.

Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 20 Uhr, donnerstags bis 22 Uhr geöffnet. Eintritt 12 €. Es werden zudem Audioführungen in englischer, französischer und italienischer Sprache für 6 € pro Person angeboten. Weitere Informationen unter www.grimaldiforum.mc.

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